Über Religion

@Threepwood1 Schieß auf’s Klavier, nicht auf den Spieler :smiley:

Und najoa, hat Luther nicht die Bibel als einzigen Weg zur Seligkeit gesehen oder so?

Schon, aber nicht für die Kirche ^^

Die Wunder über die berichtet wurde, wurden wohl erfunden. Jesus ist nicht am Kreuz gestorben.

Naja, tot durch Rücken ist auch eher selten. :gunnar:

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Da musste ich schon etwas kräftiger als sonst durch die Nase schnaufen :wink:

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@Threepwood1 Mir geht’s spezifisch um Niklas’ Ansicht, weil der die ganze Zeit so tut, als sei Gott immer voll nett zu einem, egal, was man macht.

Wir wissen das auch, keine Angst.

Selig nicht, sondern gerecht. Das wird man nach Luther durch den Glauben an Jesus Christus durch dessen Gnade, wie sie uns in der Schrift bezeugt ist.

Sie werden in den Evangelien auch in der Regel seiner Lehre untergeordnet, seine Wunder sind also schon literarisch nicht allzu „wichtig“.

Gerade das wird eigentlich auch (außerbiblisch) nicht bestritten - warum gäbe es überhaupt den Grund, am Kreuzestod eines Aufrührers zu zweifeln, wie sie damals nicht unbedingt selten waren (zumal Pontius Pilatus von Zeitzeugen als eine Art antiker Donald Trump dargestellt wird)? Strittig wird’s dann beim Punkt der Auferstehung (die das Markusevangelium im Übrigen auch nicht kennt, die Auferstehungspassage wurde nachträglich drangeflanscht).

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Ich empfinde das eher analog zu einer Vater-Sohn-Beziehung. Auch, wenn der Vater nicht immer nett zu einem ist, kann er trotzdem im Ganzen wohlwollend sein.

Interessant, denn das deckt sich dann auch mit dem Koran und den Überlieferungen Mohammeds.

Was jetzt genau?

Du, theoretisch sind wir im gleichen Verein :smiley:


Also ist die Kirche der Meinung, dass der Glaube nicht den Lehren folgt? Oder wie jetzt?

Ah okay, dann so ^^

Authentizität der einzigen Stelle, die Jesus erwähnt, wird angezweifelt. Im Übrigen ist ein Abschnitt, der anzweifelt, dass man Jesus einen Mann nennen kann, ihn als von den Propheten angekündigt und von den Toten auferstanden beschreibt, nicht als areligiöse Quelle zu werden.

Spricht von “Chrestus”, ein gängiger Name damals. Und spricht eigentlich nur über dessen Anhänger. Und auch über die nicht sonderlich viel.

Und selbst wenn diese zwei Stellen wirklich über Jesus sprächen, wäre das wirklich verdächtig wenig bezüglich eines Volksaufrührers, der dem römische Imperium als Feind galt, welchem es an Kanzeleien und Chronisten wirklich nicht mangelte. Kreuzigung war auch nichts, was mal eben so rausgeschmissen wurde, das traf schon 'ne Aussage über den Bestraften.
Meines Wissens, Quelle nicht zur Hand, wurde außerdem zu der Zeit und in der Ecke über jeden Hinz und Kunz unter den Wanderpredigern geschrieben, der auch nur einmal öffentlich geniest hat.

Nein, dass “Kirche” nicht mit Jesu Weisung identisch ist und auch nicht sein kann.

@Ghetelen Ja, der Bestand, der über Jesus spricht, ist ziemlich schmal, das wollte ich auch nicht in Abrede stellen. Es hat für mich nur eine gewisse Plausibilität aufgrund der weiteren Entwicklung der Geschichte und auch aufgrund der Evangelien (die nicht mit dem Anspruch verfasst wurden, “heilige” Texte zu sein), dass es ihn zumindest gegeben hat.

Areligiös nicht, aber in dem Sinne nicht “christlich”. Josephus war von Geburt her Jude.

Würde mich ehrlich interessieren - mir ist nur bekannt, dass es zu dieser Zeit sehr viele Wanderprediger und viele Kulte gab, woran die Jesusbewegung positiv anknüpfen konnte.

naja, dass sich die abrahamitischen religionen einander ähneln ist ja nicht weiter verwunderlich, sie haben ja den selben ursprung.

aber mal ne andere frage: könnte man eigentlich nicht jesus als sowas wie den ersten sozialisten bezeichnen? seine (ihm in den mund gelegte?) lehre ist ja für die zeit z.T. revolutionär: [jetzt mal etwas flapsig ausgedrück] jeder ist [vor gott] gleich [viel wert], nächstenliebe (auch feindesliebe), helft einander und weist euch nicht ab; also im grunde gleichheit, gerechtigkeit, solidarität plus kritik an privatbesitz, materialismus, machtmißbrauch und unterdrückung.

Alle frühen Christen waren von Geburt her Juden. Aber es steht ja wie gesagt in Zweifel, dass die Stelle von Josephus ist.

Wenn ich durch Zufall mal wieder dran vorbeikomm, lass ich’s Dich wissen. Du kennst das sicherlich: Man beliest sich jahrelang über dieses und jenes und eines Tages holt man dann mal eine der Informationen hervor, die man in der Zeit so mitgenommen hat, aber die Quelle ist natürlich seit Jahren vergessen.

@Threepwood1 “Gebt Caesar, was Caesars ist.” - Der Aufruf, an eine autokratisch regierte Besatzungsmacht widerstandsfrei seine Steuer zu entrichten, scheint mir jetzt nicht super sozialistisch.
Und dass den Göttern jeder gleichviel gilt, war damals weder neu, noch stimmt es. Es gibt ja Stufen der Heiligkeit und “den Geringsten im Himmelreich”.

I know the struggle, bro…

hätte nicht gedacht, mich jemals in meinem leben in einer situation wiederzufinden, in der ich die lehren jesu verteidige ^^, aber ich finde, einen satz aus dem zusammenhang zu reissen schon reichlich unfair :wink:

Der Kontext macht es nicht viel sozialistischer. :wink:

Teilweise gab es in alten Religionen schon ein Prinzip von einem Gemeineigentum, dass Besitz gerecht verteilt oder verwaltet wurde und auch antike Philosophen haben über einen Staat ohne Privateigentum „philosophiert“. So gesehen gab es in der Richtung schon Ideen und klar, wenn Anhänger gewinnen will, muss man den Leuten auch was tolles bieten (auch wenn es vielleicht nur Gleichheit nach dem Tod ist, was man ja fix versprechen kann, denn wer will sich hinterher schon beschweren :smiley: )

Jep. Ein Grund für viele Menschen in der Antike, Christ zu werden, bestand in den gemeinsamen Mahlfeiern - es gab was zu essen.

„Sozialistisch“ (ohne diesen Begriff jetzt anachronistisch überstrapazieren zu wollen) ist übrigens eher Paulus, der sich für eine allgemeine Unterschiedslosigkeit in der Gemeinde (also insbesondere zwischen Juden und Heiden, Sklaven und Freien und Männern und Frauen - Gal 3,28) stark macht.

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habe es bisher auch als analogie interpretiert: so wie ihr caesar gebt, was caesar ist, so sollt ihr jahwe geben, was jahwe ist. die textstelle bezieht sich meiner bescheidenen meinung nach auf etwas völlig anderes als: zahlt eure steuern! bin aber (weiss gott - höhö) kein religionswissenschaftler o.ä., sondern wurde nur in meiner kindheit und jugend sehr stark damit „konfrontiert“. deshalb vergebt mir bitte, wenn ich nicht ganz so bibelfest bin.