sag das mal niki lauda, der unter anderem desswegen überlebt hat, da er so grantig auf die letzte ölung war, dass er den ehrgeiz hatte den priester nochmals zur rede zu stellen
Ach weißt Du, ich glaube, das ginge zum einen Ohr rein und…
Ich würde erstmal mein Wörterbuch holen.
Gerade extra für dich nochmal nachgeschlagen: Kann, muss aber nicht (bspw. Num 35,27; da wird eine “rechtlich saubere” Blutrache mit dem gleichen Begriff רצח geregelt) und ist auch nicht exklusiv auf Juden bezogen. Hinzu kommt die Tradition des “Kreise ziehens” oder “Umzäunens”, in der um jedes Gesetz weitere “Zäune” errichtet werden, um das Gesetz nicht zu übertreten (z. B. getrennte Küchen für milch- und fleischhaltige Gerichte). Von daher ist es mit “töten” schon ganz gut übersetzt, was ja auch beides implizieren kann.
Exakt das wollte ich damit sagen.
Ich sehe, Du bist ein Mann, auf dessen Wort man bauen kann.
Zweibändiges Teil, gehört zu den schwersten Dingern, die ich im Bücherschrank stehen habe. Fühl dich geehrt.
Eine Frage, wurdest du religiös Erzogen bzw in der Religion die du jetzt auch studierst und Praktizierst oder hast du dich umgesehen und dir mehrere (auch nicht Abrahamitische) Religionen angesehen und dann entschlossen dass dich diese am meisten anspricht?
Was hältst du von anderen Religionen und zu letzt warum Glaubst du? Wenn man sich ansieht wie groß das Universum ist, ist es da nicht mehr als überheblich das selbst falls ein höheres Wesen existieren sollte es sich darum kümmert was auf einem Planeten passiert und das genau unsere Spezies die eine Auserkorene ist?
Ist kein Angriff ich bin nur neugierig da ich es nicht nachvollziehen kann.
Sowas, das schwerste bei mir im Bücherschrank, wenn man die Holzkiste mit der Diskographie von Camerata Mediolanense nicht zählt, ist auch ein Buch über Götter:
(Photo von Google.)
Jein. Mein Vater ist katholisch, meine Mutter evangelisch. Meine Eltern sind aber beide keine Kirchgänger, auch zu Weihnachten nicht; höchstens, wenn im Familienkreis mal eine Taufe oder Konfirmation ist. Ich würde eher sagen, dass sie mir eine positive Grundeinstellung gegenüber dem Christentum bzw. eine generelle Weltoffenheit anerzogen haben. Wir haben aber z. B. nie zusammen gebetet oder die Bibel gelesen. Die Kirche war in unserem Ort zu meiner Kindheit ebenfalls kaum präsent. Die Entscheidung, Theologie zu studieren, kam dann, als ich im Zuge meines Auslandsjahres mit der deutschen evangelischen Gemeinde in Paris in Kontakt getreten bin. Da habe ich gemerkt, dass ich mich im evangelischen Glauben sehr gut verorten kann.
Auch jein. Es gehört ja zu meinem Studium, sich mit anderen Religionen auseinanderzusetzen, letztlich bin ich aber „evangelisch“ ins Studium gestartet, bin aber auch dabei geblieben. „Glaubenskrisen“ in dem Sinne hatte ich bis jetzt noch nicht.
Schwierig; da müssten wir jetzt erstmal wieder eine ausgiebige Diskussion um den Religionsbegriff führen, wie weiter oben im Thread. Aber kurz zusammengefasst: Ich finde Gewalt und Chauvinismus jeglicher Art scheiße. So lange wir uns gewaltfrei und auf Augenhöhe begegnen, ist alles gut.
Man kann diese Argumentation auch sehr schön umdrehen: Wenn man sich ansieht, wie groß das Universum ist, in dem lebensfeindlicher Raum die Regel ist, ist es da nicht etwas Besonderes, dass die Menschheit auf unserem Planeten existiert? Wäre aber nur bedingt mein persönlicher Glaubensansatz.
Ich persönlich glaube, da es für mich persönlich eine Erleichterung darstellt - ich bin bedingungslos so anerkannt, wie ich bin und ich bin auf dieser Welt willkommen. Es gibt einen Plan für mich und ich werde im positiven Sinne gebraucht.
Och, keine Angst, ich bin weit Schlimmeres gewöhnt. Ich habe sechs Semester in Rostock studiert und da kann ich das außerhalb unserer Filterblase nicht erwähnen, ohne eine Stunde erklären zu müssen, dass ich Hexenverbrennungen und Kreuzzüge gar nicht so toll finde.
Pffff…
Konfirmation, ja, die gab’s, aber darüber hinaus so gut wie nix. Aber zeig mir den 14jährigen, der sich in dem Alter von sich aus dafür interessiert.
Ich musste gerade zweimal hinsehen. Wir hatten einen NT-Dozenten, der fast genauso aussah.
Was ist mit den Menschen in der dritten Welt die schon in jungen Jahren sterben, Menschen die schuldlos gefoltert und getötet werden ist das auch alles Gottes Plan?
Und danke für die Antworten, wie gesagt interessiert mich wirklich und ich glaube gerne das es einem eine gute Stütze sein kann aber für mich ergibt das Konzept von Glaube und Religion absolut keinen Sinn. Und auch wenn ich offen dafür bin Religion aus dem öffentlichen Leben oder besser generell zu vertreiben habe ich überhaupt kein Problem mit Menschen die Glauben solange sie niemanden damit schaden.
Glaubst du eigentlich auch an Jesus, seine Wunder, die Wiederauferstehung und das alles?
Ich kann es mir nicht vorstellen, glaube aber eben wie gesagt auch nicht daran, dass Gott allmächtig ist.
Ich glaube an Jesus. Wunder eignen sich aber eher weniger dazu, glauben zu stiften, das wird von den Evangelien ähnlich gesehen (Ausnahme Lukas). Wunder sind sozusagen ein notwendiges Übel für den Erweis der Gottessohnschaft (Joh 4,48: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so gaubt ihr nicht.). Und selbst, wenn sie war wären - nehmen wir z. B. mal wohlmeinend an, dass Jesus als eine Art Arzt unterwegs war und in der Tat viele Leute gesund gemacht hat - wäre das noch kein Grund, an ihn zu glauben, weil es für meine Lebensrealität genausowenig Aussagekraft hat wie für deine. Wichtiger ist seine Lehre.
Die Auferstehung ist so eine Sache, zu der ich mich nicht ins Bild setzen kann. Ich glaube in dem Sinne nicht daran, dass nach dem Tod Schluss ist, sondern dass ich danach in Gemeinschaft mit Gott sein kann. Ich bin mir bewusst, dass das jetzt sehr nach Phrasendreschen klingt, aber so richtig kann ich mich dazu auch (noch) nicht ins Bild setzen; das mag daran liegen, dass der Tod in meinem Leben (trotz Studentenjobs in diversen Pflegeeinrichtungen) noch keine wirklich tragende Rolle gespielt hat.
Und was alles?
Ist das jetzt der Frag-einen-Christen-Thread?
Dann will ich auch mal @Niklas_Schier:
Es gibt doch die Bewahrung der Schöpfung als eine Art Leitbild. Müssten nicht viel mehr Christen sich für einen nachhaltigen Lebensstil und Umweltschutz einsetzen?
Gott hat die Welt und tausende Lebewesen erschaffen, welche der Mensch bedroht und diese dadurch im schlimmsten Fall aussterben.
Hey, ich bin inzwischen exotisch und nicht mehr langweilig!
Ja. Wird auch im Rahmen des Möglichen getan, aber was das große Ganze betrifft, ist das dann eher ein politisches Handlungsfeld (Fußnote: Katrin Göring-Eckhardt war vier Jahre lang EKD-Präses; nur schade, dass sie dann zu einer so umweltfeindlichen Kriegstreiberpartei gegangen ist…). Aber wenn sich jemand im politischen Kontext „christliche Werte“ auf die Fahnen schreibt, gehen beimir auch schon sämtliche Alarmglocken an.
Hochschulen sind Häretikerschmieden. Das wusste man schon im Mittelalter.
Ok, das war überraschend pragmatisch . Wenn ich das richtig verstanden kann man sagen, es ist für deinen Glauben nicht wichtig, ob diese Dinge wirklich real passiert sind, da dir die Geschichte/Philosophie/Lehre dahinter schon genug gibt.
So wie für andere ein Buch oder ein Film eine Inspiration für das Leben sein kann, ist es für dich eben die Bibel und wenn dir jemand beweisen könnte, dass es Jesus nicht gab, würde das deinen Glauben trotzdem nicht erschüttern?
Ganz genau. Zumal mein Studium zum Großteil daraus besteht, Sachen im Bibeltext (Altes wie Neues Testament) zu analysieren, die nachträglich hinzugefügt oder verändert, von anderen Quellen abgeschrieben oder von anderen Traditionen übernommen sein könnten - ist bei manchen Sachen sehr eindeutig, bei anderen weniger. Natürlich kann man bei allem mit guten Gründen abwägen, aus welcher Quelle was stammt, aber ein Glaube an Verbalinspiration [i. S. v. „Gott hat die Bibel(-übersetzung/en) diktiert.“] überlebt in der Regel nicht lange.
Bezweifle ich ehrlich gesagt. Der Papst hat mehrmals Klimawandel thematisiert, aber ansonsten habe ich noch keinen Christen gesehen, der sich besonders für die Umwelt ausspricht.
Irgendwie kommt diese realistische Einschätzung in der Öffentlichkeit nie so richtig an.
Ich finde es aber irgendwie trotzdem absurd, dass man sich ausgerechnet ein fast 2000 Jahre altes Buch als Inspirationsquelle aussucht, wo es doch so viele tausend andere gute Geschichten gibt. Und das man das ganze so aufblasen und überhöhen muss, finde ich auch irritierend, es baut ja auch keiner Harry Potter-Tempel oder startet ein Matrix-Studium, aber gut, das ist wohl wirklich einfach nur Geschmacksache
Der psychologische Antrieb sich einer Religion anzuschließen ist wahrscheinlich exakt der gleiche, wie zu einem Konzert, der ComicCon oder ins Fußballstadion zu gehen, eine Mischung aus Gemeinschaftsgefühl und Sinnstiftung, die jeder Mensch mehr oder weniger sucht.