Über Religion

Und das macht Politik, Kultur, Kunstgeschmack, Moral und leider auch die ethnische Zugehörigkeit ebenso.

Trivia/urban legend: selbst beim Dreh von Planet der Affen haben sich die Darsteller in ihren Kostümen nach Art sortiert wenn es eine Drehpause gab und das ohne direkte order von oben.
Das war allein die Macht dieser Gummianzüge

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Leider nein.
Das können oft völlig normale Menschen sein, welche einfach in Extreme getrieben wurden.
All die Leute welche unter Hitler Gräueltaten begannen hatten hatte nicht „einfach so einen an der Pfanne“, sondern sind soweit geführt worden, dass sie zu solchen abscheulichen Dingen Fähig waren.
Ich stimme da Kraehe zu, man will es sich einfach nicht vorstellen können, dass all die Grauenhaften Dinge welche (sei es im Namen der Religion oder einer anderen Ideoligie) wir in der Menschheitsgeschichte schon gesehen haben die Werke von normalen, geistig gesunden Menschen sein können… nur leider ist das durchaus möglich.

Wir alle haben das Potential radikalisiert zu werden. Und die beste Medizin dagegen ist Bildung und kritisches Denken. Denn je mehr du dir selber darüber im klaren bist, was für Stolperfallen es gibt und mit was für Tricks man uns psychologisch manipulieren kann, desto einfacher können wir erkennen, wenn es anfängt mit uns zu passieren.

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Naja, wie gesagt, in dem Fall halt politisch.
Im Namen der Politik sind sicherlich mehr Menschen gestorben als durch Religion (ich habe keine Ahnung, man möge mich verbessern) trotzdem leben wir in einer politischen Welt mit Ländergrenzen, Staatsformen und Co und nicht in der natürlichen Wildnis

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Husthust Kreuzzüge, Jihads, Christenverfolgungen, Judenverfolgungen, 30jähriger Krieg, Hussitenkriege, … Abgesehen davon ist spätestens ab dem 3.Jahrhundert u.Z. bis zum zweiten Weltkrieg und darüber hinaus eine Differenzierung zwischen Todesopfer durch Religion oder durch Politik kaum oder nur in Teilen machbar.

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Erster und zweiter Weltkrieg, Völkermord in Ruanda, Mao in China, Expansion und Krieg diverser Imperien ala Römer, Perser, Mongolen…

Früher gab’s ja auch bedeutend weniger Menschen. Die Anzahl der toten im zweiten Weltkrieg ist fast so hoch wie die Einwohnerzahl des römischen Reichs um die Zeitenwände

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Unmöglich zu sagen. Für einen sehr grossen Teil der Menschheitsgeschichte waren diese zwei Dinge so stark verlinkt, dass du sie nicht wirklich trennen kannst.
Waren die Kreuzzüge politisch oder religiös?
Himmel… du sagst Hitlers Gräueltaten waren „politisch“… bist du da so sicher? Hitler selber bezog sich in seinen Texten darauf, dass er ein göttliches Werk tue, und er brauchte die Religion auch als Werkzeug um Leute um sich zu scharen. NATÜRLICH war der zweite Weltkrieg ein POLITISCHES Ding… aber exklusiv politisch, ohne religiöse Aspekte welche mithalfen? Da würde ich wiedersprechen.
Darum würde ich gar nicht anfangen zu versuchen, die „Opfer“ von Politik und Religion getrennt zu zählen, denn da kommt man nirgends hin.

Mein Argument bezog sich mehr auf Radikalisierung im Allgemeinen.

Wobei ich persönlich der Meinung bin, dass Radikalisierung in der Religion ein sehr, sehr potentes Werkzeug hat. Nicht, dass es unbedingt Religion BRAUCHT um Leute zu radikalisieren (dafür gibt es genug Beispiele, wo Leute zu Extremisten wurden ausserhalb religiösen Kontextes), aber dass es mithilfe der Religion doch sehr viel einfacher wird.

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gerade beim zweiten weltkrieg stehst du aber auf sehr dünnem eis, denn die nazis instrumentalisierten die religion wie alles andere um sich eine rechtfertigung und anhänger zu schaffen.

Da kann man dir nur vollends zustimmen. Der Verzahnung von Politik und Religion gab es schon immer.
Die Kulte der Nationalsozialisten hatten teilweise selbst religiöse Züge, zudem gab es die Selbsterhöhung zum Herrenmenschen als gottähnliches Wesen.

Und der zweite Weltkrieg hat z.B. sehr viel mit Religion zu tun, siehe Shoah. Religion und Politik lässt sich historisch kaum bis gar nicht trennen, warum? Weil Religion spätestens seit der Etablierung der abrahamistischen Glaubensrichtungen als Legitimation zu Mord und Totschlag verwendet wurden. Religionen haben Institutionen, die morden und schlachten Legitimation dazu gegeben. Genauso wie die Politik der Religion die Mittel zu Mord und Totschlag in die Hand gegeben hat. Man kann historisch betrachtet Politik und Religion spätestens ab dem 3.Jh nicht mehr voneinander trennen.

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Tja, da kann ich euch nur Recht geben, insgesamt ^^

Deshalb sollten Religion und Politik in der modernen Welt endlich Mal komplett getrennt werden, die Kehren eh nur das schlimmste voneinander ans Tageslicht

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Leider geht der Trend auch im Westen wieder mehr Richtung Vermischung von Staat und Religion.

Das sehe ich so nicht.
Keine Ahnung, aber in der Schweiz ziehen religiöse Argumente für Gesetze und Wahlen schon lange nicht mehr so richtig…

Weiss nicht, wie es in Deutschland aussieht, aber auch da habe ich das Gefühl wird meistens auf sekularer Ebene diskutiert.

In Österreich versucht unser faschistischer Bundeskanzler sich von irgendwelchen christlichen Sekten Heilig sprechen zu lassen.

Und viele Gesetze zur Gleichstellung von Frauen und Divers Personen wird ja meist von christlich angehauchten Parteien aus Sorge um die Moral blockiert.

Dazu hat Religion auch in den USA immer mehr politischen Einfluß was man so liest.

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Ok, dass es vereinzelte Leute gibt, welche extreme Positionen halten, das ist mir schon bewusst. Aber was er und seine Glaubensbrüder untereinander machen ist für mich nicht relevant, solange es nicht in die Politik überschwapt.

Und genau hier meine ich, dass ich beobachte, dass die religiösen Argumente immer WENIGER von der Bevölkerung akzeptiert werden. Du sagst der Trend geht in die Richtung, dass es wieder MEHR religiösen Einfluss gibt, ich sehe immer weniger. Die Religionen verlieren an Einfluss UND an Privilegien, und darum werden gewisse Religiöse Kreise lauter (weil sie das verlieren von Privilegien als Zeichen für „Diskriminierung“ gegen sie ansehen)… aber das passiert eben, weil die Religionen an Einfluss verlieren, nicht gewinnen.

Nein. Das ist fast sicher nicht so.
In der USA hatte die Religion schon IMMER hohen Stellenwert. Aber weil bisher die Christen immer völlig an der Macht waren und es die Norm war wurde man gar nicht gross darauf aufmerksam gemacht.

Inzwischen sind weniger Leute religiös als jemals zuvor in der Geschichte der USA. Immer mehr Dinge welche aufgrund religiöser Vorurteile durchgesetzt worden waren sind jetzt abgeschafft worden (z.B. dürfen Schwule ja inzwischen überall heiraten, obwohl sich die Evangelischen Kreise mit Händen und Füssen dagegen wehrten), Leute welche versuchen aufgrund ihre Religiösen Überzeugungen zu diskriminieren werden gesetzlich vermehrt verfolgt und bestraft… (z.B. Kim Davis)

Die Religion hat immer noch einen zu hohen Stellenwert in der Politik. Aber soweit ich es sehe ist der Trend überall, dass er WENIGER Stellenwert hat als noch vor ein Paar Jahren oder sogar Jahrzehnten.

Dein Wort in Gottes Ohr (:eddyclown:)
Aktuell sehe ich es allerdings zumindest in Ö sehr ähnlich wie @anon16191349 da wird schon öfter mal die Religionskarte ausgespielt, wenn progressive Inhalte verhindert werden sollen.

Echt?
Ok, das kann ich nicht beurteilen. Und ich könnte auch falsch liegen. Ich weiss nur dass in der Schweiz bei Abstimmungen die Politiker immer weniger gut fahren, wenn sie versuchen religiöse über sekuläre Argumente zu stellen.
Und wie gesagt: die USA war schon immer so extrem christlich, dass es inoffiziel fast eine christliche Theokratie war. Wenn da der Trend wäre, dass die Religion an einfluss GEWINNEN würde, dann hätten wir da bald eine Nominelle Theokratie.

Manchmal ist uns die Schweiz einfach voraus. In Ö wird gern die Religionskeule geschwungen, z.B. so:

grafik

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Aber die Zustimmung konservativer Parteien steigt doch was man so in den Wahlen die letzten Jahre beobachtet. Sei es Türkei, Ungarn, Polen und auch in Österreich (steigen die % der AFD nicht auch?). Ich weiß aber nicht wie es in der Schweiz aussieht, dazu bekomme ich fast nichts mit.

Zu den USA, da scheint unsere Wahrnehmung auseinander zu gehen. Ich kann jetzt nicht sagen dass es so ist, aber was ich in meinen feeds mitbekomme wirkt es als würden dort die Konservativen auch mehr Zulauf erhalten. Kann natürlich auch sein dass ich da einfach mehr und von der anderen Seite weniger mitbekomme.

Kurz hat sich letztes Jahr von einer (evangelischen?) Sekte segnen lassen. Und sowohl ÖVP als auch FPÖ setzen sehr oft auf die christlichen Werte und machen Stimmung gegen nicht Christen.

Konservativ kann ja religiös tradiert beinhalten, umfasst aber noch deutlich mehr Punkte als die Religion allein.

Salopp gesagt in Gottes Gnaden Flüchtlinge vor der Tür stehen lassen, politische Gegner wegsperren, oppisitionelles Denken im Keim ersticken usw.

Hm, ok… :slightly_frowning_face:
Und das mit Erfolg?

Also, ich weiss jetzt nicht, ob ich die Schweiz da zu hoch lobe…
Aber ein Beispiel, das mir da immer wieder in den Sinn kommt ist:
vor nicht all zu langem hatten wir eine Abstimmung zur Reform des Steuergesetzes bezüglich Familien. War eigentlich ein gutes Gesetz, und viele Schweizer/-innen hätten es annehmen wollen.
ABER: Der CVP („Christlichdemokratische Volkspartei“) ist es gelungen eine Zeile ins Gesetz reinzuschmuggeln, wo man neu die Ehe als „zwischen Mann und Frau“ definiert hätte. Hinterlistig und fies, ja… aber auch clever. Denn obwohl die meisten Schweizer/-innen inzwischen Homosexualität gegenüber sehr offen sind, so wollte man dennoch dieses Gesetz annehmen um die Familien finanziell zu unterstützen. Und das Gesetz hätte inhaltlich für Homosexuelle Päärchen nichts geändert, die Eingeschriebenen Partnerschaften (das Schweizer Äquivalent einer gleichgeschlechtlichen Ehe) wäre nach wie vor legitim gewesen. Man hätte einfach im Gesetzestext gehabt, dass es nicht eine explizite „Ehe“ ist.
Und trotz allem, obwohl die Annahme des Gesetzes den Familien geholfen hätte und „nur“ ein symbolisches Zeichen gegen Homosexuelle Gleichstellung gegeben hätte wurde das Gesetz von der Bevölkerung abgelehnt. Und nur, um die Homosexuelle Bevölkerungen gegen solche religiös motivierte Seitenhiebe und Feindseeligkeiten zu schützen. Viele Familien stimmten gegen ihre Eigeninteressen um das zu verhindern. Für mich war das wirklich ein Zeichen, dass du mit diesem religiösen Zeugs nicht mehr durchkommst, nicht mal wenn dus versuchst in einer netten Verpackung zu bringen.

Scho, aber wirklich wegen ihren religiösen Inhalten?
Echte Frage hier, ich kann es zu wenig beurteilen. Denn ja, Konservativismus ist im Moment wieder verstärkt am kommen, aber das kann auch getrennt von der Religiösen Argumentation sein.

Und auch hier:
Konservativ ist nicht gleich religiös motiviert. Ja, Trump hat eine solide religiöse Basis. Aber die Wahl hatte er nicht wegen denen gewonnen. Die Wahl gewann er durch den Rest der Bevölkerung, welche ihn aus oft wirtschaftlich motivierten Gründen wählten.
Ausserdem: In den MidTerm-Wahlen mussten die Republikaner ja massive Verluste einfahren. Also, auch dieses Konservativ-liberale Pendel scheint bereits wieder in die andere Richtung zu schlagen.

Wie gesagt:
Du darfst NICHT unterschätzen, wie extrem religiös die USA schon immer war. Laut den meisten Umfragen ist die USA des 21 Jahrhundert wesentlich weniger Religiös als die USA des 20 Jahrhunderts.

Ja, die Republikaner setzen wieder vermehrt auf die Religions-Karte, aber das müssen sie, weil sie im Moment nichts anderes mehr haben. Alle anderen Werte haben sie aufgegeben, um sich Trump vor die Füsse zu werfen. Und anstatt jetzt die Basis ausbreiten zu kömmen nisten sie sich auf den Religiösen Fanatikern ein, um wenigstens die Base die sie noch haben zu stärken.

Ob das nützen wird…
Wir werdens in ein Paar Monaten sehen. Ich bezweifle es.