US-Politik (Teil 1)

Ich glaube es ist ein Fehler zu sagen Trump „unterstützt“ Russland oder Putin. Er hat nie etwas explizit in die Richtung gesagt.
Es ist mehr so, dass er permanent erklärt, dass Putin sehr intelligent sei und lässt sich auch keine Chance nehmen zu erwähnen, dass er sich gut mit Putin versteht und dass das unter einer Trump Präsidentschaft nicht passiert wäre.
Und weil Trump die Ukraine-Krise so handhabt tut es der Rest der Republikaner auch: Diskussionen um Putins Krieg gehen selten um Putin oder darum der Ukraine Unterstützung zuzusichern, sondern ist immer primär eine Gelegenheit Biden klein zu machen.

Die Tatsächliche Pro-Putin-Figur bei den Republikanern ist Tucker Carlson. Der sagt explizit, dass einem die Ukraine nicht kümmern muss, dass Putin ja nur seine Grenzen verteidigen will und dass Putin weniger ein Feind der Demokratie und der Rechte der Menschen sei als z.B. die Demokraten oder Liberale generell.
Clips von ihm wurden auch schon regelmässig um Russischen Staatsfernseher gespielt, nur falls jemand zweifelt, wie explizit Carlson pro Russland und Putin ist.

Und Carlsons Beliebtheit scheint nicht abgenommen zu haben. Weswegen man eigentlich davon ausgehen kann: egal wie sich Trump schlussendlich gegenüber Putin stellen würde, ich gehe nicht davon aus dass es ihm Stimmen kosten würde. Denn die Republikaner sind immer weniger in der Lage faschistische und autoritäre Ideale von Demokratischen Idealen zu unterscheiden.

Wäre schön, wenn DAS der Standard für Republikanische Politiker wäre:

Romney mag politisch meilenweit entfernt von mir sein… aber immerhin ist er absolut diskussionslos gegen Faschismus und Autoritäre Tyrannei.

Naja, trotzdem hat er einen an der Waffel

Oh, Trump ist völlig gestört und in einer fairen Welt würde er obdachlos an einer Strassenecke hocken und seinen Unsinn in die Wolken brüllen!

Und NATÜRLICH braucht er die Situation um seine eigene Politische Karriere zu boosten.
Ich habe es schon woanders geschrieben: Ob die Republikaner jetzt Pro- oder Anti-Putin sind ist nicht so wichtig. Es ist eher wichtig zu verstehen, dass die meisten Republikaner GLÜCKLICH über die Krise sind. Denn es erlaubt ihnen Biden zu kritisieren und Trump zu bejubeln. Jeder Tote Ukrainische Bürger, jeder Tag länger wo gekämpft und getötet wird ist ein Plus für die Republikaner, auf das sie hoffen.

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Ja das ist das Traurige daran, respektvoll wäre es zumindest eine Woche zu warten. Weil man sieht ja wie Extrem die Situation ist. Aber wir reden ja von Republikanern, Denen ist nichts heilig.

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:facepalm:

Es ist vor allem auch inhaltlich komplett egal, es geht nur um Lager-Denken und nur noch um Zugehörigkeiten. Wenn Trump und Co ihn morgen verteufeln ziehen die Anhängerinnen und Anhänger da auch mit. Getan, geglaubt und unterstützt wird, was da Heilsbringer sagt, alles andere ist wurscht.

Und wenn es doch mal kurze Ungereimtheiten gibt, dann werden die 5 Minuten lang wahrgenommen und es gibt kurze Irritationen, die wieder gerade gebogen werden und nach kurzer Zeit wieder vergessen sind, wie bei der Erwähnung von Trump das er dreifach geimpft sei, die kurz ein paar Buhrufe bei einem Auftritt verursacht haben…

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Ok.
Also Trumps Lösung für Putin:
Ihm Angst machen dass die USA ihn „to pieces blowing“ würden… „at least psychologically“. Was auch immer das heissen soll.
Also, Trump würde nicht mit Sanktionen kommen. Gut zu wissen… obwohl wir wissen, dass die Sanktionen und der Zusammenhalt welche der Westen durch diese Sanktionen zeigt, massive Signale gesendet hat sowohl der Ukraine welche jeden Moralschub brauchen können, als auch gegen Putin, der jetzt isoliert dasteht.

Er sagt auch, dass Putin Angst haben müsse, dass er psychologisch in die Luft gejagt wird. Keine Ahnung, was das heissen sollte… aber meine Güte, bin ich froh dass wir im Moment Biden im Weissen Haus haben. Trump beweist einmal mehr, dass er keine Ahnung hätte, wie mit so einer Krise umgehen!

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Ist halt mal wieder sehr viel leeres Gelaber von Trump… Ich habe ja immer noch die kleine Hoffnung, dass der ganze Konflikt den Demonstranten bei den Midterms hilft, weil ich das Gefühl habw, dass sie sich über das Sozialpaket, dass sie ja auch durch Eigenverschulden nicht durch gebracht haben, mal wieder selbst zerlegen…

Nochmal Trump wäre grade in der jetzigen Situation ein Desaster.

Ein Spekulation die ich in letzter Zeit häufig gehört habe ist, dass es genau deswegen diese Invasion nicht unter Trump gegeben hätte, einfach weil der Typ so unberechenbar ist. Dafür spricht auch, dass die Annexion der Krim noch unter Obama und die Invasion nun erst unter Biden passiert.

Ich weiß noch nicht genau wie ich das einordnen soll. Das wird natürlich für immer eine Spekulation bleiben, daher muss man auch nicht viele Gedanken daran verschwenden.

Das höre ich im Moment so oft, und bin wirklich erstaunt wie oft das als übezeugendes Argument gesehen wird. Denn ich sehe das beim besten Willen nicht.
Wir haben hier zwei Datenpunkte aus denen Leute jetzt ein „Muster“ rauslesen. Ich meine, wären beide Fälle irgendwie genau ein Jahr nach der Amtseinführung dieser Präsidenten passiert oder so, dann wäre das für mich überzeugender… aber bei Obama war die Invasion 6 Jahre in seine Präsidentschaft, bei Biden etwa ein Jahr? Das wirkt für mich eher wie „es passierte während ihrer Präsidentschaft“ als „es passierte WEGEN ihrer Präsidentschaft“.
Ausserdem sind diese beiden Datenpunkte dann etwas beliebig gewählt. Unter Trump investierte Putin stark in die Stärkung der Separatisten in der Ukraine, Putin war unter Trump nicht untätig.

Keine Ahnung, vielleicht denke ich hier zu sehr wie ein Statistiker, aber das wirkt auf mich so beliebig.
Es passierte „Nichts“ unter Trump, also passierte „Nichts“ wegen Trump, anhand von zwei Datenpunkten.

Hier eine andere Hypothese:
Putin wartete beide Male bis nach Winterolympiaden in Autoritären Staaten stattfand. In 2014 in Russland, 2022 in China. In 2016 wars in Südkorea, kein Autoritäres Land, also keine Invasion.
Ok, wirkt beliebig… aber genau das ist mein Punkt. Und da scheint die Korrelation immerhin stärker zu sein, denn Zeitlich ist der Link zwischen der Olympiade und der beiden Invasionen näher als dem Präsidentschaftswechsel in der USA.
(Ums klar zu machen: ich sage NICHT das ich glaube das gibt es einen Kausalen Zusammenhang… ich sage ich sehe die Korrelation da stärker als dazu wer gerade Amerikanischer Präsident war).

Ich bin sicher wenn man sucht dann finden wir andere Dinge welche stärker mit diesen beiden Datenpunkte korrelieren die wir hier haben… inklusive Dinge welche gerade innenpolitisch in Russland oder der Ukraine passiert sind… aber davon wissen wir halt nichts, während wir alle wissen wer wann Amerikanischer Präsident war…

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Er meinte sicher physiologically.

Ich habe ganz bewusst von „Spekulation“ geschrieben und nicht von einem Argument oder gar einem Überzeugenden.

Ich persönlich sehe die Gefahr einer globalen Eskalation unter Biden jedenfalls als geringer an als unter Trump.

Ok, sorry.
Meinte auch nicht explizit dich. Es ist nur ein Argument welches ich im Moment oft sehe, und ich finde es irgendwie völlig verwirrend, wie scho erklärt.

Das sehe ich wirklich andere.
Unter Trump wäre der Westen nicht vereint gewesen in ihrer Antwort. Trump hätte nie das Risiko angenommen Sanktionen zu verhängen welche der USA wirtschaftlich schadet und dadurch wäre die USA, als zentraler Spieler, nicht ein vereinendes Element im Wiederstand gegen Russland gewesen sondern ein Ausstehendes.
Auf der anderen Seite sähe ich einen globalen KRIEG unter Trump als viel wahrscheinlicher, da er so ein Kind ist, dass seine Antwort auf Russlands Vorgehen vermutlich direkter Angriff gewesen wäre. Ich sehe Trump beim besten Willen nicht als Typ der die Geduld und die Voraussicht hätte mit einem komplizierteren Vorgehen als einfach zubomben der Situation Herr zu wären.

Weswegen das Hauptargument oft zu sein scheint, dass unter ihm Putin gar nicht so gehandelt hätte… wo wir wieder zurück beim Anfang wären. Ich sehe nicht, was da dafür spricht.

Das was du schreibst:

Genau diese Unberechenbarkeit.

Trump hatte die Angewohnheit das zu sagen, was die letzte Person vor ihm gesagt hat.
Und wenn du ihn mit ein paar Pro-Russischen Personen in einem Raum hättest, hätte er sogar noch Soldaten geschickt, um Zelensky auszuschalten.
Wenn du ihn aber mit (zum Beispiel) einem Mitt Romney allein gelassen hättest, sähe die Reaktion sicherlich ganz anders aus.
Trump verhielt sich häufig wie ein Kind, das meint, sich nichts sagen lassen zu müssen. Trotzdem aber dazugehören will und alle Mutproben noch etwas härter macht, weil er will ja nicht als Feigling da stehen.

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Ich fand Bidens Rede richtig gut. Hoffentlich stärkt ihm das den Rücken.

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Das ist auch meine Befürchtung dass Trump dies zu einem der Hauptthema machen wird und auch damit punkten wird.
Die Herrscher der Welt haben Respekt vor Trump, nur er kann sie im Zaum halten, er allein kann die USA vor der Bedrohung anderer Staaten nutzen, und vor allem ohne Trump wird China die USA angreifen

Poll: US majority believes no Russian invasion with Trump as president | US news | The Guardian

Eine klare Mehrheit der Amerikaner glaubt, dass Wladimir Putin den russischen Einmarsch in der Ukraine nicht angeordnet hätte, wenn Donald Trump noch im Weißen Haus wäre, so eine neue Umfrage.

Die Umfrage des Harvard Center for American Political Studies (Caps)-Harris ergab, dass 62 % der Befragten glauben, dass Putin mit Trump im Weißen Haus keine Truppen in die Ukraine geschickt hätte.

Nach Parteizugehörigkeit aufgeschlüsselt ergab die Umfrage, dass 85 % der Republikaner und 38 % der Demokraten dieser Ansicht sind.

Die Umfrage, die am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche unter 2 026 registrierten Wählern durchgeführt wurde, ergab, dass 59 % sagten, Putin habe den Einmarsch nur angeordnet, weil er in Joe Biden eine Schwäche sah. Einundvierzig Prozent sagten, der US-Präsident habe bei Putins Entscheidung keine Rolle gespielt.

Naja noch sind ein paar Jahre hin bis zur nächsten Präsidentschaftswahl. Wer weiß, ob’s bis dahin nicht schon längst ein neues heißes Thema gibt.

Midtrems sind allerdings im Herbst, und da drohen die Mehrheiten in beiden Kammern flöten zu gehen.

Tat es schon vorher. Und ich glaube nicht, dass sich da noch was ändert.

Wird es fast mit Sicherheit. Die Aufmerksamkeitsspanne des Durchschnittsbürgers ist allgemein schon nicht sehr lange, in der USA habe ich den Eindruck noch viel weniger. Und bei Auslandspolitik sowieso nicht.
Wird unter Umständen noch ein Thema sein dann, aber nicht das Zentrale.