Ja, wenn man groß genug ist, kann das natürlich was bringen.
Aber wenn ich jetzt so an die klassischen „Streiks“ denke, die ja oft den Großteil des Arbeitskampfes ausmachen, fällt es mir schwer, das auf Twitch zu übertragen.
Wenn die Lokführer streiken, dann fährt die Bahn nicht mehr und die Lokführer bekommen ihr Geld aus der Streikkasse. Wenn 150 Streamer streiken, dann gehen die Leute auf andere Kanäle und gut und die Streamer bekommen nischt.
Ich kann mir aktuell noch nicht so richtig vorstellen, wie das funktionieren wird.
Als „pooling“ für bestimmte Themen kann das sicherlich sinnvoll sein. Wundere mich bloß über den Begriff Gewerkschaft
naja, wenn die größten 150 streiken, gehen viele Leute eben nicht woanders hin.
Leute sind Gronkh fans, nicht „game das gronkh gerade spielt, fans“.
Seid RBTV zb keine KHD mehr macht, ist mein LP Konsum quasi gegen 0 gegangen zb.
Ja, so ein bisschen ist es eher was wie die „Writer Guild“ „screen actors guild etc“ in den USA.
Und ja Twitcher haben keine ARbeitgeber, aber sie kriegen viel Geld von Publishern und co für die Sie Dinge tun.
Ich würde es eben schon mit Hollywood und der Screen Actors Guild vergleichen.
Klar die kleinen SChauspieler sind ersetzbar, aber wenn dir eben Scarlett Johannson, Robert Downey Jr etc etc etc etc streiken passt dir das als Studio eben nicht.
Genauso wie STudios ja eben wollen, dass Ihre Games von Gronkh, Pietsmiet, etc etc (keine Ahnung wer in der „Gewerkschaft“ ist) gezeigt werden, wofür sie ja auch gut zahlen und nicht von „Hans Günther, mit 3 Followern“
Sprich ja so eine „Gewerkschaft“ kann bei Twitch nur funktionieren wenn die großen Namen der Szene dabei sind.
Wenn die WGA streikt, kann ein Großteil in Hollywood keine Filme mehr drehen.
Wenn die SAG-AFTRA streikt, können gar keine Hollywood-Filme mehr gedreht werden, da die Personen vor der Kamera fehlen.
Wo ist dies denn vergleichbar, wenn nun ein paar Streamer in Deutschlan streiken und die anderen großen Twitch-Märkte weiter Live-Content bieten? Wie sehr wird das Twitch dann belasten?
Bei Filmen kann auch noch Indie gedreht werdern oder es kommen Filme aus anderen Teilen der Welt. Trotzdem ist Hollywood der Big Player, der alles ins Kino und Plattformen bringt. Ich sehe da halt regional bei Twitch schwer ein Vergleich.
Hier müsstest du dann weltweit Solidarität haben oder es wäre interessant, wenn die größten Content-Creators in den USA das machen und man sieht was dabei runkommt.
In das Argumentationsmuster „Deutschland ist zu klein und unbedeutend, um was zu ändern.“ Sollte man jetzt aber nicht wieder verfallen. Klar wäre es besser und einfacher, wenn alle Streamer da mit machen. Aber man muss halt auch irgendwo anfangen. Von heute auf morgen wird das ja nicht passieren.
Ich hab nur den Vergleich Hollywood vs. Twitch Deutschland im Zusammenhang mit dem SAG-AFTRA-Streik in Frage gestellt. Das man irgendwo anfangen muss ist sicherlich richtig.
Bei Shurjoka scheint es nicht sehr gut zu laufen. Im Fall gegen KuchenTV haben ihre Anwälte das Mandat niedergelegt. Es gäbe wohl ein Konfliktpotenzial, worüber man zuvor nichts wusste. Jetzt werden sich andere Anwälte dem Fall annehmen.
Zuvor hatte beispielsweise Christian Solmecke angemerkt, dass die Abmahnung von Shurjoka vermutlich keinen Erfolg haben wird. Daher hat die Vertretung von KuchenTV diese abgewiesen und eine negative Feststellungsklage eingereicht.
Mich würden auch die genauen Umsetzungspunkte gegenüber Twitch Interessieren.
Mann muss bedenken, das bei 25-50 Zuschauern, dies klar Hobbystreamer sind.
Welche Streamer sind den in diesem Interessenverbund die dies wirklich Hauptberuflich machen?
Gar größere Streamer als Staiy?
Scheinbar wird ja Demokratisch abgestimmt.
Beispiel:
Es stimmen 90% der Sreamer(Hobbystreamer) ab, dass alle Mitglieder nicht mehr Streamen.
Daraufhin ist dann für Berufsstreamer als Mitglied plötzlich die Existenz bedroht, weil Sie keinen anderen Job haben und sich gerade so mit dem Streamen über Wasser halten oder wie?
Das kann doch nicht Funktionieren.
Fazit: Ein Streik dürfte dafür sorgen das gerade relevante Streamer aus dem Verein wieder austretten und ob die Hobbystreamer nun Streamen oder nicht interessiert Twitch vermutlich wirklich nicht.
Zudem frag ich mich auch ob der Name Gewerkschaft nicht gesetzlich geschützt ist. Oder existiert zwischen Twitch und den Streamern ein Arbeitnehmer/Arbeitgeberverhältnis? Sollte man mal den DGB Fragen, was der davon hält.
Deswegen nennt Staiy das ganze ja Kollektiv (außer in den Video-Titeln, weil Clickbait).
Ansonsten muss diese Gruppierung erstmal ihre Verhandlungsmacht gegenüber Twitch beweisen. Können sie wirklich einen x - Wochen langen boykott organisieren und durchführen?
Ich glaube kaum. Der eine hat schon Placements gebucht, der andere muss sein Event promoten und der dritte will/kann nicht auf den Viewership boost durch den neuen Patch/Season whatever in seinem Game verzichten.
Hinzu kommen dann „Streikbrecher“ die sich die Hände reiben, weil es ihre Chance ist, sich einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren bzw. die Tatsache, dass gerade der deutsche Zuschauer schnell auf einen englischen Stream ausweicht, weswegen z.B. Dota auf Deutsch nie fußfassen konnte.
Maximal kann so eine Organisation als Ansprechpartner für Twitch dienen um so gebündelt Feedback zu geben.
Zumal ja hinter den (meisten) großen Streamern die bekannten Agenturen stecken. Da macht dann mal vielleicht die eine mit, die andere dann gerade nicht usw. und an solchen Geschichten wie mit Shurjoka und Scurrows/KuchenTV oder Vlesk und Farbenfuchs usw. sieht man ja schon deutlich, dass da niemals wirklich nahezu alle großen Streamer unter einen Hut zu bringen sind. Die Angst von Twitch vor dieser „Gewerkschaft“ dürfte -zurecht- gegen 0 gehen.
Es gab da durchaus schon Überlegungen von der Bubble um Pokimane, also einige sehr große internationale Streamer gegebenenfalls in Streik zu treten, sollte Twitch in manche Richtungen weiter so weit weg von den Bedürfnissen der Streamer sein.
Vielleicht solidarisieren sich ja auch viele Zuschauer und subben trotzdem.
Da kann ich mir nicht vorstellen, dass Stayi da Hobbystreamer einbeziehst. Aber Partner wirst du ab 80-100 Zuschauern im Schnitt und in dem Bereich gibt es tatsächlich schon viele, die das hauptberuflich machen. Aber gerade diese kleinen Streamer können sich einen längeren Boykott eben nicht leisten.
Und die deutschen wirklich großen Streamer kann ich mir da irgendwie auch nicht vorstellen.
So bleibt es eher Interessensgemeinschaft und wie viel Druck man so ausüben kann, vermag ich nicht zu sagen.
Wobei sie ja direkt ankündigt da jetzt noch nichts dazu zu sagen („Sobald das durch ist“ könnte Monate bis Jahre dauern). Bin erstens gespannt ob sie das durchhält und zweitens finde ich es durchaus mutig von ihr, denn nicht auf die Themen einzugehen wird ihr mit Sicherheit wieder negativ ausgelegt.
Darauf nicht mehr zu reagieren bzw. nichts zu sagen ist vermutlich das Klügste was sie machen kann. Abgesehen davon: sie wird sicher irgendwann etwas dazu sagen, aber dafür müssten erst einmal die Verfahren durch sein.
Wenn sie es richtig gut nutzt, dann kann sie bei den ganzen Zuschauern auf Themen eingehen, die tatsächlich wichtig sind bzw. ihr wichtig sind, die der Queer-Community helfen. Das wäre ein intelligenter Move, um daraus dann noch etwas Positives zu machen. Wenn sie sich wieder dazu verleiten lässt gegen andere zu schießen, dann wird das Hamsterrad wieder angeschmissen.