Twitch und YouTube -Streamer in der Öffentlichkeit

Dass „die“ ANTIFA jetzt keine Organisation ist, war mir immer schon klar. Dann habe ich ja doch nichts neues gelernt.

Ich verstehe aber trotzdem Nicht, wieso Linke jetzt selbst zum Teil den Begriff ANTIFA nutzen,wenn der eigentlich als rechter Kampfbegriff gilt.

DIe linken Gruppierungen ordnen sich selbst das Antifa Label zu. Das ist so als würde man Klimademonstrant als rechten Kampfbegriff labeln, weil Rechte das als Beleidigung verwenden.

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Sagen aber einige Linke, dass das nur ein rechter Kampfbegriff sei.

Ich werde noch ganz konfus. :beanomg:

Achso, sorry, da hab ich dich bzw die Frage dann falsch verstanden.
Mir ist ehrlich gesagt neu, dass Antifa ein rechter Kampfbegriff ist.
Er wird von rechts anders instrumentalisiert, klar, aber er wird seit jeher auch von linken Bewegungen verwendet.

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Dann verstehen diese Linken wohl Kontext nicht.

Sind das die Linken, die „woke“ ebenfalls für einen rechten Kampfbegriff halten?

Wer behauptet das denn?
„Antifa heißt Widerstand“ ist doch auf jeder linken Demo gängiger Slogan. Habe noch nie eine linke Person kennengelernt, die den Begriff Antifa ablehnt. Ein rechter Kampfbegriff kann es ja aber zeitgleich sein. Das schließt sich doch nicht aus.

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Woke wird wirklich nur von rechts genutzt. (Edit: Nicht nur)

Aber Linke die den Begriff Antifa ablehnen, das kenne ich nur von den sozialdemokratischen Linken, die alles links von ihnen für zu radikal halten. Aber trotzdem kennen die die antifaschistischen Gruppierungen. Das ist ein merkwürdiger Take, den du von deinem linken Kollegen aufgeschnappt hast. ^^

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Ich sage es mal so: Wenn es manchen „argumentativ“ in den Kram passt, dann wird es genutzt, um missliebige Personen in die rechte Ecke zu stellen. Das habe ich bereits mitbekommen. Jemand sagt „ANTIFA“. Ein „guter“ Linker sagt, diese gebe es nicht, sie existiere nur in den Köpfen von Rechten. Also sei der, der „ANTIFA“ gesagt habe, entweder rechts oder rechten Narrativen aufgesessen. Obwohl niemals von ihr als vermeintlicher Organisation gesprochen wurde.

Das Situation dahinter war: Ein pazifistischer Linker kritisierte etwas aus dem linken Spektrum - militante, gewaltbetwiite Linke -, was andern Linken in der Runde nicht gefiel. Also wurde der linke Links-Kritiker von den anderen als Rechter geframet, weil dieser im Kintext einmal das Wort „ANTIFA“ genutzt hatte. Zudem wurde er als dumm und unwissend bezeichnet, eben weil er damit einen „rechten Kampfbegriff“ genutzt habe. Ich bin ihm dann beigesprungen, was zur Folge hatte, dass ich in die gleiche Ecke gedrängt wurde. Dabei wurde immer wieder behauptet, dass es keine „ANTIFA“ gebe und ausschließlich Rechte davon sprechen würden.

Nur eine Anekdote, aber zumindest eine von mehreren, die ich mit unterschieflichen Inhalten erlebt habe, in denen Linke auf Kritik aus den eigenen Reihen fast schon reflexartig reagierten, den Kritiker nach rechts rücken zu wollen, obwohl das im Kontext kompletter Bullshit war.

Es gibt also unter Linken teilweise(!) das Problem, Kritik aus den eigenen Reihen als linke Kritik zuzulassen und sie nicht in einen selbstgezimmerten rechten Rahmen zu pressen.

Shurjoka hat damals in ihrer Parabelritter-Reaktion mehrfach gesagt, dass ihre Bubble/Community - wörtlich - „so woke“ sei, ein Parabelritter mit seinem HL-Video aber ihre Aufklärungsarbeit in selbiger zunichte zu machen drohe.

Also kann es nicht so ganz stimmen, dass „woke“ nur von den Rechten benutzt wird. Sie benutzen diesen Begriff inflationär, aber keinesfalls exklusiv.

Übrigens ist es ein Grundfehler, sich als Linker von Rechten die Begriffe einfach wegnehmen zu lassen, sobald sie diese für ihre Propaganda zu nutzen beginnen. Man kann nicht jedes Wort emigrieren, nur weil rechtsextreme Demagogen es lächerlich machen wollen.

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Das klingt nach ziemlich unwissenden und unvernetzten Linken, die gerne über Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben. Soll es auch geben. ^^

Würde darauf nicht all zu viel geben und nicht als Standard annehmen. Bei uns in der Schweiz jedenfalls gibt es fast in jeder grösseren Stadt eine lose organisierte Antifa und viele Antifa-nahe Aktionen (z.B. den Antifaschistischen Abendspaziergang).

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Der Ort der Diskussion

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Falsch. Private Zusamnenkunft. Milieu: die sogenannte urbane, akademische Linke. Viele in sozialen Berufen tätig, einige noch studierend. Alter: Mitte 20 bis Mitte 40.

Also Shurjoka-Follower?

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Neee, das denke ich nicht.

Also die Kreise, in denen ich mich bewege, lehnen den Begriff woke eigentlich alle ab, da er halt von rechts erfunden wurde (Edit: stimmt nicht wirklich, habe ich vergessen) und man ihnen damit in die Karten spielt, wenn man sich darüber definiert.

Aber wahrscheinlich habe ich da zu absolut geschrieben, sorry, gibt wohl auch Kreise, in denen woke verbreiteter ist, kenne ja nicht alle Linken Szenen, eigentlich kenne ich nur die, in der ich mich bewege.

Zu deiner Aussage von vorhin, Linke können mit Kritik aus den eigenen Reihen nicht gut umgehen. Da würde ich dir zwar zustimmen, ich habe aber das Gefühl, das ist nicht nur ein linkes Problem.

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Vorallem als dieser Begriff eines Kulturkampfes, der einem (der Gesellschaft) vermeintlich den Mund verbietet, „man dürfe ja gar nichts mehr sagen.“
Dass der Begriff aus einer ganz anderen Richtung, nämlich der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung kommt ist eine andere Geschichte.

Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass ein Begriff, der erst aus dem Diskurs linker Identitätspolitik herus in eine öffentliche Wahrnehmung bzw den Mainstream geströmt ist, auch noch von linker Seite aus Verwendung findet.
Allerdings würde ich vorsichtig sagen, die Rechten haben es geschafft, sich die Deutungshoheit über diesen Begriff im öffentlichen Diskurs an sich zu reißen und nun ist er eben dieser politische Kampfbegriff, der fast ausschließlich von rechten Populisten so gebraucht wird.

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Also … die „woke culture“ der Afro-Amerikaner, die der Ursprung dessen ist, was Shurjoka zumindest Anfang 2023 selbst als „woke“ bezeichnet hat, wurde sicher nicht von Rechten erfunden. Zumindest wenn man sich darunter konservative weiße Cis-hetero-Männer vorstellt.

Oder aber die afro-amerikanischen Vertreter der „woke culture“ führen selbst eine rechte Gegenbewegung von PoC gegen die weiße, US-amerikanische, strukturell diskriminierende Mehrheitsgesellschaft an.

Daran könnte man die interessante Fragestellung anschließen, ob Identitätspolitik zwangsläufig einen rechten - weil exkludierenden - Kern hat … und ob eine Identitätspolitik überhaupt anders möglich ist, nämlich ohne Kulturkampf? DAS wäre mal eine qualifizierte Diskussion in der Öffentlichkeit wert.

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Ja war eine Falschaussage von mir, habs schon per Edit vermerkt im Beitrag von mir. Hab die wirkliche Herkunft des Begriffs total vergessen, tut mir leid.

Und das gelingt den Rechten, weil Linke die Sprache - also einzelne Begriffe, und eben auch ihre eigenen Begriffe - zu schnell den Rechten überlassen. Sie schenken die Deutungshoheit ab. Und das wirkt … schwach. Ein unangenehmer Nebeneffekt dieser Praxis.