Du hast gerade versucht gute mit schlechten Taten aufzuwiegen. Ich habe dir aufgezeigt, dass das zu nix führt. Gläubige Menschen sind nicht mehr oder weniger moralisch als Nichtgläubige. Sie legitimieren nur ihre Moralvorstellungen auf eine andere Art und Weise.
Ist nicht die grundlegende Frage jeder Definition, was ein Begriff bedeutet? Ich kann ja z. B. Begriffe wie „Gespenst“ oder „Magie“ oder auch „Gott“ beschreiben, ohne dass ich zwangsläufig von der Existenz überzeugt sein muss.
Es ist ein tolerantes und weltoffenes Denken, was mir hilft, in jedem Menschen erst einmal einen wertvollen Gegenüber anzunehmen.
Glaube ich ehrlich gesagt gar nicht mal. Nach dem Argument müssten hierzulande ja ständig Sekten aus dem Boden schießen. Und wenn doch, dann ist es ein untergeordneter Faktor neben vielen stärkeren.
Dünnes Eis, Kollege. Weder kennst du ihn, noch seine Lebensgeschichte.
Erstens gehört der Satan eh zu meiner Religion und zweitens ist der Satanismus hierzulande auch nachvollziehbarer als anderswo, da er ja gerade im Buch Hiob als eine Art Staatsanwalt auftaucht. Und einen Staatsanwalt anzubeten ist so ziemlich das deutscheste, was ich mir vorstellen kann.
Schon mal was von der sichtbaren und unsichtbaren Kirche gehört?
Die Katholiken kennen diese Unterscheidung nicht, aber für Protestanten ist es wichtig, zu unterschieden ob Herz und Verstand auch dem entsprechen, was wir unter „christlich“ verstehen.
Das wollte ich nicht ausdrücken. Ich will gar kein numerisches Aufwiegen daraus machen. Speziell an Herzer wollte ich lediglich appellieren, sein „Realitätsbild“ zu überprüfen. Die „stillen Guten“, die ich anführe, sind nur ein nicht quantifiziertes Beispiel.
Ich hatte das große Glück, in einer Gemeinde aufzuwachsen, in der ich frei, fromm und glücklich erwachsen werden durfte. Ich kenne viele Menschen, die mir am Herzen liegen, die ihren Lebensweg mit Gott aus ähnlichen Motiven gehen. Die sich sozial engagieren, weil sie es als ihre christliche Berufung verstehen.
Das nicht, du kannst ja auch Fiktives definieren, aber zu der Definition gehört nun Mal ob es faktisch oder fiktiv ist
Sorry, aber gegenüber Ignoranz habe ich keinerlei Toleranz mehr. Zu viel Schaden haben die Sxhwurbelnden bereits verursacht und das Potential ist noch viel größer.
Hast du die letzten Demos in z.B Berlin nicht mitbekommen, wo eindeutig Schwurbelnde den Großteil und die gefährliche Masse ausgemacht haben? Attila Goldmann und Xavier Naidoo sind nur die Spitze eines ignoranten und gefährlichen Eisberges.
Moment mal, bevor wir hier etwas durcheinander bringen: Ich bin absoluter Verfechter von positiver und negativer Religionsfreiheit, was anderes war nie mein Punkt. Das bedeutet: Du darfst die Welt deuten und auslegen wie du willst, so lange das keinen Zwang auf andere ausübt bzw. anderen daraus kein Schaden erwächst. Und dieser zweite Schritt ist bei diesen Hoschis schon lange überschritten, weswegen ich dir da absolut zustimme, was diesen Haufen ausmacht. Aber dann das Kind mit dem Bade auszuschütten und positive Religionsfreiheit als „kurzsichtiges und gefährliches Denken“ abzustempeln und sie für die Leerdenker verantwortlich zu machen, halte ich da für reichlich übertrieben.
Und wo ziehen wir da die Grenze. Ab wann ist Zwang und Schaden tolerierbar und ab wann nicht? Wir sehen auch bei den christlichen Konfessionen (ich beschränke mich bewusst auf die, weil ich mich mit ihnen am besten auskenne, auch wenn mir bewusst ist, dass das sicherlich in anderen Glaubensrichtungen ähnlich oder genauso passiert) bereits jetzt Zwänge und offensichtliche Schäden. Wie viele Leute wurden und werden im Namen Gottes dafür verurteilt anders zu sein, weil sie jemand anderes lieben, anders aussehen, sich anders fühlen, etc. als sie „sollen“, weil iwelche Hoschis in Roben der Meinung sind im Namen Gottes sprechen zu können und zu dürfen? Das passiert heute noch, wie man letztens erst beim Papst (der im Vergleich sogar als liberal gilt) gesehen hat. Wie oft wurde und wird der Satz „Gott will es!“ (oder Abwandlungen mit derselben Quintessenz) schon ausgesprochen, nur um die eigene Ignoranz und Arschlochigkeit zu legitimieren?
Also nix für ungut, aber dieser zweite Schritt wurde auch schon mehrmals von den verschiedenen christlichen Konfessionen überschritten.
Dass nicht alle Gläubigen so sind, liegt in der Natur der Sache und (um es deutlich zu sagen) ich halte dich persönlich nicht für ignorant! Aber es gibt genügend, die ihren Glauben für so etwas verwenden und sich legitimiert wie ein Arschloch zu verhalten.
Zu der Kurzsichtigkeit: Ignoranz erwächst in den kleinsten Spalten und wir haben etwa im Fall der Impf"skeptiker *innen" es viel zu lange zugelassen, dass dieses Gedankengut sich verbreiten und etablieren konnte. Wir als Gesellschaft sind dafür verantwortlich, dass es heute so viele gibt, die die eigene Gesundheit und die aller anderen aufgrund kruder Ideen aufs Spiel setzt. Aus diesen Fehlern sollten wir lernen und wenn wir das nicht tun, dann ist das kurzssichtig und gefährlich für mein Verständnis.
Wenn du an Sünder glaubst, dann glaubst du, wenn du etwas falsch gemacht hast, dass es schlecht ist, weil du die Regeln eines Unsichtbaren Gottes verletzt hast.
Wenn ich etwas falsches mache, dann denke ich, es sei was schlechtes, weil ich einen echten Menschen verletzt oder geschadet habe.
In beiden Fällen tut es uns leid… aber im Falles des Gläubigen ist es… „besser“? Weil er denkt, dass er eine Sünde begannen hat und deshalb… es ihm leid tut? Was es mir auch tut?
Ich verstehe nicht, wo du den Vorteil siehst, deine Fehler als Sünde anzusehen und sie darum zu bereuen anstatt sie zu bereuen, weil sie ECHTE, REALE Konsequenzen auf den Mitmenschen hatten.
Du musst mir erklären, warum das Sünden-Konzept hier besser ist, als das Fehler einsehen, weil es echte Mitmenschen verletzt hat.
Natürlich denke ich nicht, dass ich immer perfekt bin. Hoffe, das ist auch mehr als klar.
Und nein, ich kann nicht immer alles was ich verbockt habe ausbügeln. Weswegen es wichtig ist, von Anfang an versuchen das richtige zu machen.
Was du hier im Prinzip sagst ist: „Als Christ denke ich, dass jeder Fehltritt den ich mache im Nachhinein bereuen kann, weil es ja einen Allmächtigen gibt, der im Nachhinein alles ausbügeln kann“.
Leider gibt es in der Realität keinen Hinweis darauf, dass es diesen Allmächtigen gibt… weswegen MEINE Philosophie (zu versuchen sich gleich von Anfang an richtig zu verhalten) der gesündere Ansatz zu sein scheint.
Und? Was hat das mit dem Glauben und der Religion zu tun!
Das ist bei den Gläubigen nicht anders! Die Fehler, deren wir uns nicht bewusst sind werden wir nie bereuen und nie versuchen auszubügeln… ob du Christ bist oder nicht!
Du musst mir dieses Argument wirklich genauer erklären.
Und das ist jetzt nur noch predigen.
Du kannst dich ändern ohne Christ zu sein, und du kannst als Christ ein Arschloch bleiben. Das Christentum korreliert nicht mit deiner Fähigkeit eine bessere Person zu sein, sorry.
Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass du da falsch liegst.
Ich weiss zumindest von mir dass ich, als ich noch Christ war, keine solche nihilistische Ansicht gegenüber der Frage hatte, ob es Gott tatsächlich gibt oder nicht. Meine Eltern auch nicht. Ich kann dir fast sicher garantieren, dass die meisten Leute in unserer Kirche, inklusive Pfarrer, eigentlich der Überzeugung waren, dass es Gott tatsächlich gab und uns das wichtig war.
Die Querdenker denken auch, sie verstehen die Welt und sehen das auch als einen Vorteil für sich. Ich glaube eine Person an einer Querdenker-Demo würde mir hier zustimmen. Weswegen ich nicht sicher bin, was du hier sagen willst. Glaubst du, Querdenker sagen, es sei ihnen egal, ob sie die Welt richtig verstehen oder nicht?
Dann könntest du jetzt ja den Gottesglauben wieder fallen lassen. Wenn er dir nur zum Anstoss dient und du jetzt verstehst, dass es echte, reale Gründe gibt Menschen besser zu behandeln, warum dann noch an diesem Gott-Konzept festhalten?
Sorry, dein ganzer Lebensentwurf dreht sich NICHT darum, dass du die Frage nach der Realität als irrelevant darstellst. In dem Kommentar von dir auf den ich hier antworte sagst du selber ja, dass du gute, reale Gründe siehst warum man Menschen gut behandeln sollte.
Darum nein: Ich finde nicht deinen ganzen Lebensentwurf schädlich. Ich finde deine Einstellung, dass du die Frage was wirklich real ist als nebensächlich ansiehst schädlich. Aber wie du selber in dem Kommentar zugegeben hast: Das machst du ja gar nicht. Das scheinst du nur bei der Frage um deinen Gott zu machen.
Was dich, in meinen Augen, inkonsequent macht, was ich auch eher eine negative Qualität finde, aber diese beiden Dinge (keine Neugier ob dein Glaube der Realität entspricht, und inkonsequentes Denken bezüglich der Frage wie wichtig es ist, die Realität zu verstehen) sind zwei Schädliche Standpunkte die du hast… die sind NICHT eine komplette Zusammenfassung deiner Person. Und wenn du dich selber derart reduzierst, dann tust du mir leid. Denn ich bin überzeugt, da ist mehr an deiner Person als nur diese zwei Aspekte.
Überhaupt nicht. Nicht im geringsten. Ging das nicht aus meiner Antwort hervor?
Ja. Weil mein Punkt war, dass wir uns nicht mit der Frage nach der Existenz beschäftigen, wenn wir Gott erleben. Deswegen wird meine Antwort, ob Gott existiert, auch immer ein Ja sein, aber ich sehe weder Notwendigkeit noch die schiere Möglichkeit dazu, das empirisch oder auf irgendeiner anderen Grundlage als meinen eigenen Emotionen zu begründen, weil es ein Verhältnis ist, was nur mich selbst betrifft und betreffen kann. Dieser Spannung sind sich glaube ich die meisten Christ:innen hierzulande bewusst, zumindest die, mit denen ich so Kontakt habe.
Wollte nur ausdrücken, dass „die Welt verstehen“ sehr relativ ist und ein „rechtes“ Verständnis in dem Sinne nie als allgemeingültig anerkannt werden wird.
Liebe, Harry. Liebe.
Dreht sich nicht darum, aber basiert im Wesentlichen darauf. Ohne das ginge es nicht.
Keine komplette Zusammenfassung meiner Person, aber ein zentraler Dreh- und Angelpunkt meines Lebens, was viele meiner Handlungen und Entscheidungen (und das in wie ich finde jeder Hinsicht positiven Weise) beeinflusst. Und Neugier auf den Realitätsgehalt meiner Ansichten habe ich in der Tat eher weniger, da ich sie erfahren kann und weil ich meistens eher nicht geneigt bin positive Emotionen zu zerdenken. Hilft mir sehr, zuversichtlich durchs Leben zu gehen und die Liebe, die ich erfahre, an andere weiterzugeben. Und inkonsequent bin ich wohl auch, ja. Sonst wäre ich heute wahrscheinlich noch das Arschloch, das ich zu Schulzeiten war. Ist beides eine gute Sache, finde ich.
Gras ist grün, der Himmel ist blau, und die Erde ist rund. Es gibt objektive Fakten über die Welt. Und nur weil gewisse Leute das nicht glauben ändert sich nichts an der Realität. Und wenn man sich einig ist, dass man diese Realität erforschen kann und diese objektive Realität entdecken kann, dann kann auf faktische Schlüsse kommen. Aber wenn Leute natürlich sagen, dass die empirische Realität nicht relevant ist, weil sie eine Realität „fühlen“… nun, DANN wird es schwierig. Aber das ändert nichts daran, dass es eine tatsächliche Realität gibt.
Apfel, Bennie. Apfel.
Wie gesagt: Glaube ich dir einfach nicht. Du hast selber in unserem Diskurs eine Menge Dinge erwähnt, wo die demonstrierbare REALITÄT und die REALEN Konsequenzen deines Handelns zum Beispiel absolut relevant sind.
Ist ja auch nicht so, dass ich für Empirie vollkommen unempfänglich wäre. Unser Unterschied ist, dass ich im Gegensatz zu dir eine Prämisse annehme, die zwar nicht empirisch gedeckt, aber auch nicht empirisch widerlegt ist. Und dabei habe ich prinzipiell auch erstmal kein Problem damit, wenn andere dasselbe tun (mit den entsprechenden Grenzen positiver und negativer Religionsfreiheit).