Über Religion

Jep.
Und genau deswegen hat es nichts mit Wissenschaften zu tun.
Ja, man kann ewigs über mögliche Seelen und Götter und Metaphysik und Leben nach dem Tod fabulieren… aber mit Wissenschaften hat sowas nichts zu tun. Das ist etwa so wissenschaftlich wie wenn wir darüber diskutieren ob Iron Man gegen Captain Amerika gewinnen könnte. Kann interessant sein, und du kannst hunderte Bücher und Literaturverweise finde, welche man interpretieren kann… aber solange du nicht zeigen kannst, dass diese Spekulationen auf etwas REALEM beruhen ist es reine Spekulation über Fiktives.

2 „Gefällt mir“

Zumindest in dieser Definition finde ich Theologie/Metaphysik oder auch Philosophie mit vertreten.

Ich finde Wissenschaft wird zu häufig einfach mit Messinstrumenten, Statistiken und co gleichgesetzt.
Wissen schaffen oder Erfahrungen festhalten kann man auf jedem Gebiet machen.
Und die Geschichte der Spiritualität ist ja nunmal echt wichtig in der Menschheitsgeschichte, ob man nun an sowas glaubt oder nicht ist dabei ja auch erstmal nicht erheblich.

Kulturanthropologen untersuchen ja auch Religionen/Kulte u.ä. ,will man das jetzt einfach als unwissenschaftlich bezeichnen, nur weil man da nirgendwo ein Elektronenmikroskop oder ein Maßband braucht?

Finde irgendwie das klingt nach der klischeehaften Hybris die MINT-Studenten an den Tag legen

2 „Gefällt mir“

eine grundeigenschaft der wissenschaften bzw der forschung ist es, dass ergebnissoffen geforscht werden muss und jederzeit eine falsifizierung möglich sein kann. das ist bei religionsforschung jedoch nicht gegeben, weil man immer von der grundprämisse ausgeht, dass ein gott existiert.

Du kannst ja auch einfach so Religionen untersuchen, das wissen sammeln und niederschreiben und gut ist. 🤷
Man muss doch dafür nicht an Gott glauben.

Wie gesagt, will man dann auch Ethnologen und co die Wissenschaft absprechen wenn die sich mit der Geisteswelt fremder Kulturen beschäftigen?

2 „Gefällt mir“

nein, denn diese tun dies ergebnissoffen und eben nicht mit der annahme, dass diese geisterwelt auch wirklich existiert. das ist gerade der punkt, der die theologie von den anderen wissenschaften, die sich mit religion befassen, unterscheidet: die grundannahme, dass ein gott existiert.

1 „Gefällt mir“

Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass Theologie ausschließlich christlich ist.

Wie nennt man denn das Feld, das sich mit Religionen insgesamt befasst?
Muss doch irgendeinen Namen haben?

Und wieso ist Theologie trotzdem nicht ergebnisoffen?

Man findet doch immer wieder Mal Codizes, Inschriften, archäologische Fundstücke etc. Die die Religionsgeschichte umkrempeln können.
Man interpretiert neu, schließt neue Zusammenhänge, sieht Dinge in neuem Licht.

Ich find’s durchaus legitim auch monothematische Dinge in die Wissenschaft mit einzugliedern.
Man darf halt nicht darauf versteift sein, dass eh alles am Ende egal ist wegen Gott und so :sweat_smile:

Ein Kreationist wäre mMn zB kein Wissenschaftler aber wenn jemand dutzende antike Schriften wälzt und neue Theorien zur Geschichte der Religion aufstellt und Schlüsse zieht,cdie noch niemand gewagt hat,bist das doch auch irgendwie wissenschaftlich

2 „Gefällt mir“

nein, es gibt auch jüdische theologie, arabische theologie usw, aber die befassen sich dann eben immer mit der lehre des entsprechenden gottes.

religionswissenschaften.

Alles klar, ich dachte das sei Synonym. Dann sollte ich wohl in Zukunft sagen daß ich hobbymäßig meine nase in Religionswissenschaften reinhalte und nicht Theologie^^

1 „Gefällt mir“

Wie?
Philosophie sehe ich da. Argumentiere ich nicht weg.
Metaphysik oder Theologie sehe ich da nicht? Theologie HÖCHSTENS in dem Sinn, dass wir von Religionsforschung reden, wo man studiert, was Leute zu welchem Zeitpunkt geglaubt hatten, oder welche Einflüsse Religionen auf die Geschichte der Menschheit hatten.
Aber alles andere, das Spekulieren über eventuelles Leben nach dem Tod, oder über Götter, etc…
Das zählt da nicht dazu. Denn das erweitert nicht unser Wissen, gibt uns keine Aufschlüsse über die Demonstrierbare Realität.
Wie gesagt: Das ist reines Spekulieren und Raten.

Wenn du das so weit fächerst, dann machst du den Begriff aber relativ nutzlos. Sag mir irgendwas, was dann NICHT „Wissenschaft“ ist. Wenn ich ins Kino gehe, dann betreibe ich offenbar Wissenschaft. Denn das „schafft neues Wissen“ in gewissem Sinne. Und ich habe dann eine neue Erfahrung in meinem Hirn, was eine Art der „Erfahrung festhalten“ ist.

Nein.
Liess meinen Kommentar bitte nochmals.
Ich bin SPEZIFISCH auf das „Studium“ von Dingen eingegangen für die man keine Hinweise hat. Dinge wie die Existenz eines Gottes. Oder Leben nach dem Tod.
Natürlich ist Historik und Anthropologie Wissenschaft! Dagegen habe ich nie argumentiert. Diese Einstellung die du hier beschreibst („Wissenschaft ist nur was man irgendwie unter einem Elektronenmikroskop oder einem Maßband sieht“) ist nichts was ich beschrieben habe.
Aber eine demonstrierbare REALE Grundlage braucht es schon, damit etwas Wissenschaft ist. Persönliche Meinungen oder Spekulationen über nicht-erwiesene Dinge ist nicht wissenschaftliche.

2 „Gefällt mir“

Cinematologie :point_up:

Also ist jeder Kinogänger und jede Kinogängerin auf einmal wissenschaftlich unterwegs? Das wage ich zu bezweifeln.

Nicht so Bierernst nehmen^^

Ich finde es lässt sich vieles wissenschaftlich betrachten.
Aber gerne Mal ein Film gucken ist genauso wenig Wissenschaft wie drei Bücher im Jahr zu lesen als Linguistik oder Lyrikstudium zu betrachten

Da hast du Recht. Aber über die angebliche Natur von übernatürlichen Wesen zu debattieren ist auch keine Wissenschaft. Man kann erforschen, was wie und warum die Menschen geglaubt haben, das ist wissenschaftlich, aber die angeblichen Lehren einer oder mehrerer Gottheiten zu lernen ist es eindeutig nicht.

Ja. Genau.
Und das war mein Punkt. Dass man den Begriff „Wissenschaft“ nicht so weit strecken sollte, da man sonst ALLES als Wissenschaft bezeichnen müsste.

Nein, jemand der ins Kino geht betreibt keine Wissenschaft. Auch nicht, wenn er pro Jahr 50 Mal ins Kino geht. Auch nicht 100 Mal. Ist immer noch keine Wissenschaft.
Wissenschaft hat eine bestimmte Bedeutung. Ja, man kann den Begriff zum Teil etwas breiter Fächern und Teils etwas schmaler. Das ist mir schon klar. Und manchmal spezifiziert man es dann ein bisschen und macht daraus spezifisch „Naturwissenschaften“ oder so…
Aber einfach zu sagen, dass alles was irgendwie auf irgend eine Art „Wissen“ oder „Erfahrungen“ zu Buche bringt oder so als „Wissenschaft“ durchgeht ist mir dann definitiv zu breit definiert.

Ich persönlich sehe in diesen Götterzeug eh immer sinnbildliche Entitäten die in uns schlummern sollen.
Ich denke auch nicht das Religionsforscher darüber diskutieren was tiamat für ein Dude war oder wie Ahura Mazda so drauf war^^

Das wollte ich damit auch nicht implizieren.
Mir geht’s nur darum, dass man fast alles zu na Wissenschaft machen kann, nicht nur abwertend/sprichwörtlich.

Klar kann man alles Profane profan sein lassen. Aber ist es nicht schön wenn fast jeder Aspekt unseres Lebens Tiefe haben kann?
Mir gefällt der Gedanke zumindest

1 „Gefällt mir“

Religionswissenschaften =/= Theologie
Das hatten wir doch bereits geklärt.

Kannst du gerne so glauben. Nur wissenschaftlich nachweisen wirst es weder du noch sonst wer können, was es somit zu einem unwissenschaftlichen Zeugs macht.

Natürlich kann man alles wissenschaftlich erforschen, vorausgesetzt dass die Thesen falsifizierbar sind. Themen wie die Natur von Gottheiten oder das Leben nach dem Tod sind nicht falsifizierbar und damit unwissenschaftlich, haben somit auch weder in Schulen, noch in anderen Bildungseinrichtungen etwas verloren.

1 „Gefällt mir“

nein, in den meisten fällen ist das schlichtweg kompensation. ganz zu schweigen davon, dass es dann von den eigentlich wichtigen themen ablenkt.

Wie schon geschrieben, das Axiom das Gott existiert spannt das System auf in dem sich die Theologie befindet. Kirchenrecht und Ethik lassen sich aus dem Axiom ableiten. Innerhalb des Systems können Thesen aufgestellt werden, die wie hier schon öfter gefordert wurde falsifiziert werden können. Die Natur wäre das äquivalente System dazu in den Naturwissenschaften.

Wenn die Grundthese, dass es einen oder mehrere Götter gäbe schon nicht falsifizierbar ist, ist der Rest aus wissenschaftlicher Sicht absolut irrelevant. Dein Vergleich mit der Natur passt auch so gar nicht.

3 „Gefällt mir“