Ich bin der Stefan (35) und verfolge unsere Bohnen schon seit Anfang der Giga Zeiten…
Bin quasi immer ein stummer Mitlesen und Konsument gewesen und freue mich immer wenn ich Zeit habe mal wieder hier vorbei zu schauen…
Warum ich hier jetzt aber schreibe…
Mich würde mal interessieren ob es hier auch Menschen gibt, die eine Krankheit oder Behinderung haben.
Ich meine jetzt keine Erkältung oder einen gebrochenen Finger…
Ich selber habe seit Anfang 2018 Multiple Sklerose.
Vielleicht lerne ich auf diesem Wege ja den einen oder anderen kennen um mal bissel zu plaudern…
Hallo,
Ich habe heute die vermutliche MS Diagnose bekommen. Noch steht nix zu 100% fest, aber die Aussicht ist nicht berauschend. Im Moment ist abwarten angesagt. Und natürlich dann die Frage: und jetzt?
Ich denke heutzutage ist diese Diagnose kein Todesurteil mehr und auch nicht mehr mit Rollstuhl gleichzusetzen. Erstmal abwarten und positiv bleiben☺️
Also zum Glück ist diese Diagnose nicht das Ende… Schau im Internet bei den richtigen Seiten und Informiere Dich…
Jedem tuen andere Sachen gut…
Falls es Dir hilft, schau bei meiner HP unter Partner nach und stöbern mal ein bisschen…
Hallöle.
Wünsche dir alles gute, das du bei der Krankheit vernünftige Hilfe bekommst und du, soweit wie möglich, ein normales Leben führen kannst.
Habe selber linksseitige Colitis ulcerosa, eine chronisch-entzündliche Dickdarmerkrankung.
So anfangen hat es eigentlich 2014 rum, wurde mit den Jahren immer schlimmer und habe letztes Jahr die offizielle Diagnose bekommen. (allerdings erst dieses Jahr mit der dritten Darmspiegelung die Bestätigung.). Medikamente wirken fast gar nicht (u.a. Kortison, diverses Pulver/Darmaufbaugedöns), angepasste Ernährung hilft bisher auch nicht so. Stress, meine Depression, Ängste also psychische Erkrankung spielt sicher auch eine Rolle.
Momentan muss ich min. 10-12 mal pro Tag aufs Klo, meistens morgens. Oft blutig. Teilweise mit Schmerzen. Im Gegensatz zum eigentlichen Verlauf hab ich keine “Schübe”, das es auf einmal richtig schlimm wird und dann wieder kaum bemerkbar. Ist eher dauerhaft so mit nach und nach schlimmeren Symptomen. Den letzten normalen Stuhlgang hatte ich vor etwa 3 Jahren. Das doofe ist, zwischen manchen Stuhlgängen morgens liegt nicht mal ne Minute. (Nachmittags hab ich dann auch mal für paar Stunden Ruhe) Würde bei einmal gleich alles rauskommen, was quasi “bereit” ist, wäre das schon eine riesige Erleichterung.
das hört sich alles nicht so schön an.
Bist Du denn was die Medizinischeseite angeht jetzt in guten Händen?
Auch wenn keine Medis wirken, meine ich Ärztlich…
Du schreibst, dass du auch psychisch betroffen bist.
Hast du da schon mal an proffessionelle beratung gedacht?
Ich denke auch, dass das eine wichtige Rolle spielt.
Jetzt abgesehen von deiner Darmerkrankungen.
Habe den Thread eben erst gefunden, scheint aber noch (relativ) aktuell zu sein.
Ich bin auch offen, was meine Krankheit angeht: Ich bin Borderlinerin (Emotional Instabile Borderline Persönlichkeitsstörtung), leider unter immer wiederkehrenden Depressionen mit suizidalen Gedanken (im Grunde kann man das schon irgendwie als chronisch bezeichnen. Läuft bei mir seit dem 13. Lebensjahr so) und leide unter zig verschiedenen Phobien (u. A. Soziophobie) und Panikattacken.
Warum ich das so einfach öffentlich in ein Forum schreibe, in dem mich im Grunde niemand kennt und warum habe ich keine Probleme offen und ehrlich damit umgehe?
Naja… Nach so vielen Jahren ist es für mich so etwas wie normalität geworden.
Das Schlimmste für mich an der Sache ist die Sache mit der Depression verknüpft mit Soziophobie. Das führt leider dazu, dass ich im Grund selten bis kaum meine Wohnung verlasse, im Grunde keine bis kaum soziale Kontakte habe und auch (bis auf mein Online-Ich) komplett isoliert lebe.
Zudem bin ich derzeit (genauer gesagt seit 2013, nach Abschluss meiner Ausbildung) ohne Arbeit und weiß kaum etwas mit mir anzufangen. Doch an der Sache mit der Arbeit arbeite ich an mir.
So, ich denke das ist erstmal genug von mir. Ich habe übrigens keine Probleme mit Anderen zu schreiben, falls jemand Lust haben sollte
Eine meiner besten Freundinnen (und Exfreundin) hat auch Borderline. Ich hoffe in D wird man damit besser von den Ämtern behandelt als in Ö.
Ich selbst hab chronische Depressionen und Panikattacken, ich finde es gut wenn man sich nicht für seine Krankheit versteckt und offen damit umgeht. Hut ab.
Ich habe jetzt keine Ahnung, wie das in Ö abläuft, aber in der letzten Therapie habe ich eine Dame aus Luxemburg kennengelernt, die wirklich schlimme Probleme hatte über ihre Krankheit zu sprechen. Sie meinte, dass dort psychische Krankheiten nicht Ernst genommen werden. Man würde schnell abgestempelt werden und wenn man deswegen nicht arbeiten gehen kann ist man entweder „Faul“ oder „Verrückt“.
Ich hoffe in Ö ist es nicht so krass…
Meine Erfahrungen hier in Deutschland ist eher das andere Extrem: Man wird zum Teil extrem mit Samthandschuhen angefasst (zumindest vom Arbeitsamt und Jobcenter) aber viel geholfen wird nicht.
Derzeit versuche ich an eine neue Ausbildung oder Umschulung über ein Reha-Verfahren vom Arbeitsamt zu kommen, jedoch ist das mega kompliziert wenn man, wie ich eben, schon eine Ausbildung gemacht hat.
Aber ich bleibe hartnäckig. Ich habe meine Entscheidung (endlich) getroffen und davon lasse ich mich nicht abhalten,
In Österreich kommt das extrem drauf an bei wem man ist. Als wir vor 10 Jahren weil sie einen heftigen Schub hatte beim Psychologischen Notdienst waren hieß es wir sollen wieder kommen wenn sie einen ernstgemeinten Suizidversuch hinter sich hat.
Ich durfte mir selbst Anfang des Jahres von einem Amtsarzt anhören es gäbe keine Depressionen und ich soll halt mehr lachen und ob nich nicht lang genug Bonus Urlaub bekommen hätte. Paar Monate später wurde ich dann nachdem ich geklagt habe als aktuell nicht Arbeitsfähig eingestuft und bin jetzt im Rehageld und hab endlich Ruhe vor den schlimmsten Schikanen.
Positive Erlebnisse waren eher selten. Hab bei 2 Studien als Proband mitgewirkt, solange ixh in der Studie war, war alles super, als mein Durchgang fertigvwar hieß es als Dank werde ich weiter von ihnen behandelt da die Behandlung positiv bei mir wirkte (nach 2 Monaten wurde dann aber der Kontakt abgebrochen und es hieß man hätte genug getan…).
Das finde ich super und immer Hartnäckig bleiben. Musste da auch lange streiten und kämpfen, hab sie aber am Ende doch bekommen und sogar mit Auszeichnung bestanden. Nicht abwimmeln lassen.
Und das von einem ausgebildeten Arzt
Solche Reaktionen kenne ich persönlich nur Privat von ignoranten Menschen, die einfach das Glück haben, nicht zu wissen was Depressionen sind. Unfassbar wie so ein Mensch ein Medizin-Studium abschließen konnte…
Danke. Ich habe auch lange genug zu Hause rumgesessen und mich in meiner Bubble eingesperrt.
Langsam wirds Zeit da raus zu kommen.
Meine Panikattacken und Soziophobie machen es zwar schwer und versuchen mir zu sagen, dass es zu Hause in der Bubble sicher ist, aber das ist ja kein Leben.
Außerdem von 400€ ALG II zu leben ist auch nicht das Wahre
Aber dazu bekommst du doch die Wohnung/Miete bezahlt, oder? Ich hab derzeit mit knapp 720 Euro ALGI auch echt Schwierigkeiten, da ich noch ein Auto weiter abbezahlen muss (monatl. 200) und die Miete sich auch nicht von selbst bezahlt.
Summa Summarum hab ich glaube ich, wenn ich alle Fixkosten davon abziehe noch knapp 200 Euro für Lebensmittel etc.
Aber das soll eigentlich nicht das Thema jetzt sein! Ich find es auch gut, wie offen du damit umgehst und du hier ja auch klar benennst was nicht so gut läuft. Ich glaube viele Menschen mit diesen Problemen graben sich erstmal nur ein und merken nur an der Oberfläche was schief läuft.
Ich kämpfe mich derzeit auch durch schwere Phasen, nachdem ich letzten Dezember knapp vor einem Suizidversuch stand durch zuviel Stress, Depression und „nicht wissen wohin mit sich“.
Derzeit plagen mich da auch wieder Ängste und Zweifel ob ich jemals einen Beruf finden werde, in dem ich (gut) arbeiten kann. Hab schon einiges versucht, habs aber nirgends länger als 4 Jahre ausgehalten.
Mal gehts einem besser (mir vor allem in den Frühlings- bzw. Sommermonaten) und dann gibst aber auch wieder Phasen wie derzeit, wo ich viele Verabredungen absagen muss, weil ich mich einfach überfordert fühle und teils Herzrasen/Unruhe entwickel die aus selbst gemachten Druck entstehen.
ich habe ein lustiges Hobby. Ich sammle Chronische Krankheiten. Bisher habe ich auf meiner Liste:
schwerste Kurzsichtigekeit (-19 Diop)
Multiple Sklerose
chronisches Nervenzittern (essentieller Tremor)
ein schizoide Persönlichkeit (nicht gleichzusetzen mit Schizophrenie)
Depression
einen gutartigen Tumor im linken Schienbein (Enchondrom)
Legasthenie
Was die MS angeht bin ich weitgehend beschwerdefrei (außer das ich den Gleichgewichtssinn eines 4 Jährigen habe). Und bin auf Tecfidera eingestellt.
Außerdem habe ich durch die MS 2 “Superkräfte” bekommen:
ich bin sehr kälte- und schmerzunempfindlich. Das mit der Kälte hat allerdings den Nachteil das ich in warmen Gegenden/Räumen sofort schmelze.
Bei einer Schizoiden Persönlichkeit bist du kein emotional gesteuerter Mensch sonder eher ein Logik basierter Mensch. Das heißt ich habe ein sehr eingeschränktes Emotionales Spektrum.
Ich laufe quasi auf einem anderen Betriebssystem als andere. Ist nichts wildes und kann in gewissen Situation z.B. im Berufsleben sogar von Vorteil sein. Ich bin also “verrückt”, im eigentlichen und nicht im Psychologischen Sinne des Wortes.
Danke für deine Erklärung in deinen Worten. Ich glaube mir das gut vorstellen zu können, was in etwa das bedeutet für deinen Alltag. Also natürlich nur Ansatzweise.