US-Politik (Teil 1)

Für eine richtige Primary ist keine Zeit. Da stimm ich dir zu. Ich weiß nicht genau wie entschieden wird wer ein Delegierter ist bzw. ob das nicht schon entschieden ist. Wenn letzteres sollten die Leute einfach abstimmen. Wie gesagt…brokered Conventions gab es in der Vergangenheit öfters.
In der Moderne zwar nicht aber das ist halt auch ein extrem ungewöhnlicher Fall hier.

Entweder würde es so kommen oder man würde Harris, Biden, wahrscheinlich auch Sanders und einige andere Einflussreiche Demokraten dazu bringen müssen den selben Kandidaten zu Endorsen, was sicher schwierig wäre obwohl ich denke das es in dieser spezifischen Situation theoretisch möglich sein könnte das so etwas funktioniert.

Aber ja das ist dann doch alles sehr theoretisch.

Als ich dem CNN Panel zu gesehen habe hatte ich auch das Gefühl, das rennt ein Hühnchen durch den Raum dem gerade der Kopf abgeschlagen wurde.

Also den VP Vorteil von Harris sehe ich halt überhaupt nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie noch schlechter als Biden abschneiden wird. Ja, da sind meine Bauchschmerzen auch so groß, da kann auch Biden gleich der Kandidat bleiben.

Eigentlich dachte ich, dass ich mich in der US Politik einigermaßen auskenne, aber von Pritzker hab ich noch nie was gehört…

Ich hoffe mal, dass die Demokraten so große Angst vor dem haben was Trump sagt, dass sie Biden wählen. Aktuell kann ich nur sagen, dass Licht am Ende des Tunnels, dass ich das letzte halbe Jahr gesehen habe, hat sich als Zig entpuppt, der uns entgegen kommt.

Ich lese seit über 10 Jahren Artikel auf Politico.
Ich behaupte ich kenne mich mit US-Politics sehr gut aus (besser als mit der deuschen Politik).
Pritzker ist Governour von Illinois (die Convention ist in Chicago…ein Schelm wer denkt, dass das kein Zufall ist). Pritzker ist 3facher Milliardär (also in echt im Vergleich zu Trump). Dieses Faktum würde ihm in einer Primary zum Verhängnis. Für die jetzige Situation ist es enorm hiflreich. Er hat Ambitionen und hat sich in den letzten Jahren immer sehr eng an Biden geklammert (Motiv: Punkte bei Biden sammeln). Er hat defintiv Ambitionen Präsident zu werden und hat sich innerhalb der Partei etabliert und wurde in einem Politico-Artikel Anfang Februar als einer der aussichtsreichsten Notfall-Kandidaten genannt.

Er ist relativ unbekannt, aber dann auch nicht so unbekannt (ungefähr Whitmer-Level) . Vor allem würde er vom Profil her enorm gut punkten können gegen Trump. Wenn es Pritzker würde hätte ich kaum Bedenken, dass es überhaupt eng werden könnte.

Pritzker ist der reichste Politiker, den die Demokraten haben. Das wäre für einen potentiellen Gegner ein Angriffspunkt. Aber Trump kann das natürlich nicht bringen (laut eigener Aussage, ist er ja sogar noch reicher).

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Oh my Politico gibts schon seit 10 Jahren? Ich werde alt…

Ist Pritzker auch rethorisch so gut wie Obama? Wie konmt der so bei AOC und dem Squad an? Was hat der so generell für eine Agenda? Ist der progressiv oder centristisch? Hört sich schon nach Substanz an. Bin mal gespannt, ob Biden zurück tritt. Ich glaube aber er ist zu strur dafür.

Du denkst jemand der so ziemlich die gleiche Plattform hat wie Biden, aber das Altersproblem nicht hat UND den Vorteil hat, dass sie als erste Frau absolut zusätzlichen Optimismus bei den Demokraten hervorrufen würde, würde schlechter abschliessen als Biden…?
Wie ist da die Überlegung? Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen um ehrlich zu sein.

Also auf CNN meinten sie, dass ihre Umfragewerte schlechter sind als die von Biden. Also ja glaube ich.

Was für Umfragen?
Harris ist nicht der Kandidat. Wir haben keine Zahlen aus einem Paralleluniversum welche uns sagen, was Harris Zahlen wären wenn sie jetzt Biden ersetzen würde. Alles was wir haben sind spekulative Zahlen, wo Leute gefragt wurden, wie sie wählen würden, wenn sie zwischen Trump und Harris entscheiden müssen.

Schau dir die Zahlen an.
Die sind unsinnig als realistische Werte. Sollen wir echt glauben, dass wenn Harris antreten würde, sie mit fast 7% im Popular Vote gegen Trump verlieren würde?
Das ist doch absurd! Solche Zahlen, solche hypothetischen Polls bringen absolut rein gar nichts.

Ich kann garantieren: Würde Harris morgen Biden ersetzen, dann wäre das Aufatmen im Land, dass es nicht wieder einer dieser beiden alten Dinosaurier wird so gross, dass Harris Zahlen sofort an Trumps Zahlen rankämen, ohne dass sie überhaupt irgend etwas machen müsste. Nach ein Paar Wochen Kandidatur würde sie Trump überholen. Wieso auch nicht? Sie ist immerhin Bidens Plattform ohne Bidens Alter mit einer Chance für die erste Frau Präsident zu werden. Die Logik spricht einfach dagegen, dass sie schlechter abschliessen würde als Biden.

Kamala Harris hat halt schon ein paar dicke Minuspunkte.

Bei Umfragen unbeliebt, kaum besser als Biden
(Kamala Harris : Approval Polls | FiveThirtyEight)
(https://www.politico.com/news/2024/06/12/kamala-harris-favorability-poll-00162093)
Der Umgang mit und die Beschwerden über sie durch ihre Mitarbeiter.
Hatte sie während ihrer VP-Zeit mal ein Thema wo sie wirklich punkten konnte, halt mal positiv herausgestochen ist?
Ich weiß nur, dass sie die Wahlrechtsreform anstoßen wollte und damit gescheitert ist. Eine Zeit lang wollte sie das Grenz- und Migrationsthema mit machen und ich glaube da sind sich alle einig, dass das Thema nicht so ideal gelaufen ist.

Aber klar, am Ende zählt wahrscheinlich jung, POC und Frau mehr. Aber das ist doch auch irgendwie traurig.
Kann nicht einfach irgendwo ein Jed Bartlet herkommen, den man einfach gut finden kann? :sweat_smile:

Er bezeichnet seinen Stil als pragmatic progressivism aber ist doch recht zentristisch (hat z.B. nicht Medicare for all Pläne unterstützt entgegen vielen anderen Prominenten Demokraten).
Er ist aber doch deutlisch progressiver als der Durchschnitts-Demokrat (z.B. als Kamala).
Wäre aber sehr schwer ihn als woke zu bezeichnen (auch wenn das die andere Seite versuchen würde). Einen Millardär als „communist“ zu bezeichnen wäre auch extrem schwierig.

Ehrlich gesagt ist mir seine Politik im Vergleich zu anderen Demokraten relativ egal. Wichtig ist das Trump nicht gewinnt (weil meine Theorie ist auch, dass die Republikaner komplett implodieren wenn Trump verliert).

Was heute interessant sein wird, ist zu sehen, ob ein prominenter Demokrat öffentlich fordert, dass Biden Platz macht. Ich denke und hoffe es wird passieren. Newsom, Harris und Pritzker haben noch am Abend sich zu Biden bekannt. Newsom so deutlich, dass es schwer für ihn würde überhaupt auf den Bandwagon aufzuspringen. Aber erstmal muss einer den Bandwagon starten.
Leider sind das halt alles kalkulierende Machtmenschen. Öffentlich sich zu Biden bekennen und dann privat bei seiner Frau betteln, dass sie Joe überzeugt abzudanken (zum kotzen). Könnte sein, dass keiner die Eier hat öffentlich zu werden. Weil alle denken, dass sie bessere Chancen haben wenn sie sich ruhig verhalten. Für viele ist es auch recht egal wenn Trump gewinnt solang sie dann gute Chancen für 2028 haben.

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Na dein Wort in Gottes Ohr. Die ist aber halt auch schon wärend dem Wahlkampf mit Bidem maximal unsympathisch gewesen. Ich weiß nicht, ob die für einen Wahlkampf genug Einfühlvermögen hat. Also ich zweifle immer noch stark an der Theorie, dass jeder Trump schlagen kann so lange er jünger ist. Wir werden es ja in den nächsten Tagen/Wochen sehen. Im Moment fehlt mir tatsächlich etwas die Fantasie für einen Biden Ersatz, so kurzfristig.

hier noch ein lesenswerter zu Pritzker…ich könnte halt gut mit dem leben (vor allem weil ich halt denke, dass er definitiv gewinnen würde)

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Nicht nur. Ist sicher ein Pluspunkt. Und ehrlich: „traurig“? Nun ja…
Aber was ist trauriger: Dass ein Land wie die USA noch nie eine weibliche Präsidentin hatte? Oder dass die Bevölkerung so unbedingt mal eine Frau will, dass sie über andere Dinge hinwegsehen kann? Ehrlich: Die Tatsache, dass wir im Moment in dieser Situation sind ist, weil die USA einfach ein System hat, wo die alten, weissen Männer so viele Systemische Vorteile haben. Das finde ich bei weitem trauriger, als die Tatsache, dass das Bedürfniss nach einer Frau Präsident derart vorhanden ist.

Ausserdem:
Es ist nicht nur dass sie eine POC Frau ist.
Ist auch, dass wenn Biden zurücktreten würde Harris mit ALL seinen Erfolgen antreten kann. Sie war Vize, darum wird sie antreten können, als seien all diese Dinge die Biden zu verbuchen hat auch ihr gutzuschreiben.
Ich glaube man darf wirklich nicht unterschätzen, wie unglaublich einfach sie ihren Ruf sofort ändern kann, wenn sie in so einem Szenario ihre Karten richtig spielt. Was sie kann. Wie gesagt: Während den Primaries war sie viel, viel stärker und Charismatischer als sie es im Moment in zeigen kann.

Trumps Decke liegt ziemlich deutlich bei etwa 42%. Er kommt kaum darüber hinaus, auch in den Swing-States nicht. Er wird auch nie viel weiter runterfallen. Aber die Bevölkerung will ihn nicht.

Schau dir mal die Zahlen in den Swingstates an: Biden ist ein absolut unbeliebter Kandidat, die Bevölkerung will nicht, dass er wieder antritt. Und trotzdem kommt er in den Swingstates permanent an Trump ran.
Er hat explizit gesagt, dass er einen zweiten Term als Diktator antreten wird. Er ist ein Sex-Verbrecher und ein Fellon. Er ist bereits einmal abgewählt worden mit dem grössten Turn-out gegen ihn. Die Bevölkerung hat Angst vor einem weiteren Republikanischen Präsidenten, wegen der Abtreibungsdebatte, und wie weit die Republiakener das treiben wollen. Und die letzte Wahl hat er verloren BEVOR er einen Putschversucht gemacht hat.
ALLE Wahlen seit dem 6. Januar haben die Demokraten extrem stark abgeschlossen, weil die Wähler die Republikaner und speziell Trump und Trump-Kandidaten nicht wollen.

Trump ist ein absolut, vollkommen miserabler Kandidat. Und der einzige Grund warum sich nicht durchsetzt WIE unbeliebt und katastrophal er inzwischen als Kandidat ist ist die Tatsache, dass es Biden ebenfalls ist.

Ich glaube nicht dass es dazu kommen wird…
Aber ich würde jede Wette machen dass wenn Biden mit einem anderen Kandidaten ersetzt wird, egal welchem Kandidaten, die Polls innerhalb eines Monates irgendwie auf 40/45% für die Demokraten schwingen werden.

Ich denke, du könntest recht haben, dass es einen Shift geben könnte wenn Harris die offizielle Kandidatin ist. Nichtsdestotrotz finde ich sie als einer der schlechtesten (wenn nicht gar die nächstschlechte nach Biden) möglichen Kandidaten.
All things being equal würde ich auch eine Frau bevorzugen, aber momentan ist es einfach zu wichtig, dass Trump nicht gewinnt. Frau sein ist halt für die Präsidentenwahl ein Nachteil. Ist nicht fair und ist bescheuert aber ist leider wahr. Was ich aber auch denke: Whitmer (eine Frau) würde mit Trump den Boden aufwischen.

Hängt aber jetzt erstmal alles an Biden, den prominenten Demokraten und den Medien ab (in der Reihenfolge). Hoffen wir das Beste.
Die Diskussionen um einen Ersatz werden kommen und sind inoffiziell parteiintern bereits in vollem Gange. Aber es in der Tat müßig zu diskutieren bevor wir wissen wie es denn in den nächsten Tag weiter geht.

Ich geh jetzt ertsmal arbeiten (3,5 Stunden Schlaf müssen gereicht haben…hätte doch frei nehmen sollen^^).

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Sehr traurig, dass so ein Typ, wie Trump noch eine zweite Amtszeit bekommen könnte. Man könnte alle seine Verfehlungen, Lügen , Drohungen und so aufschreiben und daraus mehrere Bücher befüllen. Das macht ein Land wie die USA, welches sich als das mächtigste Land der Welt sieht, einfach zu einem Joke.

Sehe ich halt überhaupt nicht.
An welchen der Erfolgen war sie denn öffentlich beteiligt? Ich bin sehr skeptisch, dass sie überzeugend die Erfolge der Biden-Administration für sich verkaufen kann. Das kriegt ja selbst Biden nicht hin.
Und abgesehen vom Abtreibungsthema (was ein Pluspunkt ist), ist sie ja tatsächlich, wie geschrieben, bei den Themen, bei denen sie in Erscheinung getreten ist, ziemlich gescheitert. Außer ich vergesse da noch irgendwas Entscheidendes.
Nee, ich glaube der Amtsinhaber-Vorteil wäre am Ende nicht so groß wie man es gerne hätte.
Ich sage auch nicht, dass sie zwangsweise scheitern würde, aber man sollte halt ihre Minuspunkte nicht unterschätzen

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Wenn jetzt jemand mit einem Hammer Wahlkampfprogramm um die Ecke kommt, dann würde ich dir zustimmen. Aber es muss ja erst mal ein Kandidat mit einem Programm da stehen. Ich hab halt eher bedenken, dass die Demokraten dann nicht wählen gehen, weil sie nicht wissen was Harris oder der neue Kandidat will und Trump wegen seiner Basis gewinnt. Ich kann mir maximal vorstellen, dass man Harris jetzt so aufbaut, dass sie wie ein glaubwürdiger Ersatz da steht, falls Biden irgendwann vom Stuhl kippt.

Guter Witz, dass sie glauben 2028 wird es eine einigermaßen faire Wahl geben, wenn Trump gewinnt.

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Ist egal. Würde keine Rolle spielen. Sie würde einfach Bidens Erfolge aufnehmen und als Erfolge der Administration aufziehen, bei welcher sie dabei war.
Ehemalige Vizepräsidenten nehmen nie nur dafür Credit wo sie auch aktiv daran beteiligt waren. Denn das interessiert schlussendlich kein Schwein mehr. Ehemalige Vizepräsidenten schreiben sich alles auf den Lebenslauf, was die Administration wo sie Vize waren gemacht haben. Und die Wähler gehen das doch nicht prüfen, das ist doch allen egal. Geht schlussendlich rein um die Optik.

Halte ich für sehr illusorisch. Im 2020 gingen Rekordzahlen wählen, nicht FÜR Biden, sondern GEGEN Trump. Und das war vor dem Putschversuch. Wenn du jetzt einen Kandidaten Resets machst, mit einem Trump der einen Putschversuch gemacht hat UND ein Fellon ist UND Row abgeschafft hat, dann wird sich das wiederholen und Rekordzahlen werden gegen Trump an die Urne gehen. Der Kandidat spielt da keine grosse Rolle, weil Trump ein derart abscheulicher Kandidat ist.