Dann studieren die armen Theologiestudenten ja alle umsonst Religionswissenschaft
Spaß beiseite
Was ich damals im Religionsunterricht verdammt interessant fand waren die ganzen Enstehungstheorien der drei großen monotheistischen Religionen, die gemein haben, dass sie alle der gleichen geografischen Region entstammen.
Ich widerspreche dir persönlich ja gar nicht. Ich glaube nicht, dass Religion und Wissenschaft irgendwas gemeinsam haben und das man beides nebeneinander vereinbaren kann, aber das Konzept sollte man trotzdem kennen.
@Niklas_Schier Übrigens mal vielen Dank für deine Antworten. Liest sich sehr interessant.
Ich selbst nicht nicht religiös und auch nicht Mitglied in einer Kirche oder anderen Glaubensgemeinschaft.
Dennoch könnte ich nicht definitiv ausschließen, an eine Art höhere Macht zu glauben. Wenn ich glaube, dann definiere ich diesen Glauben für mich ganz alleine. Da braucht man keine Religion oder Kirche dazu, um einem zu zeigen, wie man richtig glaubt…
Na, ich weiß nicht. Mir ist klar, dass das Land immer weniger mit Religion zu tun hat, aber die frage ist auch eher: ist man einfach nur Unreligiös oder ist man hier knallharter Atheist?
Genau das ist doch der Punkt, den ich nicht möchte. Glaube ist in meiner Vorstellung etwas, was vollkommen losgelöst von Kirchen oder bestimmten Religionen ist.
Wir haben keinen blassen Schimmer, wieviele Moslems es gibt. Die Zahl um 4-5%, die immer herumgeistert, wurde nie ermittelt, sondern wird einfach anhand der Leute mit Migrationshintergrund aus islamischen Ländern vermutet. Die haben ja kein staatliches Register wie die beiden Staatskirchen.
Die Zahlen für die beiden Staatskirchen erfassen nur den Anteil der Kirchenangehörigen, nicht den der Gläubigen. Und da sind Tonnen und Abertonnen atheistischer Karteileichen aus Westdeutschland bei, die halt aus Gewohnheit drinbleiben. Ganz zu schweigen von den Wischi-Waschi-Christen, die irgendwie immerhin auf halbem Wege sind, Religion aufzugeben und nur noch zu glauben.
Ich erinnere mich, dass die Katholen vor gar nicht so langer Zeit eine Umfrage vom Vatikan aus hatten und wortwörtlich 98% der deutschen Kirchenmitglieder waren glaub ich wortwörtlich gegen jedes einzelne Dogma und somit nach eigener Definition der katholischen Kirche keine Katholiken.
Ich würd mein teuerstes Möbelstück wetten, dass, wenn die Kirchen einfach alle Ungläubigen rausschmissen, die Katholiken alle Ketzer dazu, und die Moslems mal korrekt ermittel würden, der Anteil der Konfessionslosen in der Statistik gut über 50% hinausschösse.
Von daher gehe ich, aufgrund der Umfragen, die ich über die Jahre so mitbekommen habe, davon aus, dass die Konfessionslosen auch alle konsequente Atheisten sind. Alles andere dürfte unter “sonstige Religion” fallen, oder fällt Dir was ein?
Kommt häufiger vor, diese Anschauung. Ich sage zwar jeder hat das recht, sein glauben zu leben wie er will. Aber es sollte keinen Schaden. Aber dies tun manche Religionen eben und das fängt beim Thema “Schächtung” an. Ich finde diese Methode einfach nur krank IMO. Und das mir hohe Geistliche sagen wollen, dass Tiere keine seele haben, lässt mich doch zum Teil an meiner Kirche zweifeln.
Naja, ich denke, dass das v. a. damit zusammen hängt, dass die Kirche kaum noch als sinnstiftende Einrichtung präsent ist, zumal in der Zielgruppe von RBTV. Ein Umstand, der mich auch häufig an Kirche stört, ist die Tatsache, dass es dort ein riesiges “Altersloch” von 15-55 gibt, sprich: Leute, die dort sind, sind meistens entweder maximal halb oder minimal doppelt so alt wie ich. Die meisten hier dürften auch in diesen Altersbereich fallen, für den die Kirche kaum etwas anbietet. Problemanzeigen sind vielschichtig, im evangelischen Bereich ist es glaube ich in erster Linie die Profillosigkeit. Die EKD fällt in letzter Zeit eigentlich so gut wie gar nicht auf, weder positiv noch negativ, hat inzwischen fast flächendeckend Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare und man fragt sich insbesondere nach dem Luther-Jubiläums-Fiasko, was genau sie eigentlich möchte.
Und warum möchtest du nicht über deinen Glauben reden? Klar, du brauchst keine feste Religion oder Institution als “Folie” dafür, aber mich würde es interessieren, was du glaubst.
So weit würde ich nicht gehen. Insbesondere in den Neuen Bundesländern zeichnet sich gerade der weltweit einzigartige Trend ab, dass Jugendliche tendenziell offener gegenüber Religion sind als ihre Elterngeneration. Dass äußert sich dann aber tatsächlich nicht in Kirchenzugehörigkeiten, sondern ziemlich genau in dem, was @Tarantino1900 sagt. Mit dem Begriff “konfessionslos” sind wir da schon ganz gut bedient.
Schächtung is auch so’n Thema, wo die äußerst christenvolle politische Klasse (d.i. die Gesamtheit der nicht-ehrenamltichen Berufspolitiker) die ethische Integrität von Deutschland zugunsten religiöser Sonderrechte verkauft hat, damit nicht die Staudämme geöffnet werden und ihr Verein schön unangetastet bleibt.
@Niklas_Schier Da sag ich mal: LOL. Die Kirchen sind nicht leer, weil sie nicht sinnstiftend sind, die Kirchen sind leer, weil die Leute nicht mehr an Gott glauben und damit der einzige Grund wegfällt, die Kirche überhaupt wahrzunehmen. Wenn die Kirchen jetzt das megaintegrative Unterhaltungsprogramm abzögen, würde man trotzdem nich hingehen, weil da halt immer noch der ganze Zauberkram mit dran hängt. Bei Dir klingt’s ja so, als wäre Deutschland voll mit Christen, die ihren Glauben halt privat ausleben.
Sag mir mal, was Du mit “offener gegenüber Religion” meinst. Ich les da nämlich “der giftige Hass ist einem gutmütigen Desinteresse gewichen”.
Jo, und dafür müsste sich die Kirche wieder reformieren und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch in nächste Zeit passieren wird. Homoehe, Safer Sex, Hippe Klamotten wird alles früher oder später kommen
Wobei es mich als Protestanten schon alles betrifft