Und ja, Tibet unter einer buddhistischen Theokratie war um nix besser als andere Theokratien, sei es der Iran oder der kranke Scheiß, den die Fanaten in Amerika gerade errichten wollen oder atheistische Theokratien („Kommunismus“ oder was die so vermarktet haben). Zugegeben, bei der Flucht aus Tibet war der Dalai Lama gerade mal 19 Jahre und schön, dass er im Exil gereift ist.
Und wie passt eigentlich Putins bester Freund Steven Seagull in die Geschichte?
Von der Grundphilosophie, dass ich allgemein kein Arschloch sein soll, weil das kann mich im nächsten Leben schön in den Arsch treten, lieber versuchen gut zu sein und besser und irgendwann erreiche ich Nirvana, ist aber ein schöner Gedanke - wenn man aber genauer hinguckt ersetzte ich „Karma im nächsten Leben“ mit Höllenqualen und Nirvana mit dem Paradies (das ja soweit ich weiß auch nicht friedlich auf der Wolke sitzen ist, sondern einfach der Zustand von Glückseeligkeit.
Und am Ende ist mein Schluss - ich brauche keine Doktrin, die mir sagt, was gut und was böse ist, ich lebe und versuche jeden Tag ein guter Mensch zu sein.
„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
Finde das eine unfassbar hohe Zahl. Hab mal versucht rauszufinden, wie viele Priester das Erzbistum Freiburg hat und bin auf knapp 1.000 gekommen. Das wär ja jeder vierte.
Ich möchte den Missbrauch nicht verharmlosen, es ist wirklich erschütternd, was da alles unter den Teppich gekehrt wurde, aber so kannst du nicht rechnen. Jetzt gerade gibt es tausend Priester, aber auf welchen Zeitraum bezieht sich die Studie? Da werden doch sehr viele Priester dabei sein, die schon emeritiert oder verstorben sind. Und früher gab es ja auch deutlich mehr Priester als heute, wo Gemeinden zusammengeschlossen werden und große pastorale Räume entstehen, die von wenigen Geistlichen geleitet werden.
Heute meine erste ChatGPT-Predigt gehalten. Hat tatsächlich niemand gemerkt, auch wenn nachher alle sagten, dass eine gute Predigt nur von einem Menschen kommen könne. Hach ja…
Ging um die Berufung Samuels, wo in der Bibel sozusagen eine neue Generation das Ruder übernimmt. Ich habe sozusagen als Plittwist gefragt, ob wer was gemerkt hat und danach darüber aufgeklärt. Die Predigt war also nicht 100% KI-generiert, aber ca das erst Viertel schon.
Da würde mich interessieren, ob du Chat GPT als gite Hilfe für z.B. Predigten hälst und nimmt gibt dir das merklich mehr Arbeitszeit, für andere Dinge wie Seelsorge usw…? Also sofern du das schon abschätzen kannst.
Ist für mich noch zu früh, um das konkret abzuschätzen. Ich habe auch vorher schon mal ChatGPT genutzt, aber nicht einfach abgelesen, was da stand, sondern als Ideensammlung, die ich dann in meinen eigenen Predigten dann eben anders verarbeitet habe (vorher habe ich dafür andere Online-Predigten gesucht, das ist mit ChatGPT deutlich angenehmer). Grundsätzlich traue ich persönlich dem Format Predigt in der derzeitigen Form aber sehr wenig zu. Der Grund ist einfach, dass wir Christ*innen in Deutschland inzwischen in der Minderheit sind und die Frage ist da, auf wen wir da unsere Ressourcen verwenden. Setzen wir da komplett auf einen Teil, der ohnehin schon hochverbunden ist und mit dem Format etwas anfangen kann? Das ist aktuell Usus, aber der demographische Wandel wird uns dafür in spätestens 10 Jahren massiv vor die Füße kotzen. Und „meine“ Generation ist ohnehin die, die am fleißigsten aus der Kirche austritt und die wir mit dem Format Predigt sowieso nicht erreichen. Ein weiteres Problem ist, dass es auch immer weniger Pfarrpersonen gibt; es ist in meinem Berufsstand gerade eine massive Pensionierungswelle im Gange ohne Aussicht auf auch nur annähernd ausreichenden Nachwuchs.
Da kann so eine KI - das hoffe ich zumindest - eine Erleichterung sein. Die Predigt war - zumindest für meinen Geschmack - ziemlich holzschnittartig und unpersönlich, aber sie lernt ja dazu. Daraus könnte der Effekt folgen, dass man als Pfarrer auch nicht mehr alles bewältigen muss, sondern solche Dinge auch guten Gewissens an Ehrenamtliche abtreten kann. Dadurch würden dann in der Tat neue Ressourcen frei werden, aber dazu ist die KI einfach noch nicht weit genug.
Sehr interessant! Danke für die Antwort! Als du das geschrieben hast, ist das tatsächlich ein Beispiel gewesen wo man sehen, wie sich vielleicht was in Zukunft durch KI verändern kann, ohne das der Beruf dadurch gefährdet wird.
Hatte jetzt auch nicht ganz erwartet, dass du mir schon eine konkrete Antwort geben kannst, weil es ja deine erste Predigt war.
Das Problem, dass die Predigt holzschnittartig ist habe ich fast erwartet. Der Chat GPT macht es ja ähnlich wie du und suchst Predigten aus dem Internet. Da du wahrscheinlich auf deutsch predigst, sind die Daten auch nicht so viele auf den der Chat GPT trainieren kann.
Im Gegensatz zu dir hat der Chat GPT leider keine Erfahrungen, wie man Predigten persönlicher macht. Obwohl du mal probieren könntest, Chat GPT die Predigt mit den Daten von der Homepage eurer Gemeinde zu personalisieren. Da musst du einfach schreiben sowas in die Richtung passe die Predigt mit den Daten der HP an die Gemeinde an. Vielleicht hilft es dir.