Vegetarier und Veganer im Bohnencosmos

Wie seht ihr das mit veganen Ersatzprodukten? :thinking: sicherlich nicht wirklich gesund und auch nicht super angebaut, aber vom Ressourcenverbrauch bin ich schon immer davon ausgegangen, dass sie weniger benötigen. Ein Tier muss ja die ganze Zeit Futter, Wasser und Platz zum Leben haben. Das fällt bei Ersatzprodukten ja weg.

Ist insgesamt ne ziemlich schwierige Rechnung, weil es eben nicht so einfach ist, sowas direkt gegeneinander aufzurechnen.

Es gibt z.B. Weideflächen für Tiere, da könntest du kaum irgendwas sinnvolles anbauen. Die müssten quasi brach liegen wenn es dort keine Weidewirtschaft gäbe.

Dazu kommt natürlich die Frage: Wo kommt das her?

Das letzte “Dreckshühnchen” aus der Mastzucht um die Ecke, ist vermutlich von der Ökobilanz her wesentlich besser, als das Biohuhn aus der spanischen Sonne. Genau so bringt es der Umwelt ziemlich wenig, wenn ich Bio-Bananen oder Bio-Avocados kaufe, die 1 x um die halbe Welt geflogen sind.

Finde das Video hier dazu ganz nett eigentlich, was die Debatte relativ sachlich beleuchtet (wenn ich mich richtig erinnere):

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Das ist natürlich wahr. Nicht nur, dass man sie nicht anders nutzen kann, die Weidetiere bereichern die Fläche ja auch durchaus was die Biodiversität anbelangt. Sofern es eben eine extensive Beweidung ist. Aber das wird vermutlich nur einen recht geringen Anteil an tierischen Produkten ausmachen :thinking:

Das Video werde ich mir später mal anschauen :slight_smile:

Bei mir kommt ansonsten noch hinzu, dass ich einfach kein Tier essen möchte :smile: also selbst wenn es in manchen Fällen die bessere Wahl wäre, finde ich die Vorstellung, ein Tier zu essen, inzwischen zu unangenehm :grimacing:

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Ajo gut, diese Billigprodukt sind da vermutlich tatsächlich keinen Deut besser.

Da sollte man lieber einfach lokal kaufen und gut ist.

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Vom ökologischen Aspekt kann ich mir ehrlich gesagt schwer vorstellen, dass jedenfalls vegane Ersatzprodukte einen ähnlichen Ausstoß wie Fleischprodukte verursachen. Das Soja, welches für Lebensmittel verwendet wird, wird z. B. ausschließlich in Europa angebaut. Soja etc. für Tierfutter wird größtenteils von weither exportiert, wofür bekanntlich auch riesige Mengen Regenwald gerodet werden. Die Produktion von Ersatzprodukten durchläuft ab dann genau die selben Schritte wie bei den Tierprodukten.

Geht relativ lang das Video, aber waren ganz interessante Aspekte dabei zu dem Thema.

Die große Veränderung bzw. Akzeptanz (und in manchen Kreisen eher stillschweigende Toleranz) kann ich in Deutschland schon seit gut fünf Jahren feststellen. Ich lebe inzwischen seit elf Jahren vegetarisch/vegan und damals war die Welt noch eine andere. :wink:

Kommt aber natürlich trotzdem darauf an, ob wir von großen Städten wie Hamburg, München, Berlin sprechen oder von Kleinstädten in z.B. Bayern, wo dir die Bedienung in der Wirtschaft mit hochgezogenen Augenbrauen vielleicht ein paar Pommes zusammenschustern kann.

Unter’m Strich finde ich das Leben in Deutschland als Veggie heutzutage richtig easy. Habe auch Jahre im Ausland verbracht und es gibt echt Länder, da hat man selbst als Vegetarier nichts zu lachen. :slight_smile:

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Bei Ersatzprodukten auf Ei-Basis sehe ich das ähnlich wie Du. Ich finde es zwar gut, dass es Forschung in diese Richtung gibt, aber das kann nur ein Übergang sein zu bio und vegan.
Bzgl. der CO2-Bilanz sind tierische Produkte immer schlechter als vegane Alternativen. Nicht nur Fleisch, auch Fisch, Eier und Milchprodukte sind energieintensiver als man denkt. Egal, ob man sich den Energie-, Wasser- oder Flächenverbrauch ansieht. Drei Beispiele, lesen müsst ihr selber:
CO2 Rechner
Albert Schweitzer Stiftung zur Ökobilanz von Pflanzenmilch (Ausnahme: Kalifornische Mandelmilch hat einen erhöhten Wasserverbrauch im Vergleich zu Kuhmilch, dafür eine bessere Klimabilanz)
WWF - Klimawandel auf dem Teller

sehe ich anders. es braucht nicht zwingend eine globale vegane ernährungsweise um die entsprechenden ziele zu erreichen. ich sehe hier gezüchtetes Laborfrleisch als deutlich erfolgsversprechender an.

bio ist übrigens ein etikettenschwindel erster güte. das label sagt nichts über die ökologische verträglichkeit oder das tierwohl bei der produktion aus.

stimmt, nur ändert das nichts daran, dass die vegetarischen ersatzprodukte auch ihrerseits ökologisch noch sehr weit vom optimum (lokale produktion, saisonale verarbeitung etc.) entfernt sind.

https://www.youtube.com/watch?v=dTxf4a9mLHI
Von der Aufbereitung ist es nicht das beste Video von Niko Rittenau, aber inhaltlich werden die Hauptpunkte von Mailab, die gegen Veganismus sprechen, deutlich entkräftet.

Beispiel 1: Für den Ackerbau nicht nutzbare Fläche kann als Weidefläche genutzt werden. Antwort: Als verwilderte Fläche wäre diese Fläche viel mehr wert und würde als Wald CO2 binden und Wildtieren Lebensraum bieten.

Beispiel 2: Nicht essbare Pflanzenabfälle können als Tierfutter verwendet werden. Antwort: Wenn überhaupt können nur Rinder “Pflanzenabfälle” essen. Schweine und Hühner ernähren sich ähnlich wie wir. Die Pflanzenabfälle werden vielmehr benötigt, um z.B. Pflanzenkohle oder Humus zu erzeugen, der zurück auf das Feld kommt, um den Einsatz von weiteren Düngern zu reduzieren.

Beispiel 3: Wir benötigen Kot aus der Tierhaltung für Dünger. Antwort: Richtig aufbereitet könnte man auch den Kot von Menschen als Dünger benutzen. Auch pflanzliche Düngung z.B. mit Leguminosen wie Klee wäre möglich und würde nur einen Bruchteil der Fläche, der Energie und des Wassers benötigen.

Wir sind da doch ziemlich auf einer Wellenlänge! :sunglasses:
„clean meat“ finde ich auch super. Manche würden es sogar als vegan bezeichnen, obwohl es tierischen Ursprunges ist. Aber das Tierleid wird bis auf einige benötigte Stammzellen zu Beginn der Produktion weitestgehend vermieden. Und das Fleisch könnte gesünder sein (verbesserte Zusammensetzung der Fettsäuren), ohne Medikamente auskommen und eine wesentlich bessere CO2-Bilanz haben. Da erwartet uns die eigentliche Revolution.

Dass Bio teilweise zu niedrige Standards hat, sehe ich auch so. Und regional, saisonal und möglichst unverarbeitet ist selbstverständlich immer vorzuziehen.

Gutes Video, vor allem wenn es deutlich ausklammert worum es nicht gehen soll. So kam man sich besser einem sehr komplexen Thema nähern.

Blockquote[quote=„Tojan, post:351, topic:1921“]
bio ist übrigens ein etikettenschwindel erster güte. das label sagt nichts über die ökologische verträglichkeit oder das tierwohl bei der produktion aus.
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Pauschal Stimme ich dir nicht zu, ich denke das Problem ist die Erwartungshaltung gegenüber Bio und was da eigentlich mit bezweckt wird. Ich gebe dir aber durchaus recht, dass es auch bei Bio notwendig ist zu vergleichen was Demeter, Bioland oder Ecovin machen und ob es blödsinn ist demeter möhren aus Spanien zu kaufen. Ich tue mich nur etwas schwer mit der Verallgemeinerung, das Bio automatisch Etikettenschwindel ist.

Blockquote

So oder so ähnlich z.B.

Beim Thema artifizielles Fleisch bin ich vorsichtig freudig erregt.:slightly_smiling_face:

Der Punkt ist, dass medial Eigenschaften mit Bio assoziiert werden, die das Label schlichtweg nicht festlegt. Zum Beispiel in Sachen tierwohl ist Bio schlichtweg nicht aussagekräftig, da es nur Informationen über die nahrungsmittelzufuhr enthält und nur sehr begrenzte über die haltungs- und schlachtungsbedingungen. So ist es durchaus üblich, dass konventionelle landwirtschaftsbetriebe bessere haltungsbedingungen haben als Bio - Betriebe.

Dazu kommt, dass Bio nicht gleich Bio ist, da die verschiedenen existierenden siegel ganz unterschiedliche Standards ansetzen.

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Jupp, dem Stimme ich zu. Kann sein, dass ich mit den Gedanken zu sehr bei biologischer Landwirtschaft war.
Am Ende sollten die Verbraucher sich mit der Frage auseinander setzen, woher bekomme ich mein Fleisch, Eier, Milch, kann ich das selber angucken oder ein vertrauenswürdiges System finden das mir sagt, dass dort alles erdenklich gute getan wird um möglichst perfekte Haltungsbedingungen zu schaffen.

Einige Siegel kann man sich sogar schlicht kaufen (AMA Gütesiegel in Ö zb) ohne dass je irgendwas kontrolliert wird solange man zahlt…

Den Thread gerade erst entdeckt! ^^

Freut mich, ich finde Hafermilch sowieso beschte. Sojamilch schmeckt nativ ziemlich igitt und Mandelmilch ist zu teuer und fettig ^^

Es ist eh erstaunlich, dass wir solange das Protein in zB Hafer den Kühen verfüttert haben, um das Protein heraus zuextrahieren anstatt es einfach mechanisch mit Wasser auszuwaschen und zu lösen.

Hat jemand von euch schonmal selbst Hafermilch oder Sahne hergestellt ?

@Skalli ja diesen “Gegenargumenten” bin ich auch schon begegnet ^^
Wir brauchen doch die Kühe für die ganzen Weideflächen. Als könnte es keine Flächen geben, die nicht vom Menschen genutzt werden ^^ Auch frisst keine Kuh nur Gras, sondern braucht Kraftfutter, damit sie auf ihre 50-100 L/Tag Milch kommt…Und die einzigen Kühe die auf Weiden grasen stehen meist in der Werbung ^^ Viel eher wird ja das meiste Grünland direkt zu Heu gemäht und den Kühen im Stall gegeben. Das hat dann aber sogar weniger Protein als Frischgras. Und die Wiesen sind ja auch nicht nativ, da braucht es enorm viel Pflege, damit die Wiese eher aussieht wie ein englischer Vorgarten, statt ein artenreiches Biotop. Also das geht ja vorallem darüber, dass durch regelmäßige Mähen, das Unkraut unterdrückt wird und nur das Gras durchkommt. Dabei geht aber alles andere, auch die noch wohnenden Insekten drauf.

Extensive Beweidung ist einfach beste, weil man dann direkt sich nen Großteil der Pflege von Wiesen für den Umweltschutz sparen kann.

Hab auch mal verschiedene pflanzliche Milchsorten ausprobiert.

Bin jetzt auch meistens bei Soja-Milch. Hafermilch war mir irgendwie zu wässrig, und hat mich immer an die komische 0,1% Fett Milch aus Dänemark erinnert.

Mandelmilch ist mir viel zu süß.

Sojamilch hat zwar auch so einen leicht nussigen Geschmack, aber daran hab ich mich gewöhnt.

Weiteres KO-Kriterium für Hafermilch ist auch, dass mein Milchaufschäumer da keinen Schaum hinbekommt :smiley:

Du hast Probleme. Man kann sicher den Fettgehalt nachträglich erhöhen. Ich brauche eh nur Milch wenn ich mir ab und zu ein Müsli können will, dass ich nicht trocken esse ^^ Also ehrlich gesagt, ist Soja-Hafermilch ne ganz gute Kombi. Oder aber Reis ist eig auch super.

Liegt aber nicht an deinem Michaufschäumer :stuck_out_tongue: Hafer- und Mandelmilch lassen sich nicht wirklich aufschäumen. Es gibt extra Hafermilch, die zum aufschäumen geeigent ist.

Da 99% meines Milchkonsums aus aufgeschäumter Milch für den Kaffee besteht, ist das durchaus ein relevantes Problem :smiley:

Wie gesagt, hab mich mit dem leicht nussigen Geschmack der Sojamilch eigentlich angefreundet mittlerweile :slight_smile:

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