US-Politik (Teil 1)

immer

Bayern hatte 54-57 eine SPD-Regierung, ohne die CSU. (und eine kurze Zeit nach dem Weltkrieg).
Da ist Bremen mehr „immer“. Die hatten seit der Gründung der Bundesrepublik noch nie etwas anderes als eine SPD-Regierung und nur in den ersten Monaten 45 war der Präsident des Senats parteilos.

In Brandenburg regiert seit der Wiedervereinigung immer ein SPD-Ministerpräsident, In Sachsen ist es wiederrum immer die CDU. In Hessen regiert seit mehr als 20 Jahren ein CDU-Ministerpräsident, in Meck-Pom dagegen eine SPD-Ministerpräsidentin.

Daher nein, wenn du danach gehst ist dein Eindruck falsch und da gibt es in Deutschland viel mehr Länder.

EDIT: es gibt in Deutschland quasi nur 3 Länder die zu stetigen Wechseln in diesem Jahrtausend neigen.
Schleswig-Holstein, Niedersachsen und vor allem NRW.

(bei allen anderen wie z.B. Berlin ist es eher überraschend und dann schon eine Abweichung von den letzten 10-15 Jahren, wenn nicht die Stamm-Partei den Präsidenten stellt.)

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Jo, dass stimmt.

Jo, dann treffen die Beispiele auch zu Bayern ist mir als erstes eingefallen.

Hier mal eine historische Abhandlung der blauen und roten Staaten

Viele werden vermutlich im Kopf haben: „270 to win“ So viele electoral votes/(Stimmen) braucht es für das Amt des Präsidenten/Präsidentin

Ich habe mal als Stichdatum die 2000er Wahl genommen

Seit den 2000er wählten immer republikanisch:
Alabama, Alaska, Arkansas, Idaho, Kansas, Kentucky, Louisiana, Mississippi, Missouri, Montana, Nebraska (+N 1st, +N 3th), North Dakota, Oklahoma, South Carolina, South Dakota, Tennessee, Texas, Utah, West Virginia, Wyoming

das sind 148 Stimmen, also 54% von den benötigten 270

Die Demokraten können sich dagegen immer auf folgende Staaten verlassen (seit 2000 immer demokratisch):
California, Connecticut, Delaware, DC, Hawaii, Illinois, Maine (+M1st), Maryland, Massachusetts, Minnesota, New Jersey, New York, Oregon, Rhode Island, Vermont, Washington

das sind weniger Staaten aber mehr Leute, das sind 195 Stimmen, also 72% der benötigten.

Dann gibt es Staaten die sind vor längerer Zeit fremdgegangen (die demokratischen wählten Bush, die republikanischen Wählten Obama). Nehmen wir an, das war nur ein Ausrutscher.

Das sind für die Republikaner: North Carolina, Indiana, Florida, Ohio | +73 Stimmen
(bei Florida hat man gehofft, das wird zu einem festen Swing-State, was sich durch DeSantis erledigt hat, North Carolina hoffen die DEMs zu einem Swing State zu machen)

Das sind für die Demokraten: Colorado, Nevada, New Hampshire, New Mexico, Virginia | +37 Stimmen
(es sei erwähnt, dass diese demokratischen Staaten vor den 2000ern eher Rot waren, aber nach der Bush-Zeit wählen immer blau, selbst 2016

Eigentlich war auch der %-Wahlvorsprung in allen Staaten für Rot und Blau komfortabel, außer in North-Carolina und Nevada (da war es nur 1,3% bzw. 2,3%, sieht bei den jetzigen Umfragen wieder eher knapper aus)

Zwischenstand
Republikaner: 225
Demokraten: 232

Die Demokraten sind also bei den sicheren Staaten leicht im Vorteil. Aber es ist recht ausgeglichen
Nun kommt der spannende Rest

Erstmal kommt ein Block von kleinen Staaten die wenig Stimmen liefern, die in den letzten 20 Jahren wechselhaft waren.
Iowa mit 6 Stimmen, Maine’s 2nd mit 1, beide werden wohl republikanisch werden, Nebraska’s 2nd mit 1 Stimme wählte mal so mal so, zuletzt war Biden 2020 dort mit 6% eher gut dabei, wird also sage ich mal wieder demokratisch.

Zwischenstand
Republikaner: 232
Demokraten: 233

und nun läuft es auf Staaten hinaus die ICH als Swing-States bezeichnen würde:
Arizona und Georgia. Eigentlich rote Staaten, die aber 2020 Biden gewann. Kann es er das wiederholen?

Und andererseits Michigan, Pennsylvania, Wisconsin. Eigentlich blaue Staaten die aber überraschend 2016 einmalig Trump wählten (nur 2016 nicht 2020). Kann Trump es wieder schaffen?

Diese 5 Staaten machen 73 Stimmen aus. Auf die läuft es am Ende hinaus. (+ North-Carolina und Nevada wenn man den Umfragen glaubt)

Wenn es für beide, Trump und Harris ideal läuft und diese immer IHRE Staaten gewinnen und Arizona und Georgia wieder Rot wählen und Michigan, Pennsylvania, Wisconsin wieder blau, dann steht es so:

Republikaner: 259
Demokraten: 279

Die Demokraten sind also eher im Vorteil. Sie dürfen nur nicht wie 2016 plötzlich Staaten wie Michigan, Pennsylvania, Wisconsin verlieren.

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Wobei jetzt der Vergleich mit den US-Staaten und den deutschen Bundesländern…

Es wird doch sicher auch mal US-Staaten geben, wo bei der Präsidentschaftswahl die Mehrheit für die eine Partei stimmt, aber die Gouverneure oder Senatoren zur anderen Partei gehören.
Genauso wird es doch sicher Bundesländer in D geben, wo auf Länderebene der Ministerpräsident zur einen Partei gehört, bei der Bundestagswahl aber doch mehrheitlich für eine andere Partei gestimmt wurde/wird.

Großer Unterschied halt, dass es bei der Bundestagswahl, im Gegensatz zur Präsidentschaftswahl, keine so große Rolle spielt, aus welchen Bundesländern die jeweiligen Stimmen kamen (mal ab von den Direktmandaten)

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Florida wird durch DeSantis und vor allem durch die immer größer werdenden Retirement Communities dort wohl auf immer Rot bleiben würde ich vermuten :frowning:

auf immer würde ich nicht sagen, wer weiß schon was in 50 Jahren ist.

es gibt in den USA nur eine einzige Wahleinheit die seit dem zweiten Weltkrieg immer rot oder blau wählte. Das ist aber die Hauptstatd und nichtmal ein richtiger Bundesstaat. Zudem hat DC erst seit 1964 Wahlmänner und wählte seitdem immer DEM.
Alle anderen Staaten sind mindestens einmal abgewichen. (1964 bei der blauen und unter Reagon bei der roten Welle)

Einige Staaten von denen man es heute nicht denkt sind gewechselt. California war früher mal ein eher roter Staat. Bis zur Wahl 1992 davor bei 11 Wahlen 9 mal republikanisch gewählt.
Louisiana oder Mississippi haben dagegen früher oftmals blau gewählt, wäre heute unvorstellbar.

Aber ja mittelfristig ist Florida rot. Alleine durch Covid sind soviele Menschen nach Florida innerhalb der USA migriert wie bei keinen anderen US-Staat. Und das hat eher den Republikanern geholfen.
Die Anzahl der registrierten Republikaner ist fast eine Million mehr Menschen als bei den Demokraten.
Die Exil-Kubaner sind mehrheitlich republikanisch. Hispanics ebenso.

Ähnlich ist es ja in Texas. Da träumte man auch lange von einem Flip, Erst 2016, dann 2020, dann 24 und nun 28, da wird es doch sicher blau sein. Auch da sieht es nicht danach aus.

Die Wahlpräferenzen haben sich in den USA eher manifestiert bis auf
Iowa, Maine’s 2nd, Arizona, Georgia, Michigan, Pennsylvania, Wisconsin, Nebraska’s 2nd, also 6 Staaten (+ die zwei Einheiten in Maine und Nebraska)

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Der Senat wird noch interessant.
Arizona wird wohl von unabhängig zu DEM gehen, was aber nicht so große Auswirkungen hat.

Wichtig wird die Senatswahl in Montana. Dort haben die DEMs wohl Probleme den Sitz zu halten. Es wäre echt mies den Senat zu verlieren.

Ggf. könnte in Texas beim Senat etwas drin sein?
Je nach Institut war hier der Vorsprung von Ted Cruz bei +3 bis +10, aber es gibt keine aktuelle Umfrage seit dem Wechsel des Präsidentschaftskandidaten. Und die knapperen Polls waren eigentlich die mit mehr Teilnehmern und ohne Lobbyfinanzierung :smiley:

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Da hat sie schon gute Punkte.
Bleibt zu hoffen, dass sich Trump nicht dran hält :sweat_smile:

Sieben.
Der Rustbelt (Pennsylvania, Wisconsin, Michigan).
Dann Nevada, Arizona und Georgia.
Und dann eventuell North Carolina, je nachdem wie die Polls sich da noch verschieben oder pro Trump bleiben.

Alles andere sollte man im Moment vermutlich vergessen. Es sind diese sieben Staaten die im Spiel sind.
Man wird ab und zu andere hören, Beto kam wieder raus und redete von Texas als Sleeper, oder die Republikaner probierten mal noch Minnesota ins Spiel zu bringen…
Aber ich sage das sind alles Optimisten Träume.

Diese sieben Staaten. Da wird sich die Wahl entscheiden, alles andere ist klar rot oder blau.
Es sei denn es passiert wirklich noch was sehr radikales… hey, ich meine, sag niemals nie in diesem verrückten Rennen.

Gabs eigentlich schon mal so einen verrückten Wahlkampf in der USA? Oder fühlt sich das gerade nur so an, weil es halt jetzt passiert?

Naja wir hatten den Wahlkampf davor und den davor davor. Die waren jetzt auch nicht seriös.

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Ach manchmal lohnt es schon noch auf twitter zu sein.

The Guardian hatte nach dem Gespräch von Musk und Trump auf twitter einen Kommentar auf seiner Seite oder Zeitung. Diesen empfand Mr.Free Speech aber wohl nicht so schmeichelhaft und reagierte in seiner gewohnt weltmännischen Art.

Diesen hatte aber nun nicht irgend ein Journalist verfasst, sondern der amerikanische Klimaforscher Prof. Michael E. Mann. Einer der führende Köpfe auf seinem Gebiet.

Spannend wird es dann, wenn man paar Jahre zurück geht, als es Herrn Musk noch darum ging, Elektro-Fahrzeuge zu verkaufen und er ebendiesen Forscher in höchsten Tönen gelobt hatte :rofl:

naja, es gab zwei herausstechende Geschehen: Der Anschlag auf Trump und der Kandidatenwechsel von Biden zu Harris.

Aber abseits davon ist jetzt ja gar nichts neues passiert was es nicht schon davor gab. Eher überraschend nichts los für Trumpsche Kandidaturverhältnisse.

Ich habe das Gefühl selbst Trump fällt nichts mehr ein was er irgendwie machen/sagen könnte.

Das letzte wo man denkt: „huiuiuiuiuiui sowas hat selbst er noch nicht gebracht“ war die mit dem Diktator für einen Tag. Und das war noch 2023.

Ich fand den Wahlkampf wo Trump gewonnen hatte deutlich verrückter, im Nachhinein betrachtet.

Muss ich mir wohl nochmals anschauen, erinnere mich kaum noch.

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Trump wurde von einem Gericht für mehrfache Verbrechen schuldig gefunden.
Er ist ein Kandidat der sagte, dass Leute welche einen Coup-Versuch gemacht hat freigesprochen werden sollen.
Trumps Vizepräsident UND Trump selber wurden mit einem extremistischen Projekt in Verbindung gebracht, welches explizit den Rechtsstaat auseinander nehmen will.
Das Oberste Gericht hat erklärt, dass der Präsident ziemliche Narrenfreiheit hat, bezüglich was er legal machen darf.

Der einzige Grund warum man denken könnte, dass „ausser dem Anschlag und dem Kandidatenwechsel“ nicht viel gelaufen ist was riesig und historisch ist (obwohl diese beiden Dinge bereits mehr als absurd historisch sind) ist, weil Trump die Messlatte dafür was „normal“ ist permanent verschiebt.

Mach keinen Fehler: die letzten zwei, drei Monate waren absolut voll mit Skandalen und extremen Events welche unter normalen Bedingungen massive Konsequenzen auf der Wahlkarte gehabt hätte.

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Kann es sein, dass Trumps lügen auch … schlechter(?) sind als bei früher?
Oder täuscht mich da mein Eindruck?
Waren vor 4 oder 8 Jahren auch schon so dumme, nutzlose und extrem leicht widerlegbare Lügen wie die Helicopter-Geschichte dabei?

Sehe ich ähnlich. Er wurde einfach viel extremer, inzwischen sind seine Reden und sein Quatsch einfach so überrissen, dass er mehr wie eine Karrikatur dessen wirkt, was er vor 8 Jahren war.
Aber ist für mich auch schwierig einzuschätzen, ich fand ihn schon immer eine durch und durch absurde Figur und die Republikanischen Lügen waren in meinen Augen schon immer sehr transparent.
Nicht vergessen: Wir reden von dem „christlichsten“ Land in der Welt, und trotzdem haben die Republikaner seit Jahren darüber gelogen, dass es einen „War on Christmas“ gäbe. In der USA… wo es im Winter etwa 2 Monate lang thematisch nichts als Weihnachten gibt :man_shrugging:
Der durchschnittliche Amerikaner, vor allem Republikaner, hat einen anderen Massstab dafür, was glaubwürdig ist.

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Schon aber ich glaube es ist auch wichtig, dass Trump nicht mehr so seht als der neue außerhalb des Establishments wahrgenommen wird.

Ich hab gar nicht so sehr das Gefühl, dass Leute ihn nun mehr durchschauen sondern auch einfach etwas gelangweilt von ihm sind.

Das krasseste war halt das Attentat aber selbst das war irgendwie verschwunden nachdem Harris kam und Trump zum Alltag zurückgekehrt ist.

Dann macht er nochmal den Tanz, erzählt nochmal wie er mit Putin etc. reden kann und sagt diesmal halt drill drill drill. Aber es fehlt so diese neue frische und teilweise auch punkige was er mal ganz natürlich mit sich gebracht hat.