Watch Dogs 2

Heyho allerseits,

habe mir jetzt vor einigen Tagen doch noch Watch Dogs 2 zugelegt und da ich hier über die Suchfunktion noch keinen Thread zu dem Thema finden konnte hol ich das mal nach.
Auf eine hoffentlich spannende Diskussion!


Damit das ganze irgendwie ins Rollen kommt fang ich mal an:

  • Der mit Abstand positivste Punkt für mich ist die OpenWorld. Nicht weil sie grafisch so beeindruckend dar steht (was ebenso der Fall ist), sondern weil sie unwahrscheinlich authentisch wirkt.
    Es kommt nicht selten vor, dass ich einfach durch die Stadt spaziere nur um die KI-Passanten zu beobachten.
    Vom einfachen Small-Talk und Personen die im Garten arbeiten oder mit dem Hund spielen, über den Hipster der mit einem Baseball-Schläger auf den Ferrari seines gehassten Vorgesetzten einschlägt, bis hin zur Schießerei zwischen zwei Gangs inklusive anschließendem Polizeieinsatz mit 4 Streifenwagen und mehreren Festnahmen.
    So viele unterschiedliche und detaillierte Animationen und Text- sowie Audio-Files habe ich in noch keinem anderen Spiel wahr genommen.
    Zu beobachten was um einen herum passiert vermittelt einem eine extrem stimmige Welt und hilft so ungemein bei der (besonders für Spiele bei denen die Welt der eigentliche Star ist) wichtigen Immersion des Spielers.
    Auch wenn man auf Darts oder Autowaschanlagen verzichten muss, für mich die klar bessere OpenWorld als GTA V es damals geschafft hat.

  • Die Grafik ist mmn. überragend. Auf Ultra-Einstellungen ist die Welt unglaublich detailliert, dank Nvidia’s HFTS werden die Schatten bspw. außerordentlich gut berechnet. Ebenso die Spiegelungen auf Oberflächen und Wasser, sowie eine rundum schön anzusehende Beleuchtung, der hohe Anteil echter 3D-Objekte, die vielen Partikel-Effekten usw. usw. usw.
    Einzig der enorme Hardware-Hunger trübt das Bild. Wobei ich nach gut 16h Spielzeit erst einen Absturz und lediglich ein paar, kaum merklicher Framerate-Einbrüche oder Grafikfehler zu vermerken hab; ganz im Gegensatz zu dem was andere Kunden so erzählen.
    Wer konkrete Beispiele sehen möchte, schaut sich mal den Graphics-Guide von Nvidia an.

  • Technisch läuft das Spiel rund. Der Sound ist gut, wenn auch stellenweise etwas unglücklich abgemischt. Einzig das überlagern einer Telefongespräche nervt. So wird bspw. das Telefonat am Ende von einigen Missionen gerne mal durch einen “Eindringling” im Online-Part übertönt. Das trägt dem spontanen und leicht hektischen Charakter den die MP-Missionen haben sollen zu, stört aber insofern, dass das eigentliche Gespräch dadurch nicht unterbrochen sondern vorzeitig beendet wird.
    Ansonsten ist die Deutsche-Synchronisation für mich völlig ok.

  • Das Setting ist gewöhnungsbedürftig. Das leicht futuristisch angestrichene San Francisco präsentiert sich als sehr stimmige Spielwelt, in der sowohl eine dystopische aber auch teils eine positive Sichtweise auf den technologischen Fortschritt dargestellt werden. Eingebettet in den GTA typischen, von Sarkasmus und Ironie durchzogenen Humor mit einigen sozialkritischen Elementen. Das Gefühl einer Stadt zwischen Fortschritt im Silicon Valley, SmartHomes, E-Cars, selbst E-Zigaretten und Problemen wie Gangs, Armut, sozialem Abstieg und der dystopischen Darstellung einer total Überwachung und dem vollständigen Verlust jeglicher Privatsphäre wird wunderbar transportiert.
    Dem gegenüber steht das “Hacker-Scriptkiddie-undwasesdanochfürbegriffegibt” Verhalten der Hauptakteure. Klar mag auch das doppeldeutig gemeint sein, klar sind immer mal wieder Anspielungen auf RL Hackergruppen wie Anonymous zu erkennen, trotzdem fällt eine Identifikation oder Verbundenheit mit den Charakteren teils recht schwer.

  • Das Gameplay an sich ist recht abwechslungsreich. Der zentrale Punkt des Hackens ist gut und vielseitig umgesetzt worden. Der kleine Roboter und die Drohne sind ebenso durchdacht eingebaut. So kann man die Drohne bspw. in der Luft schweben lassen und zeitgleich anderweitig mit Roboter oder Spielfigur agieren um sich so immer wieder einen schnellen Überblick aus der Luft verschaffen zu können. Auf dem Schwierigkeitsgrad “Realistisch” überzeugt auch die KI in Punkto Aufmerksamkeit und Zusammenarbeit. Ohne ein vorab durchdachtes Vorgehen wird man schnell entdeckt und in die Enge getrieben. Gegen mehr als 2-3 Mann sind offene Feuergefechte so meist nicht zu gewinnen.
    Einzig die Abwechslung fehlt ein wenig. Man wird zwar mit Nebenquest, (sinnvollen) Sammelobjekten und “Freizeitaktivitäten” wie Drohnenrennen oder Sightseeing App nur so zugeschüttet, doch viele der Missionen können nach ähnlichem Schema (problemlos) abgearbeitet werden. Wenn gleich auf hohem Schwierigkeitsgrad eine anhaltend hohe Herausforderung gegeben ist. Weicht man immer mal wieder bewusst von Schema-F ab bieten sich meist mehrere interessante Lösungsansätze, wenn auch oft mit eher stealthartigem Spielstil verbunden. Dennoch bleiben viele Kletter-Passagen zu überstehen.

  • Separat dazu sollte noch der Multiplayer-Modus erwähnt werden. Dieser ist standardmäßig aktiviert und wird zufällig in euer Freiesspiel intigriert. Erkundet ihr also außerhalb von Missionen die Stadt, kommt ist immer mal wieder zu Mini-Missionen gegen andere Spieler. Dabei übernimmt der Gegner die Rolle eines anderen Hackers einer verfeindeten Gruppe der von euch aufgehalten werden soll oder er euch aufhalten muss. Die Missionen sind durchweg unterhaltsam und kurzweilig. Da diese jederzeit irgendwo in der Stadt auftauchen können ist vor allem das sich ständig ändernde Terrain eine Herausforderung. Die Missionen müssen immer erst von Spieler aktiviert werden, zudem entsteht kein negativer Effekt wenn die Missionen ignoriert oder verloren werden. So funktionieren sie als immer wiederkehrende Abwechslung vom Singleplayer, stören dabei aber nie.
    Zusätzlich gibt es Koop-Missionen, diese hab ich aber noch nicht getestet.

  • Zur Story kann ich so mitten im Spiel noch nicht viel sagen. Wie oben erwähnt die Idee hinter dem Setting und die vielen Denkansätze wie sich die Welt mit dem technologischen Fortschritt entwickeln könnte, tragen aufjedenfall zu einer sehr stimmigen Atmosphäre bei.
    Die Inszenierung der einzelnen Missionen ist bisher jedenfalls klasse gelungen.


Wie steht ihr so zu den Pro- und Kontra-Punkten des Spiels?

Warum bleiben die Verkaufszahlen trotz außerordentlich positivem Feedbacks (sowohl von Kritiker- als auch von Kunden-Seite) weit unter dem angezieltem Absatz?

Hoffe hier gibt es noch den ein oder anderen der ebenso begeistert ist von dem Spiel!

Und wenn nicht kann ich ja vielleicht den ein oder anderen noch von den stärken des Spiels überzeugen.
Wäre schade wenn grade die Projekte bei denen Ubisoft mal wirklich hochwertige Arbeit abliefert auch die Spiele sind die dann wegen zu geringer Nachfrage als “Fehlinvestition” von Seiten des Publishers betrachtet werden.

Vielleicht hat ja sogar noch jemand Lust mal die Koop-Missionen mit mir auszutesten??

PS: Kann mir jemand verraten wie ich die Screenshots die man mit seinem Handy schießt außerhalb des Spiels einsehen kann? Mache häufig Fotos von interessanten Begegnungen mit Passanten und würde die hier bei Interesse auch mit euch teilen. Spiele auf dem PC.

Gruß und vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit,
Draagen

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Hier muss ich echt och mal die Lanze für Aiden und den ersten Teil brechen.
Zu dieser doch sehr dystopischen Welt passte die düstere Atmosphäre, und die durch Rache getriebene Story viel besser. Problem die Story an sich war halt nicht so der Knaller.

Hier (Teil 2) haben wir nun einen Spielplatz für Hipster-Hacker, was storymäßig passiert? - Völlig belanglos.
Allerdings wird auch gerade durch diesen verrückten Fokus das Bild auf die eigentlichen Stärken des Spiels gelenkt. Die lebendige und glaubhaft Spielwelt.
Wenn man es also nicht hinbekommt eine gute Geschichte in einer solchen Welt zu erzählen, füllt man diese eben mit Sarkasmus, Zynismus und einer Ladung Humor. Klappt bei der GTA-Reihe ja auch. Und im Endeffekt zieht das dann doch eher als eine so halb hingeklatschte Rachestory.
Wobei sie in AC2, zum Teil auch in AC3 ja durchaus auch eine ordentliche Rachestory erzählen konnten.

Hätte da wohl 2 Lösungansätze:

1
Weil die Spieler aus den vergangenen Jahren gelernt haben und skeptischer einem Spiel gegeüberstehen. Dazu kommt natürlich, dass ein paar „Experten“ noch heute auf alten Kamellen rumreiten, ganz dem Motto „Das Internet vergisst nicht“. Diese Kritik ist zu gewissen Grad natürlich bercehtigt, schießt bei einigen aber stark über das Ziel hinaus, da man bei Ubisoft aus die Phase offensichtlich gelernt hat, wenn sie natürlich immer noch ab und an Mist verzapfen.

2
Was ich eher glaube ist aber, dass der Herbst einfach stark war.
Gerade BF1 vekauft sich wie blöde. Dishonored 2 beispielsweise läuft auch nicht so erfolgreich wie gedacht, während der Vorgänger sich ja zu einer Art „Geheim“-Tipp entwickelte und nicht wie Ubisoft/EA/Activision-Titel gleich den $$$-Stempel aufgedrückt bekam.

Würde ja gerne einiges zu Watch Dogs 2 :heart::heart: schreiben, nur ist mir das grade zu viel.
Deshalb kurz, knapp und abgehackt.

Geil, geil, geil, 100x10^6 besser als GTA, bestes Open World Spiel, 2. liebstes Franchise aller Videospiele (nach Gears Of War), Nicenstein.
Authentische Welt, die auch ohne mich als Spieler funktioniert und geil.
Ach ja, geil.

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Aber dient der Teil mit „Marcus rächt sich, weil er selbst mal vom System fälschlich angeklagt wurde“ nicht eher nur als Einstieg? Wie gesagt ich kenne erst einen recht kleinen Teil der Story aber zmd. viele der Nebenmissionen behandeln doch viel mehr wie die Bevölkerung mit der Technologie umgeht. Ich erinnere da mal an die Aussage von dem Bloom-Typen aus einem der Trailer: „Die Leute wollen nicht wissen wie es läuft, nur das es läuft!
Häufig ist das Ziel der Gruppe doch die Veröffentlichung bestimmter Informationen um aufzuzeigen welcher Missbrauch mit ihren Daten und dem System an sich betrieben werden kann.

Hab ich für mich ja auch so gemacht, nur mich dann nach der vielen positiven Resonanz doch für einen Kauf entschieden. Das würde ein schwaches Release-Wochenende noch erklären, aber nicht den anhalten schlechten Wert den das Spiel leider hat. Schaue ich jetzt aktuell bspw. in die Steam-Statistik ist Watch Dogs 2 unter den angezeigten Top 100 gar nicht zu finden.

Dein zweiter Punkt erscheint mir da schon stärker ins Gewicht zu fallen, hoffen wir mal dass sich dieser Titel dann zmd. auch noch zum Geheim-Tipp entwickelt!

Die Gründe warum ich es nie Spielen werde:

Es ist ein Ubisoft Spiel. Uplay alleine ist schon zum kotzen. Aber generell ist es eine Firma die ich nicht unterstützen will.

Wenn ich Punkt 1 nicht wäre:
Dann hätte mich allein die Werbung abgeschreckt. Diese furchtbare Hipster Hacker Werbung ist vielleicht die abschreckendste Werbung die ich je gesehen habe. Hier hat sich jede Faser meines Körpers dagegen gewehrt.

Neue Zielgruppe halt^^ heutzutage gibt’s halt viele solche Deppen doe sich angesprochen fühlen damit.

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Geschmeckssache halt, mich stören einige Punkte in Sachen Präsentation und Aufmachung auch. Dem entgegen steht aber ein Spiel das in vielen anderen Punkten sehr gut zu überzeugen weiß.
Wie gesagt der eigentliche Star ist bei solchen Spielkonzepten doch immer die Welt und die ist in Watch Dogs 2 mmn. sehr gut gelungen.

Ach und nur weil man sich selbst nicht angesprochen fühlt, heißt dass nicht das die Zielgruppe falsch gesetzt ist.

Btw. kann mir hier echt keiner verraten wie ich die Fotos der Handy-Kamera aus dem Spiel bekomme?

Ich sag auch nicht das die Zielgruppe falsch angesetzt ist sondern Deppen sind^^ ist nur meine Meinung.

Vorgänger gehabt, nicht warm geworden damit.
Dann hat mich die Werbung erstmal abgeschreckt dazu, zu viel Hipster.
Das I-Tüpfelchen war dann der G2 Beitrag dazu :D, viel zuviel Hipster Swag.

Ich glaub Tim war es dann auch der bei „Game Two guckt Game Two“ meinte der Beitrag wäre zwar echt lustig, nur dass sich dahinter auch ein echt gutes Spiel versteckt sei etwas zu kurz gekommen.

Ich kann voll verstehen wenn Leuten das Hacker-Getue nicht gefällt, nur ist es eben auch schade, dass so der eigentlich sehr gute Rest vom Spiel unbeachtet vergessen wird… Sobald ich herausgefunden hab wie man an diese gottverdammten Screenshots rankommt kann ich hier auch gern mal mit Bildern unterstreichen was mich an dem Spiel so verdammt fasziniert.

Das es ums Hacken geht finde ich nicht schlimm. Nur wie es dargestellt wird und die Charaktere finde ich absolut furchtbar.

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Finde sowohl die Welt als auch die Ironie in dem Spiel fantastisch.

Fasst es eigentlich gut zusammen. Das ist die erste Ubisoft-Welt, die wirklich lebendig wird. In denen um mich herum tausende Sachen passieren und man viele nette Details entdecken kann. Auch das Missionsdesign und das Gameplay sind absolut spitze! Es lässt sich auf der PS4 butterweich spielen und die Missionen sind recht gut ausgewogen (gibt halt dann doch viel „geh da rein, schleich/schieß dich durch und hack dem Ding die Scheiße aus dem Leib“).

Die Darstellung jedoch ist äußerst fragwürdig. Diese Dudes aus deiner Gruppe (und du selbst) sind so unglaublich beschissen und charakterlos. Dieses „geil, geil, geil!“, „Hipster, Hipster!“ ist dann halt irgendwie nicht charakterfüllend. Auch wie die Gruppe moralisch wirkt. Es lässt sich gameplaymäßig natürlich kaum vermeiden, aber diese „Wir retten die Welt“-Logik und dann schießen wir einfach alles über den Haufen. Na ja, Spiellogik halt. Was dann schlimmer ist, aber ein Dialog mit deinem…mhm…der mit der grünen Mütze, unser Quotenautist…als er meinte, irgendwo in den USA haben sie begonnen New Dawn-Kirchen anzuzünden und ob unsere Gruppe dafür verantwortlich ist. Und Marcus sagt allen ernstes: „Na ja, wir können nicht alles kontrollieren“. Well…

Und Horatio ist auch der sinnloseste Charakter überhaupt. :smiley:

Im Gesamtpaket macht das Spiel echt viel richtig und auch viel Spaß und der Humor trifft schon gut. Nur die Story wirkt etwas zusammengeschustert. Wen das nicht stört bekommt ein fantastisches Openworld-Game.

Also ich fand das Spiel absolut großartig und kann nur jedem ans Herz legen, ihm eine Chance zu geben. Ja, die Protagonisten sind Hipster-Script-Kiddies, aber irgendwie wurden sie mir mit der Zeit dann doch ein wenig sympathisch. Und irgendwie passt es auch exakt zu dem, was ich mir unter einem Hacker-Kollektiv in der Realität vorstellen würde: Indealisten, Weltverbesserer, usw.

Also ich konnte mich echt gut auf das Setting einlassen und hatte wirklich Spaß mit dem Teil. Mein Kritikpunkt wäre viel eher die grauenhafte Fahrzeugsteuerung.

Da hab ich mich dann eher dran gewöhnen können. Tut zwar teilweise wirklich weh, aber über so etwas kann ich dann schon eher hinwegsehen.

Ich bin in Spielen (und natürlich auch in der Realität :smile:) ein hervorragender Fahrer, von daher komm ich damit auch schnell klar, es fällt mir aber trotzdem auf.

Ich fand nur teilweise die Schadensmodelle sehr…uhm…zufällig? Und die Autos sind teilweise sehr merkwürdig kaputt gegangen. Außer bei Explosionen - wie da die Scheiben zersprungen sind und das Auto eingedellt wurde - sah schon fetzig aus.

Vorallem das Bremsverhalten o.O die meisten Fahrzeuge legen eine Vollbremsung hin wenn ich den Trigger gefühlt nur angucke und dann gibt’s da noch die Ausnahmen die bei volldruchgedrücktem Trigger gar nicht ans Bremsen denken :smiley:
Was mir dazu aber noch einfällt, die Verfolgungsjagten mit der Polizei finde ich erstaunlich fordernd, selbst mit Auto-Hacks ist es recht schwer die loszuwerden.

Oder direkt am Anfang beim Ende der Knight Rider Mission als man das Auto über die finale Schanze manövriert, sah das nur bei mir so lächerlich aus?

Ich höre zurzeit auch von manchen das das Game doch recht gut ist, u.a vom Rockstah. Der kam mit der Deutschen Synchro erst nicht klar, iwi zuviel gwollter “Yo Yo Yo ich bin funky” kram.
Jetzt sagt er es ist ganz geil, wenn man die Synchro außen vorlässt.