Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

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Ich kenne genug Leute, die das nicht machen und es macht mich wahnsinnig ^^

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The Green Knight

Wie kann es sein, dass ein Film ins Kino kommt, der auf ein interessantes Setting setzt, großartige Schauspieler hat, audiovisuell ein Kracher ist und ab Minute eins eine einzigartige Atmosphäre erzeugt, und zahlreichen Kritikern dazu nichts anderes als eines der folgenden Worte einfällt: langweilig, langatmig, zäh, langsam, nichtssagend, laaangsam?

Wir leben zwar in einer Zeit, in der YouTube & Co. auf „short“ Videos setzt und in der das Streaming-Angebot viele von uns die Fernbedienung gegen das Smartphone hat eintauschen lassen, aber von Filmkritikern erwarte ich dann doch mehr Geduld und Begeisterungsfähigkeit für Inhalte, bei denen man nicht alle fünf Minuten mit Action, Slapstick oder Bad-Ass-Momenten belohnt wird. Reißt euch bitte ein wenig zusammen, liebe Filmliebhaber! Keine Sorge, zuhause wartet dann auch schon die nächste kunterbunte Marvel-Serie.

David Lowerys „The Green Knight“ ist ein wirklich starker Film, der mit vielen verschiedenen Elementen arbeitet, die einen trotz der zahlreichen kontemplativen Passagen immer wieder überraschen und die ganze Geschichte rund um Gawain hinterfragen lassen. Stichwort Geschichte: Es geht um den jungen Mann namens Gawain (gespielt von Dev Patel), der zur Familie des König Artus (gespielt von Sean Harris) gehört und dementsprechend ein bequemes Leben am königlichen Hof führt. Trinken, essen, sich mit Frauen vergnügen und in feine Gewänder schlüpfen - Gawain hat kein beschwerliches Leben, was ihm eines Weihnachtsabends an der Seite des Königs jedoch zum Verhängnis wird. Auf die Frage, über welche interessanten Abenteuer er denn berichten kann, hat Gawain keine Antwort. Er realisiert, dass sein Leben genau so annehmlich wie leer ist, was ihn dermaßen mit Peinlichkeit erfüllt, dass er diese Tatsache sofort ändern muss. Und wie es der Zufall so will, betritt nur wenige Augenblicke später der furchterregende Green Knight (gespielt von Ralph Ineson) den Saal und fordert den König zu einem Kampf auf. Einen Schlag wird der Green Knight hinnehmen und ihn ein Jahr später demselben Mann mit gleicher Wucht zurückgeben. Gawain zögert nicht lange und lässt sich ein Schwert reichen, um allen im Saal zu beweisen, dass er den großen Mut und das Zeug zum Ritter hat. Er schlägt dem Green Knight den Kopf ab und erlebt die Überraschung seines Lebens, als dieser seinen Kopf sogleich aufhebt und Gawain in die grüne Kapelle einlädt, damit dieser in einem Jahr seine Schuld begleichen kann.

„The Green Knight“ fühlt sich wie ein düsteres Märchen an, dessen Welt allerlei Geheimnisse bereithält. Während die königliche Festung noch recht konventionell-mittelalterlich daherkommt, sieht Gawain auf seiner Reise u.a. weite Schlachtfelder, unheimliche Wälder, vorbeiziehende Riesen und sprechende Tiere. Je weiter er sich von seiner Heimat entfernt, desto fremdartiger und magischer wird die Welt um ihn herum, der er immer weniger trauen kann. All das fängt David Lowery wundervoll ein und kreiert intensive Bilder mit einer großen Sogwirkung. Die Kamera hält gerne länger drauf, um dem Zuschauer die Weite und Gefahr dieser Welt zu vermitteln und damit er genug Zeit hat, sich zu fragen: Was würde ich jetzt an Gawains Stelle tun? Was ist der Sinn und Zweck dieser Reise?

Der Sinn und Zweck erschließt sich sowohl Gawain als auch dem Zuschauer mit zunehmender Laufzeit. Dev Patels Charakter in diesem Film ist kein Ritter, kein tapferer, ehrenvoller Mann, der Gutes tut. Gawain ist selbstsüchtig, eitel, unehrlich und feige. Die Reise zur grünen Kapelle und zum Green Knight macht nichts anderes, als Gawain den Spiegel vorzuhalten und ihn reifen zu lassen, um am Ende eine gewisse Entscheidung treffen zu können. Dabei bleibt David Lowerys Werk bis zum Schluss konsequent und findet ein Ende, über das man noch länger diskutieren kann.

Die Langsamkeit, die diesem Film oft sehr negativ angekreidet wird, kann ich nicht als störenden Faktor nachvollziehen. „The Green Knight“ nimmt sich seine Zeit und will, dass auch der Zuschauer - ebenso wie Gawain - sich seine Zeit nimmt. Diese Sechs-Nächte-Reise ist keine, die schnell zusammengeschnitten und mit CGI-Gewitter unterfüttert wird. Es gibt in diesem Film keine blutrünstigen, actiongeladenen Kämpfe, bei denen die Kamera im Slow-Motion-Manier dem Schwert folgt. Es gibt keine Drachen, die plötzlich vorbeifliegen und Game-of-Thrones-Vibes erzeugen. Selbst der Green Knight führt jede Bewegung mit seiner Axt äußert bedacht und pragmatisch aus. Dieser Film ist nachdenklich und überlässt vieles der Fantasie des Zuschauers, wobei er genug mysteriöse und spannende Elemente platziert, um dem Fantasy-Genre gerecht zu werden. Ich empfand David Lowerys „A Ghost Story“ wesentlich langsamer und zäher als seinen aktuellen Film, wobei Ersterer ebenso seine Qualitäten hat und eine bedrückende und nachdenkliche Reflexion festhält.

Schauspielerisch ist „The Green Knight“ übrigens durch die Bank weg super. Dev Patel trägt diesen Film großartig auf seinen Schultern und wechselt mühelos zwischen verschiedenen Emotionen. Besonders stark fand ich das letzte Drittel, in dem er einen - sagen wir mal - alternativen Gawain verkörpert und dabei viel mit Gesichtszügen, Blicken, kleinen Gesten und Statur spielt. Auch Sean Harris als König Artus macht seine Sache ausgezeichnet und präsentiert sich hier als ein fragiler und doch ehrenvoller König, der sich viel mehr hinter seinem Volk sieht als sein Volk hinter sich. Hinzu kommen ebenfalls gelungen umgesetzte Charaktere von Joel Edgerton und Alicia Vikander. Keiner tanzt hier aus der Reihe.

Wofür ich „The Green Knight“ kritisieren würde, ist die zweite Filmhälfte, in der manche Passagen zu schnell und andere zu konstruiert ablaufen. Vor allem das Haus von Joel Edgerton hätte man noch interessanter in Szene setzen können, wenn er selbst eines Abends erzählt, dass darin merkwürdige Dinge passieren. Stattdessen wird der Fokus stark auf Gawain gerückt, sodass das Haus etwas verblasst. Hier und da herrscht ein kleines Ungleichverhältnis der Screen Time, sodass sich manch eine Szene nicht ganz so befriedigend anfühlt. Alles in allem fand ich die erste Filmhälfte etwas runder als die zweite, auch wenn ich das Ende wiederum sehr mochte.

„The Green Knight“ ist eine angenehme Überraschung. Es ist ein düsterer Fantasy-Film, der es schafft, neben Gawains Charakterstudie eine faszinierende Welt zu zeichnen. Muss man in der richtigen Stimmung sein, um sich darauf einlassen zu können? Ja, durchaus - aber das ist bei den Filmen von David Lowery sehr oft der Fall. Wer es aber schafft, „The Green Knight“ unvoreingenommen und aufmerksam zu sehen, wird mit einem audiovisuell beeindruckenden Film belohnt, über den man hinterher sogar noch gut grübeln kann.

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Ich hab so ne halbe Ordnung. Ich habe mein Jurassic-Park-Fach, mein Scream-Fach, mein Simpsons-Fach etc. Und alle, die kein eigenes Themen-Fach haben, folgen danach Alphebetisch.

Edit:

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Ich und meine Frau haben am Wochenende das Wohnzimmer umgeräumt. Wir mussten dafür auch mein DVD-Regal leer- und wieder einräumen, weil es sonst zu schwer zum Tragen gewesen wäre.

Jedenfalls werd ich jedes Mal auf’s neue wahnsinnig, wenn ich ihr erklären muss, warum bspw. „Der Pianist“ bei P und nicht bei D eingeräumt wird.

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Wenn’s geht bzw. passt nach Label, damit’s optisch einigermaßen einheitlich ausschaut. Also nach Möglichkeit z.B. alle Warner-BD’s nebeneinander.

Habe aber auch extra Bereiche nur für Horror- und Tierhorrorfilme. Letzteres füllt bisher 1 1/2 Bereiche und Ersteres mindestens 6 Bereiche bzw. Regaleinheiten.

P für Polanski natürlich, genau zwischen Chinatown und Rosemaries Baby…

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Nach meinem Umzug hab ich nie wieder eine Ordnung reingebracht… aktuell herrscht da noch immer vollkommenes Chaos, aber ich hab auch ehrlich keine Lust 2000 Filme zu sortieren.

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Was heisst „rein objektive“? Wir reden hier von einem Film, die gefallen dir entweder oder nicht, und da ist sowieso nichts „objektives“ dran. Als ob man die Qualität irgend eines Kunstwerkes (sei es Film, Musik, Bild, Buch, etc…) irgendwie „objektiv“ quantifizieren könnte.

Der Film gefällt dir. Würde mich mal interessieren, was ihn „objektiv“ schlechter macht als es dein persönlicher Eindruck davon ist :grin:

Ich hab die teilweise drei Reihen hintereinander stehen, einfach aus Platzgründen. :beansweat:

Das Einzige, was so einigermaßen sortiert ist, sind noch die Ghibli-Blu-Rays.

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Mir gehts ähnlich, hatte da vorher schon ne gute Ordnung drin, seit dem Umzug gar nicht mehr un das Regal ist auch voll, dass ich Filme mittlerweile noch oben drauf und neben dran stapeln muss. :ugly:

Hatte aber nie nach Alphabet sortiert, sondern naja ne Mischung aus nach Genre und Reihen. Ich hatte alle Disney/Pixar Filme zusammen, sortiert nach Erscheinungsjahr, aber unterbrochen durch Fortsetzungen, also Toy Story 1-3 standen halt zusammen. Arnie Filme zusammen, die dann Alphabetisch usw. war ne Logik durch die ich gut durch gestiegen bin, mehr aber auch nicht. :ugly: Hatte zu dem Zeitpunkt aber noch super viele DVDs, mittlerweile fast gar keine mehr. Aktuell habe ich aber tatsächlich noch alle Disney FIlme zusammen stehen, alle Marvel Filme in Chronologischer Reihenefolge und dann alles andere irgendwie und nur zusammen hängende Reihen beieinander, meistens. :ugly:

Ich habe zuletzt vieles aus- und umsortiert, um wieder Platz in den Regalen zu bekommen. Da geht natürlich dann einiges durcheinander, aber meistens weiß ich eh wo welcher Film ist.

Als ich mal woanders war sollte mir mein Vater mal einen Film aus meiner Sammlung mit bringen. Habe dann gesagt die DVD ist in diesem und jenem Regal. Wusste ich aus dem Kopf heraus.

Der Unsichtbare (2020) sky ticket

Ich bin echt beeindruckt :fuerdaswasesseinwill:
Diese Neuinterpretation ist richtig spannend.
Starke Atmosphäre und Elisabeth Moss kann in ihrer Rolle wirklich überzeugen.

Eigentlich in jeder. Beeindruckende Bandbreite mittlerweile, wenn man mal Mad Men über Handmaids Tale und Her Smell zu French Dispatch schaut.

Das konnte ich in meiner alten Sortierung auch noch, aktuell suche ich immer. :sweat_smile:

Manchmal sitze ich aber 'ne gefühlte Ewigkeit vor meiner Sammlung und überlege mir was ich gucken will - nur, um dann am Ende irgendwas auf Netflix, Amazon Prime oder RBTV (wenn’s der Stream her gibt) zu gucken. :joy:

Die Qual der Wahl.

und es wird immer schlimmer :grimacing: (meine Sammlung als letterboxd Liste)