Über Religion

Gerne geschehen :grin:
Ich kann das Zeugs nicht mehr gut schauen. Fange immer bei jedem Logikloch und jedem Argumentationsfehler an meinen Computer anzuschreien. Kannst dir vorstellen, bin nach 5 Minuten heiser :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Kann ich verstehen. Ich habe nach der Hälfte abgeschaltet.
Wo ich übereinstimme: Die wunderbare Ordnung der Welt kann das religiöse Gefühl bestärken. Und hinter der Schöpfung ein „primum movens“ anzunehmen, das man dann Gott nennen mag, ist ja schön und gut, hat aber nicht unbedingt etwas mit der Bibel zu tun.

Nun versuchen Kreationisten die Entstehung der Welt so zu drehen, dass sie mit den biblischen Schöpfungsberichten nicht im Widerspruch stehen und machen sich dabei einfach nur lächerlich.

Was ihnen nicht klar zu sein scheint:
So wenig die Schreiber der Schöpfungsberichte naturwissenschaftliche Fakten zum Ausdruck bringen konnten (und wollten!?), so gering ist die Bedeutung der Naturwissenschaften für die Religion, denn sie hilft nicht bei der entscheidenden Frage:
Was ist der Sinn meiner Existenz?

Was mich der Religion näher gebracht hat, ist die Beobachtung, dass der Mensch irgendwie aus der Natur herausgefallen zu sein scheint. Irgendwas ist nicht ganz richtig mit uns, wenn man sich die Erde mal so anschaut. Christliche Theologie gibt mir ein Symbolsystem, das zu verstehen und Wege, damit umzugehen.

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Was eine abgehobe Haltung.

Du kannst nicht verneinen, dass der Mensch einen größeren Einfluss auf seine Umwelt hat, als viele andere Tierarten. Anstatt dass sich das Tier der Umwelt anpasst, passt der Mensch seine Umwelt an.
Das ist ein Herausstellungs-Merkmal gegenüber anderen Tierarten.

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Nö, es gibt auch genügend Tiere, die, wie der Mensch, ihr eigenes Ökosystem zerstören. Das haben wir nicht exklusiv.

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Warum abgehoben? Im Gegenteil: Die Bibel spricht von „Sündenfall“ und der „Vertreibung aus dem Paradies“. Man könnte meinen: Wir sind nicht besser als die Tiere. Wir sind schlimmer!

Der Mensch ist nicht aus der Natur gefallen, er ist ein Teil davon wie alles andere auch, nur glauben manche etwas besseres zu sein und nehmen Dinge wie Religion als Rechtfertigung dafür. Weil, es muss ja einen großen Plan geben, das alles auf Zufall basiert, darf nicht sein, sonst müsste man sich ja die unwichtigkeit der eigenen Existenz im kosmischen Maßstab eingestehen.

Wow, was für krude Ansichten. Du möchtest also, dass sich Leute nicht mehr öffentlich äußern sollen, weil sie an x,y oder z glauben. Tolles Demokratieverständnis. Als nächstes soll dann am besten auch die politische Überzeugung nicht mehr geäußert werden und dann?

Und eben da unterscheiden sich unsere Weltanschauungen. Nietzsche sagt über den Mensch, dass er das “nicht festgestellte Tier” sei. Ich konnte Nietzsche noch nie leiden. Aber wir sind nun an einem Punkt, an dem wir schlecht rational miteinander diskutieren können, weil wir die Welt unterschiedlich erleben.

Nur das du ein fantasybuch als Grundlage deiner Welt annimmst und ich Wissenschaft.

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Auch in “der Herr der Ringe” oder “die Chroniken von Narnia” steckt eine Menge Wahrheit über das Wesen des Menschen und der Welt. Nicht in einem Maße, dass ich mein Leben danach ausrichten würde, aber ich denke trotzdem, dass du den Wert von Fantasyliteratur unterschätzst.

Ich bin ein großer Freund von fantasyliteratur, nur würde mir nicht im Traum einfallen, mein Leben danach auszurichten. Denn die Erkenntnisse, die in diesen Werken stecken, stammen aus der realen Welt, nicht anders herum. Genauso wie die nicht Menschenfeindlichen Dinge in der Bibel einfache Gesellschaftliche Standards sind, die jede weiter entwickelte Kultur auch ohne das Christentum erreicht haben.

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Ah okay, bei uns gab’s so was nicht, dafür genug anderen Mist. In dem Fall kann ich verstehen, dass es stört, allerdings kann man so etwas meistens mit Spam filtern. Letzendlich ist es halt auch nur Werbung.

Ja, da gebe ich dir recht. Das die Kirche ein eigenes Arbeitsrecht hat, nach dem die Kirche Personen kündigen kann, dass gefällt mir überhaupt nicht und sollte abgeschafft werden.

Okay, dass wusste ich nicht. Ich dachte die Gelder dafür kommen aus der Kirchensteuer.

Hast du für ein Beispiel. So was kann ich mir eigentlich nur in Bayern vorstellen. Was auch nicht in Ordnung ist.

Ich kann gut verstehen, warum man die Kirche als Institution kritisiert. In den Meisten Punkten Stimme ich ja mit überein. Das sind für mich auch Gründe, warum ich kein aktives Mitglied mehr bei dem Verein bin.

https://www.remseck-evangelisch.de/wissenswertes/was-passiert-mit-ihrer-kirchensteuer/
Ein Beispiel.

Edit:

Nichts anderes würde ich auch behaupten. Menschen haben die Bibel geschrieben, nicht Gott. Mein Professor für systematische Theologie hat es einmal so gesagt:

Wenn ein verliebter Mensch ein Gedicht über seine Freundin schreibt und sie metaphorisch als eine Rose beschreibt, so könnte man sagen, dass dies nicht den Tatsachen entspräche. Sie ist ja keine Rose. Aber wer so denkt, hat das Gedicht nicht verstanden.

Wir glauben, dass die Bibel das Zeugnis vieler Menschen aus unterschiedlichen Zeiten ist, welche die „gleiche Geliebte“ hatten. Manche Stellen finde ich anregend, andere lese ich wie „der Herr der Ringe“, wieder andere finde ich abstoßend. Nichtsdestotrotz kann ich in ihnen einer Spur folgen, in der ich mein eigenes Lebenslied schreiben kann.

Unser Gegenstand ist aber „nicht von dieser Welt“. Wir wollen ihn aber beschreiben und müssen uns daher der Metaphorik bedienen. Manche Theologen sagen, das sei die einzig angemessene Form, über Gott zu reden.

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Nur das du ein fantasybuch als Grundlage deiner Welt annimmst und ich Wissenschaft.

Ich glaube, du hast mit Wissenschaft nicht viel am Hut. Natürlich hatte die Bibel wie auch der Koran und die Tora enormen wechselseitigen soziokulturellen Einfluss und auch auf die Menschheit. Man muss nur mal bei den Kulturwisschenschaften oder Geisteswissenschaften nachfragen.

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Jo, das sie bei deutschen evangelischen Kirche ist hätte ich wohl mit präzisieren sollen, hätte ich wohl präzisieren sollen. War mir schon klar, dass ein Artikel aus den USA gepostet wird.

Du hast gesagt, das es in allen Religionen einen Gott gibt. Das meinte ich.

Wann hab ich gesagt, dass in allen Religionen das Axiom zugrundeliegen, dass Gott existiert. In dem Fall war es nur auf die deutsche evangelische Kirche bezogen. Die Freundin von meinem ehemaligen Kommilitonen ist ja nicht Pristerin in mehreren Religionen.

Wenn eine Religion von dem Axiom aus geht, dass Gott existiert ist das für mich in Ordnung. Wenn man allerdings einen Gottes Beweis bringt, sehe ich das auch skeptisch und würde maximal von einer philosophischen Seite betrachten.

Einfluss ist eine Sache, seinen kompletten Wertekatalog danach auszurichten eine gänzlich andere Sache. Natürlich darf man den Einfluss dieser Werke nicht verneinen, darum gings auch nie. Aber in einer Zeit, in der man in der Zwischenzeit sehr viele Erkenntnisse gewonnen hat darüber wie die Natur, die Menschen, aber auch Religionen funktionieren, halte ich es für zweifelhaft, sein Leben nach einem 2000 Jahre alten Werk auszurichten.

Ich glaube es ging bei @Joe_Hell_Back darum, dass die Kirche Gelder vom Staat bekommt, die nicht aus der Kirchensteuer stammen.

In welchem Umfang sprechen wir hier von einem “sein Leben ausrichten”?
Der einzige große Unterschied zwischen mir und meinen Atheistischen Kollegen ist die Tatsache, dass ich ein Kreuz um den Hals trage und der Kirchenbesuch an Weihnachten kein “Mal sehen, wie es um mir um Halb 11 geht” ist.

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Das sie sich gegenseitig beeinflussen und generell die Gesellschaft, habe ich in keinster Weise verneint. Nur rollst du das Feld von der falschen Seite auf. Die gesellschaftswissenschaften erforschen, wie sich jeglicher Aspekt auf unser zusammenleben auswirkt, egal ob es ein 2000 Jahre altes fantasybuch ist, um den sich ein kult gebildet hat oder eins aus dem 20.jh. Nur weil der eine kult älter ist als der andere, hat er keinen Anspruch auf Richtigkeit.

Nicht sonderlich verwunderlich, wenn man die Bibel als die Sammlung an gesellschaftlichen Grundregeln mit fantasyeinschlag betrachtet, die sie nunmal ist. Es wäre sogar erschreckend, wenn man diese Grundregeln ablehnt, aber um das zu erkennen und zu lernen, benötigt es weder Religion noch die Bibel.

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