Once Upon a Time in Hollywood
Once Upon a Time… Ein Titel, wie er passender kaum sein könnte. Tarantinos neuste Ode an das Medium Film trägt seine typische Handschrift, schafft es aber doch wieder einen eigenen Ton zu setzen. Der Film überzeugt nicht nur durch seine großartigen Dialoge, das breite Staraufgebot oder das schon fast angeberische Filmwissen seines Regisseurs. Wenn Tarantino seinen Film wie ein Märchen nennt, dann ist das nicht nur leeres Marketing.
Sharon Tate wird zu engelsgleichen Prinzessin empor gehoben, die auf unseren gefallenen Held und Schauspieler Rick Dalton und seinem hitzköpfigen Knappen und Stuntman Cliff Booth trifft. Die Beziehung der beiden ist dabei das klare Highlight der Geschichte. Die beiden spielen sich ununterbrochen gegenseitig an die Wand und wirken so, als würden sie dies schon seit Ewig und 3 Tagen tun.
Die erwartete Kontroverse realer Ereignisse wird dadurch gekonnt umschifft. Sie dienen lediglich als Klammer um all die kleineren Geschichten rund ums Filme machen und Tarantinos Fußfetisch zu erzählen.
Nie hat er in einem Film mehr abnerden können und nie seine Charaktere einem als Zuschauer so sympatisch. Beides kann einen auf seine Weise nerven oder irritieren. Mich hat es aber voll abgeholt und selten wollte ich so wenig, dass ein Film endet. Fast jede Nebengeschichte bietet so viel Potential und ist so reich an Hintergründen, dass man am liebsten zu allen, eigene Filme sehen möchte.