Hmm…
Nicht das stärkste Interview. Die Fragen sind natürlich recht kritisch, aber das ist auch in Ordnung. Das Problem ist, dass die Antworten sehr einstudiert und zum Teil ausweichend wirken. Vor allem bezüglich ihrer Flip-Flops in gewissen Bereichen. Es wirkt so als wolle sie über alles andere reden und schlussendlich muss die Interviewerin ihr den Punkt, die Antwort über ihren Meinungswechsel, regelrecht aus der Nase ziehen. Sieht einfach nicht gerade toll aus, vor allem da sie auf diese Frage vorbereitet war, hätte ihr da niemand eine elegantere Antwort zurecht legen können?
„Ja, ich habe meine Meinung da geändert. Hier ist der Grund…“
Und dann kannst du die Gründe warum deine Positionen zu beiden Zeitpunkten legitim waren da einfügen. Da hätte viel ehrlicher gewirkt als das, was da gemacht wurde.
Und dann die Frage zur Gaza-Politik, ob sie etwas ändern würde bezüglich der Biden-Administration… keine gute Antwort, da einfach zu sagen „nein“. Das wird viele Leute wütend machen. Es gibt mehr als genug Ansetzpunkte, wo man der Netanyahu-Regierung gegenüber mehr die Stirn bieten könnte, VOR ALLEM jetzt, wo sie auch an der Westbank wieder anfangen rumzuwüten. Da wäre genug Spielraum um neue Wege zu signalisieren, OHNE dass man Israel die Unterstützung unterbinden würde. Das ganze ist nicht binär.
Zur Interviewerin muss ich aber auch sagen…
Ist auch wieder dieser typische CNN-Quatsch, dass man „balanced“ wirken will und darum die DÜMMSTEN Talking-Points aufgreift! Oh, Walz’s Familie hat nicht IVF sondern IUI? Ohhhhh neeeeeein… wie unehrlich!!!
Echt, als ob DAS ein legitimer Kritikpunkt ist zu bringen! Das andere Zeugs, ja. Die Sache mit den „Weapons of war I carried“ kann man fragen, und so weiter. Aber wirkte wirklich mal wieder so, als versucht man jeden dummen Talking-Point der Republikaner reinzuquetschen.
Alles in Allem:
Nicht wirklich gut gelaufen. Vor allem, da es ein so lange erwartetes Interview war.
Keine Ahnung, was die Konsequenzen sein werden. Ist ein einzelnes Interview, welches vermutlich nicht zu grosse Wellen schlagen wird. Aber die Erwartungen waren trotzdem sehr aufgebaut worde, was geliefert wurde war in meinen Augen zu wenig und es wird sicher nicht helfen, weiter Momentum aufzubauen. Momentum abbauen wird es vermutlich (und hoffentlich) auch nicht, aber es ist NICHT das Interview, dass die Harris-Anhänger vermutlich überall teilen werden, um neue Anhänger gewinnen zu können.
Eine zusätzliche halbe Stunde wo man mehr über die Konkrete Politik diskutiert hätte, hätte vermutlich gut getan.