[Vorschlag] Größerer Stellenwert der Synchronisation bei Kino +

Oft habe ich auch das Gefühl, dass das so ne kindische „Angeberei“ ist. Nicht, dass ich das jemandem vorwerfen will aber das gibts auch in meinem Freundeskreis. Ein Kumpel der lange in den USA war wollte Deadpool auf Englisch schauen. Ein andere Kumpel dem sein Englisch eher semi gut ist, ist dann da mit und hat danach ganz stolz rumerzählt, dass er den Film ja im Original gesehen hat. Bei genaueren Nachfragen meinerseits wurde schnell klar: Der hat die Hälfte des Films nicht verstanden xD

Da bleib ich lieber bei Deutsch. Da versteh ich auch 100% :smiley:

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Nur mal so generell gesprochen: es gibt mehr Filme als man denkt, die eine gute Synchro aufweisen. Und man sollte auch nicht immer glauben, dass so viel verloren geht durch eine deutsche Fassung. Manche Filme sind auch im Original nicht lustig oder gut geschrieben, werden aber 1:1 und sinngemäß übersetzt und müssen sich dann trotzdem gefallen lassen, dass die deutsche Synchro “wieder mal unter aller Sau” war. Was bleibt, ist der Klang einer Stimme, den man eben nicht so leicht ersetzen kann. Da sehe ich halt immer die stärksten Angriffspunkte, wenn eben ausdruckslose Sprecher verwendet werden.

Aber gut, das Thema ist auf jeden Fall interessant und wir haben auch schon 3 Synchron-Schauspieler, mit denen wir was machen wollen und können. Und zwei davon wollen zu uns kommen. Wer das ist, möchte ich noch nicht verraten, aber wir sind definitiv an den Gästen und dem Thema dran.

Und ja: ich sehe das Meiste im O-Ton, deswegen kann ich nie viel zu der Synchro sagen. Das hängt aber auch vom Verleih ab. Viele Filme von Universal habe ich in letzter Zeit nur auf Deutsch gesehen. Andere sehe ich mit Untertiteln, was aber nicht heißen muss, dass auch genau diese Texte vertont werden.

Hoffe, das reicht erstmal an Infos.

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Na man gut das ich die deutsche Syncro von Serien trotzdem teilweise einfach grottig finden kann :smiley:

Schaue ich mir alleine GoT oder TWD an, dann wird mir bei der deutschen Syncro schlecht.
Es gibt immer auch positive Sachen, jedoch sollte man deswegen das andere nicht in den Himmel loben.

Und nein ich bin niemand der alles nur auf englisch schaut, im Gegenteil. Ich habe nur einfach irgendwann bei Serien umgestellt, denn oft wie von ForboJack angesprochen gehen viele Wortwitze etc verloren.

Also bei Simpsons sind die Stimmen ja schon geschwankt, es dauerte ne Weile bis die meisten Nebencharktere ihre eigene nicht wechselnde Stimme bekamen. Grade bei den Simpsons gab es ne große Fluktuation der Sprecher. Ausnahme waren die Hauptcharactere. Wenn man sich Nelson oder Ralph Wiggum aus den ersten Staffeln anhört.

Naja das ist ja nur logisch. Da 1 zu 1 Üb ersetzungen selten, Lippenynschron sein würden und das will dann auch keiner sehen. Also muss man sich überlegen was passt auf die Lippen und kann in der deutschen Sprache ein guter Wortwitz sein, das ist die wahre Kunst der Synchronarbeit.

Was Scrubs und King of Queens sehr gut gemacht haben (Scrubsnoch mehr als KoQ, da KoQ auch viel mit Situationskomik agiert und Scrubs mehr mit Wortwitz und Metahumor), aber auch bei Scrubs z.B. spricht Elliot auch ab und zu deutsch und das macht ja dann auch keinen Sinn im deutschen, wo sie es dann zu dänisch gemacht haben ^^

Im allgemeinen muss ich @BohneAusLeidenschaft aber schon recht geben, dass in Deutschland die Synchronarbeit nicht genug geschätzt wird, dabei haben wir eine der besten Synchronkulturen, wenn nicht die beste, der Welt. Nur viele wissen halt nicht was man so in anderen Ländern als “Synchronarbeit” betitelt.

Also zumindest ein Spezial zur Deutschen Synchronkultur von Kino+ würde ich auch begrüßen.

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Einige sollten da mal in unsere osteuropäischen “VoiceOver-Länder” schauen.

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Das war bei den Bud Spencer und Terrence Hill Filmen aber auch schon ne abenteuerliche Kunst neben den Texten. Von der Lippensynchronität mal abgeshen haben sie die Beiden manchmal reden lassen, wenn man ihre Münder nicht gesehen hat (und sie im Original gar nichts sagten) und manchmal sah man sogar auch ihre Münder sich nicht bewegen. :smile:

Ja gut, das ist aber ja auch schon n paar Jahre her seit die Synchronisiert wurden ^^ Und selbst diese relativ schlechte Synchro, hat die Filme erst richtig geil gemacht :smiley: (auch diese soundeffekte bei den prügeleien ^^)

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Absolut, das Alter plus den Kultstatus dank der deutschen Texte lässt darüber hinwegsehen oder macht es gerade erst reizvoll, aber immerhin gibts sone positiven Ausreißer in der deutschen Synchrongeschichte. :stuck_out_tongue:

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Das war ja auch nicht nur Synchro, sondern Rainer Brandt-Kunst :smile:

Ich möchte noch ergänzen: Ich dachte immer die Synchro bei den Hill/Spencer Filmen sei eine deutsche Eigenheit, bis ich vor einigen Monaten erfuhr, dass auch die Synchro in Spanien, Albanien und einigen anderen Ländern ebenso sprachliche Eigenheiten mit absolutem Witz vermischte und dort Kult wurde. Maßgebend war wohl auch zu deren Erscheinungstermin Rainer Brandt der erst dafür sorgte, dass auch in Italien die Filme nicht ganz so ernst synchronisiert wurden und den Weg so n andere Länder fanden

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Da hatte aber jemand den richtigen Riecher, denn für die Filme passt diese Art der “Synchronisation” einfach perfekt. Wo anders oder mit anderen Sprechern hätte das niiiiemals funktioniert.

Allgemein muss man aber sagen, dass die Synchronisation eine winzig kleine Nischenbranche des Films/Fernsehens ist und zur Zeit starkem Druck ausgesetzt ist. Wo früher noch über Dialogbücher diskutiert werden konnte, muss jetzt während der Veröffentlichung der Serie schon die nächsten Folgen gemacht werden. Anstatt zu warten, bis alles synchronisiert ist. Da hat man für eine Folge manchmal nur noch eine Woche Zeit (von der Takung bis zur Mischung).

Was ich glaube was sich seit früher bei Snychros geändert hat ist das es jetzt professioneller ist und auch die US Studios mehr auf Synchro achten da das Internationale Geschäft ja an Bedeutung gewonnen hat. Ich glaub eine Synchro wie bei Ghostbusters wäre heute so nicht mehr möglich.

Klar ist es nahezu unmöglich eine perfekte lippensynchrone Synchro zu bekommen. Daher tendiere ich im Zweifel auch eher zum Original. Ich schaue ja auch nicht nur im OT sondern auch oft genug auf deutsch, gerade wenn es eh nebenher läuft. Wir haben in DE schon somit die besten Synchros die es in der Welt gibt, dass habe ich auch nie bestritten. Ich genieße diese Arbeit aber lieber in Form von Hörspielen/-büchern.
Nenne mich Purist, aber ich bevorzuge einfach in den allermeisten Fällen die original Stimme des Schauspielers, da diese genauso für mich zu dessen Leistung gehört wie seine Mimik und Gestik. Will ich einen Film also wirklich erleben, führt für mich kein Weg am Original vorbei.

Schön, dass mal hier einer eine Lanze für die deutsche Synchronisation bricht. Ich selbst bevorzuge meine Muttersprache immer und schätze die Leistung der deutschen Synchronsprecher sehr. Die Gegner argumentieren ja oftmals damit, dass der Ton in der Synchro unnatürlich, artifiziell und affektiert klänge. Genau das aber mag ich gerade daran. Es ist auf eine gewisse Weise das Gegenstück zum Theater, wo die Sprache eben auch eher Kunstsprache ist. Genau so verhält es sich mit der Synchronisation. Diese leicht aufgesetzt wirkende Betonung, welche die meisten Synchro-Gegner ablehnen ist meiner Meinung nach also ein Qualitäts-Kriterium und kein Manko. Die etwas pathetische Nuancierung und die leichte über-Betonung sind mir ein guter Ausgleich für irgendwelche angeblich beim synchronisierungs-Prozess verloren gegangenen Nuancen.

Wie oft hat man z.B. Eddie oder auch Schröck bei Kino Plus schon sagen hören, er habe nicht alles wirklich verstanden. Dass es trotzdem unbedingt der O-Ton sein muss, das wiederum verstehe ich nicht. Es ist anstrengend, sich Filme im Original anzusehen, weil man als nicht-Muttersprachler erstens ständig übersetzen muss und einem zweitens die Eigenarten der anderen Sprache längst nicht gut genug vertraut sind, um wirklich jede Nuance mitzubekommen. Selbst bei ziemlich gutem Schulenglisch geht da schnell mal ein Zusammenhang verloren, weil man halt nicht jede Andeutung mitbekommen kann. Da lobe ich mir die deutsche Synchro, wenn unübliche Redewendungen oder unbekannte sprachliche Figuren zu uns bekannten Idiomen oder Phrasen umgedeutet werden. Auch das hassen die O-Ton-Jubelperser ja wie die Pest. Ich liebe es.

Ich spreche mich hiermit ausdrücklich für die deutsche Synchro aus. Aus oben bereits genannten Gründen und nicht zuletzt, weil die deutsche Synchro zurecht als die Beste in der Welt gilt. Und ich sitze hier in der ersten Reihe und darf das genießen. Mir geht es in dieser Hinsicht (quasi kulturell gesehen) verdammt gut, wenn ich so darüber nachdenke und verstehe gerade deshalb die Gegner der deutschen Synchro überhaupt nicht.

Der typische O-Ton-Apologet gibt sich ja gerne mal so, als sei er auf der Meta-Ebene der hohen Filmkunst unterwegs (El-Cinerado, eintritt nur via Anglizismus möglich), während der prekäre Freund der Synchro schwerfällig im sprachlichen Morast einer cineastischen Schandstadt watet und das ohne den rostigen Eisenring.

Ich vermute da bei vielen ein latent vorhandenes, defizitäres Selbstwertgefühl, welches nur mittels lautstark verkündeter Anglizismen-Salbaderei im erträglichen Bereich gehalten werden kann. Wie anders wäre dieses auffällige Gehabe sonst zu verstehen? Es ist so, wie mit den Veganern. Auch der O-Ton-Prediger wird dir auf jeden Fall sagen, wie der bessere Filmfreund sein Hobby am liebsten pflegt oder zu pflegen hat. Ergo wird ja schlechterdings ständig und überall der O-Ton-Hammer (Hipster-Äquivalent zur Nazi-Keule) geschwungen. Ich muss dann immer innerlich lachen, weil allein dieses verkrampfte Gehabe schon mehr vom Filmvergnügen frisst, als es jede angeblich weg-synchronisierte Nuance im O-Ton je könnte. Deshalb habe ich auch nur ein mildes Lächeln übrig für all die Typen, die den pseudo-kosmopoliten Ich-schau-alles-im-„Original“-Gestus brauchen, um ihr Ego in Szene zu setzen. Die paar Prozent, die da angeblich „verloren gehen“, sind doch ein Witz, wenn man dafür aber entspannt in der eigenen Sprache zuhören kann, statt ständig konzentriert zuhören zu müssen, weil einem sonst schnell mal was entgeht.

Gott, da hab ich ja einen Roman geschrieben. Jetzt ist aber auch gut. :wink:

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Ich mag auch deutsche synchros. Aber weil ich mich auch an die gewöhnt habe ein de niro oder Schwarzenegger sehe ich zum Beispiel lieber auf Deutsch. Bud Spencer kann ich mir nur auf Deutsch vorstellen. Ein David Nathan liefert super arbeiten ab oder auch die Stimme von Leo einfach super. Mehr Respekt für deutsche Synchros bin dabei

In der Schule habe ich im Bereich des hörverstehens immer klägliuch versagt im Englisch Unterricht. Daher bevorzuge ich deutsche Synchronisationen. Das, was mich meistens an der deutschen Synchronisation stört, ist, das es zuwenig Sprecher gibt. Ständig in Filmen und Serien denke ich mir, ah das ist ja Dr. Hibbert von den Simpsons, oh der Mörder wird von Bender aus Futarama gesprochen.

Ja, einen ziemlich peinlichen Roman.

Auf der einen Seite machst du dich über “O-Ton Master Race Hipster” lustig, stellst Synchro-Schauer quasi als “Opfer eines abwertenden Trends” dar (sitzt da ein Stachel?) und versuchst Ausreden zu finden, warum das Nachschauspielern eines Film ohne jeglichen Einfluss der eigentlichen Filmemacher doch nicht so schlecht sein soll, so nach dem Motto “Ist mir doch scheißegal wie der Regisseur und Drehbuchautor den Charakter wirken lassen wollten, ich will meine eingedeutschte Version, basta”.

Andererseits gibst du durch die Blume sogar zu, dass es dir allein deshalb so ergeht, weil dein Englisch für den O-Ton zu schlecht ist. Wenn du das Filmschauen in Englisch als anstrengend empfindest und es dir im Kopf erst alles übersetzen musst, ist das ein klarer Indicator für unzureichende Skills (ja, ich benutze die Anglizismen jetzt extra häufig für dich). Wer Englisch beherrscht, der muss sich nichts “übersetzen”, die Worte wirken im Kopf exakt genau so wie deutsche Wörter wirken würden. Dazu muss man bei weitem kein Muttersprachler sein, das kommt auf der Lernkurve ganz von allein.

Dass viele Deutsche dieses Level nicht haben und die Deutschen generell zu den schlechtesten Englischsprechern zählen, stimmt natürlich und ist wohl auch ein Mitgrund für die enorme Größe der Synchrokultur in Deutschland. Kein Wunder oder Grund zum Schämen, dem ist ein jahrzehntelanges Versagen des Bildungssystems vorausgegangen. Allerdings steuert man jetzt seit einigen Jahren gegen, z.B. mit bilingualem Unterricht teils schon ab der Grundschule oder gar ab dem Kindergarten.

Insofern steht für dich zu befürchten, dass da eine ganze Generation neuer “O-Ton Hipster” heranwächst und du noch häufiger mit Menschen konfrontiert sein wirst, die fähig und willig sind, einen Film in der von seinem Regisseur abgesegneten Fassung zu schauen und in der Anwendung einer internationalen Sprache auch keinen Verlust deutscher Identität sehen. Aber keine Angst, die Synchro wird man dir zu unseren Lebzeiten nicht mehr wegnehmen und die Menschen werden dich für deine Synchrovorliebe auch nicht verurteilen, aber mit Unverständnis wirst du wohl oder übel leben müssen und auch mit entnervten Reaktionen, wenn du wieder mal versuchst das Schauen eines Originalfilms als blöden Hipsterkram darzustellen. Schönen Abend noch.

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Würde ich auch richtig gut finden. Habe schon einige Videos bei Youtube gesehen. Es gibt doch ziemlich gute und wandelbare Synchronsprecher in Deutschland. Kann man auf jeden Fall über viele Themen sprechen: Früher, heute, wie rangekommen, wie läuft es ab…

Der Kanal ist wirklich empfehlenswert: https://www.youtube.com/user/horstdieter10/videos

Also das mit angeblich zu wenig Sprechern stört mich nicht sonderlich.
Im Gegenteil: Mit der Liebsten hatte ich mir beim Film- und Seriengucken quasi stets einen kleinen Wettlauf geliefert, wer als erstes darauf kommt, wo man diese oder jene Stimme schon einmal gehört hatte.

Da Schröck diesen Ausdruck verwendete:

Ist das eigentlich das selbe wie Cutter-Editor? Die möchten sich als genau solche verstehen?