Die Begriffe „skeptisch“ und „kritisches Denken“ sind ja leider etwas in Mitleidenschaft gezogen worden in letzter Zeit, das wilda Layout verstärkts dann noch
Hab das aber dann schon als ernstzunehmendes Magazin wahrgenommen nach dem ersten Blick.
Genauso wie „Querdenker“. Bin auch gespannt, ob sich die Begriffe so schnell erholen werden.
Der ist mir vor gar nicht so langer Zeit in einer Serie (ich glaub die Simpsons ) untergekommen, da war er noch nicht so geframed wie heute. Hat iwie strange gewirkt.
War in Stellenausschreibungen eine weit geforderte Fähigkeit bis ca. 2020.
Hm? Skeptisch und kritisch denken auch schon auf der Liste?
Die Memo hab ich irgendwie nie gekriegt…
Muss da auch immer an den tiefen Fall der nachdenkseiten denken.
Zu Beginn waren sie für mich die Hauptquelle für viele interessante Artikel und Gedanken, sie haben mich tatsächlich zum Nachdenken angeregt.
Aber dann kam die Annexion der Krim, wo immer noch zu sehr Russland in Schutz genommen wurde, vieles andere konnte ich aber noch gut konsumieren.
Aber mit Corona ging dann leider das Geschwurbel so richtig los.
Mittlerweile sind sie anscheinend eine reine Plattform für BSW-Bullshit. Und was davon zu halten ist, naja…
Wenn ich das Thema verbrannte Begriffe nochmal aufgreifen darf:
Dass der oder die Querdenker/in dazu gehört find ich völlig nachvollziehbar. Eine fragwürdige Gruppierung gab sich ja diesen Namen.
Aber bei anderen Begriffen wundere ich mich doch.
Der altehrwürdige Skeptizismus zum Beispiel oder das kritische Denken. Das sind und waren für mich immer noch Säulen einer akademischen und intellektuellen Praxis, ohne die keine sinnvolle Generierung von Wissen oder allgemein auch Diskussion stattfinden kann.
Oder so ein anderes Beispiel wäre differenzierte Betrachtung. Einen Prof. Willaschek hab ich z.B. noch im Ohr, der sagte uns mal (eigentlich für mich fast banal), dass die Position der diskursiven Abwägung od. sogar Zurückhaltung immer dann eine sehr legitime Position ist, wenn man noch zu keinem argumentativ hinreichend sinnvollen Ergebnis kommen kann.
Sicher gibt es noch mehr solcher für manche verpönten Begriffe, weil man Angst vor dem Applaus der falschen Seite hat oder einfach nur argwöhnisch geworden ist?
Welche Auswirkungen hat das auf unseren Diskurs, wollen wir uns wirklich die Worte nehmen lassen oder uns selbst dieser Worte berauben?
Bin da ganz eigentlich bei dir, aber ich merke schon auch, dadurch, dass sich unteranderem eben genau diese Querdenker und Verschwörungstheoretiker auch gerne mal selbst als Skeptiker beschreiben (nicht selten, ohne zu wissen, was das überhaupt bedeutet), hat sich der Begriff ein bisschen verschoben, bzw wird im kolloquialem Sinne dann häufig eben mit dieser Gruppe an Menschen verbunden.
Es wird sich halt schnell auf so ein Narrativ gesetzt, dass sich in eine märtyrerhafte Opferrolle erzählt „Unser systemkritisches Denken wird schon im Keim erstickt - so werden wir Skeptiker mundtot gemacht von der Diktatur der Systemzombies.“ oder so ähnlich.
Um Himmels Willen mach doch mal halblang
Ich hab weder gesagt, dass die Begriffe „auf der Liste“ oder „verbrannt“ seien, sondern bei mir erstmal eine Augenbraue hochziehen lassen, weil die Begriffe oft genug falsch benutzt wurden. Denn „skeptisch“ war beispielsweise in der Querdenkenbewegung doch wirklich niemand. Skeptisch sein heißt ja, etwas nicht zu wissen und noch zu keinem Schluss gekommen zu sein, wohingegen diese Leute immer sehr überzeugt schienen und keine den Standpunkt widerlegenden Beweise akzeptiert haben. Das heißt doch nicht, dass ich mich deswegen direkt vor allem verschlossen habe, was von diesem Magazin kam, sondern dass ich nachgeschaut hab, was überhaupt geschrieben wurde.
Ich kritisier auch ganz bestimmt nicht, wenn jemand wirklich skeptisch ist.
Also meine Worte brauch ich mir jetzt wirklich nicht im Mund herumdrehen zu lassen, um dann als Strohmann für irgendeine Diskursgefährdung dazustehen.
@Nesis90
Ich wollte dir und niemand sonst damit in den Reifen schießen, dann kam das leider falsch an, verzeih.
Ich hab das nur aufgegriffen, weil der „problematische Begriff“ wie ich ihn jetzt mal nennen möchte, zur Sprache kam. Das fand ich bemerkenswert, weil das ja nicht nur jetzt und hier anklingt. Kein Ding. Das war der Aufhänger für meine Überlegung, nicht mehr, nicht weniger.
@HerrDirk
Ja… ich verstehe woher manchmal ein Argwohn kommt, deshalb wollte ich ja bestimmte Begriffe verteidigen. Begriffe und Sprache wird immer wieder neu betrachtet, unterliegt einem diskursiven Wandel und wird auch missbraucht. Deshalb will ich ja einen Austausch „zur Sache“ stark machen und gleichzeitig die Auseinandersetzung mit (Grund-)Begriffen gutheißen.
Das könnte dann auch missbräuchlichen Verwendungen den Wind aus den Segeln nehmen und den antagonistischen Tendenzen ebenso entgegensteuern, so meine Überlegung.
Ich glaub das war auch schon im Wesentlichen der Punkt, wenn mir noch was schlaueres einfällt, schreib ich vielleicht noch was aber nicht mehr heut nacht.
Leider wurde das, wenn ich mich richtig erinnere, auch manchmal von seriöseren Quellen aufgegriffen als „Coronaskeptiker“
Meiner Meinung nach ist gegen so Begriffe auch nichts einzuwenden. In (Internet-)Diskussionen oder auch Profilen oder Beschreibungen sind sie aber halt auch eine gute Red-Flag, um aufzupassen. Wenn sich wer als Skeptiker und kritischer Denker bezeichnet, der selber denkt und die Welt, Politik, Medien etc. hinterfragt… Da sollte man dann halt 2x oder andere lieber 3x drüber lesen. Gerade auf X kann man oft Beiträge lesen und anhand von Namen und Profiltext auch Bingo spielen.
Also - wenn ich meine Ruhe haben möchte bezeichne ich mich einfach als „skeptischer Systemling“?
Vollste Zustimmung.
Ich glaube bzw. hoffe, dass das in den USA aktuell immer noch eine riesengroß angelegte Sozialstudie ist, wo man herausfinden will wie sehr man Scheiße labern und Dreck am stecken haben kann - und trotzdem noch zum US-Präsidenten gewählt wird.
nun…
freiwillig
Und wo ist hier der Witz?
https://fxtwitter.com/RonFilipkowski/status/1857065413860811059
Wie absurd aber gleichzeitig lustig, ich hoffe sie machen was draus