Keine Ahnung hab da ganze eh nur so ganz nebenbei aufgeschnappt irgendwo.
Aber ist eigentlich auch egal, glaube kaum das deutsche Twitchstreamer relveant genug sind damit Twitch sich davon irgendwie beeindrucken lässt.
Twitch lässt sich in meinen Augen so nicht beschreiben und stellt unter den Plattformen gewissermaßen eine Ausnahme da.
Zum einen ist Twitch relativ machtlos als Mittler zwischen Angebot und Nachfrage, da sie nur eine sehr geringe Zahl an Zuschauern über ihre Startseite kontrollieren, wenn man es mit dem Algorithmus getriebenen Plattformen wie TikTok oder YouTube vergleicht.
Und bei der Kostenstruktur ist Twitch nicht mit einem AirBnB oder Uber zu vergleichen, weil gerade Twitch die nachfrageabhängigen Kosten (Bandbreite) trägt, während die Streamer nur ihre Fixkosten tragen müssen.
Ich fände es mal spannend, die Vorschläge der Streamer zu hören, was Twitch denn tun darf, damit die Plattform profitable wird. Da habe ich bisher nichts gelesen.
für die beschreibung als plattformkapitalismus ist es unerheblich, wieviel zuschauer sie über ihre startseite auf einen einzelnen stream kontrollieren. es ist auch unerheblich, ob facebook kontrolliert, wer in welche gruppe kommt oder wer die familiengruppe lesen darf.
auch ist es kein ausschließendes kriterum für oder gegen plattformkapitalismus, ob sich kostenstrukturen direkt mit AirBnB oder Uber vergleichen lassen. facebooks finanzstrukturen und -fluss muss nicht exakt so wie der von uber sein, damit sie unter dem überbegriff „plattformkapitalismus“ zusammengefasst werden können.
im übrigen habe ich ausdrücklich von einer „ausformung“ gesprochen und bezog mich, wie angegeben auf folgende definition:
Der Plattformkapitalismus bezeichnet eine neue digitale Wirtschaftsordnung, in der Plattformen als Mittelsmänner („Intermediäre“) Angebot und Nachfrage am Markt zusammenführen. Sie kontrollieren den Zugang zu Gütern und kontrolliert die Prozesse des Geschäftsmodells
twitch führt als mittelsmann angebot (streams der contentkreatoren) und nachfrage (zusehende konsumenten) zusammen, kontrolliert als branchenprimus den zugang zu den gütern für die konsumenten (z.b. streams an sich, anmeldung, geschäftsordnung, ausschluss von angeboten etc.) und für die contentkreatoren und die prozesse des geschäftsmodells (wie z.B auch zunehmend gewollte einflussnahme und abschöpfung der (werbe-)monetarisierung und des finanzfluss von extern).
um nicht aneinander vorbeizureden, was wäre denn deine definition von plattformkapitalismus, auf die du dich beziehst und die die von dir angeführten punkte beinhaltet?
vielleicht kann man sich da ja einigen oder es gibt einfach verschiedene definitionen des begriffs und wir kommen dann einfach nicht zusammen.
Wat?
Hmm? Er is doch bekannt dafür ständig gegen andere Leute zu hetzen, ganze Communitys zu beleidigen oder auch gerne mal die Verbreitung von Kinderpornografie nicht zu unterbinden.
Hab ich noch nie von gehört oder gelesen. Er teilt immer gut aus, und beleidigt vielleicht mal, wüsste aber nicht das da jemals etwas Rechtlich problematisch war. Und von Kinderpornographie hab ich nie nie etwas gelesen oder gehört, in seinem Zusammenhang.
Die ganze Sache müsste hier im Thread sogar noch drin sein, einfach mal suchen nach Staiy und Shurjoka, war sogar mal von mir erklärt worden.
Glaube ab hier:
Hmm, ok. Danke wusste ich nicht. Auch wenn ich Kinderpornographie jetzt nicht so in Verbindung gebracht hätte. Aber das ist eher eine Sache der Begrifflichkeit.
Danke fürs aufklären @Ansuil @Baldanders !
Für mich ist entscheidend, ob die Plattform eine gegenüber den anderen Stakeholdern (wirtschaftlich) übermächtige Position einnimmt und (nahezu) alle Transaktionen kontrolliert.
Das ist bei Twitch nicht der Fall. Es gibt grundlegend vier Stakeholder:
- Zuschauer
- Content Creator
- Plattform
- Werbetreibende
Im Vergleich zu anderen Plattformen hat Twitch auf die Beziehungen Zuschauer <> Content Creator und Content Creator <> Werbetreibende sehr wenig Einfluss.
Die Zuschauer gehen meist direkt auf einen Kanal, sodass Twitch hier wenig Chance hat, den Content nach seinen Vorlieben zu beeinflussen und nur die nukleare Option der ToS bzw. Channel Bans nutzen kann, mit eher zweifelhaften Erfolg. Auch die Geldflüsse zwischen Zuschauern und Influencern kann Twitch nur zu einem Teil kontrollieren (und daran Partizipieren), da viele Transaktionen nicht über die Plattform abgewickelt werden.
Der größte Teil der Werbebudgets wird direkt zwischen den Influencer (Agenturen) und Werbetreibenden verhandelt, sodass auch hier Twitch keinen Einfluss oder Share hat, ausnahme sind große Twitch Kampangen wie Drops oder die sehr unpopuläre direkt auf Twitch geschaltete Werbung.
Die Machtlosigkeit von Twitch drückt sich dann auch darin aus, dass das Unternehmen seit Gründung defizitär ist.
Ja, bei Kinderpornograpgie hat man erstmal was anderes im Kopf. Aber es ist halt Verbreitung von Nacktbildern Minderjähriger.
Diese Geschichte ist übrigens auch der Grund, warum Shurjoka sich nicht zu Vlesk geäußert hat. Sie war noch zu sehr beteoffen von ihrer eigenen Vergangenheit…
Ich dachte weil sie ihn kennt und mag.
Nein nein, die Geschichte hat einfach nur wieder alte Wunden bei ihr aufgerissen und sie musste selbst erstmal wieder damit klar kommen.
das trifft dann auf Uber und AirBnB, die du du in deinem post abgrenzung zu twitch anscheinend eindeutig dem plattformkapitalismus zuschreibst, ebenfalls nicht zu. auf die beziehung fahrerin <> nutzerin und wohnungsinhaber <> buchende hat Uber / AirBnB ebenfalls sehr wenig einfluss.
auch haben AirBnB / Uber sehr wenig die chancen, das auto / die wohnung nach ihren borlieben zu beeinflussen, sondern nur über ToS bzw. vertraglich. ggf. trinkgeld / tipp kann AirBnB oder Uber ebenfalls nicht kontrollieren.
wenn AirBnB-wohnungsanbieter / Uber-fahrer ihre wohnungen / fahrzeuge als werbeflächen benutzen, haben die plattformen ebenfalls keinen einfluss, es sei denn über vertraglichen ausschluss.
profitibalität ist keine kenngröße für die kontrolle bezüglich des zugangs zu gütern und über die prozesse des geschäftsmodells.
es gibt ja bestrebungen von twitch gerade das einzuschränken, zu kontrollieren, einfluss zu nehmen und abzuschöpfen. hab da ein erst kürzlich erschienenes video von Honor von Bonjwa in erinnerung, in dem es um diese fragestellung ging. zwar wurde der vorstoß iirc kurzfristig zurückgezogen, aber man darf davon ausgehen, dass die bestrebungen, sich ein ordentliches stück vom werbeetat-kuchen zu sichern, keineswegs auf ewig niedergelgt wurden.
das problem ist, du kritisierst meine einordnung twitchs als ausformung des plattformkapitalismus. aber die punkte, die du als kritik anführst, kommen in der definition, auf die ich mich von beginn an bezogen und die ich angegeben habe, gar nicht vor.
leider hast du noch immer keine eigene definition des plattformkapitalismus geliefert, anhand derer wir dann differenzen und gemeinsamkeiten erarbeiten und evtl. sogar zu einer synthese kommen können.
deshalb meine frage danach, auf welcher grundlage du deine von dir angeführten kritikpunkte für relevant für eine einordnung als ausformung des plattformkapitalismus hältst.
außerdem macht dein vorgehen die von dir angeführten argumente beliebig und nicht überprüfbar.
wenn du die von dir angeführten punkte als kriterien für eine ausformung des plattformkapitalismus für unbedingt notwendig hältst, dann müssen sie auch bei unternehmen, die du selbst als ausformungen des plattformkapitalismus einordnest, gelten.
ich beziehe mich auf eine definition von wikipedia. das kann man durchaus kritisieren. aber ich sehe nicht, auf welche definition du dich stützt. wenn du dir selbst eine geben möchtest, gerne, aber dann würde ich dich darum bitten, sie logisch herzuleiten und überprüfbar/falsifizierbar zu machen.
Ich würde noch die Gesamtgesellschaft hinzufügen, die durch Internetplattformen beeinflusst wird, selbst diejenigen welche nicht aktiv dort schauen oder senden.
Das was du schreibst ist aber der entscheidende Punkt: Fast alle führenden Internetplattformen haben zu diesem Zeitpunkt eine sehr große Reichweite und gleichzeitig teilweise signifikante Verluste jedes Jahr. Deshalb implodiert ja auch Twitter gerade. Das sind klassische Loss Leader und liegt vor allem an den exorbitanten Content Kosten.
Allein schon das Streamer ihre eigenen Partnerdeals machen können und auf der Plattform bewerben, ohne das die Plattform beteiligt ist, ist eigentlich wahnsinnig. Stellt euch vor Thomas Gottschalk hätte bei Wetten Dass…? erst mal seine eigenen Partner vorgestellt und das ZDF hätte gesagt „Cool!“. Das Problem ist, das der Markt dadurch verengt wird auf die absolut größten Player, welche unter diesen Bedingungen überhaupt eine Plattform anbieten können. Man braucht die größte Suchmaschine, den größten Cloud Service (plus das größte Warenhaus), den reichsten Mann der Welt oder die chinesische Regierung um Plattformen überhaupt querfinanzieren zu können. Ein Start-Up das es sich nicht leisten kann erstmal hunderte Millionen Verlust zu machen, aber vielleicht einen besseren Algorithmus entwickeln könnte, hat keine Chance. Mit den absurden Angeboten an Content Creator und Urheber verteidigen die großen Konzerne ihre Oligopolstellung, anstatt den Markt zu öffnen.
Trotzdem kriegen Urheber und Content Creator den Hals natürlich auch nicht voll und nutzen ihre Reichweite um diese absurden Regeln aufrecht zu erhalten. Der Mensch muss erst mal noch geboren werden, der nicht mehr Geld möchte, egal wie viel er bereits hat.
Das gesamtgesellschaftliche Problem dabei ist, das inzwischen ein Großteil der Online Kommunikation über diese Plattformen stattfindet, aber ihre Mängel dafür sorgen, das diese Kommunikation nicht so frei ist wie sie sein sollte und die Plattformen auch nicht so gut sind wie sie sein sollten. Wenn durch die enormen Contentkosten der Markt nur auf einige Großkonzerne beschränkt ist, gibt es keinen freien Wettbewerb der Ideen, sondern man muss sich darauf verlassen, das diese Konzerne die richtigen Entscheidungen treffen. Das ist quasi der Mangel der Planwirtschaft gegenüber der Marktwirtschaft.
Außerdem findet keine richtige Diversifikation des Marktes statt. Wenn man davon ausgeht, das Plattformen die digitalen Nachfolger der Publisher sind, dann fehlt auch hier ein besserer Markt. Fast alle Plattformen sind auf Entertainment ausgerichtet und schlagen sich in diesem Bereich auch mehr oder weniger gut. Wenn man aber jetzt den selben Algorithmus, der eigentlich Entertainmentprodukte ranken soll, auf Politik oder Wissenschaft anwendet, dann scheitert er und bewertet diese falsch. Die Lösung dazu bei den Publishern war die Gründung von eigenen Zeitungs- und Wissenschaftsverlagen. Die Plattformoligarchie erlaubt aber keine Nischenplattformen. Auch Wissenschaftler und politische Berichterstatter fahren besser mit YouTube und Twitch, obwohl die Plattformen eigentlich nicht auf ihren Content ausgerichtet sind, weil die einfach so absurd viel zahlen.
Das hat dafür gesorgt das die Internetkommunikation enorm gelitten hat mit Realwelt Auswirkungen wie Trump und Co.
Warum Plattformen bereit sind diese Verluste zu tragen, kann man nur spekulieren. Ich glaube da ist auch viel Angst davor dabei, wenn man die Marktführerschaft unnötig aufgibt, das jemand eine gute Monetarisierungsmöglichkeit findet und man das dann bereut.
Außerdem hat ja auch die Kontrolle über Kommunikation einen Wert und die Partnerschaften mit enorm vielen großen Unternehmen. Zumal Verluste von einigen hundert Millionen für Unternehmen wie Google oder Amazon auch nicht wirklich dramatisch sind.
Das ist ein Teufelskreis aus dem man nicht rauskommt. Content Creator wollen die Situation nicht ändern, Werbetreibende auch nicht. Die Zuschauer hören größtenteils auf ihre Content Creator. Plattformen gehören entweder großen Konzernen und nehmen die Verluste in Kauf oder sie sind kleinere Anbieter und gehen pleite. Niemand stellt sich wirklich dagegen, aber der gesellschaftliche Schaden der Situation bleibt.
Das wäre neu.
Immer wenn ich unglücklicherweise Werbung bei Twitch sehe, sind es die immer gleich fünf und oftmals auch Sachen, die dann Amazon-Serien bewerben. Also gefühlt hat Twitch gar nicht so viele Werbekunden. Zumindest wenn ich das mit einem Youtube vergleiche.
denke ich mir auch oft.
Würde sagen das ca. 80-90% der Werbung die ich auf der App (kein AddBlocker) sehe NUR AMazon Werbung ist.
Serien, Prime Abo und AUdible.
Das selbe bei Prime Video Werbungen.
Da kann man ja doch kein Werbegeld machen wen man sein einziger Werbekunde ist ?
Ich bekomme ständig Werbung für eine Jobbörse
Besser als die Lappen die mir bei Youtube ihr ultimatives Geheimnis für Glück und Reichtum andrehen wollen.