Nein, ich denke, dass du das Problem nicht verstanden hast, weil das Problem ist, dass derzeit Politiker*innen aktiv das Entgendern verbieten wollen. Wir wissen selber teilweise nicht, wie wir uns richtig ansprechen, aber anderen verbieten uns so anzusprechen, damit wir uns wohl fühlen, ist halt nochmal eine andere Sache. Egal wie scheiße das aussieht, weil viele entgendern mit „ich mach ein -*innen nach jedem männlichen Hauptwort“ gleichsetzen" (was imho eine beschissene Art zu entgendern ist).
Wenn z. B. ein Söder das auch im persönlichen Sprachverkehr verbieten will (Will er das?), dann ist das für mich ebenfalls in nicht hinnehmbaren Maße übergriffig.
Ja. Auch Schulen und anderen Behörden soll freigestellt sein, dass sie Leute inklusiv ansprechen wollen.
In diesem Punkt z. B. bin ich tatsächlich bei Alicia Joes Argumentation. In offiziellen Schreiben hat für mich das Gendern nicht die höchste Priorität, und das hat sprachpragmatische Gründe, die für mich - in DIESEM Kontext - höherwertig sind.
Wollte ich wirklich jegliche Diversität abbilden - z. B. ethnisch und kulturell, identitätspolitisch ebenso gewichtig wie Gender - dann müsste das strenggenommen ebenfalls sprachlich repräsentiert werden, wenn es um eine vollständige sprachliche Inklusivität zu erreichen. Und das ist nach meiner Überzeugung sprchpragmatisch unerreichbar. Das ist schon beim Gender in diesen Textformen nicht konsequent realisierbar, von denen ich rede. Es ist nicht möglich, alles überall und jederzeit gleichermaßen sichtbar zu machen, was in bestimmten Kontexten relevant ist. Sprache ist pragmatisch kontextabhängig.
Das Gespräch schweift ab, weil es wieder nur um das Gendersternchen geht und dabei mal gar nicht beachtet wird, dass es in der deutschen Sprache tausend andere Möglichkeiten gibt, gendersensibel zu schreiben. Und es einfach billige Meinungsmache ist von Leuten, die sich meist sehr wenig damit auskennen, noch weniger bereit, sind damit sich zu befassen oder andere Leute zu bezahlen, dass sie das gut formulieren. Hat aber auch nix mit Streamer*innen zu tun.
PS: Wenn du dich mal da wirklich gut einlesen magst - alte Gesetzes- und Behördentexte vom 19. Jahrhundert. Da wurde nix mit Innen etc. gegendert, weil meist gar nicht nötig war, weil immer genderneutral geschrieben wurde. Und weniger, weil es keine weiblichen Formen gab, sondern weil die weiblichen Formen ganz andere Wörter waren. Das mit „Frauen (und nb Personen) sind im Maskulinum mitgemeint“ ist eine Entwicklung des frühen bis mittleren 20. Jahrhunderts.
Gibt es Beispiele z. B. für ein konsequent gendersensibel überarbeitetes Grundgesetz, BGB, StGB oder vergleichbare - nicht juristische - Texte?
Wenn ja, würden mich diese Beispiele aufrichtig interessieren.
ABGB Österreich aus 1811. In den alten Texten heißt es schlicht „Wer … tut, muss …“. Ohne auf das Geschlecht zu achten. Man merkt, welche Paragraphen überarbeitet wurden, dass sie (neben der besseren Rechtschreibung) gendern anfangen.
Andere Form zu Entgendern: In Urteilen etc. heißt es schlicht, XY ist schuldig, weil die Person (etwas) getan hat. Nicht XY ist die oder der Täter, weil er ein Räuber ist. Somit kann das Gericht diese Formulierungen immer verwenden, egal welches Geschlecht die angeklagte Person hat. Und ja - richtiges entgendern spart bei Behörden verdammt viel Zeit, aber aus Gründen, die nicht so offensichtlich sind
Dann bedeutet „gendersensible Sprache“ letztendlich das konsequente ent-gendern der Sprache inklusive des generischen Maskulinums. Wenn das in Texten konsequent möglich ist, z. B. auch im Beamtenrecht (Was genau mache ich hier? Verbeamtetenrecht? Amtspersonenrecht?), dann geht es hier eben nicht um Sichtbarkeit der Diversität. Das wäre ein interessanter Ansatz, sofern praktikabel.
Meiner persönlichen Sicht kannst du auch Diversität zeigen, indem du nicht davon ausgehst, dass alle Menschen Männer sind (Frauen und nb Personen mitgedacht). Wobei es immer um den Text geht, den du schreibst. Weil gibt durchaus Texte, wo das aktive Mitbeziehen Sinn macht, gerade wenn du aktiv FLINTA (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binär, Trans, Agender* Personen) ansprechen willst. Aber dass willst du nicht immer. Gerade in Urteilen willst du das eigentlich gar nicht. Aber da sind wir bei meinem ersten Problem beim Entgendern: An wen ist der Text eigentlich gedacht. Und dieser Gedanke sollte vor dem Schreiben fest stehen.
Entgendern ist nicht etwas, was ich mache, wenn ich meinen Text fertig geschrieben habe. Entgendern beginnt am Anfang, bevor das erste Wort geschrieben ist.
Ganz doofes Beispiel zum entgendern bei Urteilen. Gibt einen Grund, dass immer von klagender und beklagter Partei - gerade im Scheidungsrecht - gesprochen wird. Einfach, damit es egal ist, ob der Mann oder die Frau was gesagt hat. Beide sind gleichberechtigt und müssen gleich abgeurteilt werden (danke an dieser Stelle an meinen Familienrechtrichter im Rechtspraktikum für den Tipp. Dieses geschlechtsneutrale Schreiben ist wichtig).
Andererseits hat die Strafrichterin im Prozess gegen die Person, die mir die Hand brach, von Anfang an festgestellt, dass ich eine Frau bin. Sie. Egal was damals in meinem Reisepass stand. Einfach um mich akzeptieren. (Und im Urteil war ich dann halt die Person, die die angeklagte Partei, an Leib und Leben geschädigt hat, also das Opfer. Und auch wenn sie mich einmal deadnamen musste - im Urteil bin ich einfach das Opfer. Kein Er. Kein Ihn. Die angeklagte Person hat das Opfer die Hand gebrochen. Und das mag nach wenig erscheinen. Aber es las sich gut).
Als jemand der Shurijoka wirklich nicht ausstehen kann, muss ich auch sagen, dass das Verhalten von KuchenTV nichts anderes als psychischer Missbrauch ist. Und es ist wirklich extrem problematisch, dass er damit durchkommt. Und auch wie wenig zumindest in meiner Wahrnehmung da von anderen Streamergrößen was zu gesagt wird. Twitch insbesondere ist hier auch zu verurteilen, weil sie ihm immernoch ihre Plattform zur Verfügung stellen. Ich hoffe sie hat mit ihrer Klage Erfolg. Keine Ahnung, was das Maximum ist, was sie erreichen kann. Aber je mehr es KuchenTV weh tut, desto besser. Denn solche Leute werden niemals mit ihrem Missbrauch aufhören, so lange sie nicht schwere Konsequenzen zu spüren bekommen.
Vollste Zustimmung außer dieser Punkt:
Was sollen/können da aktuell andere tun? Sehe da irgendwie recht wenig Eingreifpotential.
Würde ich einfach mal auch als Selbstschutz ansehen, solchen Leuten keinen Vorwand zu bieten auf meine Aussagen zu „reacten“ und mich so für ihren Content einzuspannen.
ich habe keine Ahnung
Ich frage mich nur immer noch was mit der Sexuellen Belästigung geworden ist. alles sehr still geworden.
Kannst du mir mal diesbezüglich Quellen geben?
Meines Wissens ist er einmal als Unschuldig gesprochen worden und beim anderen läuift eine Revision gegen den Schuldspruch.
Achja stimmt, sie hat es nie so gesagt gehabt. Da bin ich durcheinander gekommen.
Dennoch aus mein erinnerungen von den ganzen was ich gesehen habe, hat sie es gut umschrieben. und Shurjoka legt auch gerne anderen Leuten Wörter in den Mund, die sie so nie gesagt haben.
Aber gehen wir mal von der Aussage die Sie da gewählt hat.
Die tatsächliche Formulierung war, dass er mich und andere Streamer mit seinem Verhalten belästigt hat.
Und, dass er sich sexistisch verhält.
Dass er Menschen zu diesem Zeitpunkt belästigt hat, müsste er doch eigentlich wissen, wo er das doch sogar selbst erzählt.
Wenn wir jetzt nur auf das Video gehen was wir gesehen haben, ich sah da keine Belästigung sondern eher absolut normales verhalten. Das ist meine Objektive Meinung gewesen, als nicht betroffene Person.
Viel interessanter: Haben sich andere „Betroffene“ Personen die sich von ihm Belästigt gefühlt haben, überhaupt gemeldet?
Ich mein, bisher ist Aussage gegen Aussage und im Deutschen Recht gilt: Unschuld bis die Schuld bewiesen wurde.
Er hats ja nicht mal bestätigt sondern nur gesagt „es war der Grund“ der von Twitter angegeben wurde. Das ist jetzt nicht eine Bestätigung. Dafür müsste ich jetzt mehr details dann sehen und wissen wie das zustande kommt und so weiter. Kenne da die Geschichte jetzt nicht.
Im Endeffekt ist das alles sehr komplizierter, da ist n Berg an Geschichte.
Ich finde aber,dass ist meine Meinung, keine der Seiten verhält sich außerordentlich Geschickt oder Gut, was noch schwieriger macht zu sagen wer hier Recht oder Unrecht hat.
Ich versuch so weit objektiv Neutral zu sein wie es geht… hast du ne Quelle für den Banngrund von damals? Würde ich gerne mal nachlesen/hören
Shurjoka hat es sich ja mit nicht allzu wenigen der „Größen“ verscherzt, auch mit den Weiblichen. Dann springen sie ihr vielleicht hier auch nicht sofort zur Seite.
Und nur weil Leute kein Video dagegen machen, bedeutet es ja nicht, dass sie das gut finden. Wenn man im Stream sagt man findet es scheiße, wenn das in solche Sphären abdriftet, dann reicht das für viele eben.
Er ist nicht unschuldig gesprochen worden, er hat meines Wissens ein Abwesenheitsurteil bekommen, dass er nicht bekämpft hat, also schuldig.
Quelle:
PS: da wird mir gerade angezeigt, wie oft ich das schon gepostet hate. Naja, scheiß egal, hauptsache ich darf das wieder raussuchen, egal wie es mir geht dabei.
Und Bitte verwechsle nicht:
Belästigung.
Sexistisch.
Sexuelle Belästigung.
Das sind drei Sachen. Auch wenn er gerne aus sexistisch und Belästigung einen Vorwurf der sexuellen Belästigung machen will.
ok du hast jetzt das Gelinkt was in Revision ist.
Ach ich wusste wieso ich ihn so schmierig finde.
Die Strafe dürfte ihn kaum geschmerzt haben. Denn das Rostocker Amtsgericht stellte nun fest, dass Heldt unter anderem mit seinen YouTube-Videos monatlich mehr als 6.000 Euro verdient.
Obwohl das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, nutzt KuchenTV den Fall schon einmal, um seine Anhänger um Geld zu bitten. 32.000 Euro seien für ihn viel Geld, sagt er in einem Video,
Ja dann nimm halt die Strafe an für nen Dummen Pfadfindervergleich Spruch, der halt kacke war. Nimm nen scheiß Kredit halt an, Bei 6k im Monat sollte das jetzt kein Beinbruch sein
Ich mag den typen echt nicht. Auch ein Monte oder Scurrows sind mir in ihrer Männlichen Toxickeit unsymphatisch
Was ist denn da der Hintergedanke bzw. der juristische Vorteil?
Wenn jemand sexistisch ist oder jemanden belästigt, hört sich das von meinem werteempfinden anders an als wenn jemand jemanden sexuell Belästigt.
Wobei ich wahrscheinlich, ohne jetzt zu googeln, als Leihe nicht mal eindeutig zwischen belästigen und nötigen unterscheiden könnte.