Ich tu mich schwer mit dem Begriff, weiß aber, dass er vielen Leuten bei uns am Herzen liegt, weil er die Community unmittelbar mit dem Sender verknüpft und auf Augenhöhe bringt: Community(ihr)-Sender(wir). Mir persönlich sind bei Rocket Beans drei Dinge am wichtigsten: die Community, das Team und die Inhalte. Wenn ich nur eine Minute mit etwas verbringe, das nicht mit den drei Sachen zu tun hat, werd ich unruhig. Trotzdem tu ich mich mit dem Begriff schwer, weil er eine undefinierte und sehr individuelle Erwartungshaltung mit sich bringt, die divergiert und im Zweifel nicht erfüllt werden kann.
Für mich persönlich definiert der Begriff „Community“ erst einmal eine Gruppe an Menschen, die ein gemeinsames Interesse an uns und unseren Inhalten haben, dabei aber viele weitere gemeinsame Berührungspunkte popkultureller Inhalte wie Videospiele, Serien und Filme streifen. Eine Zuschauerschaft, gerade in der Größenordnung, bringt aber auch viele unterschiedliche Facetten, Umgangsformen, Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen mit sich, wodurch eine Homogenität und Verallgemeinerung ausgeschlossen ist. Allein dadurch ist für mich schon nicht möglich, dass ein Community-Sender sich immer nach den Vorstellungen der Community richtet. Keine Entscheidung wird jemals alle erreichen oder zufriedenstellen können. Wir versuchen seit Anbeginn ein gutes Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen der Community, des Teams und der finanziellen Realität zu finden. Dazu zählt für mich kontroverse Entscheidungen wie die Umstrukturierung transparent zu erklären, die Community abzuholen und mitzunehmen, ggf. Anpassungen aufgrund des Feedbacks vorzunehmen, aber eben auch nicht davor zurückzuschrecken unbequeme Entscheidungen zu fällen, um eine weitere Existenz zu sichern. Alles in der Hoffnung, dass die Community uns auf dem Weg begleitet und ebenso versteht bzw. akzeptiert, dass eine finanziell sichere Zukunft letztendlich die Voraussetzung für kreative, innovative und unbeschwerte Inhalte ist.
Unter Community-Sender verstehe ich, dass es einen aktiven und regen Austausch innerhalb der Community selbst zu unseren Inhalten gibt, aber auch mit den Leuten vor und hinter der Kamera. Du kannst dich hier mit Leuten wie z.B. Schröck, Tobi Escher, Johanna, Andreas, Krane, Steffen, Marah zu unseren Inhalten austauschen, genau so wie du Teile der Geschäftsleitung erreichst, Anton fragen kannst, was da konkret mit einem Upload los ist oder dich mit Doom zu Features der Webseite austauscht. Dieser Austausch hat im Idealfall Einfluss auf den Inhalt und die Arbeit der jeweiligen Personen und bietet ggf. Orientierung.
Weiterhin sind ca. 1/3 unserer Einnahmen Community-basiert (RBSC, Merch, etc.). Da alle Inhalte frei und für jeden in der Community zugänglich sind und der RBSC eine freiwillige Unterstützung ist, ermöglicht uns ein Teil der Community eine gewisse unabhängig und allen anderen kostenlose Inhalte. Die Alternativen ohne Community-Support wären: weitaus mehr Werbung in allen Inhalten, grundlegend kostenpflichtige Inhalte (like Netflix und co.) oder gar keine Inhalte mehr. Keine der Optionen sind imho erstrebenswert. Auch deshalb ist Rocket Beans „Community-driven“.
Community-Sender heißt für mich also, dass die Community Feedback und Orientierung gibt, dass es gemeinsame Events wie Community-Treffen ( ), Dosenbeatz-Partys ( ) oder Spieleabende (heute btw) gibt und dass ein offener Austausch existiert, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad. Egal wie transparent und nah man einer Community ist oder sein möchte, manche Dinge/Details, insbesondere, die uns als Arbeitgeber betreffen, gehören nicht an die Öffentlichkeit, auch wenn sie vielleicht manchmal entscheidenen Kontext geben würden.