Underrated
A Beginner`s Guide to Endings
Ich zitiere mich mal selbst (und bin unsicher, ob ich den Film nicht doch schon mal erwähnt habe)
"Edward “Duke” White, Vater von 5 Kindern dreier Mütter, ist ein Tunichtgut und Spieler. Eines Tages ging er zu weit und setzte das Leben seiner 3 ältesten Söhne auf’s Spiel … und verlor. Grund genug für ihn seinem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Auf seiner Beerdigung treffen die 5 ungleichen Brüder wieder zusammen und erfahren dass ihr Leben sich dem Ende neigt. Und so versucht jeder von ihnen, auf seine eigenen Art und Weise, noch etwas Gutes aus der Zeit zu machen die ihnen noch bleibt.
Oft wird den guten, alten Komödien von damals nachgetrauert. Als wären sie vom Erdboden verschwunden. Doch das sind sie nicht. Neben den heutigen - als Komödien betitelten - Mainstream Pipikakka-Vehikeln existieren noch immer Filme wie: “Keine Halben Sachen”, “Jede Menge Ärger”, “30 Minuten oder weniger”, “Ausgequetscht” oder eben “A Beginner’s Guide to Endings”. Echte Feelgoodmovies eben, die jede oben erwähnten, traurigen Möchtegern-Komödien alt aussehen lassen.
Nachdem sie von ihrem nahenden Tod erfahren haben beginnen die drei ältesten der White-Söhne damit ihrem Leben noch etwas “Sinn” einzuhauchen. Nuts, Ex-Boxer und Heißsporn, will seinen Bruder “Safti” vor einer Abreibung im Ring bewahren indem er seinen Platz einnimmt. Cal, der Weiberheld, will vor seinem Tod endlich sesshaft werden und das ausgerechnet mit seiner verrückten Ex-Flamme. Jacob , der Karriere-Typ arbeitet währenddessen zusammen mit dem jüngsten Bruder Todd seine To-Do-Liste ab.
Dieser quasi-Episodenfilm besticht durch eine harmonische Besetzung, süffisanten Humor und ist in seinem Fortlauf kaum vorherzusehen. Die Frage nach dem “Was fange ich mit meinem Leben an?” wird ohne ins Dramatische abzurutschen mit viel Herz erzählt.
Die Besetzung ist durch die Bank tadellos. Besonders Tricia Helfer als heiße, aber durchgeknallte Rockabilly-Braut und J.K. Simmons - der sich als absoluter Sympathieträger präsentiert - bereichern den Film trotz wenig Screentime ungemein. Harvey Keitels Auftritte sind zwar auch rar gesät aber gewohnt gut.
A Beginner’s Guide to Endings wirkt zu keinem Moment wie ein “billiger” Indie-Film. Ganz im Gegenteil: mit etwas mehr Publicity hätte der Film sicher sein verdientes Publikum gefunden und hätte mit Glück und zu Recht einen echten Überraschungs-Hit gelandet. Die frühzeitige Veröffentlichung als DVD-Beileger ist da mehr als traurig. Hat er nicht verdient. Beileibe nicht.
Nicht nur ein wahrhaft beachtliches Regie-Debüt sondern auch ein kurzweiliger und extrem sehenswerter Feelgood-Movie mit Herz. Superb!"