Ukrainekonflikt 2022 - Gedanken und Bewältigung

Du hast aber schon mitbekommen, dass es schon einen Millitärangriff gibt? :beanthinking:

Du bist ja ein ganz schlauer. :blush:

Anders formuliert: Putin wusste, dass er bei einem Angriff auf ein nicht-NATO Mitglied keine militärische Antwort seitens der NATO zu befürchten hat.

So besser Herr Lehrer?

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Das denke ich soweit auch. Putin geht es um die Ukraine als geopolitisch-strategische Zone, Wirtschaftsraum und auch als Prestigeobjekt.

Und nach der ganzen Nato-Osterweiterung in den letzten Jahren, will er sicher lieber jetzt „zuschlagen“, bevor die Ukraine doch noch Mitglied werden sollte.

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Sollen Putin und Vitali Klitschko das einfach im Ring klären.

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Ich fände es sowieso besser, wenn invadierende Staatschefs vorne, in der ersten Reihe ihres Angriffstrupps reiten würden statt sich in ihrem goldenem Palast zurückzulehnen, andere machen (aka sterben) zu lassen und sich vom Dienstpersonal 'ne gemütliche Ziggare bringen zu lassen während sie auf Ergebnisse warten. :face_with_symbols_over_mouth:

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Also wenn es dir vielleicht hilft und beruhigt: Es gibt für solche Fälle konkrete Strategien des Katastrophenschutzes.

Und sagen wir mal so: Der europäische Wirtschaftsraum ist für die wackelige russische Wirtschaft „attraktiv“, sodass der Krieg in Deutschland derzeit nicht für wahrscheinlich erachtet wird. - Garantien gibt es keine. Aber niemand ist vorbereitet auf Krieg - außer Putin und Prepper…

Die Berichterstattungen haben einen Hang zum Negativfokus. Nutze auch bewusst positive Dingen in deinem Umfeld! Wenn dich die Angst wirklich überkommt, überprüfe auch mit welchen Informationen du dich gerade umgibst. Push-Nachrichten und Doomscooling können Ängste verstärken. Du bist nicht allein damit.

Angst ist das, was Putin will.

Angst und Drohungen sind das, womit seit dem Kalten Krieg (der nie wirklich weg war) gezielt außenpolitisch gearbeitet wird. Wovor Putin Angst hat, ist dein Verstand und dein Verständnis von Menschenrechten und demokratischer Freiheit!

Was auch helfen kann, ist zu versuchen die Lage einzuordnen:

Zusammenfassung

Ich befürchte fast - nach dem Putin es immer wieder gelungen ist Europa zu spalten und den Konflikt mit der NATO auch selbst befeuert hat - dass die Ukraine aus seiner Perspektive und evtl. auch der NATO ein „Bauernopfer/ Turm“ sein könnte.
Bevor die NATO in den Kampf mit Russland geht, was eine weitere Eskalationsstufen bedeutet, könnte es sein, dass man Putin die Ukraine „überlässt“.
Das würde wiederum für die EU bedeuten, das die Grenzen der NATO Länder (Estland, Lettland, Littauen, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien) von Russland nicht angerührt werden dürften. Mit einem Angriff auf diese Länder löst den Bündnis-Fall aus. Nach dem Global Fire-Power Index, scheinen die NATO Staaten ausreichend gerüstet zu sein. - Wir wären militärisch nicht hilflos. Hier kommt es auch auf strategische Militär Ausrüstung an, ich glaube zusammen mit USA, Frankreich, UK und D, hätten wir (strategisch betrachtet) mehr Mittel den Luftraum und Gewässer zu nutzen (Flugzeugträger, Flugzeuge, Personal). Was schwer einschätzbar ist: China. Die MENA Regionen würden ebenfalls unter einem zugespitzten Konflikt leiden. Daher ist die Frage immer aktuell: Welchen Nutzen hätten weitere Eskalation? Das macht die Lage so brisant, weshalb es hilft sich aktuell gezielt zu informieren. - Kriege sind immer eine zynische Kosten-Nutzen Rechnung.

Nimmt Putin jetzt die Ukraine ein, wird das viele militärische Ressourcen in Anspruch nehmen die Kontrolle zu behalten und die Menschen, die demokratisch denken, wollen Putin nicht. Dadurch vermute ich, dass selbst bei der Übernahme, es immer wieder eine instabile Lage bleiben wird. Die Frage bleibt leider für auch unbeantwortet: Was bringt das alles langfristig? Noch mehr Reichtum? Noch mehr Macht? Wer Macht hat, kann sie verlieren - das macht Putin auch Angst. Er wollte schon mal die Demonstrationen im eignen Land unterbinden und verletzt Menschenrechte im eignen Land. Die Proteste jetzt gegen ihn zeigen uns auch, dass sich diese Bewegungen und Einstellungen nicht einfach unterdrücken lassen.


Es kann niemand vorhersehen, was passieren wird. Woran du dich halten kannst, sind deine Werte! Um die geht es nämlich auch. Denn dieser Krieg macht ökonomisch und territorial eigentlich keinen Sinn. - Wer auf diese Einschätzung reagieren möchte, gerne im anderen Thread, dass sollte nur helfen die Angst zu nehmen, indem wir einen analytischen Blick darauf richten. Und der sagt uns ganz klar: Dieser Krieg ist sinnlos. Dieser Krieg wird die Menschen und ihr demokratisches Denken nicht bezwingen können.

Falls es dich beruhigt, indem du etwas tun möchtest, kann man beim Katastrophen Schutz sich eine Notfalltasche machen. Lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben. Wichtig sind Dokumente und es ist grundsätzlich nicht schlecht zu schauen, wo ist der ganze Kram eigentlich? Man kann auch ne abgesteckte Variante machen, damit du im Notfall einfach einen klaren Kopf behältst und weißt, wohin du greifen musst. Und das ist sogar für alle Katastrophen wichtig.

Vielleicht auch noch etwas grundsätzliches: Es gibt für nichts im Leben Sicherheiten. Das ist die Welt in der wir leben und wir können nur das Beste daraus machen, indem wir ein kritisches Bewusstsein entwickeln, zielgerichtet leben und die Momente für uns nutzen! :slight_smile:

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Mir ist gestern richtig bewusst geworden das ich zu einer deutschen Generation gehöre (wie wahrscheinlich die meisten hier) die niemals Krieg erlebt hat und auch niemals echte Kriegsangst haben musste. Ich glaube jetzt ist das erste mal das ich reale Kriegsangst habe, und das fühlt sich nicht gut an. Ich bin eh ein bisschen Angststörung-geplagt und hab mich gestern eigentlich fortwährend am Rand zur Panikattacke befunden.

Klar, ich kenne Krieg. Aber bei allen Kriegen die ich bisher so mitgekriegt habe war das anders. Klar, das war auch real, teilweise extrem besorgniserregend oder schrecklich anzuschauen. Aber es war immer mehr ein Ding im Fernsehen. Egal ob Afghanistan, Irak, Syrien, Lybien - ja das waren auch reale Kriege aber da gab es trotzdem immer diese Distanz, sowohl geografisch als auch emotional.

Jetzt ist die Sache anders. Der Krieg spielt sich förmlich in unserem Hinterhof ab und eine Eskalation in den Rest von Europa ist nicht unwahrscheinlich. Es gibt auch so viele Parallelen zu wie der 2. Weltkrieg entstanden ist und man kann live mit anschauen wie eins zum anderen führt.

Ich hab dafür für mich noch keine gute Bewältigungsstrategie gefunden. Ich zieh mir massenweise Streams und News und Twitter rein, weiß dass das aber eigentlich nicht gut ist. Trotzdem fällt es mir schwer mich davon zu lösen.

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Du beschreibst grade ziemlich akkurat und in besseren Worten als ich wie ich mich gestern und auch heute gefühlt habe. Du bist nicht alleine, falls Dir das hilft :heart:

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Danke dir :heart:

Sehr sehr schön geschrieben und danke für den Tipp!
Bin auch ganz bei dir und stimme dir zu.

Sich mit den positiven Dingen im Leben zu beschäftigen ist so oder so eine gute Formel um nicht völlig deprimiert weiter zu leben. Ablenkung ist völlig legitim, auch feiern gehen. Alles was eben hilft.

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Danke! :sunflower:

Kann seit 2 Tagen an nichts mehr anderes denken.

Normalerweise wenn irgendwo Krieg ist, fühlt sich das so entfernt an. Quasi, ist halt doof, aber man lebt halt weiter weils diese Nachrichten immer gab das es irgendwo auf dieser Welt Krieg gab und gibt. Jetzt aber fühlt sich das anders an.

Dabei mein ich nicht nur die Folgen, die dramatischer sein könnten, da es diesmal um Russland geht , welches in Europa in einem anderen Staat Krieg führt. Das schlimmste für mich persönlich ist die Angst um Menschen, die ich kenne. In Kiew wohnt eine Bekannte, mit der ich seit 9 Jahren Kontakt habe. Sie würde gerne weg, kann jetzt aber nicht und wird wohl im Keller Schutz suchen. Während um sie rum geschossen wird, Explosionen zu hören sind, Panzer rollen…

Im Bett, auf der Arbeit, am PC wenn ich Videos schaue, egal wann…ich denke nur an sie und das sie unversehrt bleibt. Und dann sitze ich hier in SIcherheit und kann nix weiter tun als mit ihr zu schreiben und zu hoffen…das eine Antwort kommt. Es ist einfach surreal, andere Menschen kennen das Gefühl, für mich ist das komplettes Neuland.

Wenn ich hier diese Zeilen schreibe, klingts eigentlich nach mimimi. Weil eigentlich müsst ich doch glücklich sein, dankbar sein, das ich sowas noch nicht erlebt habe. Ich würde gerne helfen, aber ich kann kaum jetzt einfach in die Ukraine laufen und die Invasion stoppen.

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Einfach eine verrückte Welt.

Auf der einen Seite noch immer die unbeschwerte Zeit im Kopf mit den klitschkows bei TV Total oder die schöne switch Version der milchschnitten Werbung.

Und nun diese Bilder :disappointed_relieved:

Überhaupt nicht, mir geht es da ganz ähnlich, weil ich auch eine Bekannte in der Ukraine habe. Einfach diese Hilflosigkeit, dass man rein gar nichts tun kann, um ihre Situation zu verbessern, nimmt mich ziemlich mit.

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Hier sind noch zwei Seiten die aktiv versuchen zu vernetzen und zu evakuieren in der Ukraine.

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Danke!

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das kursiert auch noch, bessere Qualität hab ich leider nicht

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Ich hatte eben ein „interessantes“ Gespräch mit der russischen Dame vom Pflegedienst:

  • Die Ukraine hat 7 Jahre Öl von Russland geklaut
  • die Russen schießen nicht auf Zivilisten
  • die Zivilsten umarmen die russischen Soldaten
  • Ach ja der Komiker und der Boxer verstecken sich übrigens in Frankreich

:aluhut:

Ganz ehrlich, mittlerweile wünschte ich mir, ich hätte das ganze nicht so aktiv verfolg seit Donnerstag.

Mich macht das auch komplett fertig und ich kann auch irgendwie nix mehr so richtig genießen. Dazu kommt eine „Sucht“ ständig auf das Handy in Livetickern zu gucken was aktuell bekannt ist in der Hoffnung was gutes zu finden wie „Krieg ist vorbei“ oder so. Und je länger ich nicht rein gucke, desto unwohler Fühle ich mich.

Es ist auch ein ziemliches auf und ab über den Tag. Von „Oh mein Gott wir werden bald alle sterben“ zu „Alles Gut, Putin ist doch nicht Wahnsinnig, der wird doch keinen Atomkrieg starten“.

Das erste was ich Morgens mache ist zu gucken was es für neue Nachrichten gibt zu diesem Thema. Wie krank ist das bitte? :frowning:

Jede positive Nachricht oder Kommentar kann mich gefühlt für Sekunden aufheitern, während jede negative Nachricht mich Stunden beschäftigt.

Ich muss ehrlich sagen, sowas hatte ich noch nie im Leben und jetzt erfahre ich es wie sich jemand fühlen muss der ständig solche Angststörungen hat. Das muss echt schrecklich sein.

Und dann denk ich mir aber auch: Es ist alles lächerlich zum Vergleich wie es den Leuten in der Ukraine gehen muss. :disappointed:


Als Tipp: Haltet euch fern von so Kommentarsektionen in Livetickern oder so. Da sind so viele Leute unterwegs die Panik schieben und sonst was. Das tut einem nicht gut. Ich meide das mittlerweile schon sehr stark und tausche mich eigentlich nur mehr hier im Forum aus, weil es hier einfach sehr kultiviert zugeht und die Leute alle so nett sind :herz:

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