Ukrainekonflikt 2022 - Gedanken und Bewältigung

Auch hier hilft Abwechslung natürlich, aber gut ich schaue auch dauernd nach wie die Lage ist. Videos erspare ich mir aber muss ich sagen. Ich check nur die Nachrichtenseiten und den Diskussionsthread über den Konflikt.
Muss sagen, dass mir das momentan hilft mich mit euch auszutauschen.

Ist natürlich eine schwierige Situation mit den Flüchtlingen und ja am besten wäre es, sie könnten einfach zu Hause bleiben. Dort wo man eben aufwächst. Und das nicht alle Einheimischen sich über Flüchtlinge freuen ist leider auch klar…Sehr komplexes Thema natürlich.

Das meine ich ja mit China, die denken nur an sich und wie du es sagst, wie sie davon profitieren könnten.

Ich habe tatsächlich Angst bzw. Ein mulmiges Gefühl. Meist berührt mich sowas eher nicht und ich weiß das es meist sollte.
Dieses Mal hab ich aber Sorge. Krieg so nah vor meiner Haustür und in was für eine Welt setze ich meine beiden Kinder da. Ich mag mir über sowas keine Gedanken machen und ich will mir gar nicht vorstellen wie es denn Menschen vor Ort geht. Ich hoffe immer noch das sich dass alles wieder beruhigen lässt um möglichst kurzer Zeit.
Ich muss mich für genauere Infos aber auch erstmal wirklich reinlesen, da ich das bisher von mir weggeschoben habe. Geht jetzt aber leider nicht mehr

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Ich finde weniger, dass es darum geht wer sind Russen?

Viele russische Bürger_Innen wollen diesen Krieg auch nicht. Und es ist nicht nur einfach ein „Ukraine-Konflikt“, es ist Russlands und damit Putins Krieg gegen die Ukraine. Ja, innenpolitisch ist es für die Ukraine kompliziert abzuwägen, welchen Anteil und Einfluss Separatisten tatsächlich ausmachen. Aber die Ukraine ist hier nicht der Aggressor gewesen, sie ist ein souveräner Staat. Und selbst wenn alle Donbaß Bewohner_Innen unabhängig werden wollten, ließe sich das mit einem Referendum machen - aber hier hat Putin zugeschlagen, die Situation ausgenutzt und diesen Aspekt als Invasionsgrund genutzt und schon fast konstruiert.

Was mich so ärgert und wirklich beschäftigt, ist das es hier um Macht geht.
Das Machtstreben der USA, das Machtstreben Russlands. Das geht über eine kulturelle Frage einfach hinaus und wir befinden uns bei dem schlimmsten Ergebnis des Droh-Gebärdenden Wettrüstens.

Wie absurd ist die Strategie des atomaren Wettrüstens bitte? Das einfach auf dieser Basis und auf der Grundlage von Drohungen und Dominanz seit Jahrzehnten Außenpolitik betrieben wird - dass ist der Knackpunkt. Und da frag ich mich: Können wir nicht anders? Sollen diese reaktionären (und vor allem patrichalen) Denk- und Verhaltensmuster die Welt erklären und bestimmen? Und wenn ich dann genauer hinsehe, welche Berater Gremien und Akteure wir sehen: weiße Männer. Kultiviert in patriarchalen Männlichkeit-Konstrukten, geprägt von Dominanz und Macht.

Unter diesem sinnlosen Machtstreben leiden jetzt Menschen. Wegen der Absurdität des nuklearen Wettrüstens (als „Abschreckung“), ziehen jetzt junge Menschen in den Krieg. Das macht mich wütend und wahnsinnig, das man dem zusehen muss. Und dieser Krieg wird jetzt Jahre dauern. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sich mit Sanktionen alles unter Kontrolle bringen lässt, wir stehen jetzt vor einer Eskalationsstufe nach der anderen. Und ich will nicht wissen, mit welcher Angst die Menschen heute schlafen gehen… Wie soll man das eigentlich verarbeiten? Alles wegen dem größenwahnsinnigen Machstreben eines Mannes…

Edit:
Ich hab mich heute auch überschlagen mit Fachaufsätzen und Instagram und Nachrichten…
Am Ende hilft nur ausmachen. Und sich auf sich konzentrieren und wenn man sich nicht so mit Nachrichten überschlagen will, gibt es hier den Nachrichtentisch. Sowas wie Push-Nachrichten würde ich erst gar nicht benutzen. Lieber proaktiv infomieren.

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Ja, diese Machtausübung geht in Richtung: Ich bestimme wen ich unter meinem Einfluss habe, da ich als Russe das historische Recht habe alle Ostslawen unter einem Mantel zu vereinigen, beim Erbe von Vladimir dem Großen. Dass er einen einseitigen Angriffskrieg, der nur dem Ausbau seines Machtradius dient, habe ich nun als gegeben angenommen. Die Frage ist eben, warum genau die Ukraine.

Das Machtspiel kann mit einer Frau, die sich von ihrem Mann trennen lassen will verglichen werden. Sie will gehen, er denkt, sie ist ihr Eigentum und er kann ihre Treue notfalls mit Gewalt erzwingen, oder zumindest dafür sorgen, dass es für sie kein Leben ohne ihn geben kann.

Weil der Weg nach Europa über das Mittelmeer (Krim :heavy_check_mark:) Belarus ( :heavy_check_mark:) und die Ukraine führt.

Nicht warum die Ukraine - die liegt gepolitisch da, wo sie nun mal liegt, sondern WOZU? Wofür?

Du denkst also sein Ziel ist Europa anzugreifen? Das ist ja dann schon eine der eher waghalsigsten Auslegungen, die ich gehört habe. Aber ich denke dieser Thread geht mehr darum sich mit den psychischen Belastung der Krise auseinanderzusetzen.

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Ich geh darauf auch nicht weiter hier ein. Darüber würde ich auch nicht spekulieren. - Bis auf, dass es einfach größenwahnsinniger imperialistischer Unsinn seitens Putin ist. Sein Ziel ist Macht - Machterhalten und dominieren, das ist eigentlich nicht schwer erkennbar.

Irgendwie erinnert mich die aktuelle Situation unangenehm an den auf dem Kaukasuskonflikt von 2008 beruhenden Film „5 Days of War“ von Renny Harlin, wo russische Truppen in Georgien einmarschieren. Sicherlich ist der Film auch ein Stück weit überspitzte Propaganda, da der Film mit georgischen Geldern produziert wurde, aber dennoch erschreckend wie so was auf einmal Realität wird.

Hallo Zusammen,

wie von @Chradian im Startpost gewünscht, soll es hier eher um die persönliche / emotionale Seite des Konflikts gehen, also wie es Euch damit geht.

Für die inhaltlichen Diskussionen und Einordnungen nutzt bitte den weiter oben verlinkten Thread. Damit sich diese Diskussion nicht auf beide Threads verteilt.

Viele Grüße,

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So ein Beispiel hab ich auch.

Ich mochte eigentlich die Serie Berlin Station. Die endete damit, dass Estland von Russland übernommen werden sollte und es war das klassische Muster: infiltrieren, spalten, Chaos, Zugriff… Und ich hab mich noch geärgert, weil ich dachte, warum muss man so ein klassisches Feindbild bedienen… aber jeder der jetzt noch Vertrauen zu Russland hat, hat nichts verstanden…

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Super Angebot von dir, dankeschön!

Ja wenn man Kinder hat, hat das noch eine andere Qualität. Aber wie gesagt, im kalten Krieg wurden auch Kinder geboren und es gab viele Momente, wo es fast einen Atomkrieg gegeben hätte. Kam Gott sei Dank nicht so. Diese Eltern hatten auch Angst haben aber das beste gehofft.
Natürlich gibt es mehr als genug Gegenbeispiele. Wenn ich an die Kinder im Syrienkrieg denke…
Ist nicht einfach.

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Ich habe nur in ein, zwei kurzen Sätzen auf Arbeit am späten Nachmittag mitbekommen, was dahinten jetzt abgeht.

Normal denke ich mir bei Kriegsmeldungen nicht mehr viel, heute bin ich dann aber doch ziemlich emotional wieder geworden, innerlich und auch wenn ich nicht weinen muss, macht mich der bloße Gedanke sehr traurig und bestürzt :sadsimon:

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Ich find’s selber komisch, irgendwie, aber ich fühle ehrlich gesagt nichts. Außer natürlich Mitleid für die ukrainische Zivilbevölkerung.
Aber ich persönlich fühle (bisher) keine Angst oder sowas.

Ich schaue mir Dokus und Nachrichten an, um die Situation einordnen zu können. Vielleicht geben mir diese Informationen und die Einordnung ein falsches Gefühl von Sicherheit.

Natürlich will niemand einen Krieg und im schlimmsten Fall einen Atomkrieg, aber das fühlt sich für mich bisher irgendwie sehr unrealistisch an, nichtmal nach Putins Wutrede.
Vielleicht bin aber auch nur naiv und abgestumpft.

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Extra 3 versucht es noch ein wenig satirisch zu verarbeiten:

Gehen wir mal vom Worst Case-Szenario aus und es kommt zum globalen Kollaps. Ich bin nicht bereit für Krieg. Ich bin nur auf der Konsole bereit für Krieg und nicht einmal da habe ich wirklich Bock auf reine Kriegsspiele a’la CoD. Ich bin in allen Belangen absolut kriegsuntauglich.

Gestern noch bei Markus Lanz hängen geblieben, wo u.a. Habeck und der ukrainische Botschafter zugeschaltet waren. Letzterer konnte einem nur leid tun und der war fassungslos wie untätig man im Westen auf die Invasion reagiert (u.a. hat Deutschland verhindert, dass die SWIFT-Sanktion gegen Russland nicht durchgezogen wurde). Man kann aber auch die Politiker verstehen, die nicht mit irgendwelchen unüberlegten Schnellschuss-Aktionen noch zusäztlich Öl ins Feuer gießen wollen. Bei Lanz wurde auch gesagt, dass es nicht überraschend ist, dass Putin die Nummer erst durchgezogen hat als Merkel und Trump nicht mehr im Amt sind. Mit Merkel hatte er anscheinend ein gutes Vertrauensverhätniss und Trump war ihm einfach zu unberechenbar angesichts wie der auf so was reagiert hätte.

Die Dame von der charitas hat mir heute morgen auch erzählt wie super ihre russischstämmigen Patienten das finden das Putin die Ukraine befreit.

Habe auch noch einen ehemaligen Arbeitskollege bei Whats App, der aus Russland stammt. Von dem kamen in den letzten Jahren immer mal wieder Pro-Putin-Posts in seinem WA-Status . Zuletzt kam aber nix mehr von dem dem.

An sich war der Typ schon ok, aber ich denke viele glauben halt der russischen Lügen-Presse von Putin.

Da sieht man mal wie gut seine Propaganda funktioniert

Ein globaler Krieg / WW3 ist auch kein realistisches Szenario.

Ukraine ist kein NATO-Mitglied, daher wird die NATO sich nicht einmischen.
Putin mag (größen)wahnsinnig sein, aber dumm ist er sicherlich nicht.
Einen NATO-Mitgliedsstaat anzugreifen wäre taktisch maximal unklug, da dann wohl definitiv eine militärische Antwort der NATO erfolgen würde und Russlands Militär dem der NATO bei weitem unterlegen ist.

Ich persönlich vermute, dass es so abläuft:

  1. Sturz der ukrainischen Regierung
  2. Installation einer (pro)russischen Marionettenregierung
  3. Gezinkte Volksabstimmung zur Unabhängigkeit gegenüber Russland

Liest sich vermutlich opportunistischer als ich es meine, aber die beste Lösung wäre vermutlich die schnellstmögliche Kapitulation der Ukraine, um weiteres Leid zu verhindern.

Das hieß es auch schon nach der Krim, dass Russland nicht mehr wollte… Aber dein Wort in Gottes Ohr.

Wie gesagt, doof ist Putin nicht. (Auch wenn ich ihn doof find)
Ukraine = nicht NATO-Mitglied, ergo wird die NATO im Falle eines Militärangriffs nicht militärisch einschreiten. Würde er hingegen in Polen o.ä. einmarschieren, wäre ein Eingriff der NATO unabdingbar, dabei würde Russland (symmetrischer Kriegsführung vorausgesetzt) jedoch eindeutig den kürzeren ziehen.(Vergleich des Militärs von NATO und Russland 2022 | Statista)

Aber jut, dass gehört tendenziell eher schon in den anderen Thread.