US-Politik und Wahlen in den USA 2024

Um den Leuten gegenüber fair zu sein:
Wann hat das einem Land jemals geschadet, wenn man die Wirtschaft über alles andere stellt, wenn man wählen geht?
Ich wette du kannst kein Beispiel nennen, wo ein bösartiger Kandidat das „er war aber doch gut für die Wirtschaft“ Argument gebraucht hat… oder?

Ich erinnere mich an ein Interview, in denen 2020 Leute gefragt wurden, ob Trump ihrer wirtschaftlichen Situation wirklich geholfen hat. Das dürfte ein „Jordan Klepper fingers the pulse“ Video gewesen sein.

Die einzige Person, die gesagt hat, dass es ihrem Geschäft besser geht, war ein Inkasso-Eintreiber.

Das ist eh eine von den vielen üblichen Lügen des Trump-Lagers, das die Leute uninformiert nachplappern.
Mal ganz zu schweigen davon, das sich Wirtschaftsexperten einig sind, das Trump, zumindest den Ankündigungen nach, die Wirtschaft vollkommen ruinieren könnte (wie so vieles andere).

Es ist einfach armselig und wird, für mich, niemals weniger lächerlich, das die ganze Nummer immer noch so knapp ist.
Da muss man auch nicht mit „wir müssen auf niemanden mit dem Finger zeigen“ kommen.
Es ist zum Abreiern, was hier und in vielen anderen Ländern um uns herum passiert, aber die USA sind noch mal ein ganz anderer Level von Wahnsinn.

Wer Trump wählt ist verblendet, fanatisch und/oder schockierend uninformiert.

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Ich mein, Theresa May hat ganze 30 Tage gebraucht, bevor sie ihr Land mit ihren komischen Steuerideen (die ungefähr 1:1 die gleichen sind wie Trump und Konsorten) vollkommen gegen die Wand fuhr. :beanlurk:

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To be fair, das Auto war schon im 6.Gang aufm Weg zur Wand. Sie hat lediglich die Bremse gelöst.

Zum Thema „Trump ist gut für die Wirtschaft“ :smiley:

23 Nobel Prize-winning economists call Harris’ economic plan ‘vastly superior’ to Trump’s

https://edition.cnn.com/2024/10/23/politics/nobel-prize-economists-harris-economic-plan/index.html

Das zählt nicht. Was zählt ist Vermarktung und Branding.
Im Grunde ist Trump nur das Resultat aus 3 Jahrzehnten Fox News.

Im Laufe der Zeit hat man halt erkannt, dass es einfacher ist die Demokraten politisch zu blockieren und zu diffamieren und Propagandataktiken der Angst zu nutzen (Mexicans are coming to rape your daughter) anstatt selber gute Politik zu machen bzw. überhaupt Lösungen anzubieten.

Es ist daher kein Wunder, dass die Frage, ob Trump jetzt eigentlich den ACA abschaffen will oder nicht keine Rolle spielt. Anderes Beispiel Mindestlohnerhöhung. Er wird bei seinem MCDonalds-Stunt darauf gefragt und antwortet einfach nicht. Er kommt damit durch. Was bei vielen hängen bleibt ist „Trump war bei MCDonalds…er ist halt ein Mann des Volkes“.
Das er scheinbar im Laufe der 5 Jahrzehnte seit er wohl regelmäßig bei MCDonalds ist nie selber im MCDonalds war (nur so ist seine starke Verwunderung, dass die Pommes nicht per Hand in die Pommesschachtel kommt zu erklären…ich wetter er hat halt Leute dafür) ist dabei nicht wichtig. Das Bild zählt. Das ist was Trump verstanden hat.
Perception beats reality (alternativ: Image is everything). Roy Cohen hat ihn das gelehrt.

Hinzu kommt, dass viele die Inauthentizität der Politiker satt haben. Und Kamala Harris ist in der Hinsicht leider der Prototyp.
Trump lügt, dass sich die Balken biegen. Über fast alles. Und auch Inhaltlich hat er eigentlich nix zu bieten. Aber die Leute merken, dass er sich nicht verstellt. Das kommt an.

Ich sehe den Wahlausgang leider völlig offen.
Hauptschuldig sind die Medien. Und damit mein ich nicht nur Fox News und Co. sondern auch Sender wie CNN, die es nicht schaffen zwischen wichtig und unwichtig zu differenzieren und es erlauben, dass sowas wie die Frage bzgl. ACA-Abschaffung kaum eine Rolle spielt.
Was zählt ist Quote und damit verbundene Werbeeinnahmen und nicht Erklärung/Aufklärung.
Den Film „Network“ aus den 70ern kann ich in der Hinsicht stark empfehlen.

Danach kommt Biden, dass er lange Zeit so borniert war und vmtl. sogar insgeheim froh wäre, wenn Harris verliert.
Danach kommt Harris und der DNC. Die Situation war nicht einfach aber ich denke weiterhin, dass wer anders eine bessere Wahl gewesen wäre.

Bzw. vergisst das alles.
Schuld ist der amerikanische Wähler. Wenn für mich nach 1-2 Folgen Apprentice vor über 15 Jahren direkt klar war, dass der Typ ein kompletter Schaumschläger ist kann es so schwer nicht sein eigentlich. Keine seiner Schwächen sind irgendwie verdeckt oder schwer zu ergründen.
Was mich am meisten aufregt ist echt die Offensichtlichkeit von allem.
Spätenst am 6. Januar 2021 wo Trump nach dem Ansturm auf das Kapitol Stunden brauchte um zu reagieren und sogar zuerst sowas getweeted hat wie „das habt ihr halt davon“ (den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr aber ich weiß noch dass ich gedacht hab „das wars“) hätte es vorbei sein sollen.
Stattdessen stehen wir hier und er hat exzellente Chancen zu gewinnen.
Natürlich sind die ganzen Enabler in seiner Partei auch stark mitschuldig.
JD Vance hat nicht plötzlich eingesehen, dass Trump ja garnet so schlimm ist. Er denkt das weiterhin hat aber erkannt dass es opportun für ihn das nicht zuzugeben.

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Hallo mein Name ist cducsu

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Stimme dir ja teilweise zu, auch was die Authentizität von Kamala Harris angeht. Aber diesen Punkt verstehe ich nicht.
Zum einen sagst du es ja selbst. Er lügt ständig. Und genauso gibt er ständig vor jemand zu sein, der er nicht ist und sich um Dinge zu sorgen, welche ihm offensichtlich nicht am Herzen liegen. Er tut so als wäre er zutiefst religiös, wenn es ihm passt. Er gibt vor sich um diskriminierte Gruppen zu sorgen, wenn es ihm passt. Er tut so als würde ihm die Arbeiterklasse am Herzen liegen, wenn er daraus Vorteile ziehen kann.
Ich glaube auch niemand kann wirklich sagen was sein Standpunkt zum Thema Abtreibungen ist, weil er ihn immer wieder verschoben hat.

Ich habe Trump bisher glaube ich nur ein mal (scheinbar) authentisch erlebt. Einen Moment gesehen, wo er kein Showmensch war, sondern rüberkam wie ein Mann der sich normal mit jemand anderen unterhalten kann. Und das war dieses Jahr, als er in irgendeinem Podcast war und sich mit dem Host über Drogenkonsum unterhalten hat und davon erzählt hat, warum er keine Drogen zu sich nimmt und errnsthaft interessiert schien an den Drogenerfahrungen des Hosts.

Der Moment hatte mir ehrlich gesagt etwas Angst gemacht, weil ich da dachte, dass DIESER Trump in der Mitte verdammt gut ankommen könnte.

Aber dieser Mensch ist er halt sonst nicht. Er ist ein Showmensch der eine Rolle spielt und sie je nach Publikum anpasst. Er verstellt sich konstant.

Wie gesagt, ich habe nicht mal das Gefühl, dass du mir widersprichst (du schreibst selbst er ist ein Lügner und Schaumschläger). Ich frage mich nur woher der Satz kommt, dass er sich nicht verstellt. Weil in meinen Augen tut er auch das, weit über das reine Lügen hinaus.

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Schau dir die Kommentare unter Harris CNN Townhall von gestern an wenn du verstehen willst was ich meine.
Harris Anworten wirken einstudiert und manchmal denkt man sich sie hält sich zurück mit dem was sie wirklich denkt.
Trump lügt zwar aber man denkt nie er sagt etwas, was er eigentlich nicht wirklich denkt. Ich glaub halt, dass er den Großteil seiner Lügen wirklich glaubt (pathologisches Verhalten).
Wenn Harris zu Gaza gefragt wird muss sie einen Balance-Akt machen. Und man weiß halt nicht, was sie wirklich denkt.
Trump ist egal um was es geht immer extrem. Zwischen greatest und worst gibt es nichts bei ihm.
Alles ist entweder das eine oder das andere. Das ist eine klar Positionierung. In aller Regel inhaltlischer Bullshit aber zumindest ist es einfach genug damit man es versteht.
Zumal das Problem ja ist, dass seine Anhänger zu dumm sind die Lügen zu durchschauen.
Ich hab vor kurzem etwas auf reddit gelesen was hängen geblieben ist:
„You cannot speak truth to power when there is no power in truth“

Das ist jetzt aber wirklich nix besonderes, die aller meisten Politiker*innen machen das, auch hier in Europa und so gut wie nie wird das jemanden angekreidet.

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War Trump etwa bei Theo Von? Klingt ein wenig danach :beanjoy:

In der Tat.
Gleichzeitig ist genau das ein häufiger Angriffspunkt rechter Populisten und gleichzeitig sehe ich darin einen der größten Anziehungspunkte von Trump.
Aber nochmal: Hauptschuldig sind die unmündigen Bürger, die das nicht durchschauen (und ja man muss es so sagen)

Von der rechten Populismusfront kommt immer iein Angriff, egal was man wie macht. Würd sie ähnlich frei Schnauze reden, würd dann sowas kommen wie „sie denkt nicht genug nach“. Für die Faschos is es wirklich egal, Hauptsache man ist dagegen (und idealerweise selber das Opfer).

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„frei Schnauze reden“ und „nicht nachdenken“ schließen sich nicht aus.
Es geht hauptsächlich darum keine Angst zu haben zu sagen, was man wirklich denkt.

we have a Bingo

war das jetzt echt geraten?

Alles richtig. Mir gehts nur darum, dass wir aufhören sollten, auch nur ne Sekunde darüber nachzudenken, was die Faschos einen ankreiden wollen. Sie finden immer etwas und wenn sie etwas erfinden, egal wie billig es auch ist.

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okay…aber ich fände es tatsächlich auch politisch klüger keine Angst zu haben zu sagen was man denkt.

Es ist ja eher genau andersrum. Oft wird etwas nicht gesagt, weil man Angst hat wie die Medien und/oder die politisch gegnerische Seite das ausschlachten könnten.
Und dann ist man unauthentisch und das kommt halt schlecht an.

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Dem würd ich glasklar widersprechen. Bestes Beispiel Alexander van der Bellen. Kaum ein Politiker redet bedachter (manche würden sagen behäbiger) als er und nicht mal die Blauen um Kickl würden ihn seine Authentizität wegreden. Authentisch sein hat damit mMn genau gar nix zu tun. Wir leben nur schon lang genug in der populistischen postfaktischen Ära, dass laut und schnell gleich mal als authentisch oder persönlich verstanden wird. Zum Glück gibts da noch Gegenbeispiele wie den Sascha. Wir brauchen nicht mehr sondern weniger Populismus.

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Wie gesagt, ich stimme bei Harris absolut zu. Ihr Messaging und ihr Auftreten ist sehr inkonsistent. Sie verstellt sich auf jeden Fall auch.

Mich irritiert nur wenn ich lese, dass Trump sich nicht verstellt. Und auch hier würde ich wieder widersprechen. Auch er ist wischiwaschi in seinen Positionen, weicht Fragen oft aus wenn er konkret zu etwas befragt wird. Das Thema Abtreibung ist hier immer noch ein ziemlich gutes Beispiel. Aber auch bei den momentanen Kriegen war er immer sehr ausweichend und halt generell bei vielen Themen.
Wie gesagt, er ändert seine Positionen genauso ab wie es ihm passt wie andere Politiker*innen.

Ich glaube mir gehts halt darum, dass man die Ästhetik von „Ehrlichkeit“ oder „Authentizität“ nicht mit wirklicher Ehrlichkeit verwechseln sollte. Nur weil er sich extrem äußert, heißt das nicht, dass er sich nicht verstellt. Genauso wie jemand der sich wie ein Arschloch verhält nicht automatisch der ehrlichere Mensch ist. Meistens ist ein Arschloch einfach n Arschloch.

Wenns nur darum geht wie Trump bei Menschen ankommt… ja, kann sein. Ich wünschte auch Kamala Harris hätte ne klarere Linie gefahren und wäre nicht so nen inkonsistenten Zickzack Kurs gefahren.

Ja, genau der wars. :beanlul:
Kenne ihn sonst nicht aber da hatte ich n Stück von gesehen und war erschrocken, dass Trump sich auch so geben kann. Habe wegen gewisser Streams ja n paar Auftritte von Trump in irgendwelchen Podcasts gesehen aber das war der einzige wo er kurz so schien als hätte er mal seine Maske fallen lassen und einfach mal n normaler Mensch gewesen.