US-Politik (Teil 1)

Ich bin so froh, dass ich falsch lag und all die Leute hier im Forum richtig lagen: der Wechsel von Biden zu Harris war das beste, was die Demokraten tun konnten! Es macht mich einfach happy zu sehen, wieviele Menschen Harris & Walz begeistern konnten.
Hoffentlich ist das Spukgespenst namens Trump nächstes Jahr nur noch eine unangenehme Erinnerung. Bin aber gespannt, was aus der republikanischen Partei wird, nachdem sie sich von Trump gelöst haben…

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Das hat aber auch damit zu tun, dass es halt wirklich kaum Konsequenzen für Trump zu haben schien…
Was ich damit meine ist: Die meisten anderen Menschen wären nach einem solchen Erlebniss irgendwie gewandelt. Entweder eingeschüchtert, oder aufbrausender, oder mit irgend einer neuen Perspektive auf die Welt.
Aber Trump scheint wirklich ein Mensch zu sein, der null Tiefgang hat. Wenn er über das Attentat redet, dann redet er über die Logistik, über das „Geschehen“, er erzählt einfach nochmals, was passiert ist. Wenn er über irgend einen anderen Aspekt redet, was es bei ihm ausgelöst hat… nichts. Oder besser gesagt: Leere Floskeln, welche er von anderen Leuten gehört hat und die er jetzt einfach wiederholt. Bei dem Mann ist einfach wirklich nichts unter der Oberfläche vorhanden.

Erinnert mich als er damals ins Oval Office kam und ihm Zitiert wurde, was Bush gesagt hat darüber (sowas wie „Im Oval Office hat es keine Ecken, weil man sich als Präsident nicht verstecken kann“, irgend sowas). Ein einigermassen tiefgreifende Aussage, mit Symbolik.
Und Trumps Antwort (die Antwort eines Mannes der gerade erst unverhofft in dieses Office gekommen ist, entgegen aller Erwartungen) war sowas wie: „Jaja, hat tatsächlich keine Ecken, und durch die Fenster sieht man rein…“ oder etwas in diese Art.
Bei dem Mann ist unter der Oberfläche NICHTS los.
Weswegen dieser Angriff bei ihm nichts bewirkt zu haben schien als wirklich nur die Oberflächlichste Wunde.

Und wenn es für IHN nichts bedeutendes ist… nun, dann ist es auch schwierig für den Rest der Welt irgendwie eine bleibendere Erinnerung um das Event herum aufzubauen :man_shrugging:

Zumindest wirkt es auf mich so. Für IHN scheint es wie ein Event aus ferner Vergangenheit zu sein, also ist es das für uns auch.

Aber vielleicht liege ich auch falsch. Es könnte auch sein, dass die Tatsache, dass sich Trump kaum mehr an Rallies begeht irgendwie eine Konsequenz des Attentates war. Vielleicht hat er tatsächlich jetzt etwas mehr Mühe sich vor grosse Mengen zu begehen. Könnte man ihm nicht verübeln. Wenn dem so ist, dann hätte das ganze immerhin ein BISSCHEN etwas bei ihm bewegt.

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FYI: Trump gibt wohl morgen wieder eine Pressekonferenz :popcorn:. Hoffentlich wird die wieder so lustig wie die letzte.

Ja genau das meinte ich, es ist wirklich so als wäre nichts gewesen wie so die dritte Folge einer Sitcom Staffel. Am Ende sind alle wieder die selben Personen und es geht weiter wie gewohnt.

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Trump schafft irgendwie gerade auch den perfekten Spagat zwischen extrem/„weird“ und langweilig.

Wenn ich daran denke was für Begeisterung er früher ausgelöst hat… ganze Stadien die „lock her up“ und „drain the swamp“ gerufen haben, generell ein Publikum das einfach eine wilde Meute war und Trump der in Sprechchören und Jubel gebadet hat.
Natürlich hat er auch heute noch heute Menschen die ihn lieben und jeden Bullshit bejubeln. Aber zumindest das was ich so von seinen Auftritten gesehen habe ist einfach kein Vergleich mehr zu damals.

Es ist wichtig auch immer wieder zu warnen, gerade die schon angesprochene Gefahr, dass Leute sich jetzt zurücklehnen und in den nächsten 3 Monaten nur noch den „schon sicheren Sieg“ feiern. Das wäre sehr gefährlich.
Aber ich kann mir das ganze auch nicht ansehen und so tun als wäre das was die Republikaner da gerade tun besonders beeindruckend.

edit: „extrem/weird und langweilig“ beschreibt auch irgendwie JD Vance so perfekt… ich erkenne da ein Muster…

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Trump muss nicht Rekordmengen an Fans in Stadien locken und begeistern, um weiter große Chancen auf den Sieg zu haben. Auch mit seinem „langweiligen“ Wahlkampf ist er nah dran an der Mehrheit in den entscheidenden Staaten. Dazu gibt es inzwischen einfach zu viele Leute, die ganz sicher die Republikaner und nicht die Demokraten wählen werden.

Das wird erstmal weiter ein 50/50-Ding bleiben denke ich.

Gutes Event.
Policy Accomplishment, Danksage für Biden und gute Rede für Harris, welche das Zepter von Biden übernehmen kann.
Tut auch gut Biden so zu sehen. Endlich muss er sich nicht die ganze Zeit Sorgen machen ob er sich verquasselt oder über seine Worte stolpert. Er hat definitiv diese Art Ende seiner Karriere verdient, nicht der schmerzliche Wahlkampf der ihn mit jedem Interview weiter runterzieht.

Harris, Walz, Biden… dann im letzten Monat des Wahlkampfes vermutlich auch noch Obama…
Die Demokraten können einfach jetzt eine Line-Up auffahren, welches einfach nur Positivität und Optimismus ausstrahlt und voller Sympatieträger ist. Das könnte eines der energiegeladensten Wahlkampffinale sein die wir vermutlich je gesehen haben, wenn sie es richtig aufziehen.

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Und dann haben wir die andere Seite…

DAS HIER frustriert MICH besonders!
Weil ich genau weiss, woher diese dumme Aussage kommt und muss mir hier etwas Luft machen!

Es gibt dieses Evolutionsbiologische Model, welches erklärt, warum bei gewissen langlebigen Tieren (z.B. Killerwalen) die Weibchen ab einem gewissen Alter in die Wechseljahre kommen. Denn evolutionstechnisch sollten ja alle Individuen versuchen, so lange und so viele Kinder haben, wie möglich. Ein Mechanismus, der dafür sorgt dass sie ab einem gewissen Zeitpunkt keine Kinder mehr haben können, obwohl sie noch mehrere Jahre leben können, scheint nicht sehr logisch.
Aber wie sich herausstellte: Wenn alte Weibchen helfen, sich um die Grosskinder zu kümmern, anstatt Energie in die Fortpflanzung zu investieren und mit ihren eigenen Töchtern konkurieren, dann kann das ein sehr starker Fitnessvorteil für die Nachfahren dieser Weibchen haben. Was zu einem evolutionären Vorteil der Menopausen-Weibchen führen würde.

DAS ist mit höchster Wahrscheinlichkeit der wissenschaftliche Hintergrund, welcher diese Dude-Bros aufgegabelt haben und jetzt halb-gar wiedergeben und natürlich als Beschreibung nehmen, was der „Purpose“ von alten, post-Wechseljahre MENSCHLICHEN FRAUEN ist. Die Wissenschaftliche Erklärung ist solide als Model welche die Wechseljahre erklären. Es ist aber ABSOLUT bekloppt und natürlich auch völlig taktlos, das dann als Beschreibung für menschliche Frauen zu nutzen.

Ich garantiere, diese Hohlköpfe sind vermutlich auch riesige Fans von all den pseudo-Wissenschaftlichen „Evolutionary Psychology“ Erklärungen, welche in den Frauenfeindlichsten Kreisen des Internets ganz grosse Mode sind. Pseudo-Wissenschaftliche Erklärungen, damit man seine eigene Frauenfeindlichkeit rechtfertigen kann und so tun kann als sei es „wissenschaftlich belegt“.

Als jemand der beruflich genau in dem Gebiet tätig ist kann ich nur jedes mal frustriert meinen Laptop anschreien, wenn ich solches Zeugs lese! Ich hasse nur wenige Dinge mehr als Leute welche ihre regressiven, über simplifizierten Weltanschauungen mit halbgaren wissenschaftlichen Argumenten belegt!

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Ich bleibe dabei:

Ich möchte diese Duelle sehen!

Der orange Luftballon muss mal wieder ein wenig Luft loswerden.

Schrecklich, diese Vorstellung. Woran liegt es, dass viele Amerikaner so unsolidarisch sind?

Das ganze Interview ist sooooo wild :popcorn:. Der ist halt all over the place und wahrscheinlich 80% Lügen. Bei den anderen Sendern hat man wärend des Interviews gleich mal wg zu den Factcheckern geschaltet. Da auch zu recht. Ist halt wie ein Unfall. Es ist nicht schön anzusehen aber wegschauen kann ich auch nicht.

aber Evolution gibt es doch gar nicht? :cluelesseddy:

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https://x.com/CalltoActivism/status/1824149031112806629

Also Biden kann schon ziemlich witzig sein :smiley: Und es tut ihm gut nicht mehr im Präsidentschaftsrennen zu sein.

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Werde mir gleich mal die neue Folge vom Zeit Online Podcast anhören.

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Ich werde es wahrscheinlich niemals kapieren warum die Amerikaner gegen eine Krankenversicherung für alle sind.

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Communism!!!1elf

Und ja, es is einfach nur dumm. Aber das hast halt von jahrzehntelangen Brainwashing.

Die Gesellschaft ist dort im Allgemeinen sehr leistungsorientiert. Wer es nicht packt, wird fallengelassen. Das Recht des Stärkeren.
Wenn du am Boden bist, bist du wohl selbst schuld.

Viele, die sich eine Krankenversicherung leisten können, wollen nicht dafür bezahlen, dass andere, nicht so finanzstarke Menschen, auch eine Krankenversicherung erhalten.

Manche Gepflogenheiten sind rational nur schwer zu erklären, wie auch z.B. die Vernarrtheit bezüglich Waffen.

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das ist aber auch so ein halber Mythos.

Wenn ich hier die Forenleute fragen würde, wie viele der Amerikaner eine Krankenversicherung haben, dann würde wahrscheinlich ein nicht unerheblicher Teil darauf tippen irgendwo zwischen 20-30%.

In Wahrheit. Im dritten Quartal 2023 hatten 92,3% der Amerikaner eine Krankenversicherung. Bei den Kindern (0-U18 Jahre) war die Versicherungsrate 96,6%. Davon waren 2/3 privatversichert, 1/3 hatten eine staatliche/öffentliche Versicherung.

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Die Kosten dafür sind aber deutlich höher als z.B. in Europa.

Und außerdem sind die 8 % (was auch zig Millionen sind) wahrscheinlich die, die sowieso am unteren Ende der Einkommenstabelle stehen. Die sind mit dem Thema dann nochmal zusätzlich belastet. Es ist einfach absolut unsolidarisch.

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