Über Religion

Ich hätte offen schwul ist schreiben sollen. Zeigt halt auch was sich geändert hat.

Brauch ich nicht abwarten. Hab ich in Österreich an vorderster Front gesehen. Hat nichts geändert, dass die Rechten regieren, weil der Religionsunterricht ihnen sowieso in die Karten spielt.

Nein, das hat ganz andere Faktoren als Begründung.

Nein, nur weil jemand in der CDU schwul ist, heißt das nicht, dass der Einfluss der Kirchen in Deutschland klein wäre. :facepalm:
Das zeigt nur, dass die CDU nicht mehr so 100% verbohrt ist, wie vor 20 Jahren und das ist auch gut so. Das ändert aber NICHTS am Einfluss der Kirchen.

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Deutschland ist nicht Österreich, auch wenn wir die gleiche Sprache sprechen. Ihr kann dir dort nicht die gesetzlichen Bestimmungen sagen, weil ich sie nicht kenne. Ich habe dir die Situation in Deutschland dargelegt.

Und dennoch kann man Österreich als Beispiel für eine mögliche Entwicklung in Deutschland ansehen. Denn im Grunde, auch wenn es ein paar Unterschiede im Bildungssystem gibt, sind sie doch in ihrem pädagogischen Grundkonzept gleich. Immerhin arbeiten deutsche und österreichische Fachleute seit Jahrzehnten bei dem Thema zusammen.
Aber selbst wenn es gravierend anders sein sollte. Es gibt keinen (zumindest wurde mir noch nie ein stichhaltiger Grund genannt), warum Religionsunterricht in der Schule (und sogar vom Staat finanziert) stattfinden soll.

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Ich habe dir den Grundgedanken der deutschen Verfassung zum Religionsunterricht näher gelegt. Ein solcher Ansatz kann Sinn machen, vor allem vor dem Hintergrund der beiden Diktaturen in DE während des 20. Jh. Über die Umsetzung muss man immer streiten. Eine Begründung ist es auf jeden Fall.

Die Angst vor dem Faschismus durch schulische Indoktrinierung kann man aber durch pädagogische Konzepte, die es schon längst gibt, auch gänzlich ohne den Religionsunterricht umgehen. Dafür bedarf es einen ordentlichen Ethik- und Philosophieunterricht, gegebenfalls auch einen ordentlichen Politikunterricht. Da braucht es keine Religion in Schulen. Nichts, was der Religionsunterricht scheinbar erfüllt, könnte man nicht auch anders gleichermaßen oder sogar besser erfüllen.

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Das war mal Überhaupt nicht mein Argument :facepalm:. Es zeigt, das sich jemand, der einer christlichen Partei angehört mittlerweile offen Schwul sein kann. Das deutet zumindest den zurückgehenden Einfluss der katholischen Kirche hin. Wie ich geschrieben habe :wink:.

Gut, wenn du keinen Einfluss von der Kirche auf die CDU sieht’s und Parteien nicht als Spiegelbid der Gesellschaft siehst. Dann sehe ich jetzt auch wenig Grundlage für mich weiter zu diskutieren.

Sehe ich bei dir auch öfter mal nicht, weil du wiedermal Sachen hineininterpretierst die da nicht stehen. Ich würde dir wirklich empfehlen, mal das zu lesen, was steht und nicht das hineinzulesen, was du lesen möchtest. Wenn du das gelernt hast, können wir gerne weiter diskutieren.

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Ich glaube es wäre schon viel gewonnen, wenn die Religion von jedem Menschen auf der Welt komplett hinter die Wissenschaft gestellt wird.

Religion hat sich da nicht einzumischen.

Ich glaube der Boss der Vatikanischen Sternwarte hat sogar (sinngemäß) gesagt: die heilige Schrift lehre schließlich keine Wissenschaft. Wie auch, ist gute 2000 Jahre alt und ein Teil noch älter. Damals konnte man von der heutigen Wissenschaft keine Platte haben.

Die Bibel wird ja auch von den hohen Tieren des Glaubens nicht wortwörtlich gelesen und obendrein als allumfassendes Werk verstanden.

Klar gibt’s immer ein paar Scifi Freunde die die sprechende Schlange oder Jonas verlängertes Wochenende im Fisch für bare Münze nehmen aber ich würde Mal fast behaupten, diese Kreationisten u.ä sind eher ne Minorität.

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man kann auch der meinung sein, dass es vor 30 jahren schlechter war, aber deswegen heute bei weitem noch nicht gut. vor allem, wenn die änderungen so minimal sind, wie von dir angesprochen. übrigens: wie christlich die union wirklich ist, sieht man jedes mal daran, wenn sie gegen das kirchenasyl klagt oder es feiert, flüchtlinge im mittelmeer ersaufen zu lassen :wink:

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Harald Lesch hat das in einem Video ganz schön formuliert, dass ich geteilt habe. Religion ist da wo die Wissenschaft nicht hinklicken kann. Der Raum für die Religion wird daher immer kleiner.

Na ja, zu den Sozial und Geisteswissenschaften kann sie glaube ich etwas beitragen. Bei Ingeneur- und Naturwissenschaften hat sie wirklich nichts verloren.

Nein, Religion kann sofern nicht Anschauungsobjekt nichts zu Wissenschaften beitragen.

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Ja, reicht doch vollkommen.

Dann formuliers auch so.

Weil er Wissen über Religion vermittelt?
Es geht hier ja um Bildung und nicht um Indoktrination.
Wenn Schule junge Menschen umfassend bilden soll, wie kann sie dann einen Bereich weglassen, der zur Lebenswirklichkeit eines großen Teils der Weltbevölkerung gehört?
Ich finde allerdings, dass der schulische Religionsunterricht einen interreligiösen Standpunkt einnehmen und nicht einseitig eine Religion (nämlich auch noch die eigene) in den Blick nehmen sollte. Das könnte Vorurteile gegenüber fremde Religionen abbauen.

Wenn ich auf meinen eigenen Religionsunterricht zurückblicke gab es da gute Momente: Austausch mit Muslimen. Einblicke in Buddhismus und Judentum. Lessings Ringparabel.

Ist aber wohl leider vom Lehrer abhängig. Ich habe während meines Studiums leider schon Religionsunterricht gesehen, bei dem sich mir (als Christ!) die Zehennägel hochrollen. Das volle Programm: Mit Kerze anzünden und zusammen Beten lernen. DAS gehört meiner Meinung nach nun wirklich nicht an die Schule, sondern in die Kirche. :neutral_face:

der blick auf religionen wird mehr als ausreichend in den anderen fächern, hauptsächlich geschichte, vermittelt. für interreligiöse sichtweisen ist dann auch der ethikunterricht ein besserer ort, da dieser die religionen auch in den kontext zu anderen philosophien setzen kann und vor allem gleichzeitig von einer unabhängigen person unterrichtet wird.

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Ja? Bei mir war der Geschichtsunterricht fast ausschließlich Politikgeschichte. Es gab Geschichtfreaks in meiner Klasse, die den Schlachtenverlauf des zweiten Weltkriegs kannten, aber damit nicht im Unterricht punkten konnten, weil es immer nur um Politik ging. Religion kam auch immer nur als Randnotiz vor. Ist wahrscheinlich auch Lehrerabhängig…

schon allein bei der gesamten periode des mittelalters kann man die politische ebene nicht diskutieren ohne auch die religiöse zu betrachten, da diese in massivster form verschränkt waren.

Genau deshalb weg mit dem konfessionellen Religionsunterricht und Ersatz durch Ethik- und Philosophieunterricht. Ich sage ja nicht, dass man nichts über Religionen lernen soll. Man sollte aber, wie du auch sagst, diesen einseitigen Religionsunterricht endlich über Bord werfen.

All das hab ich im Philosophieunterricht kurz vor der Matura erst gehabt. Das hilft in der Form allerdings den vielen PflichtschülerInnen und all denen, die keinen Philosophieunterricht haben nichts.

Wurde bei mir im Deutschunterricht behandelt.

Unterschreibe ich dir sofort. Genau so einen Religionsunterricht habe ich in Volksschule (damals mit Pfarrer) und Gymnasium Unterstufe erfahren und habe auch im Studium im Austausch mit ReligionsstudentInnen erfahren, dass das nicht die Ausnahme, sondern die Regel war. Das gehört einfach unterbunden. Das hat in den Schulen nichts verloren, denn das ist keine Wissensvermittlung, sondern bestenfalls die Vermittlung von Riten und Bräuchen.

Meiner Meinung nach sollte der übliche Religionsunterricht gestrichen und durch einen überkonfessionellen Ethik- und Philosophieunterricht ersetzt werden, in welchem man die verschiedenen Glaubensrichtungen von einer möglichst neutralen Position betrachten und vergleichen kann.