Was würde ein anderes Wahlsystem ändern und wie könnte es aussehen?

Bei der Präferenzwahl geht man ja von einer gewissen Menge aus die erreicht werden muss und bei uns geht es bei der Zweitstimmte um den Anteil der Stimmen der dann die Macht bestimmt.
Man müsste ja dann vorher festlegen, Partei X braucht nur 20% und der Rest geht dann an die jeweils nächste.

Wenn man die Menge an unsere 5% Hürde anlehnen würde?
Die Zahlen muss man natürlich anpassen.
Also man müsste eine Hürde festlegen die besagt das die Stimme gewertet wird, das ist klar. Eventuell könnte das Kriterium sogar gleichbedeutend mit der 5% Hürde sein; Oder man setzt eine 3% Hürde vor die 5%, als Beispiel.
In unserem Fall sollte ja trotzdem nicht eine Partei siegreich aus der Wahl hervorgehen und dann alleine eine Legislaturperiode regieren; Wie gehabt sollten mehrere Parteien ermittelt werden die in den Bundestag einziehen und dann Koalition und Opposition(en) bilden.
Die Präferenzwahl - oder eine Variante - sehe ich als Chance nicht mit der zwangsläufig gewerteten Stimme strategisch wählen zu müssen, stattdessen hätte man diese Stimme als Absicherung.

Aber wie viele soll ich denn dann Ranken? 5% sind für die Großen ja dann schon schnell erreicht und dann in Italien zb sieht man ja das viele kleine Partien das ganze auch nicht einfacher machen.

Ich glaube auch das nicht unser Wahlsystem das Problem ist.

Am Wahlsystem selbst würde ich eher weniger ändern. Vielmehr würde ich Volksabstimmungen einführen. Zudem zu jeder neuen Bundestagswahl bestimmte Themen zur Abstimmung stellen, die die Regierung umzusetzen hat.

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Es würde ja schon reichen zwei verfügbare Stimmen zu haben.
Wenn die erste auf eine Partei gefallen ist die 3% schafft wird sie gewertet, ist dies nicht der Fall zählt die zweite abgegebene Stimme.
Ich weiß nicht wie die ganzen Parteien in Italien politisch ausgerichtet sind, beziehungsweise inwiefern sie sich politisch nahe sind. Die Vorstellung das bei mehr Parteien sinnvollere, willigere und beständigere Zusammenarbeiten entstehen und eventuell gar eine solche Koalition, ist wahrscheinlich zu naiv.

Ich würde zur Beschränkung der Abgeordnetenzahlen im deutschen Bundestag ein Grabenwahlsystem einführen. Zweitstimme funktioniert wie gehabt und stellt 2/3 der Abgeordneten und Erststimme dann die restlichen 1/3 per Präferenzwahl von Direktkandidaten in Wahlkreisen.

Noch lieber wäre mir Delegated Voting, das ist Volksabstimmung mit Opt-in: Man wählt einen Deligierten (oder eine Gruppe) aus, der einen in Abstimmungen vertritt. Diese Person hat dann Stimmgewicht entsprechend ihrer Unterstützer. Ich kann bei jeder Abstimmung aber auch einer anderen Person das Stimmrecht geben, inklusive mir selbst. Wenn mir ein Thema am Herzen liegt, kann ich so aktiv mitbestimmen.

Löst sich selbst auf. Ich wär doch schön doof, wenn ich meine zweite Stimme nich auch der ersten Partei geb, falls die mit Erststimme nur von 2,9% der Wähler angegeben wird, aber mit Zweitstimmen auf 3,1 käme.

Quasi ein Sonderangebot mit Mengenrabatt für Korruption und Lobbyisten, ja? Wobei die Kritik auch nicht wirklich greift, da wir dieses System in Form der parlamentarischen Demokratie ja schon haben. Der Gedanke, dass man einfach willkürlich dem parlamentarischen Vertreter die Stimme entzieht…scheint mir gefährlich. Außerdem hat eine Direktwahl das Problem, dass sich in Bayern dann einfach Gottkönig Seehofer für ganz Bayern aufstellen lässt und alle anderen ständig überstimmt mit seinen diversen Millionen Wählern. Oder Mutti mit 42% der Simmen in ihrer Person vereint. Hitler.

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Was ist denn so schlimm an Lobbyismus? Auch NGOs, Gewerkschaften und Bürgerinitiativen betreiben Lobbyismus. Abgeordnete sind keine neutralen Richter. Solange ihre Stimme nicht gekauft wird ist es doch legitim, dass alle Seiten versuchen Einfluss zu nehmen.

Das Delegated Voting ist nur ein Lösungsvorschlag für das Problem der Wahlmüdigkeit in einem System mit ausschließlich Volksabstimmungen, was die demokratischste Variante wäre. Wir wählen ja jetzt schon das Parlament als Vertretung. So könnte man dann noch im Nachhinein Feintuning betreiben. Die Stimmübertragung ist geheim und nur auf eine Abstimmung bezogen. Keine Person kann wissen, wieviel Stimmen sie wert ist, bis die Abstimmung stattfand.

Also für mich muss eine Wahl zwei Dinge sicherstellen:

  1. Den Wählerwillen so gut wie möglich abbilden. Dabei ist es egal wie dieser entstanden ist.
  2. Ein Parlament zu Stande bringen, das nicht durch eine Vielzahl an Kleinkleingruppierungen gelähmt ist. Deswegen ist eine %-Hürde für mich unausweichlich. Dies bedeutet aber auch, die Anzahl an Abgeordneten im Parlament zu begrenzen, denn je mehr da drin sind, desto unwahrscheinlicher sind Kompromisse, weil man auf mehr Befindlichkeiten eingehen muss.
    Will man diese Punkte berücksichtigen, sollte man die deutsche Eigenart der Parteien beachten, denn der Fraktionszwang ist ja eher untypisch.
    Aus meiner Sicht stört derzeit die Erststimme, die nur dazu da ist, um den Förderalismus zu bedienen, indem sie die einzelnen Bundesländer mit Mandaten versorgt und ihnen so ein Mitspracherecht einräumt. Ein Recht das eigentlich komplett sinnfrei ist, da sie dieses Recht bereits im Bundesrat haben.
    Sie sind also doppelt vertreten. Also ein Parlament nur nach “Zweitstimmen”, wie die Parteien, das dann füllen können sie selbst entscheiden.
    Außerdem soll in einer Bundestagswahl für jeden Bürger die gleichen Parteien wählbar sein, sonst wird der Wählerwillen unnötig verzerrt. Also Schluss mit dieser unsäglichen Unionsgeschichte, dass eine Lokalpartei im Parlament sitzt, über die ein Großteil der Bürger eigentlich nicht abstimmen konnte. CDU und CSU sind unterschiedliche Parteien, aber wer die eine will muss für die andere stimmen, obwohl er die vllt gar nicht haben will. Kann ja nicht jede Partei ne Lokal-Abspaltung generieren, die dann anders agiert aber in Summe doch die gleichen Partei sein soll.

Zusammenfassung: Bundestag durch Zweitstimmen alleine, Bundesrat wie gehabt, keine “Union”, Gesetzgebung bleibt unverändert

Das Problem bei Volksabstimmungen hat man ja beim Brexit-Vote gesehen.
Für Sache A soll abgestimmt werden aber für Sache B wird der Wahlkampf missbraucht. Und das Ergebnis kennt man ja.

Unser Wahlsystem in DE ist gut genug.

Ich kenne das Britische Westminster System und das ist schlecht da bei einem 51% Sieg die 49% egal sind (siehe Brexit).

Das schlimmste ist das US Wahlsystem. Wo man sich registrieren muss und an einem Dienstag gewählt wird. Und nicht mal alle US-Amerikaner sind Stimmberechtigt (Guam, Puerto Rico).

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was ist denn das schlechte an TTIP?

Unmarkierte GMO und es hat die Demokratie vorgeführt. Die Abgeordneten mussten unter Fraktionszwang etwas durchwinken, das sie nur in Teilen einsehen durften.

Es gab riesige Proteste dagegen, aber die wurden gekonnt ignoriert außer von Spiegel Online. Für die waren alle Kritiker rechte Polterer.

Als Schweizer geh ich mit dem Schweizer Wahlsystem ziemlich konform. Auch wenn die Schweiz sehr rechts gelagert ist sieht man an den Wahlen das die Leute sich vorher gedanken machen und nicht nur immer die rechten Parteien punkten.

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Vielleicht missverstehe ich dich, andernfalls zur Erläuterung.

In meinem Beitrag ging es lediglich um die Zweitstimme die wir aktuell abgeben.
„Die erste“ meint die eigentliche Stimme die man abgibt, die aber nur zählt falls die gewählte Partei x % erreicht - sinnigerweise nach Überlegen gleichbedeutend mit der Hürde für den Einzug in den Bundestag -, ist dies nicht der Fall haben jene Wähler die Parteien gewählt haben, die für die Legislatur irrelevant sind, eine ‚Ausweichstimme‘ ( „die zweite abgegebene Stimme“) die man dann so verwenden könnte wie es strategische Wähler aktuell tuen. Man könnte nicht sowohl Stimme als auch ‚Ausweichstimme‘ derselben Partei geben, könnte aber auch auf die Letztere verzichten ohne seine Wahl ungültig zu machen.
Jeder Wähler hätte wie gehabt nur eine Zweitstimme die letztenendes gewertet wird, nur mehr Optionen seine politische Einstellung repräsentiert zu sehen.

Ich weiß das ich noch nicht lange wahlberechtigt bin und wahrscheinlich zu naiv an die Sache rangehe und zu naiv darüber denke, trotzdem hatte ich noch kein Mal das Gefühl tatsächlich frei wählen zu können - meint ohne Kalkül/nicht strategisch zu wählen - da die Sorge seine Stimme für eine komplette Legislatur verwirkt zu haben, weil man eine Partei wählte die (abshebar) nicht im Landes-/Bundestag sitzt, omnipräsent ist.
Heißt nicht das ich mit meinen Wahlen bisher unzufrieden bin, nur denke ich dass genau so wie ich meine tatsächlichen Wahlen empfinde, ein gesundes Empfinden für seine ‚Ausweichstimme‘ wäre und zumindest die Möglichkeit bestehen sollte die Unterstützung von ‚kleinen‘ Parteien zu verlautbaren und somit wenigstens deren politische Ideen im Bundestag zum Gespräch zu machen.
Ich stelle mir das am Wahltag bei den ganzen Hochrechnungen auch so vor, dass die Hochrechnungen ohne die ‚Ausweichstimmen‘ angelegt werden und auch im endgültigen Ergebnis - unter Beachtung der tatsächlich gewerteten Stimme, also auch der ‚Ausweichstimme‘ - zwangsläufig mit zu finden sind.

Scheint mir einen unfassbaren logistischen Aufwand zu erfordern und ist wahrscheinlich eher abschreckend, die Wahlbeteiligung ist schon niedrig genug.
Erst dachte ich dass man, in diesem System, zur Minderung des Papierkrams einen Obmann - für einen bestimmten Zeitraum, meinetwegen auch mehrere für verschiedene Bereiche - wählt der bei solchen Abstimmungen für einen entscheidet, teile aber @Ghetelen 's Sorge.
Generell stelle ich mir Volksabstimmungen sinnvoll vor, sie dürften aber nicht zu inflationär angewendet werden.

Eine Verringerung der Legislaturperiode scheint mir auch sinnfrei, da Gestaltung eben Zeit erfordert.

Was haltet ihr von einem bindenden ‚Beglaubigunsvotum‘?
Hieße 1 Jahr nach Regierungsbildung stimmen alle Wahlberechtigten - bei der damit verbundenen Land-/Bundestagswahl - ab ob sie die aktuelle Regierung für die verbleibende Legislatur bestätigen…

Mehrfachauswahl; Bitte aufjedenfall „Nein.“ oder ''Fände ich konzeptionell gut." auswählen.

  • Fände ich konzeptionell gut.
  • Nein.
  • Ist sinnbefreit.
  • Ist mir zu viel Wählerei.
  • 1 Jahr wäre zu früh.
  • 1 Jahr wäre zu spät.
  • Es sollten auch die Beglaubigen dürfen die erst in der Zwischenzeit wahlberechtigt geworden sind.
  • Bundesweit sollte für die Beglaubigung das Mindestalter auf 16 gesenkt werden.
  • Landes-/Bundesweit sollte für die Beglaubigung das Mindestalter noch unter 16 gesenkt werden.
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…Sollte dies nicht der Fall sein ist die Koalition abgewählt. Die Konsequenz wären sinnvollerweise Neuwahlen, aber darüber müsste man nochmal nachdenken. Eine große Sorge wäre natürlich auch das im ersten Jahr nur unverfängliche und zaghafte Politik betrieben werden würde um nicht übel aufzustoßen und die Macht zu verlieren; Würde also eher zu einer politische Lähmung führen.

Wie denkt ihr über die aktuelle Sperrklausel?

  • 5% sind genau richtig.
  • Sollte auf 4% gesenkt werden.
  • Sollte auf 3% gesenkt werden.
  • Sollte erhöht werden.
  • Sollte auf unter 3% gesenkt werden.
  • Sollte zumindest gesenkt werden.
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Ich stimme dir hierbei vollkommen zu. Hab es nie verstanden wie eine reine Bayernpartei im Bundestag sitzen kann. Bayern ist nichtmal das bevölkerungsreichste Land, das wäre NRW. Der Bundestag soll keine Landesversammlung sein indem dann eine Bayernpartei, ein Westdeutscher Bund, ein Norddeutscher Bund, ein Ostdeutscher Bund und ein Zentraldeutscher Bund, o.ä. zusammenkommen.
Das die CSU im Bundestag sitzt ist für mich eine Infragestellung unseres Föderalismuses.

Statt eine starren Sperrklausel könnte man auch ein flexible einführen. So was wie eine Stimmverfallsquote, wo dann nur noch maximal 5% der Stimmen verfallen dürfen. Die Parteien mit den höchsten Stimmen ziehen dann immer so lange in den Bundestag ein, bis die verbleibenden zusammengerechnet unter 5% haben.

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“beglaubigungswahl” ist sinnlos. vorallem nach 1 jahr. die legislaturperiode sollte überhaupt erweitert werden. die wurde “nur” eingeführt um bei schlechter politik jemand anderen wählen zu können. die erfahrung zeigt jedoch, dass die leute die man mit der legislaturperiode begrenzen wollte (caesar, hitler, putin) einfach auf die legislaturperioden scheißen und sich die gesetze so ändern, dass es für sie passt.

wenn nach 1 jahr wieder gewählt werden würde, könnte sich die politik nicht auf “unbeliebte reformen” einigen und müsste 1 jahr nur dem wähler honig um den bauch schmieren. ansonsten wären sie ja nach 1 jahr wieder geschichte.

Also die Erfahrung zeigt höchstens, dass die viele Kanzler relativ schnell abgewählt wurden, wobei Adenauer, Kohl und Merkel da gleich deutlich verlängert haben. Hat schon seinen Sinn die Legislaturperiode nicht allzulang zu machen und in 4 Jahren kann man durchaus was ändern im Land. Wenn die Politiker weniger Druck durch die Wahlen bekämen, würde wohl noch weniger passieren.

Vier Jahre finde ich nicht zu lang. Zudem würde so eine Korrekturwahl populistische Wahlversprechen drastisch erhöhen, die dann auch noch umgesetzt würden (was ich in meinem Fall jetzt mal negativ bewerten würde).

Was die Hürde angeht, finde ich die fünf Prozent Hürde ganz okay, eine Absenkung auf drei Prozent wäre auch nicht schlecht, in jüngerer Vergangenheit hätten davon aber auch nur FDP, Piraten und AfD profitiert.
Eine noch geringere oder keine faktische Prozenthürde fänd ich gefährlich oder zumindest sinnbefreit. Ich brauche niemanden von Die Partei, von den Bibeltreuen Christen oder aus der NPD, die den ganzen Prozess noch weiter unnötig aufhalten und aufblähen.

Eine vernünftige Begrenzung des Bundestags auf x Abgeordnete finde ich aber sinnvoll, zumal es tendenziell wohl noch mehr werden könnten.

das kann ich eigentlich nicht erkennen? lediglich die ära erhard/kiesinger war rasch vorbei

Wenn ich mich als aristokratischer Anarchist aus Mangel an sinnigen Alternativen zur Staatsführung für ein demokratisches Modell entscheiden müsste, dann sollte es aber in jedemfall direkter Natur sein!

Politiker sollten in erster Linie einen politischen Bildungsauftrag haben mit Sinn und Zweck, die Entscheidungskompetenz der Wahlberechtigten zu schärfen.
Verwalten dürften sie weiterhin, aber Gestaltung ist Sache des wahlberechtigten Gesamtkollektivs!

Weiterhin sollte jedem Einzelnen überlassen werden zu entscheiden wofür man Steuern zahlt und wofür nicht mit entsprechender Vergabe bzw. Einbehaltung alljener Rechte, die die in Eigenverantwortung getragenen Entscheidungen zur Besteuerung mit sich bringen!