Über Religion

aber dann sind doch alle aussagen über wahr und falsch für den menschen irrelevant, solange man nicht beweisen (objektivieren) kann, dass sie wahr oder falsch sind, oder nicht?

Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt. Wir sind Assassinen.

Kommt darauf an worüber man redet.
Aber nein, wenn man etwas nicht beweisen kann, dann soll man halt die Position einnehmen, dass wir es nicht wissen können. Dann akzeptiert man weder die Wahr-Hypothese, noch die Falsch-Hypothese, bis man einen guten Grund hat eine dieser Hypothesen zu akzeptieren.

Kurzer Philosophie-Ausflug:
Eine Hypothese abzulehnen bedeutet nicht, dass man behauptet dass sie falsch ist. Es heisst nur, dass man sie nicht als erwiesenermassen wahr ansehen kann.
Und dass sollte, vernünftigerweise, die “Default”-Position sein, welche man einnehmen sollte, für Behauptungen welche man weder beweisen noch wiederlegen kann.

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nach deinem maßstab offensichtlich. aber dein maßstab muß nicht für alle gelten.

Nö, dass ist nur die vernünftige Position einzunehmen :wink:
Andernfalls kommst du in eine Position, wo du entweder wiedersprüchliche Dinge glauben musst, oder einfach anfängst deinen eigenen Standard inkonsequent einzusetzen.

wiederum, DEIN maßstab, den DU anlegst.

diese aussage kann ich nicht als erwiesenermassen wahr ansehen :wink:

Und die Position welche Philosophen über einige Jahrhunderte Ausgearbeitet haben, weil man, wie gesagt, sonst in wiedersprüchliche Situationen kommt :wink:
Darfst es ruhig testen. Geh an eine Aussage heran, für welche du noch keine Beweise hast, und akzeptiere sie dann automatisch, per default, als wahr… du wirst sehen, dass du dich sofort in wiedersprüchlichen Positionen verfängst. Denn ich kann dir sofort eine ANDERE Aussage geben, welche der ersten Aussage wiederspricht, und die müsstest du dann auch annehmen… und würdest nun zwei gegenseitig wiedersprechende Positionen halten müssen. DARUM ist dies keine vernünftige herangehensweise. Objektiv gesehen :grin:
Ist auch der Standard der in der heutigen Wissenschaft genutzt wird, nur so.

Diese Aussage ist per Definition wahr. Denn Wahrheit ist definiert als das, was der objektiven Realität entspricht. Also ist es per Definition objektiv wahr :wink:
Ist im Prinzip eine Tautologie.

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wessen definition? hat sich darauf die weltbevölkerung geeinigt? und was ist dann wiederum die “objektive realität”?
wenn ich wahrheit bei wikipedia eingebe, bekomme ich unzählige definitionen.

und keine sorge, das was du mir vermitteln willst kenne ich bereits und ist mir durchaus bekannt.
ABER dir geht es doch eigentlich nur um das dumme wort wahrheit und einer definition derselben, von der du annimmst, dass sie immer, überall und für jeden gilt. ich sage, das ist eine arrogante und anmassende einstellung - selbst wenn du recht haben solltest.

€: oder nochmal anders, wie wendest du wahrheit auf dinge an wie z.b. liebe, vertrauen, hoffnung?

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Spielt keine Rolle.
Denn sobald wir anfangen über Definitionen zu streiten wirds eine Diskussion über Semantik und nicht mehr Substanz.
Du kannst immer Argumentieren dass unter einer ANDEREN Definition sich Dinge plötzlich ändern… und das ist wahr! Wenn wir nicht die gleiche Definition brauchen für welche Farbe „Grün“ ist, dann können wir nicht gleicher Meinung sein, dass der Himmel nicht „grün“ ist. Aber wie gesagt: Das ist Semantik und nicht sonderlich interessant. Denn darauf kann man ganz einfach reagieren indem man sagt: „Ok: Wenn man die gleiche Sprache mit den gleichen Definitionen braucht DANN…“
Was IMMER wahr ist. Denn solange man unter unterschiedlichen Definitionen arbeitet kann man eh keine Diskussion über Inhalte haben.

Definitonen sind immer subjektiv.

Nö, gar nicht.
Ich habe eine Definition gegeben, welche ich brauche und hier konsequent eingesetzt habe. Keine Definition ist „immer und überall gütlig“, sonst hätten wir kaum unterschiedliche Sprachen auf der Welt.
Definitionen sind immer zu einem gewissen grade beliebig. Aber wenn man eine Definition konsequent einsetzt, dann kann man eine Diskussion über den INHALT einer Aussage haben, was das ist, was ich hier tue.

Nur ist das nicht meine Einstellung. Überhaupt nicht! :wink:
Und WENN es meine Einstellung wäre, dass eine Deifnition immer und überall gültig ist, dann würde ich falsch liegen! Logisch ist sie das nicht!

Aber überleg mal wohin das führt, wenn das einzige, was du gegen meine Position einzuwenden hast ist, dass du nicht mit meiner Definition einverstanden bist, weil sie nie „überall und immer gültig ist“…
Denn wenn DAS die Basis dafür ist, meine Position abzulehnen, dann musst du auch die position ablehnen, dass der Himmel an einem schönen Tag objektiv blau ist… denn dann gehst du von der „arroganten“ und „überheblichen“ Position aus, dass die Farbe mit den Wellenlängen 460 und 480 nm IMMER und ÜBERALL als „blau“ bezeichnet werden muss…

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der himmel IST nicht blau, er ERSCHEINT dir blau

und

du hast doch genau über semantik die diskussion initiiert. @Niklas_Schier hat wohl nicht umsonst die worte wahrheit und wahr in anführunszeichen gesetzt. ich wende nur deine kategorien auf deine aussagen an.

#seufz

Ok…
Dann halt: Liess den ganzen Text von mir nochmals durch, und ersetz einfach „ist“ mit „erscheint“, wann immer ich von der Farbe des Himmels rede :wink:

Na, dann hätte er vielleicht erklären können, was er meint mit “wahr”…
Ehrlich gesagt, ich habe noch nie von jemandem gehört, der irgendeine Definition von “wahr” gebraucht hat, welche SUBJEKTIV ist. Daher hatte ich keine Ahnung, was er da meinen könnte.
Darum schrieb ich auch: “Das verstehe ich nicht” und erklärte dann genau, was ich damit meinte.

Nein, ich habe nicht über Semantik diskutiert hier. Ich wollte legitim wissen, was er meinte, und gab relativ klar durch, welche Definition ich brauchte.

es gibt halt imho Ideen oder Begrifflichkeiten, bei denen die kategorien wahr oder falsch keinen sinn ergeben, wie z.b. glaube, liebe, hoffnung. in einer momentanen ermangelung einer besseren ausdrucksform, wurden dann die worte “wahr” und “wahrheit” in anführungszeichen gesetzt. und deinen diskussionsauslöser nenn ich demzufolge semantisch.

btw, die realität ist eine illusion, die durch alkoholmangel hervorgerufen wird. in diesem sinne: Prost!

€: und der himmel erscheint auch nicht objektiv gesehen an einem schönen tag blau, sondern er erscheint DIR blau. das kann aber z.b. für einen farbenblinden ganz anders aussehen.

Das verstehe ich immer noch nicht.
Wie oben schon erwähnt, was auch immer du glaubst, und auf welcher Basis dein Glaube auch immer beruht… er ist DENNOCH entweder richtig oder falsch…
Oder wie definierst du „glauben“… oder „richtig“ oder „falsch“ in diesem Fall?
Denn unter allen Definitionen die ich kenne für diese drei Worte, macht es eigentlich immer Sinn einen glauben als „richtig“ oder „falsch“ zu betiteln.
Entweder stimmt etwas, was man glaubt mit der Realität überein (was es wahr machen würde), oder es tut es nicht (was es falsch machen würde).

Prost :grin:

Nein, kann es nicht.
Nicht wenn ich „blau“ als die Farbe definiere, welche durch Licht mit der Wellenlänge 460-480nm hervorgebracht wird.
Denn dann ist es egal, wie genau der Farbenblinde den Himmel wahr nimmt, welche „Wahrnehmung“ er subjektiv hat, es ist immer noch die Farbe, welche durch diese Wellenlänge hervorgerufen wird.

es ist (bis jetzt) nicht zu ermitteln, ob der satz “es gibt einen gott” richtig oder falsch ist. deshalb sind die kategorien “richtig” und “falsch” meiner ansicht nach nicht sinnvoll, um über diesen satz zu urteilen oder eine aussage zu treffen.

Also, dann setzt du “richtig” und “falsch” nicht ein als synonyme für: “Der Objektiven Realität entsprechend” oder “Nicht der Objektiven Realität entsprechend”?

Wenn ich dich richtig verstehe, dann definierst du “richtig” und “falsch” als: “Was wir ZEIGEN können, dass es der objektiven Realität entspricht” und “Was wir ZEIGEN können, dass es NICHT der objektiven Realität entspricht”?

ich weiss auch nicht, was du mit “objektiver realität” meinst. in meinen augen gibt es sowas nur als ideal.
wie z.b. physiker in theorien immer eine falsifikation brauchen, also ein instrument, um die echtheit einer aussage zu überprüfen. oder anders gesagt, wenn man eine behauptung/theorie nicht falsifizieren kann (also ihre echtheit überprüfen), dann ist sie weder wahr noch falsch, man kann einfach hinsichtlich dieser kategorien keine aussage machen.

€: wenn ich z.b. behaupte vor dem urknall war das, was den urknall auslöste, ein riesiger grüner wackelpudding, dann ist das weder wahr noch falsch.

Du redest immer nur davon was wir FESTSTELLEN können. Ich rede aber nicht von unserer Wahrnehmung. Wenn ich von “objektiver Realität” rede, dann rede ich davon wie unser Kosmos, unser Universum, wie auch immer du es nennen willst, WIRKLICH ist, abseits unserer eigenen Wahrnehmung. Ich meine, du würdest mir sicher zustimmen, dass das Universum nicht aufhört zu existieren, wenn plötzlich keine Entitäten mehr existieren würden, welche es wahrnehmen können, oder? Das bedeutet, dass die gesammte Existenz einen Status hat welcher UNABHÄNGIG von Beobachtern ist.

DAS ist das was ich meine mit “Objektiver Realität”: Der tatsächliche Status des Kosmos, unabhängig von Beobachtern.

Das ist genau das was ich meine:
In dem Fall definierst du “wahr” und “falsch” nicht als: “Entspricht der Objektiven Realität (mit “objektiver Realität” definiert wie ich es gerade gemacht habe)” und “Entspricht nicht der objektiven Realität”.
Sondern du definierst es als: “Kann von uns gezeigt werden dass es der objektiven Realität entspricht” und “Kann von uns gezeigt werden dass es NICHT der objektiven Realität entspricht”.
Verstehe ich dich da richtig?

nein, weil ich deine begrifflichkeit von “objektiver realität” nicht verstehe.
bzw. würde es, wenn es so etwas gibt, ja bedeuten, dass es erkenntnisse oder “wahrheiten” gibt, die außerhalb unserer erfahrung existieren. aber auch das weiss ich nicht. keine ahnung, vielleicht werden wir ja auch gerade von einem riesen geträumt? wer weiß das schon?
was ich meine ist, es gibt dinge, die wir einfach nicht wissen können, und nie als wahr oder falsch einordnen werden können. wo ist da der punkt zu behaupten, es ist trotzdem wahr oder falsch?
das ist halt EINE form der weltanschauung, okay, sei dir unbenommen. aber andere menschen haben halt andere weltanschauungen.