Ukrainekonflikt 2022 - Gedanken und Bewältigung

Hallo liebe Bohnen,

da uns die aktuelle Situation doch mit nimmt, den einen oder anderen traurig, sauer, wütend, erschrocken, usw. macht dachte ich mir dass wir hier einen Ort haben an dem wir unsere Gedanken und Gefühle ausdrücken können.

Generell um die Situation vor Ort und die Nachrichten kann man sich ja hier austauschen:

Aber teilt hier, wenn ihr möchtet, eure Gedanken mit. Das soll ein Raum sein, der vielleicht ein wenig hilft wenn man sich mit anderen austauscht.

Budi hat ein sehr schönes Video auf Facebook hierzu gepostet:
https://fb.watch/bnhVhNl1Dh/
Das lege ich jedem sehr ans Herzen in der momentanen Situation.

Mich macht es natürlich ängstlich, denke viel nach. Was kann passieren, wie kann es weitergehen, wie weit geht die „Supermacht“? Mit Familie und Kind macht man sich am meisten Sorgen um die Zukunft und was das alles bedeutet. Ich hatte das Privileg soweit ohne Krieg in der unmittelbaren Umgebung aufzuwachsen, wohl behütet und in Sicherheit. Wie wird das für mein Kind sein?
Unsere Eltern sind auch unter schwierigen Umständen aufgewachsen. Es drohte mal mehr mal weniger ein Atomkrieg bei dem Deutschland in Schutt und Asche verwandelt worden wäre. Dennoch haben sie einfach weiter gemacht und Hoffnung gehabt, dass alles gut wird. Das wurde es auch und so sind wir Menschen eben gemacht, sonst wären wir schon längst nicht mehr hier.

Nach den Nachrichten heute Vormittag bin ich noch etwas unruhig und beobachte es weiterhin genau, aber etwas beruhigt habe ich mich schon.

Wie geht ihr damit um? Was möchtet ihr gerne loswerden?

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Ich habe noch nicht in den thread mit den Diskussionen reinigeschaut, weil ich mich dafür absolut nicht ausreichend gebildet wahrnehme was diesen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine betrifft.
Ich habe da eine ganz große Menge an Nachholbedarf und frage mich daher momentan wie ich diesen am besten nachholen kann. Danke für die Eröffnung dieses Threads! Vielleicht hast du oder wer anderes einen Tipp für eine Doku zu diesem Thema oder der Problematik des jeweiligen Landes, um da ein besseres Verständnis für zu erlangen. Im Moment bin ich etwas überfordert damit und erschlagen von den Berichten, die in den letzten Tagen dazu reinkommen und fühle mich etwas gelähmt. Möchte diesen Zustand aber dringend durchbrechen, weil ich - soweit das zum Zeitpunkt der zugespitzten Lage noch derzeit möglich ist - wenigstens ein bisschen besser die Lage und die Hintergründe nachvollziehen möchte.

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Es gibt ein paar Videos von MrWissen2go zum Thema. Das kann schon ein Einstieg sein.

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Ich muss grade sagen dass es mir richtig massiv schlecht geht durch die ganzen Nachrichten. Ich neige ohnehin zu Ängsten, und das bricht sich grade so richtig schlimm Bahn. Die Situation ist so unberechenbar.

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Ich habe auch Ängste. Ich möchte in keinen Krieg ziehen müssen. Ich wollte nach meinem Wehrdienst eigentlich keine scharfe Waffe mehr anfassen müssen…Ich will auch nicht durch einen Atomkrieg sterben…
Ich möchte einfach nur Essen, saufen und zocken… Das kann doch nicht so schwer sein…

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Ich versteh dich !

Mir ist auch sehr übel den ganzen Tag über. Ich hoffe einfach nur noch :frowning:

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Heute Abend gibt es auch noch Hintergründe vom Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa.

Allen, die Freunde und oder Familie in den umkämpften Gebieten haben, ganz viel Kraft und Mut in diesen schweren Zeiten! Ich weiß, im Moment gibt es kaum etwas, was gesagt oder getan werden kann, um euch die Angst um eure Lieben zu nehmen, aber ihr sollt wenigstens wissen, dass ihr damit nicht ganz allein seid. :heart:

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Dito!

Bis auf das saufen vielleicht… obwohl… vielleicht wird’s Zeit damit anzufangen. :neutral_face:

Jetzt heißt es erstmal die Lage weiter beobachten und schauen wie andere Nationen auf den weiteren Verlauf reagieren werden. Selber kann man ja nix an der Situation machen.

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Ganz ehrlich…das überlege ich mir zumindest für heute auch. Neben dem offensichtlichen Thema stand ihr grade die Polizei vor der Tür weil direkt vorm Haus ein Kind angefahren wurde und sie fragen wollten ob ich den Unfallhergang gesehen habe (hab ich nicht, hab da noch im HO gearbeitet). Hatte mich nur einmal kurz gewundert warum die Nachbarskinder auf einmal so besonders laut schreien :cry: Das hat mir jetzt einfach voll den Rest gegeben grade.

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Oh no…das ist sehr mies, dass sowas auch noch an dem heutigen Tag vor der Tür passiert.

Ich denke was auch immer für den Moment hilft jedwede Form von Ablenkung ist erst mal gut. Den Bohnen zuzusehen hilft mir auch schon ein wenig z.B. :slight_smile:
Aber da hat jeder seinen eigenen Methoden.

Sei dir gesagt, du bist auf jeden Fall nicht allein. Wie du siehst haben hier auch alle Angst und sind bestürzt. Das geht den allermeisten in Europa jetzt so und auch außerhalb, selbst den Schweizern würde ich sagen. Das, finde ich, hilft schon mal. Man ist nicht allein.

Es gibt ja auch professionelle Hilfe die man in Anspruch nehmen kann. Hab jetzt keine Beispiele, aber vll weiß ja jemand was. Also die gängigen Hotlines evtl.

In erster Linie darüber reden ist sowieso immer gut! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in meinem Umfeld ungern geredet wird und das jeder mit sich ausmacht, was eigentlich Niemanden hilft.

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Was ich persönlich schon recht krass finde, dass man durch die heutigen Möglichkeiten, die Ereignisse vor Ort, vom Sofa zu Hause nahezu live mitverfolgen kann.
Wenn man diverse Video sieht die bei Twitter, YT und Reddit landen, gibt dass mMn nach schon einen deutlicheren Einblick, als durch die Nachrichtensendungen.
Ich weiß noch nicht mal ob ich das positiv oder negativ bewerten soll. Habe heute etwas Zeit damit verbracht durch paar Threads zu dem Thema zu klicken, und den Krieg und das Leid der Menschen so klar zu sehen ist schon beängstigend. Wenn man Videos von Kampfjets sieht die über Städte fliegen und Raketen abfeuern, kann man nur erahnen was die Menschen dort gerade durchmachen.

Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht wie “der Westen” das in Zukunft handhaben wird. Die NATO wird sich nicht in einen aktiven Krieg mit Russland begeben, daher wird die Ukraine fallen.
Wird man in ein paar Jahren die Sanktionen gegen Russland fallen lassen, und akzeptieren, dass die Ukraine von der Landkarte verschwunden ist? Was macht man mit geflüchteten Ukrainer*innen? Schickt man die dann zurück, in ihr ehemaliges Heimatland?
Wie wird sich China verhalten?

Die Hoffnung auf die Rückkehr von sowas wie Normalität, mit dem Ende der Pandemie, kann auch begraben werden. Die weltweiten Spannungen werden weiter zunehmen. Dass wir im Jahr 2022 erleben müssen, wie ein Land ein anderes überfällt ist echt unglaublich. Aktuell fühlt es sich für mich an, als würden wir in Sachen Menschlichkeit und Diplomatie um Jahrzehnte zurück geworfen.

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Ich denke die Kernfrage ist: Was genau sind Russen?

Sind Russen alle, die Russländer sind?
Sind Russen alle, die Russisch sprechen?
Sind Russen alle, die historisch aus dem Kiewer Rus hervorgegangen sind?

Nach (1) sind Russen eben nur die, die den russischen Pass haben.
Nach (2) sind das auch alle russischen Minderheiten in zB Georgien oder der Ukraine.
Nach (3) sind das alle Ukrainer, Russländer und Belarussen, oder kurz zusammengefasst: Alle Ostslawen.

Für Putin und Russland ist das Selbstverständnis so, dass der eigene Einflussbereich und Schutzbefehl über das eigene Land hinausgeht,. So war das Selbstverständnis lange, so dass Russland danach geschaut hat, dass russisch sprechende Regionen anderer Länder vgl. Donbass und Krim, in der Ukraine sich nah an Russland bis hin zum Anschluss orientieren.

Mit dem gestrigen Tag scheint es aber so, dass er das Souveränitätsrecht Russlands soweit auslegt, dass er die ganze Ukraine und Belarus zumindest als Marionettenstaaten behandeln kann, eben weil er als Russe sich für das Erbe des Kiewer Rus verantwortlich hält.

Man kann das ganze damit vergleichen, dass Deutschland erst den Anschluss mit Österreich sucht, damit alle Deutschsprechenden vereint sind (2), aber dann später auch auf die Länder sich ausbreitet, die eine gemeinsame Reichsgeschichte haben, aber deren Sprache sind auseinanderentwickelt hat (3). Das wären also zB Niederlande, Belgien, Tschechien etc. um das Heilige Römische Reich wiederherzustellen.

Wer die Menschen vor Ort unterstützen will und noch ein großartiges Game zocken will:

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Sei nur vorsichtig bei dem ganzen Infowahn die auf einen ein prasseln, können auch Videos und Infos dabei sein die nicht stimmen.
Aber ja in der heutigen Zeit erhält man sofort alle neuesten Infos. Wenn man an die Weltkriege denkt, dann gab es wenn dann Postkarten der Männer an der Front oder die Zeitung / Radio…voll mit Propaganda und falschen Infos.

Ich denke niemand schickt Ukrainer zurück, auch wenn es sich beruhigt hat. Eine Ukraine könnte es dann ja nicht mehr geben. Glaube die Menschen bereichern Europa dann nur mit Wissen, Kultur, etc. was auch wieder was Positives hat.

China? Tja, China interessiert sich nur für sich selbst, denke ich.

Ich würde das auf Arte empfehlen:

Zusammenfassung

Mit offnen Karten bietet dir glaub ich eine sehr gute Orientierung für geographische, kulturelle und geopolitischen Zusammenhänge:
Mit offenen Karten - Osteuropa: Wie viel(e) Europa(s)? - Komplette Sendung | ARTE

Russland
Mit offenen Karten - Russland - Ein Land voller Kontraste - Komplette Sendung | ARTE

Krieg in Europa - Das Ukraine-Drama (1/2) - Weder Feinde noch Freunde - Die ganze Doku | ARTE

Die fand ich auch sehr aufschlussreich:
Ukraine - Kampf um Donezk - (Dreh 2014/2015, Sendejahr 2017) - Die ganze Doku | ARTE

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Puh! Ich habe heute Nachmittag ein Live-Interview mit einer ukrainischen Dolmetscherin gesehen, die ganz ruhig erzählt hat, dass sie mit ihrer Familie vorerst in Kiew bleiben. Sie wirkte ganz gefasst und sie hat von Plänen erzählt die sie haben, wenn es noch gefährlicher werden sollte.

Heute Abend war sie wieder im Live-Interview und sie war komplett fertig mit den Nerven, weil sie kurz vorher erfahren hat, dass ihr Sohn jetzt gegen Russland in den Krieg zieht. Das tat mir so leid sie so zu sehen. Was für eine furchtbare Vorstellung.

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Ja ich weiß. Die Fake News Gefahr ist immer gegeben. Kann mir das auch nicht auf Dauer geben. Ist schon sehr deprimierend.

Naja, dann hast du aber wieder viele (Millionen) Menschen die sich heimatlos fühlen, und dort wo sie unterkommen eine Minderheit in der Bevölkerung bilden. Das hat in der Vergangenheit nicht wirklich gut funktioniert, nirgendwo.

Das glaube ich wiederum nicht. Die werden das schon genau beobachten und überlegen wie sie davon strategisch profitieren können.

Wenn jemand Bedarf nach einem seelsorglich-vertraulichen Gespräch hat (Discord, Zoom, whatever), einfach PM an mich.

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Tolles Angebot von dir. Danke dafür.

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