Nur um das nochmal zusammenzufassen.
Tobias Huch wurde im Tagesverlauf von Bekannten darüber informiert, dass er Gegenstand einer lautstarken Unterhaltung war. In einem bekannten, veganen Restaurant in Berlin unterhielten sich Shurjoka und andere abfällig über ihn. Das hat er mit einem größeren zeitlichen Abstand ausschließlich in seinem Stream erwähnt. Er sprach von einem bekannten Restaurant und, dass Shurjoka eine Stunde (per ÖPNV) von dieser Lokalität entfernt wohnen würde. Daher war er sich sicher, dass sie dort nicht regelmäßig Essen geht.
Das war im September der letzten Jahres.
Im Dezember letzten Jahres war es dann 0celot161, der diesen Clip mit vielen Pieptönen auf X/Twitter geteilt hat, um zu belegen, dass Shurjoka durch ihn gedoxt wurde. Inwiefern um die 800 Zuschauer schwerer wiegen als eine mindestens fünfstellige Reichweite, das sei mal dahingestellt. Das muss jeder für sich bewerten.
Nach Aussagen von Tobias Huch, die ich nicht gegenprüfen kann, wurde in diesem Zusammenhang ein weiterer Clip aus ebendiesem Stream aus AfD-Kreisen übernommen. In diesem sprach er davon, dass Shurjoka es noch nicht zustande bekommen habe Nachwuchs zu zeugen. In dem verbreiteten Zusammenschnitten wird aber weggelassen, dass er das sofort wieder zurückgenommen und sich entschuldigt hat.
Ich habe vor Monaten viele seiner Streams zum Nahost-Konflikt gesehen. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft er Shurjoka in Schutz genommen hat, weil er ihre politischen Ansichten überwiegend teilt. Nachdem er erfahren hat, dass sie in Therapie ist, hat er eine Reaktion abgebrochen und erklärt, dass er das aus Rücksicht auf ihre Gesundheit macht. Das war ungefähr zur selben Zeit als ihm das zu Ohren kam, wie sie sich über ihn in diesem Restaurant geäußert hat.
Ich möchte 0celot161 nichts unterstellen - doch, ich möchte es eigentlich schon: wenn so etwas weggelassen wird, dann wird ein klarer Rahmen gesetzt, die Wahrnehmung auf eine öffentliche Person bewusst begrenzt. Der Kontext ist in stundenlangen Streams entscheidend, die aber die wenigsten vollständig schauen werden. So kann am Ende jeder seine eigene Wahrnehmung auf andere projizieren und replizieren. Populismus: es kann nur das eine oder das andere sein, eine ambivalente Haltung gibt es nicht.
Zurück zum Beschluss: eine Person des öffentlichen Lebens in einer öffentlich zugänglichen Lokalität muss damit rechnen, dass im Nachhinein über sie öffentlich gesprochen wird, insbesondere wenn sie sich auffällig verhält. Shurjoka hat erst kürzlich in einem Podcast erzählt, dass sie schon länger nicht mehr aus Angst einkaufen gehen kann. Wenn sie ihre Privatsphäre haben und schützen möchte, dann verhält man sich nicht so, dass man es unweigerlich mitbekommen muss.
Wie immer gilt: wenn es jemand anders sieht, dann ist es so. Anregungen, Korrekturen, usw. nehme ich gerne an.