Folgende Filme wurden aufgrund der Besprechung bei Kino+ angesehen:
Limbo
Deutscher One-Shot-Film über … allerlei. Hauptsächlich zwielichtige Machenschaften und die Versuche, sie ans Licht zu bringen.
War ganz gut gemacht. Dem Film nehme ich den One-Shot auch ab, denn es gab nur eine Szene recht am Anfang, bei der ich sagen würde, da wäre Raum für einen Schnitt gewesen. Wenn es mehr gab, dann waren die wirklich gut versteckt.
Ein Problem, das der One-Shot in dem Fall mit sich brachte: Manchmal etwas zu lange Laufstrecken. Besonders durch die Wahl der Location bzw. dass vieles an einem Ort stattfand und deswegen mehrfach die gleichen Wege beschritten wurden, hat meine Aufmerksamkeit mehrmals abschweifen lassen.
Die Story ist nicht außergewöhnlich, aber der ständige Wechsel zwischen den Personen, die man verfolgt, war ein schöner Kniff. So hat sich das Geflecht der Beziehungen langsam entwirrt und es wirkte dabei sehr organisch. Leider war mir ab der Geschenkübergabe relativ am Anfang klar, wie der Film ausgehen würde, zumindest für die Beteiligten.
Besonderes Highlight: Der Wiener. Herrlicher Antagonist.
Just Mercy
Bin etwas zwiegespalten. Ja, es ist wichtig, das Thema zu behandeln, in allen Ausprägungen. Ja, die Darsteller machen einen guten Job. Aber das wars dann auch schon irgendwie, der Film bot mir nichts, was ich nicht ähnlich schon gesehen hätte, sowohl in der Aufmachung als auch von der Grundthematik her. Am Ende ist es ein Film, der das Portfolio von Micheal B Jordan und Jamie Foxx positiv anreichert.
Der Grund, warum mir der Film (evtl.) im Gedächtnis bleiben wird, ist ein Fauxpas: In der Sequenz, in der man die Fernsehsendung „60 Minutes“ einbindet, wurden - meiner Vermutung nach - Originalaufnahmen der Sendung von damals mit Filmaufnahmen angereichert, damit die tatsächlichen Darsteller und nicht die originalen Personen zu sehen sind, was aus filmischer Sicht ja durchaus Sinn ergibt. Allerdings hat man es versäumt, den Sprecher der Sendung zu synchronisieren. D.h., das, was Jamie Foxx in der Sendung sagt, wurde von seinem deutschen Sprecher synchronisiert, aber alles, was der Moderator sagt, blieb auf Englisch. Dazu gab es allerdings keine Untertitel. Das war echt seltsam. Wenn man die Originalaufnahmen zwecks zeithistorischem Zitat quasi unverändert in den Film aufnimmt, was ja durchaus die Intention gewesen sein könnte, immerhin spielt der Film in den 80ern, und deswegen den Ton nicht verändern will, warum synchronisiert man dann zum einen Foxx’ Sprechpart und setzt zum anderen wiederum aber keine Untertitel? Sehr komisch.