US-Politik (Teil 1)

Ich sehe nicht wirklich, wie Trump die Debatte gewonnen hat. Da hätte er ja schon einen entsprechenden Sieg gebraucht und den hatte er nicht. Biden war meines Erachtens in der Diskussion sehr agressiv in der Antwort auf die Vorwürfe von Donald Trump und konnte ihn öfter dazu bringen, dass er sich verteidigen musste.

Die meisten Vorwürfe von Trump gegenüber Biden haben sich an den harten Kern seiner Wählerschaft gerichtet. Ich denke, da wird er nicht viel neue Stimmen gewonnen haben.

Den einzigen Punkt, den Trump machen konnte waren die Käfige für die Immigranten. Darauf hat Biden nicht wirklich eine Antwort gefunden. Generell hat sich Biden aber für Fehler in seiner Politik entschuldigt und Pläne vorgelegt es jetzt besser zu machen.

Dann hat Trump noch gesagt, das er wohl der am wenigsten rassistische Mensch im Raum ist. Das halt auch ein dumm, wenn die Moderatorin vor dir Afroamerikanerin ist.

Ich denke Biden hat schon sehr gut dargelegt, was er in den nächsten vier Jahren als amerikanischer President machen will, wärend bei Trump schon oft sehr unpräzise war in Bezug auf seinen nächsten Term.

Ich bin übrigens sehr froh, dass Biden keine großen Fehler bei den Debatten gemacht hat und kann jetzt der Wahl sehr gelassen entgegen schauen, weil ich mir sehr sicher bin, dass Biden gewinnt. Ich würde sogar behaupten er wird sehr deutlich gewinnen. Eventuell könnte es einen sogar eine Mehrheitswechsel im Senat geben. Ich denke im House wird sich nichts ändern.

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Nein, warum?
Ein Sieg ist ein Sieg. Ich rede nicht davon, wie hoch der Sieg ausfiel. Ich rede nur davon, dass er gewonnen hat. Wenn diese Debatte das zur Folge hat, was ich erwarte (nämlich dass Trump in den Polls zumindest ein bisschen aufholen kann) dann ist das bereits per Definition ein Sieg.

Siehst du, das sehe ich hingegen überhaupt nicht.
Ich glaube nicht, dass es irgend jemanden interessiert, WER diese „Käfige“ gebaut hat, der Punkt ist, dass Trump diese Käfige gebraucht hat, um KINDER dort einzusperren nachdem sie von ihren Eltern weggenommen wurden.
Warum Biden nicht darauf antwortete konnte ich auch nicht verstehen. Schliesslich wäre die Antwort einfach gewesen: Ja, die Infrastruktur war schon da, die wurde für andere Zwecke gebaut, DU hast sie dafür gebraucht Kinder einzusperren".

Natürlich hätte er antworten sollen, und hat das versäumt. Aber das jemand diese Debatte hört und plötzlich denkt: „Warte mal, die Käfige waren schon da, das heisst, dass Trump keine andere Wahl hatte als die Kinder dort einzusperren“ oder was auch immer… das sehe ich nicht.

Ich denke hingegen, dass das nicht der „einzige Punkt“ war.
Wie oben schon angesprochen, die Sache mit dem Öl ist sicher etwas, was Trump als Sieg abbuchen kann, wenn auch nicht so extrem, wie es manche vielleicht denken.
Dass Trump argumentiert hat, dass die Staaten einzeln entscheiden sollen, was der Mindestlohne sein soll wird mit gewissen Wählern resonieren.
Die ganze Sache mit dem Laptop WIRD gewisse Wähler wieder etwas dazu bringen, den „Karriere Politikern“ zu mistrauen…

Natürlich war das Dumm. Und das wird ihm sicher nicht helfen. Aber das ist halt auch „einfach Trump“. Die Leute, welche das extrem stört werden schon lange nicht mehr auf seiner Seite sein.

Wie gesagt:
Punktemässig hat Biden gewonnen… aber Biden ist mit 10% voraus, und führt in fast allen Staaten wo es eng ist. Es braucht für ihn nicht viel, um seine Situation zu verschlechtern… und Trump hingegen braucht nicht viel um seine Situation zu verbessern.

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Das ist aber sowas von deutlich…
Sonst war es nach diesen Debatten, wo beide Punkten konnten in solchen Grüppchen immer ein bisschen so, dass man halb/halb sieht, oder dass sich die Leute nicht entscheiden konnten…
In dieser Gruppe sah aber NIEMAND Trump als Sieger, und alle, bei welchen die Debatte etwas ausgelöst hat, sind jetzt bereit für Biden zu stimmen.

Ist natürlich nicht repräsentativ, das ist mir schon klar…
Aber ich hätte nach der ERSTEN Debatte solche Resultate erwartet, und da war es eher unentschieden in den Fokusgruppen. Und jetzt nach dieser Debatte ist das Resultat so deutlich?

:joy:
Ich liege schon mit beachtlicher Konstanz falsch, wenn es um solche Prognosen geht :joy:

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Wollte grade auch schreiben, dass deine Befürchtungen von einem Trump Sieg zumindest durch Umfragen bislang nicht gedeckt sind.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-10/tv-duell-usa-biden-trump-nashville-reaktionen

CNN Umfrage: 53% der Zuschauer für Biden, 39 für Trump.

was ja auch worst case wäre das wirkt immer ultra cringy, kennt man ja von diversen deutschen Politikern,

Man muss sich aber schon fragen, wie es nach 4 Jahren Trump und 2 Jahren Wahlkampf möglich ist 2 Wochen vor dem Wahltag, noch nicht zu wissen wenn man wählen soll.

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Wie gesagt… Ich bin spektakulär gut darin, diese Dinge immer völlig verkehrt herum zu sehen und zu prognostizieren :joy:
Was mir sorgen macht, denn ich sage seit über einem Jahr schon, dass Trump die Wiederwahl wohl verlieren wird :stuck_out_tongue_closed_eyes:

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Wenn das Jahr 2020 uns nochmal beweisen will, wie kacke es ist, so quasi als Abschiedsgeschenk, dann wird Trump doch noch gewinnen. Das ist grad so meine persönlich komische metaphysische Befürchtung die ich noch habe :smiley:

Von den Fakten her spricht aber bisher nichts dafür. Es sei den Trump will wirklich einen auf alles ist manipuliert und regelrecht Staatsstreich machen. Aber ich hab da Zweifel, dass er genug Gefolgsleute hat, die da mitmachen. Sorge bereitet eher, was einige Bekloppte auf der Straße machen werden.

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Ich war ja erst einmal im Leben in den USA, aber dafür 5 Wochen und das bei einer Familie
War so vor 11 Jahren.
Normale Familie, aber so nach 2 Wochen fiel mir auf, dass ich nichts mehr mitbekam.
Zeitung hatten sie nicht.
Laptop hatten sie zwar aber nutzte keiner.
Fernsehen wurden ab und an mal geschaut, aber in den US Nachrichten der regionalen Sender, wird der eigene Bereich (bei mir zb der Großraum Atlanta) zu 40% bearbeitet, der eigene Bundestaat ungefähr zu 40% der „Nachrichtendauer“ bearbeitet und dann noch 10-20% Washington/Us Politik allgemein und
eventuell mal ab und an 0-10% Weltpolitik.

Mir selbst fiel das auf, weil ich es eben anders gewohnt war, aber wenn man mit local und State news sich versorgt fühlt und das
schon immer so war, kommt man oft gar nicht auf andere Ideen.

Auch in Gesprächen untereinander, gab es quasi nie politische Diskussionen.
Als Deutscher mag man zwar den Tipp mal gehört haben, in Amerika nicht über „guns, god, politics“ zu reden aber das stimmt eben echt.

Dadurch dass die US ein Zwei parteien system sind auch in den Köpfen der Leute hast du eben oftmals tiefste politische Gräben, auch innerhalb der Familien und obwohl man sich gegenseitig liebt, schweigt man zu dem Thema, da sonst die fetzen fliegen.

Der Amerikaner ist bei Diskussionen da auch immer meist viel mehr Hardcore drauf und so wie bei uns im Freundeskreis, wo sich auch von Grün, bis moderat, über links, linksextrem bis zu rechtskonservativ alles an Leuten befindet, sich da einfach mal zu unterhalten, habe ich da so quasi nie erlebt.

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Da haben wir wohl eine unterschiedliche Auffassungen von Sieg. Ich würde es als Sieg erachten, wenn er Biden noch mal einholen könnte. Alles andere macht ja im Bezug auf eine erneute Präsidentschaft keinen Sinn. Davon abgesehen fand ich Trump nicht besser als Biden. Deine Zusammenfassung der Debatte hat ja auch schon sehr gut herausgearbeitet, in welchen Punkten Biden und Trump gewonnen haben und da stehen nicht so viel Punkte für Trump.

Das war jetzt auch nicht wirklich ein großer Fehler den Biden gemacht hat, er ist ja geschickt dem Vorwurf ausgewichen. Es ist mir lediglich aufgefallen, dass Biden darauf nicht direkt antworten konnte.

Ich denke das resoniert nur mit den Wählern, die zu seinen Kernwählern gehören.

Da weiß ich leider nicht genug über sie amerikanische Verfassung, um sagen zu können, in welche Zuständigkeit das gehört.

Ich glaube, dir große Gefahr, dass etwas schief läuft, ist mit dem Ende der Debatten vorbei. Man darf auch nicht vergessen, dass bereits 50 Mio. Menschen in den USA gewählt haben. Das wird zur Wahl hin noch einmal deutlich mehr.

Ich sehe es halt einfach nicht, dass Trump neue Wählerschichten erschließt oder die die er Verloren hat, wie die Frauen, wieder zurück gewinnt.

Der Wahl. Aber doch nicht der Debatte.

Nun… Donald Trump hatte ja Drogentests vor den Debatten gefordert. Joe Biden verweigerte.

Stimmt nicht ganz Trump hat Biden zum Test aufgefordert, es war nie die Rede das er einen auch macht. Wäre das erste mal das Trump fair spielt.

Ich würde jetzt nicht sagen ich geb Biden recht, ich hätte Trump den Vogel gezeigt. ABER eigentlich wäre es klüger gewesen wenn er das von Trump auch verlangt hätte,

Das ist jetzt aber Ironie oder Satire oder was weiß ich.

Von dem einen wissen wir, dass er Steroide nimmt wegen seiner Erkrankung, und der andere ist Joe Biden. Da willst wirklich einen Drogentest?

Willst du wirklich wissen, welchen Drogen-Cocktail er noch bekam?

Ich weiss. Das ist ja genau der Kern des Witzes: Man kriegt langsam den Eindruck, dass Trump immer Dinge von sich selber auf Biden projeziert. Das heisst also, dass wenn er Biden vorwirft Drogen zu nehmen, daaaaaaaass…? :wink:

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Dafuq?!?
Was ist mit diesem Typ los? Einen anderen Staatsmann über Lautsprecher an einen Raum voller Reporter richten, ihn dann anfragen ob sein Gegner, den er mit einem kindischen Spitznamen betitelt, das hätte besser machen können…?

Wie alt ist Trump?!
Ehrlich hey, die mentale Reife eines 8-Jährigen! :flushed:
Echt zum fremdschäme!

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Ist jetzt aber auf Grund der größeren Zeitspanne nicht so überraschend.

über 20 mal so viel in Michigan…?
Die haben da jetzt nicht eine 20-mal Längeres Zeitfenster als im 2016 :wink:

Nein, das sind Zahlen welche zeigen, dass die jungen Menschen motiviert sind.

Was kein Wunder ist. Wenn man bedenkt, was die Republikaner mit den Gerichten und den Richtern angestellt haben, und wie sie das Land und die Politik für die nächsten 30+ Jahre geprägt haben, ENTGEGEN dem Wunsch der nächsten Generation, dann ist es verständlich, dass die jungen Wähler motiviert sind.
Wenn man den Schaden anschaut, muss man leider sagen: 4 Jahre zu spät. Leider musste erst alles den Bach runter, dass das Land aufwachte und realisierte, was eine Trump-Präsidentschaft bedeutet.

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Wie lange ist das Early-Voting sonst? Mein letzter Stand ist, dass es in den meisten Staaten nur drei Tage vor der Wahl beginnt, wenn gerade keine COVID-19 Zeiten sind. Kann natürlich in Michigan anders sein.

Ist doch immer gut, wenn die Jugend mal ihren Arsch hoch bekommt und den Weg zu Urne findet :wink:.

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