Das glaube ich nicht. Sicherlich ist nicht buchstäblich jeder zu retten, aber zu sagen, dass 30-40% unumkehrbar „verloren“ sind, halte ich für völlig falsch.
Ich muss bei so etwas immer an Daryl Davis denken. Ein schwarzer Blues-Musiker, der in den vergangenen Jahrzehnten etliche, auch hochrangige, Mitglieder des KKK dazu bewegt hat sich von Organisation und Ideologie abzuwenden.
Hier mal ein Artikel dazu vom Guardian:
Es gibt auch aus den letzten Jahren einige hörenswerte Podcast-Auftritte von ihm.
Natürlich kann ein Mann nicht die Welt retten, aber ich finde sein Beispiel zeigt, dass es häufig zielführender ist mit den Menschen zu reden als über sie. Ich weiß, „mit Rechten reden“ ist ein sehr heikles Thema. Aber es ist auch klar, dass man ohne zu reden bestimmt nichts erreicht.
Wobei man schon darauf achten muss, wie das geschieht. Ich glaube, ein ganz wichtiges Element bei Daryl Davis ist die Zeit, die er sich nimmt und der persönliche Aspekt. Er überzeugt die Leute nicht unbedingt, weil er so viel bessere Argumente als die anderen hat.
Das bedeutet für mich, dass es weiterhin konsequent ist, Rechten möglichst Plattformen (Interviews, Talkshows, etc.) zu verweigern und sich da nicht auf eine Diskussion einzulassen, im eher privaten Kontext aber diese Leute nicht gleich auszuschließen.
(Kurz gesagt, in den Details ist das natürlich schwieriger und nuancierter)
Scheint als haben sich die Republikaner während sie bei der Capitolbesetzung im Sicherheitsraum waren infiziert. Einige haben wohl verweigert Masken zu tragen.
Zufälligerweise grade das hier gesehen.
Man kann sich leider nicht damit trösten, dass die Trump-Wähler einfach arm und vom System vernachlässigt sind, und man das richten kann, wenn man ihnen nur Wirtschaftlich aus dem Loch helfen würde.
Weswegen die Ausrede: „Oh, Trump mag eine schlimme Person sein, aber man wählt ihn halt wegen der Wirtschaft“ einfach nicht mehr zieht.
Ja, Trumps Behauptungen, dass er für die Wirtschaft, und somit für die arme Bevölkerung gut ist ist sicher ein Teil seines Appeals für einen Teil der armen Bevölkerung…
Aber man muss jetzt endlich auch anfangen zuzugeben, dass Trump auch einen grossen Teil seines Zuges wegen seiner sozialen „Politik“ hat…
Mit anderen Worten: Für viele Wähler ist sein Rassismus und Sexismus nicht ein Bug… das sind Features. Viele, vor allem weisse Wähler mögen Trump, weil es ihnen einfach nicht gefällt, dass sie im modernen Amerika ihre priviligierte Stellung verlieren und dass sie inzwischen ihren Rassismus und Sexismus nicht mehr offen zur Schau stellen dürfen. Und der Trumpismus sagt ihne: „Doch, das darfst du!“
Denn es gibt genug Trumpwähler, welche halt eben nicht zu dieser armen, benachteiligten sozialen Unterklasse gehören.
Finde schön wie Telegram mit Privatsphäre wirbt, aber nach der Installation einfach jedem, der meine Nummer hat und bereits dort ist, ungefragt Bescheid gibt, dass ich’s nun auch nutze.
Afaik beruht dieser Nimbus der Sicherheit darauf, dass niemand die Server lokalisieren kann. Mir persönlich ist das egal, ich sperre unnötige Berechtigungen wie das Mikrofon und gut ist. So lange sich die App nicht wie Snapchat aufführt nutze ich auch WA weiter weil Signal bei mir zu 100% sicher wäre. Ich kenne niemanden der es nutzt.
Mit dem neuesten Update des Messengers WhatsApp macht die Facebook-Tochter auf eine wesentliche Änderung aufmerksam: Ab 8. Februar werden Daten mit Facebook geteilt, Nutzerinnen und Nutzer müssen dafür ihre Zustimmung geben – andernfalls können sie WhatsApp nicht mehr verwenden. In Europa gelten aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) andere Regeln, wie der Konzern klarstellte.
Und wenn ich keinen FB Account habe? Ich habe eh die Theorie, dass FB und WA das Mikrofon nutzen um mitzuhören. Ich weiß, alles Zufall mit der Werbung, bla. Aber deswegen hat WA nur die minimalsten Berechtigungen auf dem Telefon.
Ist der Zug nicht längst abgefahren? Die Rechten mobilisieren sich doch nicht bei Twitter und über Fernsehtalks, sondern längst über alternative Medien, Messenger, Plattformen auf denen sie dann unter sich sind. In den USA feuern eigentlich alle bundesweiten Sender, außer Fox, seit 5 Jahren gegen Trump und trotzdem (oder gerade deswegen) ist auch das Land gespaltener als je zuvor.
Ja, man mag moralisch auf der richtigen Seite stehen, wenn man gewissen Personen, Kreisen, Strömungen, etc. die Plattformen entzieht. Ich frage mich aber, ob man damit etwas erreicht oder es nicht sogar schlimmer macht.
Es ist jedenfalls nicht die Lehre, die ich aus dem Beispiel von Daryl Davis ziehen würde. Ich weiß nicht ob sich daraus etwas ableiten lässt, dass auch gesamtgesellschaftlich funktionieren kann, aber Abschottung löst sicherlich keine Spaltung.