Victoria 3

Ok dann versuche ich mich hier mal mit einem Thread zu Victoria 3, dem neuen Globalstrategiespiel von Paradox Interactive.

Persönlich hab ich von Paradox bisher nur CKIII und Stellaris gespielt.
Victoria 3 ist da schon ne Ecke trockener und nüchterner in der Präsentation.
Aber natürlich auch sehr interessant in der ganzen Verzahnung von Waren, Wirtschaft. Innen- und Außenpolitik.

Eine erste Frage von mir wäre:
Gibt es eine grundsätzliche Notwenigkeit oder Druck der langsam entsteht, für eine liberalere Gesetzgebung?
Ich hab mit Schweden begonnen, die ja ansich schon zu Beginn recht liberal aufgestellt sind und hab nun auch nach und nach mich weiter in die Richtung entwickelt.
Trotzdem ist man ja quasi immer am verärgern von Interessengruppen, wie Industrielle oder Grundbesitzer. Deren Stärke nimmt dann ab, aber man verliert ja auch die Boni.

Ich könnte nun die konstitutionelle Monarchie mal ablösen durch eine Republik, oder auf komplett freie Wahlen wechseln, aber die (langfristigen) spiel-technischen Auswirkungen sind mir da erstmal nicht bewusst. Außer das da einige stark dagegen sind, sich radikalisieren wollen ect.

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Cool, dachte schon ich muss bald so einen Thead eröffnen, schön spielt es noch jemand anderes hier.

Zu deiner Frage kann ich leider nichts sagen, kam bisher noch zu wenig zum spielen, um da wirklich einen Durchblick zu haben.

Ja es wurde gestern gleich etwas beantwortet.

Auf der veröffentlichten Roadmap(zu der auch Steinwallen wiedermal ein schönes Video gemacht hat) ist es ein Punkt, dass man auch eine konservative und autokratische Spielweise interessanter und spielbarer machen will.

gut zu sehen, dass sie bei Warfare ran wollen.
Das scheint ja das größte Problem aktuell zu sein, nach allem was man hört.

Ich bin gespannt auf das Spiel, werde aber ein paar Updates abwarten, bevor ich mich dran traue.

Mir geht es aufn Sack, machste gute Diplamtische Verhältnisse, um ein Krieg gegen Österreich zu machen und plötzlich bist du im Drei Fronten Krieg wieder, trotz gute Diplomatische Verhältnisse :kappa:

ja sehr umstrittenes Thema wohl, gibt auch einige die es gut finden, z.b. Steinwallen meint ja ihm gefällt es im Grundsatz sehr gut und passt wunderbar hinein.
In jedem Fall ist es aber wohl aktuell kaum nachzuvollziehen, was da wie und warum im Detail passiert, wenn man sich nicht die Formeln anschaut die da arbeiten.

Ich hab einen Krieg selber auch noch gar nicht probiert, hatte mit dem anderen genug zu tun und das Risiko, da selbst bei kleinen Sachen, sofort Großmächte mit rein zu ziehen ist halt groß.

Hab mir bisher nur ein paar Videos von Ludi angeschaut, in denen er zeigt wie man „exploiten“ kann und ja… da warte ich lieber noch etwas :slight_smile:

Hier z.B. im aktuellsten Video ab 10:53:

Steinwallen muss ich mir bei Gelegenheit auch mal anschauen, ob der Kanal was für mich ist.

Dass man wohl auch wirklich ohne viele Kriege auskommen kann, reizt mich auch wirklich am meisten am Spiel.
Bei EU4 läuft es ja doch immer wieder auf Eroberungen raus.

Guten Tag.

Ich habe es nun beim ersten Verständnis-Run mit Argentinien ins Lategame gebracht, dabei so einiges über die Ökonomie, Migration und Innenpolitik gelernt. Kriege habe ich wenige und begrenzte geführt - das hat beim Industrialisieren und Diversifizieren einer ganz klein anfangenden Wirtschaft sicher nicht geschadet.
Man merkt schon recht deutlich, dass beim Entwickeln der Fokus auf diesen Elementen lag. Handel und Produktion sind deutlich ausgereifter als Diplomatie und Kriegsführung - leider kommt die KI noch nicht mit der Komplexität der Wirtschaft und vor allem von Handelsbeziehungen mit, einigermaßen vernünftiges Management reicht als Spieler, um in der Hinsicht alles in die Tasche zu stecken. Ohne größere Eroberungen habe ich meine Wirtschaft jetzt auf Großmachtstatus gehoben und wachse exponentiell weiter.

Edit: Fast noch schlimmer ist die Unfähigkeit der KI, im späteren Spiel der steigenden Radikalisierung etwas entgegenzusetzen. Im Lategame stolpern manche Mächte nur noch von einem Bürgerkrieg in den nächsten.

Zu den Zahlen hinter der Kriegsführung gibt es einen sehr interessanten Reddit-Beitrag, auf den sich glaube ich der bereits erwähnte Steinwallen auch schon bezogen hat.

Der Kern-Tradeoff ist in meinem Verständnis mehr Autorität und direkterer Zugriff auf die politischen Verhältnisse vs. Flexibilität und Effizienz bei der Gesetzgebung. Das ist aber recht abstrakt und mE auch zum guten Teil eine Frage dessen, was man sich unter seiner eigenen Herrschaft vorstellt, welche Interessengruppen einem am ehesten nützen und wie man die möglichst einflussreich hält.

Druck auf liberalere Gesetze entsteht am ehesten dadurch, dass mit steigendem Wohlstand und durch Urbanisierung die Intelligenzia und die Gewerkschaften an Mitgliedern und Einfluss gewinnen.

Bis der nichts mehr zum Exploiten findet, kannst du lange warten. :smiley: Aber es schadet jedenfalls nichts, noch ein paar Hotfixes, vielleicht auch das erste große Update abzuwarten. Im Moment sind schon noch viele etwas seltsame Kinderkrankheiten im Spiel.

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Hab gerade als Schweden meinen ersten Krieg geführt und Bremen erobert, welches Ölquellen bekommen hatte :smiley:

Joar war schon lustig wie Bremen mit seinen 3 Bataillonen ungefähr 10 Angriffe abwehrte von meinem 30 weil angeblich meine Marineunterstützung zu gering ist.
Klar bei 15 Flottillen gegen eine gegnerische.

Aber Dänemark war mit eingestiegen, mit dem Hinweis, das es nun mich nicht mehr als Kandidat unterstützt Skandinavien zu gründen.
Also nochmal geladen, ewig wieder gesucht wo das geht, (Kulturen-tab) und hatte tatsächlich die 11/11 Staaten zusammen um Skandinavien zu gründen.
Nun jetzt herrscht Chaos. Ich bin von 5 Staaten auf 16 gewachsen incl Überssegebieten Kolonien und Revolten in Norwegen und bin fett im Minus. Keine Ahnung was das wird. Mal schauen.

Bin mit meinem Schweden-Lern-Spielstand nun im Endgame angekommen.
Es ist eine etwas zwiegespaltene Erfahrung muss ich sagen.
Einerseits hat es schon viel Spaß gemacht, die Wirtschaft ausbauen, die Liberalisierung voran bringen ect.
Aber je weiter man kommt und man dann nur noch die Bau-Warteschlange füllt, welche dann durchgehend mit 10-20 Gebäuden läuft, desto weniger hat man den Eindruck mit Einzelaktionen noch direkt noch etwas zu beeinflussen.
Da war das 1. Drittel weit interessanter.

Hinzu kommt, das ich gerade nicht so richtig weiß was ich überhaupt machen soll.
Die Wirtschaft brummt, ich bin eine der Top 2-5 Nationen, Frauenwahlrecht, Republik, Arbeitsschutz, Sozialhilfe, kaum noch Diskriminierung und nur wenig Radikale konnte ich erreichen, aber mir frisst die Sozialhilfe nach und nach den Etat weg. Obwohl ich schon auf niedrigster Stufe runter bin.
Ich hab einen zu hohen Migrations-Zustrom als das ich die alle beschäftigt bekomme.

willkommen im Problem der modernen :kappa:

Das heißt also, du musst einen Weg finden, die Staatseinnahmen besser zu gestalten das trotz deiner Sozialausgaben, noch im plus bist. Das Problem kenne ich aber auch

Das Endgame scheint ja irgendwie bei Paradox-Games generell eher schwach zu sein.

Zumindest bei EU4 kann ich mich nicht erinnern, dass ich oft bis in die letzten Jahrzehnte gespielt habe (spontan kann ich mich nur wirklich beim Three Mountains Achievement dran erinnern, aber auch nur, weil ich das nur ganz knapp vor 1821 geschafft habe :smiley:)

Bei EU4 gab es ja einige Anpassungen über die Jahre, die das Endgame attraktiver machen sollten (Kohle z.B.), aber hat nie wirklich bei mir gegriffen. Irgendwann ist man einfach so übermächtig, dass es keinen Spaß mehr macht…

Ich zieh es eigentlich immer bis zum Ende durch und oft wünschte ich, es ginge noch 100 Jahre weiter

Ich habe die letzten zehn Jahre auch hauptsächlich fürs Achievement durchlaufen lassen. Die Erfahrung war sehr ähnlich - nicht mehr viel zu reformieren, die Wirtschaft brummt, Konflikte um ihrer selbst willen mochte ich dann auch nicht mehr anzetteln. Und wenn alle relativ wohlhabend sind, muss man schon sehr auf Krawall gebürstet sein, um je interne Probleme zu bekommen.

Im Prinzip wären ja große Kriege der Cashsink für zwischendurch, damit man nicht einfach ungestört in den Himmel wachsen kann - aber die gibt das momentane Kriegsmüdigkeit-System kaum her, weil oft schon eine eingenommene Provinz die Kapitulation binnen einiger Monate bedeutet. Da müssen sie dringend noch dran schrauben, ich kann mir auch eigentlich nicht vorstellen dass das so beabsichtigt ist.
Im Allgemeinen lässt die Außenpolitik mE noch vieles zu wünschen übrig.

Eine Sache ist natürlich auch eine passende historische Gegebenheit. Rohstoffe und deren Vorkommen.
Mir das halbe Venezuela zu holen und die weltgrößte Ölförderung aufzubauen, war einfach zu reizvoll.

Aber Kriege und gerade Marineinvasionen können auch sehr nervig sein. Ich hatte in Afrika mir ein relativ kleines Land geholt um das mal zu probieren.
Dort sind 2 angrenzende Länder beigesprungen. Meine Armee und auch Marine war zwar haushoch überlegen und hat quasi jede Schlacht gewonnen.
Nur sobald die Anlandung erfolgreich war, eröffneten sich 2 neue Fronten, die von meiner Armee noch nicht besetzt waren und aufgrund der langen Anreise, sind die Fronten ohne meine Gegenwehr gefallen, und damit die gesamte Anlandung gescheitert.
Da es keine Möglichkeit gibt, weitere Generäle vor der Küste zu parken, können die immer erst bei Entstehung der Front anreisen, was dann zu lange dauerte.

Wie schauts aus, spielt noch jemand?
Hab nach einer längeren Pause die Woche mal wieder recht inteniv eine neue Runde gestartet.

Hatte ein vergleichsweise einfaches Spiel mit Preußen
Ohne größere Probleme schließen sich ja viele deutsche Kleinstaaten nach und nach an, mit denen man von Anfang an in einer Zollunion ist.
Hab dann nach und nach ausgebaut und kräftig refomiert, dabei tunlichst die Sozialhilfe ausgelassen und bei Kultur nur auf die vorletzte Stufe.

Konnte dann auch mal die Kolonisierung ausprobieren, war alles machbar.

Im Endgame wurde es dann aber doch nochmal spannend.
Niederlande waren mein Protektorat und als die dann das 2. Mal bei einer Revolution ihrer eigenen indonesischen Kolonien den Rückzieher gemacht haben, als ich helfen wollte, hat es mir gereicht und ich wollte sie zur Marionette machen.

Dabei ist allerdings halb Europa eingestiegen. Frankreich und Österreich auf der Gegenseite, Russland bei mir, auch wenn die nur eine Ablenkung waren.
Aber ich hatte noch ordentlich Kriegsziele übrig und war technologisch überlegen. Also mal schön Ungarn und Slowenien befreit und Böhmen + Österreich selber direkt erobert.

Der Krieg war knapp, aber vom Kaiserreich Österreich ist nun nicht mehr viel übrig :slight_smile:

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Habe über den Weihnachtsurlaub mal eine Zeit lang gespielt und fand es auch gar nicht schlecht.
Werde aber aus diversen Gründen erstmal 1 oder 2 größere Updates abwarten, bis ich es wieder anpacke

Dito.

Mir versaut es am Ende der Außenhandel. Es funktioniert irgendwann einfach nicht mehr mit der Immersion, wenn Exportpreise zur Hälfte auf Basis eines hypothetischen Angebot-Nachfrage-Verhältnisses ohne Außenhandel ermittelt werden.

Kenne mich in dem Punkt nicht gut genug aus, aber ich glaube man muss da irgendwo tricksen, damit das Spiel noch funktioniert.
Bei jedem 2. Konflikt würde es sonst den eigenen Markt komplett auf den Kopf stellen, da Abhängigkeiten und Mechanismen real halt nochmal weit verzweigter sind.

Ich gehe auch davon aus, dass das viel hin und her entwickelt und lange getestet wurde und nicht so einfach zu beheben sein wird.
Aber wenn das ganze das Spiel prägende System aus Abhängigkeiten nur dann funktioniert, wenn man eine ganz zentrale Mechanik davon ausnimmt, dann ist das für mich ein Problem.
Nicht nur auf der Prinzipienebene, sondern auch weil gerade für größere Nationen wirklich seltsame Ergebnisse dabei herauskommen.