US-Politik 2025

Checks and Balances.

Ich bin sehr beeindruckt von der Wehrhaftigkeit von Demokratien.

:kappa:

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Und da glaube ich einfach, sind es weit weniger Leute als du denkst, die wirklich so krass links sind, vor allem in den USA.

Ist doch in Deutschland auch so.

Sorry aber sag in Deutschland (oder auch den USA ) irgendwo (nicht gerade in einer Uni) QUEERE RIGHTS MATTER und ich garantiere dir von 80 von 100 Leuten werden es entweder mit

  • desinteresse
  • unverständnis
  • ablehnung
  • augenrollen

quittieren.

Damit gewinnst du keine Wahlen

Du musst starke Basics haben

  • Jobs
  • housing
  • security
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Links ist nicht nur Queer-Rechte.

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Links is a bisserle mehr als nur das, Arbeitsrecht, bezahlbares Wohnen, bessere Bezahlung, bessere Gesundheit, etc.

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Man kann den Pöbel aber eintrichtern, dass links nur Gendersternchen bedeutet :beanwat:

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@Truchsess hatte von progressiv (links) gesprochen.

Darunter verstehe ich schon, dass das auch die ganzen gesellschaftspolitischen Streitthemen wie Identitätspolitik/Queer-Rechte usw. umfasst.

Und da stimme @Angrist zu, dass man damit in den USA keinen Blumentopf gewinnt, wenn das ein relevanter Teil des Programms ist - oder so wahrgenommen wird.

Das entscheidende Wort hier ist „auch“. Nur weil das auch Thema ist, heißt das nicht, dass man nicht auch mit den anderen Themen viele Menschen ansprechen kann.

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Wer Leute wie Bernie Sanders, AOC und wer noch so zum progressiven Teil der Demokraten gezählt wird mal zugehört hat, sollte ja eigentlich auch merken, dass es da extrem viel um genau solche Themen wie Jobs, Arbeitnehmerrechte, Gewerkschaften, Housing, Health Care usw. geht.

Aber ist vielleicht auch mal interessant zu sehen, dass wenn Leute ab und zu mal „queer Rechte“ hören anscheinend nur noch das mitbekommen.
Weiß ehrlich gesagt auch nicht was man dagegen tun könnte…

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das wurde ja (unter anderem und im Nachhinein) an der Kampagne auch kritisiert. dass sie sich „zu sehr“ auf queere und Frauenrechte konzentriert hat und das halt weniger Leute interessiert hat.

Die andere Seite der Medaille davon ist jetzt entsprechend auch dass viele Frauen und viele aus der Trans/Queer Community gerade auf Social Media davon sprechen, dass gerade diese Wahl nicht nur eine für Trump und für die Punkte war, die er auf dem Tablett hatte, sondern vor allem eine gegen sie. Viele fühlen sich nun im eigenen Land weniger sicher.

Wobei ich persönlich nicht glaube dass es da den einen Fix egegeben hätte, den einen Kniff mit dem die Demokraten gewinnen. Wenn man sich die demografischen Aufschlüsselungen ansieht ist das halt oft ein 45/55 Anteil an Stimmen in die eine und andere Richtung und da man auch davon ausgehen kann dass es für die Wähler mehr als einen Grund gab den einen oder die andere zu wählen… Weiß nicht was man da hätte machen können.

Ich glaub das Problem ist noch viel früher anzusetzen: Politische Bildung. Wenn man sich mal Straßenumfragen anguckt (die natürlich nur exemplarisch sind, aber dennoch), sieht man da viele die aufgrund von detailfragen abgestimmt haben. Das Bewusstsein dafür, dass man erstmal die Person wählt die das kleinere Übel für die Gesamtbevölkerung darstellt und dann während der Amtszeit und auf lokaler Ebene einfordert was einem wichtig ist, scheint bei einigen zu fehlen. Und das abzufangen ist für einzelne Kandidaten wahrscheinlich unmöglich, dann wirds halt wirklich toss up - wer hat zufällig die richtigen themen für die richtige anzahl leute zum richtigen moment getroffen.

Reden wir über Kamala Harris? Hatte sie so Dinge wie Rechte von trans Menschen (und generelle queer Themen)) zum Ende hin nicht sogar ziemlich komplett ausgeklammert?
An die Dinge an die ich mich von ihr erinnere sind: small business owners, Absicherung der Grenze aber natürlich auch Abtreibungsrechte (was ich eher als starkes Thema sehen würde…).

edit: ich erinnere mich sogar, wie ich lachen musste, weil sie so darauf fokussiert war in jeder Rede small business owners zu erwähnen, dass sie ein mal glaube ich sogar sowas gesagt hat wie „a mother is also a small business owner“.

trans rechte ja. und auch das wurde (von der anderen Seite) kritisiert. Aber generell war ihre Plattform sehr „minderheitenrechte“ - das auch völlig abseits von dem was sie selbst gesagt hat btw, so wurde sie auch von der Gegenseite portraitiert. zum Beispiel wegen ihrer Handhabung von Pronomen, die sie überall listet (was als Unterstützung für trans Personen gesehen wird, wenn eine Person deren Pronomen landläufig bekannt sind es tut) und weil sie in einem bewerbungsformular sehr viele Neopronouns angeboten hat.

Die Abtreibungsfrage zählt plattformtechnisch zu den Frauenrechten

Wenn es zu keinem Deal mit Russland kommt, dann wäre es halt nicht das erste mal das ausgerechnet Trump der größte Unterstützer für die Ukraine ist

Ja, mag sein, aber wenn Queer und co neben Housing und Security gleichwertig vorgebracht werden ist das eben einfach eine Zielscheibe die man sich auf den Rücken malt, weil Housing und Security nunmal in würde ich sagen JEDER Nation zu 99% wichtiger angesehen werden.

Wer das nicht klar hervorstellt ist einfach extrem angreifbar weil er in den Augen einer großen Mehrheit der Bevölkerung , gewissen Kleinstthemen zu hohen STellenwert gibt.

Mit solchen Themen nicht groß Wahlkamp machen ?`

Sorry aber ist das denn so schwer ?
Sorg für Sicherheit, das sich ARbeit lohnt, Leute sich Essen, Urlaub und co leisten können und DANN kannst du quasi ohne probleme mit Sonder/special interest themen kommen.

Aber wenn in der heutigen Wirtschaftslage ein Politiker mit "gender neutral Bathrooms"um die Ecke kommt, gibt es nunmal extrem viele Leute die sich dann fragen, ob dieser Politiker eigentlich was geraucht hat.

Wenn in einer firma mal extrem schlecht gehen würde, würde man den Betriebsrat doch auch für verrückt erklären wenn er statt für ARbeitsplätze zu kämpfen, immer noch am Thema „veganes Essen in der Kantine“ sich abarbeitet.

Wer bestimmt das ?

Grad auf reddit gesehen und das triffts ganz gut.

Ging da um das Papier von Sanders.
Absolut lesenswert:
https://x.com/BernieSanders/status/1854271157135941698

Aber ich glaube die Demokraten werden wie immer den falschen Schluss ziehen und glauben das man mehr zu dem mysteriösen „center“ gehen muss. Als ob das nicht die exakte Strategie der Demokraten seit 12 Jahren wäre.
Vielleicht nächstes Mal direkt Liz Cheney aufstellen und dann gewinnt man. Ich glaub echt es gibt Leute in der Partei, die so dumm sind.

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Ich mag Sanders ja, und er hat meiner Meinung nach Recht aber der Mann hätte ruhig etwas Rückgrat beweisen dürfen und Harris vieleicht auch mal vor der Wahl ein wenig kritisieren können und zumindest den Versuch zu unternehmen sie nach Links zu schieben.

Jetzt erst nach der Wahl so anzufangen…da wäre ein wenig Selbstkritik auch angebracht.

Naja, dann sind wir wieder beim PRoblem das es keine richtigen Primaries gab und Harris nunmal kaum Zeit hatte vor der Wahl.

Wenn Bernie sie dann noch von der Seite angeschossen hätte, wäre es auch wieder schlecht ausgelegt worden

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natürlich hätte Sanders offensiver sein müssen…seit vielen vielen Jahren

Das kann man kritisieren. Wichtiger ist aber das den Demokraten langsam mal klar wird, dass man zu den ökonomischen Themen mal klar Stellung beziehen muss…und das von links.

Etwas was der SPD auch gut täte. Vielleicht passierts ja jetzt.

Ich habe dann eine komplett andere Kampagne als du gesehen…

Ich meine schau dir ihre finale Rede hier an (die mMn sehr repräsentativ ist für das was sie den Großteil ihrer Kampagne gemacht hat):

Sie redet hier in erster Linie davon wie gefährlich Trump ist, dass er Tax Cuts für Milliardäre will und sie Tax Cuts für die Arbeiterklasse, dass sie die Menschen wieder zusammenbringen will und Republikaner eingeladen hat mit ihr zusammenzuarbeiten, dass sie als Prosecutor gegen Kartells etc. gekämpft hat und das auch als Präsidentin tun wird, dass sie gegen Preistreiberei kämpfen wird, die Wichtigkeit von Hauseigentum, die Wichtigkeit der Mittelklasse, Medicare, Abtreibungsrechte, Agenda 2025, die Stärkung der US Armee, Sicherheit usw.

Das sind ihre Themen. Ich weiß nicht woher der Eindruck kommt, dass sie irgendwie nen besonders starken Fokus auf queer Rechte hatte.

Übrigens auch ihre Website. Hier sieht man den gleichen Fokus. Steuererleicherungen für die Mittelklasse, Renten senken, kleine Unternehmen unterstützen etc.:

Genau das tun sie. Sich für Arbeitnehmerrechte einsetzen, Gewerkschaften stärken etc. Das sind mit die Hauptpunkte für die die Linke sich einsetzt.

Politiker*innen die „gender neutral bathrooms“ als Agenda haben ist eine Fantasie die Konservative haben.

edit: ich würde ja gerne mal eine Wahlkampfkampagne sehen, in der der Fokus auf gender neutral bathrooms war. :beanlul:
Und ich garantiere dir, ich könnte dir mehrere von Progressiven zeigen wo es um Arbeitnehmerrechte, medicare for all etc. geht.

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Man würde es hoffen, aber man hat aus Clinton nicht die richtigen Schlüsse gezogen Ich bezweifle das man dies nun bei Harris tun wird.

Aber hey hoffentlich liege ich falsch. Unter Umständen spielt es aber nach diesen 4 Jahren in denen sich Trump schön an der Demokratie abarbeitet keine Rolle mehr.

Das stimmt , aber es ist ja nicht nur das. Auch die Biden Administration wurde von Ihm wenn überhaupt nur sehr zahm kritisiert, wenn man wirklich der Meinung ist das die Demokraten die Arbeiterklasse vollkommen den Rücken zu gewandt haben, dann hätte man sich ab dem Moment in dem Biden Trump geschlagen hat halt wirklich am Establishment der Demokraten abarbeiten sollen.