Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

So, ich habe gerade Togo auf Disney+ geguckt und muss sagen, auch wenn es kein schlechter Film war, so fällt er für mich doch in dieses typische Disney Schema was auch auf deren Kino Produktionen zutrifft: Wenn es kein Marvel, Star Wars oder ein Remake eines Klassikers ist, dann fehlt dem Film das gewisse etwas, siehe Filme wie z.B. The Nutcracker and the Four Realms oder Tomorrowland. Meinst Meinung nach schafft es der Film vor allem in den ersten zwei Dritteln nicht, Gefühl zu erzeugen und wirkt eher langweilig, etwas das erst im letzten Drittel besser wird.

Man darf gespannt sein, wie er sich im Vergleich zum bald erscheinenden Call of the Wild aus dem jetzt gleichen Hause Disney schlagen wird. Togo hat das VFX Rennen jedoch für mich schon gewonnen, welches - abgesehen von ein paar Shots - besser wirkt als Call of the Wild.

The Thief and the Cobbler - Recobbled Cut Mark 4

Dieser Zeichentrickfilm ist, wenn ich mich richtig erinnere, durch Ausschnitte in einer Best Of Compilation auf meiner Watchlist gelandet. Der Stil und das Design hatten mich direkt gecatcht und jetzt habe ich den tatsächlich auf YouTube gefunden.

Insgesamt hatte ich erwartet, dass ich den ähnlich feiern werde wie Redline oder Bird Boy (Danke nochmal an @Lassic an dieser Stelle), allerdings ist er dann trotz seiner außerordentlichen Visuals doch etwas zu fantastisch für mich und zergeht sich stellenweise in seinen Szenen.

Nichtsdestoweniger ist es ein großartiges Werk und sollte gesehen und geschätzt werden. Insbesondere auch aufgrund der Entstehungsgeschichte.

Available auf YouTube bei TheThiefArchive

Ich hab gestern beim durchzappen die Anfangsszene vorn Blade auf Kabel1 gesehen. Da fehlen ja komplette Todesszenen und die Figur ist auf einmal nach ihrem Oneliner einfach weg :smiley:

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Geschnitten ist der nicht zu ertragen.
Kurz vorm Finale fehlt auch ne ganze Kampfszene. Blade ist auf einmal einfach da :smile:

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Hab den glücklicherweise ungeschnitten zu Hause, aber als da zufällig der Anfang gestern lief, hab ich gedacht den schau ich mal an. Spektakulär wie die Figuren einfach weg sind und man weiß nicht weshalb.
Wie bei American History X wenn immer von 3 Morden gesprochen wird, man aber nur einen sieht :smiley:

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Ich hab den zum Glück auch ungeschnitten. Aber früher hatte ich die cut version, daher weiß ich wie schlimm der verunstaltet wurde

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Der Spiegel

Von Andrei Tarkovski 1975.

Sehr verkopft - wie üblich bei Tarkovski - bringt der Film das Gehirn ordentlich zum arbeiten. Aber ich muss zugeben, dass ich im Gegensatz zu Solaris oder Stalker dieses Mal teilweise wirklich schwer folgen konnte. Allein ein Kniff macht es schwer zu folgen: Es geht um die subjektiven Erinnerungen eines Mannes. Und wenn er sich erinnert, sieht seine Mutter aus wie seine Freundin. Und auch andere Figuren sehen in verschiedenen nicht gekennzeichneten Zeitsprüngen gleich aus. Das Ganze wird vermischt mit viel russischer Geschichte, wie z. B. die Flucht aus Leningrad, russischen Gedichten, die losgelöst vorgetragen werden und den für Tarkovski typischen Stellen, an denen klar er selbst durch Charaktere spricht und es Thesen zum Zustand der Menschheit gibt. Christliche Symbolik und Motive dürfen auch nicht fehlen. Und natürlich das immer wiederkehrende Motiv des Spiegels, das man Wahlweise als Blick ins Selbst durch Selbsterkenntnis, als Portal in die Seelenwelt derer, an die er sich erinnert oder als Tor in seine Erinnerungen interpretieren kann.

Was Tarkovski mit der Kamera macht ist wie immer atemberaubend. Viele Einstellungen sind wie Gemälde. Sie ist oft dynamisch.
Und die Fülle an Dingen, die hier verarbeitet und verhandelt werden ist überwältigend ohne überladen zu wirken.

Solaris und Stalker waren stärker. Der Spiegel ist schwer zugänglich und manche werden nicht ganz zu Unrecht den Artsy-Fartsy-Stempel zücken.

4 von 5 Sternen.

The Neon Demon

Das Beste am Film sind die Bilder, in denen er sich aber leider zu selbstverliebt badet.
Kritik an der Oberflächigkeit der Modeindustrie ist nicht neu und hier sehr flach, indem man einfach alle die dort arbeiten als Arschlöcher zeichnet.
Wenn man den Schöhnheitswahn aufs Korn nimmt, will Refn schocken und wählt den Tabubruch, der aber kein Wert in sich hat. Auch wenn zwei Szenen natürlich erst einmal irritieren. Ich glaube nicht, daß ich spoilern muss welche.

Also es war eher durchwachsen. Die audiovisuelle Ebene ist bahnbrechend; wenn er versucht einen Kommentar im Subtext abzugeben versagt er.

3 von 5

Netter Arthouse-Abend.

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Ging mir bei Der Spiegel ähnlich. Da hat mir Stalker u.a. aufgrund der besseren Zugänglichkeit weitaus besser gefallen, obwohl ersterer wie von dir angesprochen einige großartige Einstellungen und Kamerafahrten enthält. Solaris und auch Andrei Rublev stehen noch auf meiner Watchlist.

Ist uncut frei erhältlich?

Seit etwa nem Jahr runter vom Index.

A Quiet Place

Fand ich gelungen. Die Idee hat sich über die Filmlänge gut getragen.
Aber ob es da noch einen zweiten Teil braucht? Hmmm…

7/10

The Cabin in the Woods

Die Idee fand ich ganz nett, aber der Film wird dadurch nicht zwangsläufig besser. Am Ende warten wir doch alle auf den Moment, wenn die Fahrstühle aufgehen. :stuck_out_tongue_winking_eye:

6/10

Hellboy - Call of Darkness

Ich fand den nicht so schlecht, muss ich sagen. Aber am Ende auch nicht viel mehr als Durchschnitt. Da bringt auch die sehr ordentliche Härte nicht viel (wie kann dieser Film bitte ab 16 freigegeben sein? :cluelesseddy:).

6/10

John Wick, Chapter 3 - Parabellum

Tja, da hatte ich mir mehr erhofft. Weder fand ich auch nur ein action set piece wirklich außergewöhnlich (ja, ich fand das mit Halle Berry noch am besten! Vielleicht auch, weil es mich am ehesten an den Ersten erinnert hat.) noch hat er mir insgesamt übermäßig gut gefallen. Und dieser glatzköpfige Asiate: Sollte der irgendwann einfach nur noch comic relief sein oder war das ernst gemeint? :man_shrugging: Auch die Kämpfe fand ich irgendwann nur noch zäh. Ein wenig enttäuschend.

(Und nochmal im Vergleich zu Hellboy: warum ist der ab 18? :cluelesseddy:)

6/10

Mittlerweile schon. Ist seit letztem Jahr oder so vom Index runter

Aus dem Nichts

Der Film hat klare Schwächen, wie z.B. das letzte Drittel, in dem es nach den sehr präzisen und authentischen ersten beiden Akten etwas langatmig und unglaubwürdig wird.
Ebenso leidet der Film unter einer Fehlkonstruktion, die mir die Empörung, die ich empfinden soll, wenn die Polizei nicht sofort Richtung Nazis ermittelt, sehr stark nimmt: Die Polizei wird natürlich erst einmal Richtung Drogen ermitteln, wenn eins der Opfer sogar wegen Drogen im Knast saß und man bei der ersten Hausdurchsuchung sofort Dope findet.
Die Aufklärung der NSU-Morde war so skandalös, weil man den Opfern aus heiteren Himmel etwas anhängen wollte. Hier hat Akin einen Fehler gemacht. Die Drehbuchschule sagt, dass man seine Helden nicht zu glatt machen soll und sie auch Fehler haben sollten, um menschlich zu wirken. Der Ansatz ist gut, aber läuft hier in eine falsche Richtung.
Ebenso muss man über Dennis Moschito reden… er war wenn ich mich recht erinnere schon mal bei Kino+ und gilt so ein bisschen als Freund des Hauses. Aber bei allem Respekt: Er wirkt als so wichtige Figur neben Diane Krüger und gegen den stark gespielten Verteidiger der Nazis wie ein Laiendarsteller… Das ist teilweise fremdschämig, wie abgelesen und kraftlos seine Sätze wirken. Keine Ahnung, was da los war.

Dennoch hat der Film eine hohe Wertung und seinen Golden Globe verdient. Weil der Verlust so schmerzhaft gespielt wird und die Gerichtsvehandlung in ihrer kühlen Präzision so weh tut.
Und wegen Diane Krüger, die die Leistung ihres Lebens abliefert. Sie wurde ja bei Kino+ und besonders von Andi Bardet oft gescholten, aber das hier ist nichts geringeres als Oscar reif.

4 von 5 Sternen.

Spiderman: Far From Home

Mich verbindet mit dem MCU eine leidenschaftliche Hassliebe. Ich habe fast alle gesehen, aber war irgendwie als Filmliebhaber nie so richtig überzeugt.

Homecoming fand ich einen der besten Beiträge. Vor allen Dingen aber wegen der Autoszene, die für mich der stärkste Moment des gesamten MCUs ist. Dort sieht man, wie man mit etwas Subtilität mehr erreichen kann als mit jeder Explosion.

So einen Moment hat Far from Home nicht. Der Twist, wer denn letztlich der Bösewicht ist, hat mir durchaus gefallen, aber die Motivation ist wieder mal ein Klischee und langweilig. Ob ich Jake Gylenhaal hart an der Overacting-Grenze mag, weiß ich bis jetzt nicht so richtig. Das ist manchmal etwas drüber.
Den Humor fand ich teilweise ganz gut und musste einige Male schmunzeln und einmal sogar lachen.
Wie immer setzt man mehr auf Bombast als auf Tiefgang.

Es ist halt wie immer bei Marvel: Es wird immer ein gewisses Niveau gehalten, das die Filme nie so richtig langweilig macht. Man ist immer unterhalten. Aber aus cineastischer Sicht wird nichts beigetragen.

3 von 5 Sternen.

PS: Zendaya nach Euphoria in so einem cleanen Superheldenfilm als Love Interest zu sehen war gelinde gesagt… befremdlich :grin:

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Judy (2019)

Erwartbare Standard-Biopic-Kost mit nach den Lobpreisungen erwartbar guter Renée Zellweger und starkem Finish.

6/10

Midsommar

Ein wirklich guter Film. Das gleich vorneweg. Er schafft es den ganzen Film über eine Anspannung anzuhalten, obwohl er zu 95 % mit Tageslicht spielt. Das kann man dem Film nur positiv anrechnen. Obgleich einige Personen wirklich dumme Sachen tun, z.B. warum haut keiner sofort ab, nach dem Klippensprung, warum trinkt Christian diesen Drink, obwohl er ihn zuvor schon abgelehnt hat, warum hat Mark … naja, Mark ist die ganze Zeit blöd und tut nur blöde Sachen. Bei einem schwächeren Film fände ich das schon sehr störend, hier fällt es aber nicht all zu sehr negativ auf die Gesamtwertung.
Am Ende bleibt mir nur die Frage, hat es die zwischenzeitlich sehr expliziten Gewaltdarstellungen gebraucht und das Ende habe ich nicht wirklich ganz verstanden.

PS: Exzellente Kamera- und Schnittarbeit.

8/10

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Zumindest zu deiner ersten Frage die aus meiner Sicht gegebene Antwort: aus einer Toleranz anderen Völkern gegenüber. Es kommt doch sogar die Überlegung auf, ob es nicht besser so ist, als alte Leute in Altenheimen verroten zu lassen.
Ob diese Überlegung vernünftig ist oder es eine falsch verstandene Toleranz ist, kannst du für dich selber entscheiden. Aber es ist eben ein interessanter Denkanstoß, wie man mit sowas umgeht.

Ja, der Denkanstoß war da. Hat mich aber nicht überzeugt, dass mit dem Gesicht voran von einer Klippe zu springen oder mit den Beinen voran und es dann dreimal mit nem Knüppel zu bekommen humaner ist.

Under The Skin

Ich habe mich darauf gefreut, den irgendwann zu gucken, da der an vielen Stellen empfohlen wird und als kleine Arthouse Perle gilt. Nachdem ich den jetzt gesehen habe, fällt es mir sehr schwer, den irgendwie zu bewerten. Auf der „normalen“, narrativen Ebene ist der doch eher schwer zugänglich und ungewöhnlich. Auf einer metaphorischen, künstlerischen Ebene hat der viel zu bieten. Man muss aber schon etwas (mehr) darüber nachdenken.

Ich glaube nicht, dass ich den gänzlich durchblickt habe und es ist „no easy watch“.

Nichtsdestotrotz ist der visuell und inszenatorisch beeindruckend und hat einen Hammer Score (plus eine fantastische Scarlett Johansson).

Daher bekommt der von mir eine 4/5 :slight_smile:

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Gemini Man
Hatte zwar mitbekommen, das der Film nicht sonderlich gut weg kam, aber wollte mich natürlich selbst überzeugen. Will Smith Zweimal zu sehen, einmal halt in seinem heutigen Alter und aus der Prinz von Bel-Air Zeit, bzw den jungen Will, war am Anfang ganz nett, aber der Film ist nicht mehr als ein typischer Action Streifen und Spannung kam nicht auf. Irgendwie schade, auch wenn ich keine hohen Erwartungen hatte.

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Ja, der ist schon härter Tobak. Allerdings ganz egal, was man nun hineininterpretieren wiil: Am Ende war ich unerklärlicherweise irgendwie emotional ergriffen. Der Film mag verkopft sein, aber Emotionen hat er irgendwie ausgelöst.