Über Religion

Die Frage ist, was du als “relativ wenig Konsequenzen” ansiehst.
Ich fände es zum Beispiel eine recht üble Konsequenz, wenn mein Kind in einer Religion indoktriniert würde hinter der ich nicht stehen könnte, nur damit es im Bereich Religion nicht zu einem Aussenseiter gehört.

Bei meinem Beispiel ist es auch wichtig klar zu stellen: Ich war nie DER AUSSENSEITER, total. Nur halt im bestimmten Bereich der Religion.

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Ich war mein ganzes Schulleben ein Außenseiter, aber nicht wegen der Religion (bin ja leider Katholisch getauft, aber ohne Kommunion und das Zeug), die war nie ein Thema außer unser evangelische Mitschüler meinte immer er ist besser als wir wegen seiner Religion.

Ich hab auch nicht rein vom Kindergarten geredet. Das hat jemand anderes eingeworfen.

Mal so ganz nebenbei - wie indoktriniere ich eigentlich jemanden? Mir scheint eh, dass die Kirchen weitgehend vergessen haben, wie das geht…

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Nicht Kinder sind grausam, sondern Eltern die ihn schon früh eintrichtern das man Leute die anders sind ausgrenzt und es gibt auch Erzieher die sehr draus achten das so was eben nicht passiert

Ist für mich einfach eine Vorstellung, die Kinder haben. Der Glaube entwickelt sich ja ständig weiter. Irgendein Theologe, dessen Name mir entfallen ist, hat mal verschiedene Entwicklungsstufen beschrieben, die viele Gläubige bei ihrer Gottesvorstellung durchlaufen. Fängt halt an beim Gott auf der Wolke, der straft oder Gutes tut, dann gehts glaube ich weiter, dass man mit ihm quasi Kontakt aufnehmen kann (durch Gebete zB), dann, dass er nur die Welt erschaffen hat, dann aber alles nur noch beobachtet und dann kommt glaube ich so die Stufe, auf der viele erwachsene Gläubige stehen, dass Gott in allen Dingen ist und dass es eine Art universellen Plan oder sowas gibt. Und dann gabs glaube ich noch ne Stufe, die aber nur wenige erreichen.
So genau weiß ich das nicht mehr, fand ich aber ganz interessant, als ichs mal gelesen hab. Niklas kennt sich da besser aus. :smile:

Najaaaaa…
Ich denke Kinder haben zum Teil schon selber eine Wir/Die-Anderen-Kompass. Ich denke, dass ist etwas natürliches in uns Menschen. Gute Eltern können das aushebeln indem sie dem Kind beibringt dass diese Grenzen und Unterschiede nur oberflächlich sind… aber ich denke wenn man Kinder einfach für sich lassen würde, dann gäbe es automatisch Ausgrenzungen.

Im Matthäusevangelium heißt es: “Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe” (Matthäus 28, 19 f.).

aus

Ja. Und weiter?

Beim 1. Semester nicht aufgepasst? :smiley: Naja, im bible belt scheint es noch gut zu klappen.

hab den artikel doch verlinkt ;), wollte keine textwand zitieren

Mir ging es aber um die christliche Taufe

Ja, das finde ich auch falsch. Das würde ich aber der Politik vorwerfen und nicht dem Ritual oder den Eltern.

Unterschätze die modernen Kirchen nicht.
Ja, die grossen Kirchen scheinen das vergessen zu haben, und darum schrumpfen sie auch. Aber wo ich lebe gibt es die Freikirchen, welche noch sehr, sehr aktiv und erfolgreich indoktrinieren.

In der heutigen Zeit mit unserer Glaubensvielfalt in der Gesellschaft und einer generellen Toleranz (ich sage nicht, dass wir alle tolerant sind, aber wir verbrennen keine Leute mehr, weil sie an etwas anderes glauben), sowie dem Zugang zu einem riesigen Wissens-Schatz im Internet, ist es halt für Kirchen immer schwieriger die Indoktrination aktiv zu machen. Weswegen die stabilsten Konfessionen heutzutage auch die sind, welche sich am besten Abschotten können. Isolation ist ein wichtiges Mittel der Indoktrination geworden. Und von aussen hat man das Gefühl dass keine Indoktrination mehr stattfindet, da die Leute bei denen es gegriffen hat oft eher für sich bleiben.

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Nene, Kinder sind schon extrem grausam was soziale Gefüge angeht, da sie sehr selbstbezogen sind.
Aber damit Kinder Religion als relevanten Unterschied und somit Grundlage für Mobbing und dergelichen sehen, muss man ihnen halt früh aufzeigen, dass Religion irgendwie Relevanz hat und dann noch klarmachen, dass andere Religionen auch wirklich was anderes sind.

Oder einfacher gesagt: Es müssen In- und Outgroups vordefiniert werden.

Auch da gibt es extreme Variationen.

Ok, dann ging es mir einfach nur um das in Deutschland übliche (?) Wasser über den Kopf leeren. Nur weil ich ein religiöses Ritual nicht schlimm finde, muss ich nicht alle anderen gut finden.

Nein haben Kinder in der Regel nicht, weil sie diese Konzepte noch gar nicht erfassen können. Es gibt Kinder die schüchterner gegenüber anderen sind, das hat dann aber nichts mit Religion, Herkunft oder sonst was zu tun.

Ich nehme an, Du redest nur über Kindergärten und nicht über Kinder von 6 bis 13?

zu der aussage stimmt das

nein das stimmt ganz und gar nicht, man weiß aus Studien mittlerweile das Kleinkinder viel sozialer sind als man denkt und schon recht früh ganz automatisch soziales Verhalten (wie Teilen, Fürsorge oder Emathei) gegenüber andern Kindern an den Tag legen.

Aber das Verhalten baut sie ja auf, sie lernen von klein auf das Unterschiede wichtig und relevant sind und wenn du mal in ner Kita oder Grundschule gearbeitet hast und da die Eltern beobachtest, ist es krass wie stark da bewusst oder unbewusst ausgrenzendes verhalten Belohnt wird.

Aber wir schweifen vom Thema ab, ich wollte nur sagen das Kinder nicht von sich aus wegen Religion ausgrenzen.

Ich meine damit ob man glaubt, dass der Gott der Bibel wirklich exbistiert. Ich habe die oben zitierte Stelle mit der Verbalinspiration etwas falsch interpretiert, war auch schon spät. Du glaubst wohl schon an einen gewissen Wahrheitsgehalt im Text aber nicht an eine Beinflussung des Texts durch Gott.

Aber was bedeutet “Ich glaube an Jesus”. Soweit ich weiss, dass der Schöpfer seinen “Sohn” auf die Erde geschickt hat damit er hier die Botschaft eines barmherzigen, vergebenden Gott predigen kann die dem alten Testament in weiten teilen widerspricht. Danach wurde er Brutal umgebracht damit uns irgendwie all unsere Sünden vergeben werden können. Und dann die Wiederauferstehung.

Ich bin mir sicher du würdest dich etwas eleganter und wohl auch schwammiger ausdrücken aber sowas ähnliches steht doch im Zentrum des christlichen Glaubens. Wenn man sowas glaubt ist man für rationale Argument nur bedingt empfänglich.

Wenn man nicht daran glaubt, warum sollte man sich dann als Christ oder Gläubig bezeichnen? Aus beruflichen Gründen, um die zustimmung zu einer Idee auszudrücken, um zu einer Gemeinschaft zu gehören. Mann kann der Lehre Jesu doch auch so folgen, als philosophie.

Wenn ich Theologen über Glaube reden höre wirkt das auf mich irgendwie wie ein Spiel. Wie kann ich völlig rational argumentieren ohne mich dabei in Widersprüche mit dem offensichtlich irrationalen Glauben zu verwickeln. Am liebsten würde ich dann sagen “seit doch ehrlich ihr glaubt auch nicht dran ihr tut nur so”.

An was glaubst du bei Jesus genau und warum?

Dachte ich auch nicht, wollte einfach noch was nettes schreiben, da der Rest schon ziemlich konfrontativ war.