Ich weiß, dass das kein einfaches Thema ist, da die wirtschaftlichen Interessen und Erfolge im Internet an Reichweite geknüpft sind. Die hat man sich über Jahre auf Twitter genau wie auf anderen Kanälen aufgebaut. Ich selbst hatte mich damals nur wegen RBTV dort angemeldet und dann nach und nach andere Interessen in meine Bubble geholt. Gegen Ende letzten Jahres war dann auch Schluss für mich auf X. So gesehen war ich damit eher ein Nachzügler.
Die Gründe dürften klar sein. Musk hat aus der Plattform sein persönliches Spielzeug gemacht und nutzt sie als Propagandamaschine voll von rechten Trollen und Bots. So gesehen ist er eigentlich der rechte Obertroll. Zu ihm und Trump gibt es ja nun genug im Internet, deswegen hole ich nicht noch weiter aus.
Drehen kann man auf der Plattform mit „Gegenhalten“ eh nichts mehr. Er hat die Algorithmen in der Hand und Blocken bringts auch nicht mehr so wie früher. Wenn man dort bleibt, sorgt man eigentlich nur dafür, dass die Plattform genug Leute erreicht, um weiter erfolgreich instrumentalisiert zu werden.
Nun gibt es natürlich auch bedenkliche Entwicklungen bei Zuckerberg und Meta, aber ich will hier nicht mit der Moralkeule nur so um mich schlagen. Das endet eh nur im Whataboutism. Denn was wäre dann mit Bezos, Amazon und schließlich Twitch? Also hoffentlich erstmal auf das Eine fokussieren, bevor man den Social Exodus heraufbeschwört. Abgesehen davon ist das Verlassen von X zumindest eine Bewegung, die seit dem Herbst auch international ein paar Schlagzeilen gebracht hat.
Einzeln betrachtet ist alles nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber kollektiv wird das dann doch schon sinnvoller. Ich hoffe, ich kann hiermit nochmal einen gedanklichen Anstoß für die RBTV-Führung geben. Da sich mit Twitter bereits eine ganze Industrie etabliert hatte, bevor alles den Bach runter ging, verteufel ich auch niemanden, der noch daran festhält, möchte aber trotzdem ins Gewissen reden.
TL;DR: Bitte verlasst X. Die Plattform ist nicht mehr zu retten.
Hab’s schon während der Pandemie verlassen als es noch „normal“ war, wenn man das für diese Plattform jemals sagen konnte.
Auch unabhängig von Musk und Konsorten: Social Media ist Gift, macht traurig und gefährdet unsere demokratische Welt. Es gibt kaum etwas Besseres, als sich davon zu lösen.
Ah doch. Ich war dort bereits… 2009? 8? und hatte dort jahrelang nen sehr gesunden feed mit viel comedy, künstlern, popkultur (zum beispiel leute die an den Sets von Filmen und Serien arbeiten und dort Behind the Scenes Content geteilt haben), …
Die Plattform war sogar sehr lange meine liebste, weil man sich eben dort seine Erfahrungen lange selbst zusammenstellen konnte. Irgendwann kippte das dann erst langsam und dann schnell. In der Pandemie war ich nur noch selten da, ab da wars dann schon unerträglich. Und als Elon die Plattform dann gekauft hat war das mein Anlass sie endgültig zu verlassen. Aber davor wars auch ganz lange sehr schön da wenn man den richtigen Feed zusammengebaut hatte
Insgesamt gibt es in vielen communities Diskussionen über einen solchen Bann, mit gemischten Ergebnissen. Hier mal eine kleine Übersicht die aber nicht mehr up-to-date ist.
Ich bin weiterhin gerne auf Twitter. Meine Twitter-Bubble ist nicht
und was der Inhaber/Chef einer Seite macht, die ich nutze, interessiert mich nicht wirklich, nur was die Seite selbst betrifft.
Ich hab auch nicht verfolgt, was die ehemaligen Twitter-Chefs gemacht haben oder wie’s um die Führung bei YouTube aussieht und was bei Microsoft abgeht. Bezos wird z.B. weiterhin in einem Atemzug mit Amazon genannt, aber Andy Jassy als CEO erwähnt nach all den Jahren hingegen kaum jemand.
Wer sich auf einer Seite nicht wohl fühlt, sei’s wegen anderer Nutzer oder wegen Funktionen, hat in den weiten des Internets zum Glück reichlich Alternativen.
Fühlt sich wirklich so viel besser an dort. Und bekomme dort auch mittlerweile alles mit was ich davor bei Twitter eingestellt hatte. Nur ohne den ganzen hate und mit einer funktionierenden Block Funktion.
Danke dass du den Thread erstellt hast. Hatte auch überlegt das zu machen, nachdem mehrere größere Reddit Bereiche und jetzt auch ein anderer Discord Server auf dem ich bin ein X Verbot durchgesetzt haben.
Gebt mir noch eine Bookmark-Funktion für meine FOMO und ich bin absolut zufrieden mit Bluesky.
Ich hab Twitter mal so geliebt, aber je mehr Reichweite Musk und Konsorten verlieren, desto besser.
Muss man das nicht inzwischen dass auch auf Meta (also Facebook, Insta und Threads) ausdehnen?
Aber ja ich überlege jetzt auch schon eine Weile was das beste ist: Plattformen verlassen um diese nicht weiter zu unterstützen. Oder dort bleiben und versuchen eine Art Gegenpol zu sein. Ehrlich gesagt habe ich für mich noch keine Antwort gefunden…
Das macht doch nur Sinn, wenn die Plattform halbwegs neutral wäre. Aber hier sind es ja nicht nur die Nutzer gegen die man kämpfen müsste, sondern auch der der die Kontrolle über die Inhalte hat.
Ja es ist vielleicht auf lange Sicht ein Kampf gegen Windmühlen. Aber aktuell habe ich zu mindestens noch das Gefühl man erreicht noch Menschen. Mir wäre jetzt auf X nicht aufgefallen, dass ich andere Posts sehe oder so etwas. Das kann sich natürlich ändern. Keine Frage.
Ich möchte als Alternative auch nochmal das Fediverse ins Spiel bringen. Ich selbst bin auf Mastodon und damit mittlerweile sehr viel glücklicher als ich es mit Twitter damals je war. Ich verstehe natürlich, dass nicht alle hier im Fediverse zum jetzigen Zeitpunkt dort das finden würden, was sie suchen, auch wenn ich schon finde, dass mittlerweile viele Leute auch dort anzutreffen sind. Bedenkt aber bitte auch, dass auch hinter Bluesky wieder nur Privatinteressen stehen. Die Enshitification hat schon begonnen.
Dem Aufruf, X bitte zu verlassen, kann ich mich in jedem Fall nur anschließen.