US-Politik (Teil 1)

analyse der rede von trump. zusammengestellt aus den einzelnen tweets:

Hier eine kurze #NatsAnalyse zu Trumps Statement. Es ist nur eine Minute lang und das ist ein starker Kontrast zu Biden. Er macht wieder die Sandwich-Methode. Das was er sagen muss versteckt er zwischen dem was er eigentlich sagen will. Der Reihe nach:
Er beginnt mit Empathie. Empathie für die Randalierer_innen. Er beginnt also mit Gefühlen. Und er gibt ihnen Verständnis und spricht ihren Schmerz und ihre Verletztheit an. Damit gibt er ihnen Legitimation. Ihnen wurde etwas angetan und sie agieren nur darauf.
Das ist wichtig, denn dadurch verschiebt sich die Schuld. Nicht die Leute, die das machen sind Schuld, sondern ihnen wurde etwas angetan und sie agieren nur ein wenig überschießend darauf. Trump schiebt damit die Verantwortung Richtung Biden. Täter-Opfer-Umkehr.
Dann wiederholt er sofort sein Mantra „The election was stolen from us“. Nicht die Wahl wurde manipuliert sondern UNS gestohlen. Es gibt nur noch zwei Seiten: we and them. Uns wurde etwas gestohlen. Manichäisches Weltbild: gut gegen böse. Wir müssen die Bösen besiegen.
Eine verlorene Wahl ist also nicht nur eine verlorene Wahl sondern eine Art Endkampf gut gegen böse. Deswegen diese Dringlichkeit und die Militanz. Weil jeder Sieg für die ein massiver Verlust für uns ist. Und man „die“ nicht gewinnen lassen darf. Kriegslogik.
Um gleich von der Verschwörung zu raunen: everybody knows it, especially the other side. Trump ist der, der die Wahrheiten ausspricht, den Schleier weg reißt u aufdeckt. Er ist Präsident und macht sich hier aber zum Opfer - weil es geheime mächtige Kräfte gibt, die gegen ihn sind
Jetzt kommt der Part, der eigentlich am Anfang sein hätte müssen wäre es ihm ernst: Go home. Bemerkenswert ist das was danach kommt: „we have to have peace“ damit spricht er Leute an, d sich im Kriegszustand wähnen. Es gibt Krieg und es gibt Frieden. Genug Krieg gespielt, Frieden
Danach sich selbst als „law and order“ präsentieren was e Treppenwitz ist, aber natürlich auf ein rechtes Selbstverständnis anspielt. Und natürlich geht es darum d Polizist_innen zu schützen. Es verdammt nicht per se Sturm aufs Kapitol sondern will nicht, d Polizei verletzt wird
Er spricht nicht die Politiker_innen oder das Kapitol als Symbol der Demokratie an. Auch Nichtansprechen spricht Bände. Als Präsident stellt er sich einzig vor die Polizei. Nicht vor alle Anderen. Er verdammt die Angriffe auf sie nicht. Absolut bemerkenswert.
Der Part wo er zu Peace und go home aufruft ist 10 Sekunden lang. Davor und danach ist Aufwiegelung, Verschwörungsdenken und Legitimation. Die 10 Sekunden sind der mittlere Part des Sandwichs. Das davor und danach soll hängen bleiben: der Einstieg und der Schluss.
Wieder wird über die große Ungerechtigkeit der Wahl geredet. Und dass „they“ sie gestohlen haben. Wieder wird die Verantwortung umgedreht: die wollen das was da passiert ist sogar und deswegen darf man es nicht machen. Man kann es immer so drehen, dass „they“ Schuld sind.
Er stellt es in seinem überdrehenden Pathos als einzigartig da. Das stachelt weiter an und schwört auf gut gegen böse ein. Es ist nicht einfach eine verlorene Wahl sondern ein einzigartiger Punkt in der Geschichte. Er beschwört hier ein heldisches Weltbild.
Das ist genau das was das so attraktiv macht: man ist nicht nur ein einfacher Typ und den unsicheren Umständen ausgeliefert auf die man nicht einwirken kann, sondern ein Held der Geschichte, der gegen das Böse kämpft. Man bekommt Schicksal und Tiefe. Immer in Superlativen reden.
Und am Schluss noch Verständnis und Empathie wie mit einem Kind: we love you und ich verstehe euren Ärger. Das ist alles nur keine Deeskalation. Es ist nur ein Zurückrufen, aber keinerlei Distanzierung. Trump sieht es als legitim an. Das ist der Präsident der Vereinigten Staaten.

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T**** und er gehen anscheinend ins selbe Sonnenstudio

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Hach wie rührend…

Erinnert ihr euch noch an den alten Mann auf dem BLM-Protest, der beim Weggehen von Polizisten umgestoßen wurde und danach auf dem Boden lag und aus den Ohren blutete…

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DC Police is rolling in.

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Was mich vorhin so an Bidens Rede aufgeregt hat, nochmal in etwas klügeren Sätzen formuliert:

Diese Worte von Biden für groß oder ausreichend zu halten, ist Teil des Problems. Die bürgerliche Mitte, zu der er gehört, reagiert auf Extremismus von rechts immer und immer wieder mit Appeasement, politisch wie rhetorisch. Statt Verantwortliche und Programme klar zu benennen und auszugrenzen, glaubt sie die extreme Rechte und ihre Sympathisanten wieder in die Mitte zurückführen zu können – und damit in ihr Wählerpotenzial. Das ist der eine redundante opportunistische Fehler, der sich überall wiederholt. Forschung und Historie sind klar: vor allen anderen entscheidet die bürgerliche Mitte mit ihrem Verhalten gegenüber Rechtsaußen über Spielräume für Szenen wie heute. Alles was man ihnen durchgehen lässt, werten sie als Validierung und Ermutigung. Der nächste Präsident muss, wenn er eine Chance haben will, diese Gesellschaft wieder demokratischer zu machen, nicht mehr Kreide fressen. Sondern einen Putsch einen Putsch und Putschisten Putschisten nennen. Sonst ist der nächste Versuch nur eine Frage der Zeit.
(Und alles das kann und muss man genau so auf Deutschland übertragen.)
(Trump dagegen sagt einfach: „Ihr seid im Recht. Ihr seid besonders. Wir lieben Euch.“ Er bestätigt sie, er gibt nicht nach, er scheint stärker als alle Gegner. Im Kampf Gut gegen Böse hat er sich klar positioniert. Und gewinnt so rhetorisch die nächste Runde.)

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Ja, weil noch mehr Spaltung die Lösung des Problems ist. Manche Leute wollen einfach wieder einen Civil War in den USA sehen… Biden hat genau die Richtigen Worte gefunden.

Schön das ZDF Mikrofon in der Hand. :smiley:

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Ja, noch mehr Spaltung ist definitiv die Lösung. Spaltet den anti-demokratischen, rassistischen Teil der Gesellschaft ab und lasst ihn im Dreck verrotten. Und vielleicht wäre auch ein Bürgerkrieg genau das was die USA gerade braucht. Denn mit schön reden und netten Worten hat noch keiner dieser Faschisten sein Verhalten geändert. Aber gut, Leute wie du würden sich wahrscheinlich auch noch über eine Diktator in den USA freuen.

Ja, ja lasst uns Radikal bleiben man sieht ja grade vor dem Kapitol wo das hinführt… Am besten noch mehr Feuer reinkippen.

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Kommt mal wieder ein bisschen runter.

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Erinnert mich jetzt leicht an die Heiner Geißler Rede…

Es macht mir wirklich Sorgen, was in den USA abläuft. Es erinnert schon etwas an die Weimarer Republik. Auch da wurden die Verhältnisse immer chaotischer und extreme Positionen in der Politik immer populärer. Noch ist das System stabil, aber wer weiß was in 10 Jahren los ist.
Jemand wie Trump, oder jemand noch Schlimmeres kann in Zukunft kommen. Die USA müssen endlich auch an die Probleme ran, die so lange ignoriert wurden. Dieser bedingungslose Glaube in den Markt, ist schädlich. Der Turbokapitalismus wird mehr und mehr Leute abhängen und den Zorn schüren. Dann müssen sie auch sehen, dass der Rassismus besser angegegangen wird. Und zuletzt müssen sie eigentlich noch die Sicherungsmechanismen ihres Staates verbessern. Es gibt noch zu große Angriffsmarken, was die Machtergreifung angeht.

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Weil es zeigt, dass immer noch nicht begriffen wurde, was gerade passiert und wo auf dem Weg zur Diktatur man gerade steht. Deswegen werden 4 Jahre Biden auch nichts ändern. Gar nichts, weil er immer noch glaubt, dass man diesen Leuten nur gut zureden muss und alles wird gut. Nein, diesen Leuten müssen die Waffen weggenommen und notfalls auch eingeknastet werden, weil die eine Gefahr für jeden darstellt, der in einer freien Gesellschaft leben will.
Und noch mal zu deinem „Spaltung der Gesellschaft“ Gerede. Die Gesellschaft wird nicht gespalten. Ein Teil der Gesellschaft kapselt sich ganz bewusst von ihr ab und versucht sie mit Gewalt zu übernehmen. Und dieser Teil steht ganz klar rechts. Und wer das nicht so benennt hilft ihnen dabei weiterhin so zu wirken als seien sie noch die Freiheitsliebenden Durchschnittsbürger und nicht die extremistischen Faschisten.

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Btw.:

Ich frag mich, ob schon jemals ein amtierendes Staatsoberhaupt, soviel Ablehnung seitens des größten Nachrichtensenders seines eigenen Landes bekommen hat wie Trump im Moment seitens CNN.
Vollkommen zurecht

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Jetzt kommt es darauf an, wer in den nächsten 4 Jahren die Oberhand bei den Republikanern gewinnt: die Pro-Demkratie-Seite oder die Trump Faschisten. Sollte der Trump-Kult schrumpfen und schwächer werden ist gut. Sollte er die vernünftigeren Elemente aus der Partei rausdrängen, dann wird es gefährlich.

Übrgiens:
Viele Republikaner die sich in den letzten Tagen von Trump distanziert haben dürften jetzt nochmals ein Schub weg von Trump erhalten. Und Trump wird die nächsten 14 Tage noch gefährlicher werden. Und jetzt gibt es eine Spaltung zwischen Trump und Pence sogar?
Vielleicht wird über die nächsten Tage wieder einmal die Diskussion einer Amtsenthebung von Trump zur Diskussion kommen… und diesmal von beiden Seiten.

Ich sage nicht, dass Trump noch des Amtes enthoben wird, nicht falsch verstehen.
Ich sage, dass der heutige Abend unter Umständen der eine Tropfen zu viel war für gewisse Republikanische Abgeordnete. Und dass man jetzt die Gefahr die von Trump in der Machtposition ausgeht endlich anfängt ernst zu nehmen, auch auf der Seite der Republikanern, wo man das bisher noch als ein politisches Spiel angesehen hatte.

Auf den ersten Blick würde ich dir zustimmen, aber es ist dann doch die laute Minderheit, die man heute gesehen hat. Die Security war echt schlecht um das Kapitol herum. Die Republikaner verurteilten die gewaltsamen Taten. Ich denke, dass das Wahlergebnis heute noch bestätigt wird.

Die laute Minderheit des Landes?
Oder der Republikanischen Seite?
Denn sorry: leider lässt sich im Moment nicht sagen, wie weit verbreitet der Wahnsinn in der Republikanischen Partei bereits ist.