Über Religion

Das man so etwas nicht von Heute auf Morgen umsetzen kann, ist ja vollkommen logisch. Es ist auch eher eine Vorstellung wie ich es ansatzweise ideal fände.

Aber warum sollten Einkommen sinken, oder Jobs verloren gehen? Es gibt jetzt Feiertage und es würde so auch Feiertage geben, nur das man sie sich dann selbst auslegen kann. BTW belasse ich den Sonntag sogar als freien Tag und spreche ihm den speziellen Status des er aktuell hat gar nicht ab, auch wenn er mich persönlich nervt, ist mir gerade eingefallen, ohne Bezug auf dein Kommentar^^

Aber ja, viele würden sich angegriffen fühlen, obwohl es dafür keinen Grund gibt, denn grundsätzlich ändert sich nicht viel. Wer jetzt christlich ist und Kirchensteuer zahlt, wird genau das selbe auch weiter tun. Aber klar man muss sich vielleicht kurz damit auseinander setzen und sich bewusst machen was einem wichtig ist. Ich sehe da kein Nachteil oder so.
Bezweifle aber auch das man es schafft irgendwann die Trennung von Staat und Kirche ernsthaft durchzusetzen, ist sehr traurig und teilweise besorgniserregend.

Ich meine damit, dass die Kirchen ein großer Arbeitgeber sind, die bei einer radikalen Umstruktierung der Kirchensteuer weniger Geld zur Verfügung haben. Das spüren am Ende die Arbeitnehmer und das wird so direkt kein Politiker riskieren wollen. Sowas kann man dann nur schrittweise machen, damit man das den Leute verkaufen kann. Auf die Feiertage habe ich mich damit nicht bezogen.

Diese Gelder fließen z. B., weil der Staat nach dem Subsidiaritätsprinzip Kindertagesstätten unterstützt, die nicht in staatlicher Hand sind (entstanden wenn ich es richtig im Kopf habe vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus; fördernswert schienen politisch neutrale Kitas, in denen der Nachwuchs vor politischer Vereinnahmung sicher ist). Theoretisch könnte das jeder bekommen, der eine Kita leitet, praktisch sind ca. 30% aller Kitas in der Hand der Kirchen.

Dann steht ein Großteil der Kirchen unter Denkmalschutz. Die da einfach rauszuziehen… Schwierig. Bei allem, was man gegen die katholische Kirche sagen kann - tolle Sachen bauen können die.

Das ist ziemlicher Quatsch. Es gibt nur wenige „Marken“, die weltweit bekannter sind als die katholische Kirche. Abgesehen von Westeuropa boomen die gerade überall, was die Mitgliederzahlen angeht. Treffen würde das allerhöchstens die evangelische Kirche in ohnehin schon evangelisch-entkirchlichten Gegenden. Es sind nicht die Kleckerbeträge von Geringverdienern, die die Kirche finanziell am Leben halten, sondern ein paar wenige von Großverdienern.

Ich glaube, die Beschwerden aus der Wirtschaft wären weitaus größer, wenn man seine Mitarbeiter nicht mehr nach einem festen System einteilen kann.

Verwechsle die CSU und Bayern bitte nicht mit „dem Christentum“.

Also nimmst du deine Beschwerde darüber wieder zurück?

Hab leider nur wenige tröstende Worte. Die katholische Kirche basiert im Wesentlichen auf Tradition, nicht auf Logik.

3 „Gefällt mir“

Die evangelische Kirche ist da anders allgemein gesehen? Ernst gemeinte Frage, ich kenn da nur dich und weiß nicht ob der Rest auch so entspannt ist.

Die katholische Kirche zieht ihre Glaubenslehren und den Großteil ihres Handelns wirklich aus der Tradition. Die steht erstmal gleichwertig neben der Bibel und bei Konflikten entscheidet der Papst (in der Regel zugunsten der Tradition). Dinge, die man schon seit Jahrhunderten so macht, werden da nicht mal eben einfach rausgekickt.

In der evangelischen Kirche ist die Bibel Maß aller Dinge, zumindest was heilsnotwendige Dinge angeht. Darüber hinaus gibt es keine Hierarchie wie in der katholischen Kirche. Jeder Mensch, der getauft ist, steht mit mir theologisch auf einer Stufe, während ich mich als guter Katholik einem Papsturteil unterwerfen müsste.

Im Hinblick auf das Abendmahl (was ja Auslöser der Diskussion war) gibt es im evangelischen Bereich seit Jahrhunderten zwei Linien. Nach Luther ist Christus beim Abendmahl anwesend (ist aber nicht das Brot / die Pappe, die da gegessen wird) und nach Zwingli (also in reformierten Gemeinden) wird das Abendmahl „nur“ zum Gedenken an Christus gefeiert. Seit ca. 40 Jahren kann aber jeder an einem evangelischen Abendmahl teilnehmen, ganz egal, was er glaubt. Als Nicht-Katholik bist du aber von einem katholischen Abendmahl ausgeschlossen.

4 „Gefällt mir“

Danke. :slight_smile:

sehr interessante Antwort, dankeschön!

Sowas wie Denkmalschutz ist ja nichts wo direkt die Religion unterstützt wird, mir geht es eher darum das es außerhalb der Kirchensteuer Unterstützung für die Kirchen gibt, die es für andere Religionen nicht gibt, das ist einfach unfaire Behandlung.

Ich rede hier ja aber von der Kirche in Deutschland, insofern ist es also schön für die katholische Kirche, dass sie außerhalb von Westeuropa boomt, hat dann aber nichts mit meinem Beitrag zu tun.
Und mir geht es ja eben gerade darum, das Finanzierungskonzept umzustrukturieren, nicht nur von der Kirche, allgemein allen Religionen, Die Kirche dient hier als Beispiel weil sie am dominantesten in Deutschland ist. Religion ist für die Menschen, also sollte es von den Menschen, die diesen Dienst nutzen auch finanziert werden, habe den Vergleich zu RBTV ja gebracht. Wenn Firmen oder sonst wer das Bedürfnis hat, an die Kirche oder andere Institutionen zu spenden, ist das ja okay, nur vom Staat sollte da entweder kein Geld fließen, oder an jede Glaubensrichtung bzw dann auch an “Ungläubige” gleich viel.

Es funktioniert doch bereits so ähnlich, man nennt es Urlaubstage. Es wäre nichts anderes. Aber klar das müsste genauer ausgearbeitet werden. Wie bereits gesagt es ist kein ausgearbeiteter Gesetzesentwurf, sondern Gedanken die ich habe. Dieser Punkt ist aber tatsächlich einer der Punkte die leichter umzusetzen wären.

Keine Angst, verwechsle ich nicht. Das Christentum dominiert die Gesellschaft und jeder Ansatz daran zu rütteln wird manchmal aggressiver, manchmal aber auch durchdacht abgewehrt. Das Christentum dominiert die gesamte Bevölkerung, obwohl maximal die Hälfte des Landes christlich ist. Warum muss ich als Atheist, mein Kumpel der Jude ist oder Muslime sich nach christlichen Feiertagen richten? Ergibt keinen Sinn. Die CSU sind die Deppen die am lautesten weinen.

Nein, wie gesagt Religion ist Privatsache, hat also im öffentlichen Raum nicht wirklich was zu suchen. Wenn man aber unbedingt sein Holzkreuz irgendwo hinkleben muss, weil man sich sonst vernachlässigt fühlt, dann klebt alle Symbole aller Glaubensrichtungen hin. Sollte ja kein Problem sein.

Mir geht es nicht darum der Kirche in Deutschland was wegzunehmen oder ihr zu schaden. Mir geht es darum eine, wie bereits erwähnt, humanistische und unreligiöse Grundlage zu schaffen auf der dann alle Gläubigen und Unglaubigen gleichgestellt ihr Leben gestalten können, wie es ihnen am besten passt und das ist aktuell nicht der Fall.

Freut mich, dass mal jemand 'ne größere Anregung in den Thread schmeißt. Ich pick mal nur die Sachen raus, denen ich widerspreche (Aber grad das mit den Juden fand ich’n guten Punkt.):

Naja. Ich müsst jetz die einzelnen Fragen gesagt bekommen, um deren Überflüssigkeit zu beurteilen, aber das is ja nu kein Zufall, dass alle in Deutschland immer auf den Islam eingeschossen sind und nich auf den Kommunismus, die Homöopathie oder das Pfadfindertum.

Du meinst Spenden? Weil Steuern sammelt der Staat und mir is nich ersichtlich, warum der da mit drinhängen sollte.

Mir is nich ganz klar, was Dein Problem mit den Feiertagen is. Ich versteh, warum man für mobile statt feste Feiertage plädiert (und lehne das für mindestens Weihnachten ab), aber die Feiertage sind doch eigentlich bei Unchristen völlig säkularisiert. Ich hab zum Beispiel keinen blassen Schimmer, wann Himmelfahrt is, aber vermute mal aus der Beschreibung, dass Du Herrentag meinst.

Wie muss man sich denn danach “richten”? Der Staat gibt Dir einfach 'nen Tag frei, weil man da schon immer frei hatte.

Hm, sag mir mal, welche Bedingungen eine Gruppe von Leuten erfüllen muss, damit deren von ihrer Weltanschauung motivierten Handlungen ihrer Weltanschauung zugerechnet werden kann.
Das is ja auch die Grundfrage hinter der Thematik “Religion des Friedens” mit Feuerwerksmördern.

Ey! Es gibt Grenzen (Fähnchen Fieselschweif forever!)

Denkmalschutz ist eine Unterstützung der Kirchen außerhalb der Kirchensteuer. Die denkmalgeschützten Kirchen sind mehrere 10.000; die denkmalgeschützten Moscheen sind jetzt, ohne dass ich genauere Zahlen kenne, bestimmt gut an zwei Händen abzuzählen, von Hindutempeln usw. ganz zu schweigen. Darüber hinaus hat übrigens jede Religionsgemeinschaft in diesem Land die Möglichkeit, Kirchensteuer von ihren Mitgliedern zu erheben.

Es bezog sich darauf, dass die Kirche viele Institutionen schließen müsste. Das würde ein neues Finanzierungskonzept katholischerseits sicher nicht herbeiführen.

Klar wäre es etwas anderes. Wenn ich 10 Mitarbeiter habe und 7 wollen an Himmelfahrt frei haben, kann ich mit dem Rest auch nicht mehr viel anfangen. Im Gegensatz zu Urlaub geht es hier um feste Termine.

Fühlst du dich denn derart dominiert, wenn du an ein paar Tagen zu Hause bleiben kannst? Der Papst hat hier inzwischen keinen politischen Einfluss mehr und keine Sau weiß, wer Heinrich Bedford-Strohm ist. Klar gibt es flächendeckend kirchliche Einrichtungen, aber den letztendlichen Einfluss auf die Gesellschaft schätze ich trotzdem sehr gering ein.

“Etwas zugerechnet werden” ist etwas anderes als “etwas entsprechen”.

Zur Zeit ist es der Islam, früher war es mit genau den selben Floskeln und Argumenten das Judentum, Hauptsache man hat einen Bösen, über den man sich aufregen kann.
Der Islam ist seit dem frühen 18. Jhd. in Deutschland, die, vom Heimathorst wieder aufgewärmte Frage ob der Islam zu Deutschland gehört stellt sich also schon deswegen nicht. Überflüssig ist sie aber hauptsächlich deswegen, weil sie nichts an der Situation ändert. Beantwortet man die Frage mit “Nein, gehört er nicht”, muss man sich trotzdem um die in Deutschland lebenden Muslime kümmern und ihnen alle Möglichkeiten geben sich in der Gesellschaft zu etablieren und sie fördern. Beantwortet man die Frage mit "Ja, gehören sie! muss man genau das selbe tun. Wie jetzt auch bereits von anderen geschrieben wurde, ist das einfach Wahlkampf auf dem Rücken dieser Menschen. Das man Menschen damit zu Feindbild macht und sie als Objekt des Wahlkampfes missbraucht, scheint der CSU dabei egal zu sein.

Als Freiwillige Steuer sehe ich die von mir beschriebene Religionssteuer. Lies dir dazu einfach nochmal den Text durch, dazu habe ich eigentlich alles gesagt.

Zu den Feiertagen, man muss sich danach richten was die Arbeit angeht, was Einkaufen und verkaufen angeht, in ländlichen Gegenden, zumindest bei mir damals, öffentlichen Nahverkehr. Einfaches Beispiel was jeder kennt: der Donnerstag vor Karfreitag in Supermärkten, da sieht man inwiefern sich jeder danach richten muss, ob er nun an Jesus und sowas glaubt oder nicht. Man muss sich natürlich danach richten, dass an diesen Tagen, der normale Alltag ausgesetzt ist,

Und das Argument “weil es schon immer so war” was du in etwas anderer Form gebracht hast, ist jetzt nicht das beste. Nach dem Argument wäre jegliche Form von Fortschritt unmöglich.
Christen haben diese Tage frei, weil etwas wichtiges in ihrer Religion passiert ist, okay, verstehe ich, finde ich okay. Dann müssen aber auch Juden, Muslime oder sonst was für Religionen auch frei haben, wenn in Ihrer Religion etwas wichtiges passiert ist, sonst kann man nicht von Gleichstellung reden.

Mir geht es nicht nur darum, dass ich mich als Atheist unterdrückt fühle oder sowas. Es gibt Dinge die mich etwas aufregen, aber das hat jeder bei irgendwas. Mir geht es hauptsächlich um die Gleichstellung zu anderen Religionen und die existiert aktuell nicht.

Wie gesagt ich hab dabei gar nicht unbedingt an den Denkmalschutz gedacht, Kirchen stehen darunter, finde ich voll okay, mir persönlich gefallen sie jetzt nicht so sehr, aber das ist Geschmackssache.

Ich weiß jetzt nicht genau was du mir sagen willst, möchtest du mir jetzt sagen, dass die kirchlichen Verbände, Kloster, Kirchen oder whatever nicht vom deutschen Staat bezahlt werden?

Wie bereits gesagt, kein ausgearbeiteter Gesetzesentwurf, wenn es jemals zur Debatte steht, wird man da Varianten finden, oder eben nicht. Also da kann ich jetzt nicht wirklich mehr dazu sagen, da wurde mir aber auch von politischer Seite gesagt, das dies ein Punkt wäre den man genauer anschauen müsste, aber man findet in der Politik für alles Wege und irgendwelche Optionen.

Es geht nicht nur um Feiertage und erst recht nicht nur um mich. Ich weiß nicht genau warum man das so explizit auf meine Person bezieht, da ich mehrmals die anderen Religionen und die Gleichstellung aller angesprochen habe.
Aber weil du Feiertage ansprichst, warum muss ein Muslime zu Himmelfahrt, Ostern oder Weihnachten zu Hause bleiben, aber zum Zuckerfest arbeiten? Das ist keine Gleichstellung. Ich würde auch soweit gehen und sagen, dass es mehrere Tage gibt an denen nicht gearbeitet werden darf weil Jesus da gestorben sein soll und dann doch wiederkam und das Ganze, aber es gibt keinen einzigen gesetzlichen Ruhetag für die, ich glaub ca 400 ermordeten Juden in der Reichskristallnacht, oder allgemein einen Ruhetag für die 6 Mrd Juden die ermordet wurden. Das ist jetzt natürlich so ein Argument mit der man jede Diskussion niederredet und der nicht immer fair ist, aber mit geht es hierbei darum aufzuzeigen, dass es eben keine Gleichstellung der Religionen gibt, sondern das Christentum dominiert und das finde ich den Atheisten, aber allen voran den anderen Religionen gegenüber unfair, um nicht diskriminierend zu sagen.

Wie gesagt, es geht mir nicht darum, dass Christen ihre Feiertage feiern. Das ist selbstverständlich und vollkommen okay. Genauso okay und selbstverständlich sollte es dann aber auch sein, das Juden, Moslems und andere Religionen das selbe tun dürfen, die müssen aber Urlaubstage dafür opfern. Da kann man also auch nicht von Gleichstellung reden.

Also man kann mich als Atheist hier gern niederreden und einfach sagen das ich mit allem unrecht habe. Dann bleibt trotzdem das Gleichstellungsproblem mit den anderen Religionen, dass lässt sich leider nicht wegreden.
Dann sagen wir einfach für das Christentum bleibt alles wie es ist und wir heben alle anderen Religionen auf die selbe Stufe und machen alles, was für das Christentum getan wird, auch mit den anderen Religionen, dass sollte dann ja okay sein oder?

Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber in Österreich ist es außerhalb Wiens und anderen großen Städten viel schwerer einen Job zu bekommen wenn man nicht Katholisch ist. Hier hat die Kath. Kirche am Land noch sehr viel Macht

1 „Gefällt mir“

So ist es in Deutschland tatsächlich nicht. Also @Niklas_Schier hat insofern recht, dass es für Atheisten nicht unbedingt Nachteile gibt. Ich weiß nicht wie es in Urbayrischen Gebieten ist, aber im Großteil Deutschlands ist das nicht der Fall. Aber darum ging es mir auch nicht, mir geht es eher um dieses “Christentum ist hier schon lange also läuft es so wie wir es sagen. Euch gefallen unsere Feiertage nicht? Heult nicht rum, interpretiert sie einfach anders, bleibt aber so wie es ist! Immer mehr Atheisten hier, immer mehr andere religionszugehörigkeiten? Ja dann sollen die sich anpassen, WIR VERÄNDERN NICHTS!”, dieses absolute Ablehnen gegenüber progressiven Gedanken, so stagniert die Gesellschaft.

…jetzt hab ich AfD mäßig die Frage geentert um einfach nochmal einen Punkt zu machen, sry dafür^^

Gibt auch Plattenbauten, die unter Denkmalschutz stehen. :wink:

Nein, sondern dass ich erstens nicht glaube, dass der Entzug von staatlichen Geldern so einfach möglich ist (nur weil „Kirche“ draufsteht, ist noch kein Grund, an und für sich „neutrale“ Finanzierungssysteme allein für die Kirchen nicht mehr auszuschütten, auch wenn sie z. B. im Bereich der Kitas diejenigen sind, die am meisten davon profitieren) und zweitens insbesondere die katholische Kirche mehr als genug finanzielle Rücklagen hat, um so etwas auch aus eigener Tasche auszugleichen.

[quote=„KeNobi, post:1392, topic:27561“]
Es geht nicht nur um Feiertage und erst recht nicht nur um mich. Ich weiß nicht genau warum man das so explizit auf meine Person bezieht, da ich mehrmals die anderen Religionen und die Gleichstellung aller angesprochen habe.[/quote]

Du zielst damit aber sehr viel weniger auf die Gleichstellung der Religionen ab als auf die Neuordnung des Arbeitsmarktes. Über den Sinn und Unsinn christlicher Feiertage kann man sich lange streiten (da ich evangelisch bin, kann ich mit den meisten katholischen Feiertagen auch nix anfangen), aber sie bieten eine Arbeitsstruktur, an der man sich in Deutschland orientiert. Daran, ob ich jetzt zu Allahheiligen zu Hause bleibe oder nicht (was ja auch nochmal von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist), hängt für mich jetzt kein christliches Herzblut.

Lange Rede, kurzer Sinn: So wie ich deinen Beitrag lese, geht er nicht gegen das Christentum, sondern gegen die Feiertagsordnungen der Länder.

Man hat den Juden früher die regelmäßigen Selbstmordanschläge ihrer Glaubensgenossen und den systematischen Sexismus und die Todesstrafen in den jüdisch dominierten Staaten vorgeworfen?
Hab ich was verpasst im Geschichtsunterricht?

Ich hab jetz nich die Stelle gefunden, wo Du erklärst, was das zur Steuer macht, wie Du das Wort „Steuer“ mit dem Konzept „freiwillig“ verbindest und ob und wo da der Staat eingeschlossen sein soll, und wenn ja, warum.

Muss man? Keine rhetorische Frage, ich bin Student und war nie in den regulären Angestelltenmarkt eingebunden, aber ich kenn genug Leute, die Weihnachten arbeiten.

Ich habe kein Argument gebracht, ich habe die Sachlage konstatiert.

Find ich schwierig. Is’n Ansatz, gleichzeitig hat aber absolut jeder an diesen Tagen frei, Religion hin oder her. Es is also eigentlich keine Ungleichbehandlung, die Gleichbehandlung hat nur Gründe, die an den Hintergrund einer Religion gebunden sind. Das is schon ein Ausdruck historischer christlicher Kulturhoheit, aber aber inwiefern da noch aktuell ein christlicher Hintergrund besteht…Is sicherlich diskutabel, ich hab da (im Gegensatz zu stillen Feiertagen) keine starke Meinung, weil’s für mich einfach staatliche und nicht christliche Feiertage sind.
Deine Beschwerden scheinen übrigens vorrangig gegen feste Feiertage gerichtet zu sein, weil das Deine täglichen Geschäfte stört.

Ersten paar Sekunden:

Natürlich darf man das nicht vermischen und denken, die ermordeten Juden wären alle religiös gewesen, nur weil sie Juden waren. (Ohne zu unterstellen, dass Du das denkst.)

Es gibt hier diverse öffentliche Einrichtungen, die in kirchlicher Trägerschaft sind, das war’n echtes Problem für soziale Berufe, aber das hat der EuGH ja grad gekippt.

Wie konnt ich vergessen, das hier zu erwähnen.

Du bist ein riesen Fan von Denkmalschutz, ich merk schon^^

Zu der Finanzierung, du sagst selber die katholische Kirche hat “mehr als genug finanzielle Rücklagen”, okay dann diese bitte nutzen und nicht das Steuergeld von Leuten nutzen die kein Kirchensteuer zahlen. Das ist jetzt gar nicht mal speziell auf Kitas bezogen, sondern allgemein auf, von der Kirche ins Leben gerufene Verbände oder sowas. Ich will der Kirche in Deutschland nicht schaden oder so, ich will das jede Religion gleich unterstützt und reguliert wird und das geschieht nicht.

Ich ziele auch nicht gegen das Christentum. Habe ich ja gesagt, es geht eher um die Politik hinter den Religionen, habe ich bei meinem “Grundartikel” gesagt. Meine Intention ist es, eine unreligiöse, humanistische Grundlage zu bilden auf der dann eben die Religionen als jeweils einzelner Baustein existieren können. Das Gerüst des Landes, sollte aber ein auf Fakten basiertes, unreligiöses, bestenfalls eher unemotionales sein, in welchem dann das alles eben existieren kann.

Und du sagst ja, wenn man die christlichen Feiertage aus dem Arbeitsmarkt nimmt, müsste man alles komplett neu regeln, richtig? Das zeigt doch die Dominanz des Christentums in Deutschland, davon habe ich gesprochen, das Christentum als eine Religion von vielen, ist mir viieeel zu stark in das Grundgerüst eingewoben, so ist eine Gleichstellung der Religionen nicht möglich.

Würde ich so nicht sagen, da diese Neuregelung ja nur ein Teil der Neustrukturierung ist. Ich würde es eher ein Mittel zum Zweck nennen.

Ey ich will auch wirklich nochmal sagen, dass ich wirklich nichts dagegen habe wenn Leute gläubig sind. Ich habe das Gefühl das es hier teilweise etwas aufgeheizter zugeht, als ich es beabsichtige. Wir werden in dem Forum jetzt keinen Gesetzesentwurf ausarbeiten der alles verändern wird. Ich wollte nur einen Gedankenanstoß bieten, wie man an einer religiösen Weiterentwicklung der Gesellschaft arbeiten kann, denn es zeigt sich die letzten Jahre ja, dass diese nötig ist.

Nein, sehr vereinfacht gesagt sind Muslime aktuell an gefühlt allem Schuld, was natürlich Quatsch ist. Es gibt viele Interessante Kommentare dazu, auch von Holocaustüberlebenden, die genau das sagen.
auch sehr interessant ist dieses Interview, was sich auch ein wenig damit beschäftigt:

In meinem Text schreibe ich, dass man ein freiwillige Religionssteuer einführen könnte, bei der sich Gläubige für ihre Religion anmelden können und dann dementsprechend Steuern zahlen. Das gibt ja bereits und heißt Kirchensteuer. Was ich gerne zugebe, ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass jede Religion eine Kirchensteuer erheben kann, also zumindest wurde es mir in einer vorhergehenden Antwort von @Niklas_Schier so gesagt, was ich jetzt auch erst einmal so glaube.

Ansonten halte ich es für wichtig, dass Zahlungen, an christliche Verbände, oder Einrichtungen, die eindeutig damit “werben” das es dabei um diese Religion geht, entweder eingestellt werden, oder für alle Religionen gleich sind. Man sieht ja immer wieder was für eine Panik ausbricht, wenn über einen muslimischen Kindergarten oder sowas gesprochen wird. Habe da selber Erfahrungen sammeln müssen, das Thema hat so auch in meiner Heimatregion stattgefunden und ist dabei beinahe eskaliert.

Der 24. ist kein Feiertag, der 25. und 26. ist es. Ich glaube für Berufe wie Arzt, Krankenschwester, Polizisten und sowas gibt es da Sonderregelungen. Ich habe aber einige Jahre als Lackierer gearbeitet und durfte an den üblichen Feiertagen nicht arbeiten.

Viele kommen mit dem “Argument” (ist kein Argument sondern ein Spruch der das Thema abwatschen soll) “sei doch froh, dass du zu Hause bleiben kannst”. Nun ist das kein lösungsorientierter Ansatz. Man steht ja auch nicht vor einem brennenden Haus und sagt:“Kann froh sein das ich da nicht drin bin.” und geh einfach weiter. … vielleicht nicht der beste Vergleich, aber ich denke du weißt was ich meine^^

Nicht jeder Christ zelebriert Ostern oder andere Feiertage mit Kirchengängen oder sowas, da stimme ich zu. Und ja klar, dadurch das es für mich eigentlich Tage wie jeder andere auch sind, hindert es mich an meinem normalen Alltag, ohne das ich mit diesen Feiertagen irgendwas zu tun habe, aber dann stell ich meinen Alltag entsprechend um und gut ist, nicht das große Problem. Es zeigt aber wiederrum, dass ich mich als Atheist dem religiösen Feiertagen unterordnen muss. Ob das eine bequeme Unterordnung ist oder eine unbequeme ist dabei egal, es entspricht keiner Gleichstellung.

Dein Punkt, dass bei einigen Feiertagen kein wirklicher christlicher Hintergrund mehr besteht, ist meiner Meinung kein Argument für den Verbleib dieser Feiertage, sondern eher ein Zeichen für das steigende Desinteresse an Religion. Da sind wir wieder an dem Punkt warum es dann überhaupt Feiertage sind, weil es schon immer so war? Wie gesagt das ist nicht wirklich ein Argument. Ich wünsche mir eine liberale Gesellschaft in der Leute selbst entscheiden können, wie ihr Leben aussieht.

Und strenge Christen, die ihre Feiertage eben doch noch zelebrieren wollen, können dies ohne größere Einschränkungen tun, wohingegen Juden oder Muslime das nicht tun können. Das ist keine Gleichstellung. Dann darf man sich nicht beschweren, wenn diese ihren Unmut darüber äußern.

Abseits von der Diskussion, warum sind Christen, Muslime und Buddhisten Religionsgemeinschaften, aber Juden sind ein Volk? Habe das nie verstanden.
Komme da nur drauf weil der Satz von dir so klingt wie “Sie sind Teil dieses Volkes, bedeutet aber nicht, dass Sie gläubig sind.” … na ja doch, irgendwie schon, die Frage ist nur, ob sie es praktizieren oder nicht. Man sagt ja auch nicht “Ja ich bin Christ, glaube aber nicht wirklich an Gott”.

Ich finde es beschämend, dass immer öfters dieser antisemitische Quatsch von wegen “Ja wir sind eine christlich-jüdische Gesellschaft” gebracht wird, aber es dann aber keinen gesetzlichen Feiertag mit jüdischem Hintergrund gibt, keinen gesetzlichen Ruhetag für die ermordeten Juden. Das ist wieder ein Zeichen der Ungleichbehandlung.

Wie gesagt, die Feiertage sind das offensichtlichste Zeichen der Ungleichbehandlung von den einzelnen Glaubensrichtungen und den Atheisten. Für wie selbstverständlich man diese Feiertage sieht, ist dabei ein Zeichen für die selbstverständliche Dominanz des Christentums. Wir haben 2018, wir sollten uns bei so wichtigen Dingen wie Wissenschaft und Politik nicht an Glauben orientieren, sondern an Wissen.

Überhaupt nicht. Der sorgt nämlich dafür, dass unzählige Kirchenbänke, die schon beim Angucken Rückenschmerzen verursachen, unangetastet bleiben müssen, obwohl sie jeder einigermaßen vernünftige Mensch einfach rausreißen würde.

Unser Staat zahlt ja nicht einfach Geld an die Kirchen, weil sie Kirchen sind. Wenn der Staat sagt: “Ich unterstütze es, wenn nichtstaatliche Träger Kitas leiten”, würde mich deine Begründung interessieren, warum es ausgerechnet die Kirchen (die von diesem System profitieren) gerade nicht mehr treffen sollte (der kaputtzitierte Denkmalschutz genau dasselbe in grün).

Nö, du sagtest, dass du das vorhast. Gibt ja genug Leute, die an christlichen Feiertagen frei haben und sie nicht mal ansatzweise christlich begehen.

Ist das wirklich Dominanz? Ich würde es eher “Prägung” nennen. Da hat sich halt was eingedrückt - logisch, wenn das Christentum eineinhalb Jahrtausende lang die einzige unangefochtene Weltanschauung darstellt - aber gefüllt ist es deswegen nicht mehr.

Jude bist du, wenn du Teil des Volkes bist (genauer gesagt, wenn deine Mutter Jüdin ist). Deswegen missioniert das Judentum z. B. auch nicht (von einigen modernen Ausläufern wie den Lubawitscherjuden mal abgesehen). Man beachte dazu auch noch den Unterschied zwischen Antisemitismus (Rassismus) und Antijudaismus (Religionsfeindlichkeit).