Verlesen, wegen Tippfehler in der ersten Zeile.
kein ding
Aus protestantischer Sicht kann ich dir da sogar voll und ganz zustimmen. Kirche vermittelt kein Heil. Was dort aber stattfindet, ist Verkündigung des Wortes Gottes. Deswegen ist „Gottesdienst“ auch nicht in dem Sinne „wir tun etwas für Gott“ verwendet, sondern „Gottes Dienst an uns“. Gottesdienste sollen also in erster Linie erbaulich für den Menschen sein (ob sie es in der Realität dann auch sind, ist eine andere Frage…).
Ok, zum Verständnis: Dass ein katholischer Priester beim Abendmahl Hostie und Wein in reales Fleisch und reales Blut Christi wandelt, wäre für Dennett ein solcher übernatürlicher Akt und der Priester übernatürlicher Agent, nach dessen Wohlwollen ich auch streben müsste?
Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass ich Gott gefalle und muss nicht danach streben. Ein Gebet vollziehe ich eben genau in dem Bewusstsein, dass ich Gottes Wohlwollen habe und er mir zuhört. Auch, wenn ich mich gegen ihn stelle, ihn hasse oder vom Glauben abfalle, ist das Wohlwollen dennoch unverbrüchlich.
Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen, ich finde die Definition Dennetts eigentlich ziemlich gut, nur habe ich im Laufe meines Studiums gelernt, dass es bei sowas immer ein „aber“ gibt. Ich hadere ehrlich Gesagt immer noch mit dem Begriff des Übernatürlichen und ob es tatsächlich notwendig für eine Religion ist. Wenn das Natürliche allein durch die Gesetze der Physik und Biologie konstituiert ist, bin ich noch nicht ganz sicher, wie Emotionen hier verortet sind. Nach Friedrich Schleiermacher ist eben Religion genau das: Anschauung und Gefühl - und damit irgendwo im Spektrum zwischen „Herdentier-Dopamin“ beim Fußball und „Glauben an das Dahinter bei der Physik“, was mir ebenfalls Freude bringen kann.
Man sollte dann auch nicht stolz auf die Wahlerfolge einer Partei sein, deren Mitglied man ist?
Wenn man nicht selbst mitgearbeitet hat, nein.
Ok, wann hätte man dann an einer Religion „mitgearbeitet“?
Wenn man dafür arbeitet.
Aber meiner Meinung nach am besten garnicht. Religion hat für mich den selben Stellenwert wie Krebs, Aids, Hitler etc.
Wie gesagt, „Glaube“ wäre im Protestantismus dafür schon ausreichend.
Sehe ich ganz genauso.
Warum? Wirke ich derart bedrohlich auf dich?
Wenn selbst @Niklas_Schier mir in gewisser Weise dort zustimmt, ist die Qualifikation vielleicht sogar zumindest im oberen Mittelfeld beendet worden.
Natürlich der Glaube. Es gibt ja nichts Übernatürliches, was agieren kann. Und in der Definition geht es ausschließlich um die Absicht der sozialen Systeme.
Wenn jemand Wein und Hostie in das reale Fleisch und Blut von Jesus Christus verwandelt, dann ist das ein übernatürlicher Akt und der Priester ist nach Dennett ein übernatürlicher Agent, da er ja den Gesetzen der Physik und Biologie zuwiderläuft, indem die atomare Beschaffenheit von Körpern durch bloße Willenskraft verändert würde.
Natürlich passiert das nicht. Der Prieser hält Hostie und Wein hoch und singt etwas herum, was den Gesetzen der Physik und Biologie nicht widerspricht, weshalb der Priester auch keineswegs übernatürlicher Agent ist.
Irrelevant. Relevant ist, ob Du der Meinung bist, man müsse sein Wohlwollen erstreben. (“is to be sought”) Stumpf gesagt: Sein Wohlwollen ist gut, sein Missfallen ist schlecht.
Mal abgesehen davon, dass mir die Bibel, soweit ich sie kenne, ganz was anderes erzählt, wenn dem so wäre, was gewänne man dann durch Glauben und Christentum, wenn man als satansanbetender Mörderatheist kein Stück schlechtergestellt ist?
Biologisch erklärbar, natürlich.
Du bist eine Religion? Ich hab nichts gegen Menschen die religiös sind, solange sie nett und korrekt sind. Ich habe etwas gegen die Institutionen, Religion ist zu leicht zu Missbrauchen.
Meine Lieblingsreaktion wenn ich gewisse Leute, welche offen “christlich” sind bzw. darauf bestehen, wie wichtig “christliche” Werte heutzutage sind, darauf hinweise, dass ich bekennder Atheist bin:
“Woher weißt du, was gut, was schlecht ist und warum [in etwa] bist du kein Nihilist?” - “Weil ich kein Arschloch bin.”
Werkzeuge sind auch leicht zu missbrauchen, es kommt eben auf den Menschen an.
Religion an sich ist nichts schlechtes beispielsweise der eigentlich Kern der abrahamitschen Relgionen nicht. Menschen haben sich die Religion zu ihrem eigenen egoistischen Vorteil zu Nutze gemacht. Gott spielt keine Rolle mehr bzw. wird nur oberflächlich davor geschoben.
Der Kern der abrahamitischen Religionen… so wie das man Frauen steinigen soll, die Feinde Gottes töten und deren Frauen versklaven, seine unverheirateten Töchter besuchern anbieten und steinigen sollte er mit ihnen schlafen aber nicht heiraten wollen?
was sind eigentlich diese sog. “Dopamindrüsen”?
Ändert sich dadurch aber auch nicht. Erstreben muss ich’s auch nicht und ich bin auch nicht der Meinung, dass es irgendjemand müsste - er hat uns ja geschaffen. (Um einem möglichen Einwand vorzugreifen: Nein, ich glaube nicht daran, dass die Welt in sechs Tagen entstanden ist, obwohl sich mir mit Donald Trump immer mehr der Eindruck aufdrängt, dass das durchaus schaffbar wäre).
Röm 1,16-17 und 3,21-24. Das sind so mit die wichtigsten „protestantischen“ Bibelstellen überhaupt.
Alle sind Teil von Gottes Schöpfung und demnach unsere Brüder und Schwestern im Geiste. Klar könnte mein Bruder morden etc., wäre dann aber immer noch mein Bruder. Das heißt nicht, dass ich ihm alle seine Taten vergeben müsste, aber ich sehe ihn mit anderen Augen.
Nein, werde aber (wenn alles so klappt, wie ich mir das vorgestellt habe) nächstes Jahr mein Vikariat antreten, werde also Teil einer solchen Institution sein.
Das ist der Kern und das wird heute hier noch praktiziert?
Dabei wünsche ich dir ehrlich viel Spaß, wie gesagt ich habe nichts gegen Menschen die Religiös sind und sicher gibt es auch vereinzelt Priester etc die herzliche und nette Menschen sind.
Genau das ist nicht die Lehre dieser Religionen, weder Jesus noch Mesus noch Mohammed haben soetwas praktiziert und genau das ist der eigentliche Kern dieser Religionen. Daran muss man sich orientieren, es ist offensichtlich, das man sich im Laufe der Jahunderte immer mehr von dem Ursprung entfernt hat.
Ablassbriefe, Kreuzzüge, Djihad, Hexenverbrennung als das ist hinzugedichtet worden um eigene Interessen durchzusetzen.
Wie viele kennst du denn?
wenn jemand an eine allmächtige, übernatürliche kraft glaubt, die alles weltgeschehen lenkt und in unser leben eingreift, sollte man diesen nicht lieber zu einem psychiater schicken wegen wahnvorstellungen und verdacht auf beginnender bzw. manifester psychose?
und wenn viele menschen die gleichen wahnvorstellungen haben, sind sie dann anhänger einer religion?
Ich bin erzkatholisch aufgewachsen aber selbst nicht mehr gläubig. Dennoch schätze ich Religion sehr. Gibt sehr vielen Mensch halt und Kraft.