Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

2 Film von der Viennale 2020:

Dorogie Tovarischi! - Dear Comrades (2020)

Regisseur Andrei Kontschalowski war mir ein Begriff gerade die Filme die er in den USA gemacht hatte. Zum einem hat er zwei „anspruchsvolle“ Cannon Filme gemacht, den sehr guten Runaway Train - Express in die Hölle, Shy People – Bedrohliches Schweigen dann noch Homer and Eddie mit James Belushi und Whoopi Goldberg und die Actionkomödie Tango & Cash mit Sylvester Stallone und Kurt Russell.

Der Film thematisiert den 1962 blutig niedergeschlagenen Aufstand von Nowotscherkassk gegen das Chruschtschow-Regime, exekutiert von der Sowjetarmee, der man bis zu diesem Zeitpunkt nicht zugetraut hätte, dass sie auch auf das eigene Volk schießen würde.

Es werden am Anfang schön und lang die Befehlsketten und Konferenzen gezeigt die zu diesem Verbrechen geführt hat. Ein weiterer Handlungsstrang eröffnet dann mit einer Frau die durch und durch systemtreu ist ( Zitat von ihr gegenüber den Demonstranten: Unter Stalin hätte es sowas nicht gegeben ) und damit konfrontiert wird, dass ihre 18-jährige Tochter bei eben jenem Aufstand auf der Demonstrantenseite marschiert ist und hernach vermisst wird. Ihre Suche nach der Tochter führt auch zu einer Erschütterung ihres Glaubensbekenntnisses gegenüber dem Staat.

Eine kleine absurde Episode bleibt mir in Erinnerung die im Film ganz nebenbei erzählt wird und schön zeigt wie dieses System funktioniert hat.
Nach dem Aufstand war die Straße voller Blut und es wurde der Befehl ausgegeben die Straße zu säubern um alles zu vertuschen. Als das nicht funktioniert und die Blutflecken nicht weggehen wird kurzerhand die Straße neu asphaltiert.

Konchalovskys hat die Geschichte in schönen schwarzweiß und 4:3-Bildern gedreht und besticht durch die stilistische Nähe zum Kino jener Zeit und verbildlicht so die damalige Wahrnehmung als Mixtur aus schmerzlich Erlebtem und harscher Propaganda.
Am Ende mündet alles dann doch in einer banalen Mutter sucht Tochter Geschichte die mich leider nicht so berührt hat wie ich mir es gewünscht hätte.
Trotzdem ist der Film gut und eine Empfehlung.

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:+1:t2: Sehr schön zu lesen.

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Streets of Fire

A Rock n Roll Fable - einfach nur Mega und eines der besten Filmposter aller Zeiten

Ist und bleibt einfach geil. Andere Worte finde ich dazu einfach nicht. Ich hab jedes Mal wieder Spaß mit der Welt, mit der Inszenierung, den Figuren und natürlich der Musik.

4.5/5

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Tonight is what it means to be young is aber auch so ein Übertrack.

Muss ich endlich mal bei Dosenbeatz ballern.

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Ist es auch wirklich. Musste ihn und „Nowhere Fast“ mir gestern nach dem Film auch erst wieder fünf Mal anhören.

Kann man bestimmt auch gut sampeln die Songs, obwohl die auch so schon geil genug sind.

Ich guck den Film ja sowieso einmal im Jahr oder so, ich kam aber diesmal drauf, weil ich gestern nochmal paar Szenen aus dem Auspack-Spezial gesehen habe und Eddy als „Gesetz der Rache“ wollte, dann aber gemeint hat er hätte ihn mit Streets of Fire verwechselt. Vielleicht sorgt das mal für einen Popularitätsschub für den Film.

Is auch mal ne gute Hausaufgabe.

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Creepshow Blu Ray

Eine Horroranthologie von George A. Romero. Wobei ich es eher Grusel- oder Schaueranthologie nennen würde. Das passt irgendwie besser. Geschrieben wurde das ganze von Stephen King (spielt auch mit), der sich von den alten Horrorcomics inspirieren ließ.
Der Film wirkt auch optisch wie ein Comic durch diverse Einblendungen oder Übergänge. Das mag für den einen oder anderen billig wirken. Ich finde, dass das seinen eigenen Flair hat. Ich schau den gerne zu dieser Jahreszeit.

Tom Savini war für die Effekte zuständig.
Mein persönliches Highlight ist nach wie vor Leslie Nielsen, der mal so gar nicht nett und witzig in diesem Film ist.

Der Film wurde vor kurzem auch endlich vom Index genommen. Vielleicht erscheint ja bald eine vernünftige Blu Ray hierzulande.

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Nobody sleeps in the woods tonight (4.5/10)

obwohl das schauspiel besser war als in den meisten deutschen filmen war der streifen ziemliche zeitverschwendung; sogar für das genre!

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Tucker & Dale vs Evil auf DVD

War wieder eine Freude. Die zwei sind einfach sympathisch!
Kleine Anekdote: Mein Vater ist eigentlich ein Mensch, der sich außer Dokus oder Krimis kaum etwas ansieht. Wir haben vor Jahren mal mit ihm diesen Film gesehen und er hat sich fast bepinkelt vor lachen. Das war schön :smiley:

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Da sollte doch eigentlich auch noch ein zweiter Teil kommen.

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Stimmt
Irgendwas hab ich da auch mal gelesen.
Bin mir aber nicht so sicher, ob es das braucht

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Brauchen vielleicht nicht, anschauen würde ich mir die Fortsetzung aber! :slight_smile:

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3 Film von der Viennale 2020.
(leider gibt es noch keine Poster oder Trailer zum Film)

Mainstream (2020)

Regie: Gia Coppola (ist die Enkelin von Star-Regisseur Francis Ford Coppola und Nichte von Sofia Coppola)
mit Andrew Garfield, Maya Hawke (Tochter von Uma Thurman und Ethan Hawke), Jason Schwartzman, Nat Wolff, Johnny Knoxville, Alexa Demie

Inhalt:
Frankie (Maya Hawke) weiss nicht recht, wohin sie ihr Leben führen soll. Die Anfang Zwanzigjährige möchte etwas Bedeutungsvollem nachgehen und sich kreativ entfalten. Ihr Job als Barkeeperin in einem Comedy Club nahe dem Hollywood Boulevard langweilt sie.
Als Frankie den mysteriösen Link (Andrew Garfield) kennenlernt, verändert dies ihr Leben schlagartig. Dessen spontane, unbekümmerte Lebensweise und ausgefallene Art inspirieren Frankie. Sie beginnt, Link mit dem Handy zu filmen, während er lauthals über den Mainstream und die Konsumgesellschaft herzieht. Frankie lädt die Videos auf YouTube hoch, und innert Kürze werden diese von Tausenden Nutzern angeschaut. Doch der Erfolg bringt auch seine Schattenseiten mit sich.

Die Handlung ist überraschend vorhersehbar so wie die Themen die er erzählen will. Unterm Strich leider ein wenig zu brav für eine „Social Media Satire“.
Ich finde ihn jetzt nicht langweilig oder schlecht aber ich habe doch gehofft das der Film vielleicht ein neuer Network oder Fight Club wird aber das ist er leider nicht geworden trotz der Energie die der Film besitzt.

Blickfang bleibt jedoch ein blondgefärbter Andrew Garfield, der für die Rolle eines hyperaktiven und exzentrischen Losers, wirklich alles gibt und einem trotz der enormen Antipathie, die man für ihn empfindet, einige Lacher abringt.

003

Ich habe gelesen das Coppola sich an dem Film „Ein Gesicht in der Menge“ aus 1957 orientiert hat. Damals wurde das Fernsehen als manipulierendes und gefährliches Medium angeprangert, heute sind es Social Media und Youtube. Trotz des Fokuswechsels auf Neue Medien fühlt sich „Mainstream“ in seiner lauten Inszenierung jedoch undifferenziert und auch nicht sehr innovativ an.

Hört sich jetzt schlechter an als er wirklich ist. Man kann den schon gucken allein schon wegen Andrew Garfield lohnt sich der Film.

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Underwater, 2020
William Eubank

Vielleicht lags am Wein, aber ich fand den richtig gut.
Die Musik im Abspann ist geschenkt, wird ausgemacht. Das war mal konsequenter Horror (?), wo ich nicht permant dachte: HERR GOTT NOCH MAL - WIESOß1

Okay, frag ich mich auch, warum der eine Helm mit einem Griff aufgeht und der andere einen Feuerlöcher (Unterwasser?) braucht? - Ja, egal.
Schöne Effekte auf technologischen Bildschirmen, die mir sagten, was draußen gerade passiert, gefielen mir gut. Das muss man auch erst mal platzieren können, ohne das es einen anschreit: Nur damit du es auch kapierst, wir sind jetzt -hier-.

Und, ich bin alles andere als abgeklärt, bei mir funktioniert einfach jeder Schockmoment. Sonst machts auch keinen Spaß. Wenns läuft, dann läufts.

Aber, ob nun im Weltraum (kalt) oder in einer Unterwasserstation (auch kalt), versteh ich absolut nicht, warum alle im Schlüpper rumrennen. Das macht keinen Sinn. Das hat mich bei Scott Ridley schon gestört. Möchte ich unnachgiebiges, umanschmiegsames Metall auf meiner Haut? …Man. Dabei sehen die Anzüge sehr gut aus, mit dem Hauch von Warhammer 40 000.

Auf so engem Raum, diese Atmosphäre von Beklemmungen zu erzeugen, hat mir ästhetisch auch sehr gefallen.

Fragt sich noch jemand, ob Perspektiven, Schnitte und Montage aus Spielen auf Filme hier Einfluss genommen haben? Oder ob es doch andersherum ist… :beannotsure:

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:christmas_tree:Holidate (Netflix) :christmas_tree:

Ja, wenn man das Ziel hat, möglichst alle Weihnachtsfilme auf Netflix zu schaffen, muss man früh anfangen. Und mit Holidate habe ich zumindest keinen schlechten Start hingelegt, finde ich.
Es geht in dieser, natürlich unglaublich amerikanisch-schmalzigen, vor Weihnachtsdeko und übertrieben unnatürlichem Gebaren triefenden, Rom-Com um Sloane, die an einem Weihnachtsfest, das sie wieder am Kindertisch ihrer Familie verbringen muss (da sie keinen Partner hat) bemerkt, dass das auf Dauer nicht das Gelbe vom Ei ist.

Natürlich trifft sie zufällig beim Geschenke-Umtausch Jackson, der model-like mit seinem blonden Haar und seinem australischen Akzent (?) vor ihrer Nase herumwedelt und sie schließlich dazu überredet, in Zukunft ihr „Holidate“ zu sein - ohne Sex natürlich. Natürlich kommt es schon beim ersten Holidate zum Sex, beide bemerken, dass sie sich mehr als gut finden und…nun, man kann sich den Rest denken.

Ich muss sagen, nachdem ich die erste halbe Stunde nur mit halbem Auge hingesehen habe, da der Film mir wirklich nicht besonders besonders erschien, hat er mich am Ende doch noch gekriegt. Vielleicht musste ich mich erst wieder in diese Art des Filmemachens einfinden, in der einfach alle Menschen übertrieben laut sind, sich übertrieben anziehen und schminken, übertrieben viele Gefühle übertrieben ausdrücken müssen und dabei übertrieben laute Musik im Hintergrund spielt.
Woran auch immer es lag - ich freu mich auf den nächsten Film der Liste. :supa:

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Antebellum (5/10)

sollte wohl richtung „get out“ gehen. der film geht ~1:45h und die letzten 20min waren zumindest halbwegs spannend. die restliche zeit versuchte der film wohl einen spannungsbogen zu kreieren bzw. auf ein besonders tolles finale hin zu arbeiten. das hat mir persönlich allerdings alles viel zu lange gedauert.

ansonsten sind optik/setting/schauspiel ganz gut. nützt nur alles nix wenn ein thriller/horrror-streifen maximal die letzten 20min spannend ist!

The Goonies

Hab gesehen, dass es die Film auf Netflix gibt und da so oft davon geschwärmt wird, hab ich ihn mir mal angesehen.
Naja, keine Ahnung ob der nur mit Nostalgiebrille funktioniert, oder ob er mir auch als Kind nicht so zugesagt hätte, aber wirklich überzeugt hat er mich nicht.
Der war durchgehend super stressig, hektisch und laut.

2,5/5

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Hab den dieses Jahr auch das erste mal (mit 35) gesehen und hab ihm eine 5/5 gegeben :grin: Geht also auch ohne Nostalgiebrille. Aber ich hätte ihn wohl als Kind auch sehr abgefeiert.

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Ich fand es ja interessant, als CineFix in einem Video den Begriff „Not Me Movie“ geprägt hatte. In dem Kontext waren Filme gemeint, für die man selbst nicht die primäre Zielgruppe ist und in so einem Fall (als oller weißer Hetero) trifft das auf

Porträt einer jungen Frau in Flammen (Prime)

voll zu. Aber wenn der Film so gut ist, kann man zum einen die Qualität anerkennen und zum anderen vielleicht noch etwas herausziehen und wenn es letztendlich nur um Verständnis geht. Und wie Céline Sciamma die Bilder der Beziehung zwischen Héloïse und Marianne einfängt, das hätte auch einen Sergio Leone vor Neid erblassen lassen. Das Hauptthema sind ja nunmal die Blicke zwischen den beiden Frauen, die sich während Mariannes Arbeit als Portraitmalerin zwischen Künstlerin und Objekt und letztendlich zwischen Freundinen ergeben. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch, aber in den Nahaufnahmen der Augen spielt sich bei beiden Leidenschaft ab. Zugegeben ist das bei Leone nicht unbedingt Liebe, aber irgendwas ist ja immer. Insofern ist „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ ein wirklich faszinierender Film geworden.

Und dann noch

Bombshell (Prime)

Hier muss ich zugeben, hätte da nicht Annapurna Pictures als produzierende Firma mit dringesteckt, hätte ich mir den nicht angeschaut, trotz der Hammer-Besetzung. Und weder Charlize Theron noch John Lithgow sind unter dem Makeup kaum wiederzuerkennen. Der Film bezieht sich auf die Klage von Gretchen Carlson (Nicole Kidman) gegen den Chef von Fox News, Roger Ailes (Lithgow) wegen sexueller Belästigung. Das klingt vielleicht dem Film gegenüber unfair, aber das war so einer, bei dem ich zuerst nicht so richtig Lust darauf hatte, weil das am Ende nunmal kein Gute-Laune-Film ist. Und ich hatte ein bisschen die Befürchtung, dass das Fox-Propaganda wird, aber war es ja Gott sei Dank doch nicht. Und sexuelle Belästigung ist immer noch ein schwieriges Thema. Ich hatte dazu mit ener Bekannten vor ein paar Monaten ein recht kurzes Gespräch und der einzige wirkliche Unterschied zu „früher“ ist, dass das mittlerweile offener angesprochen wird, wenn es passiert. Insofern ist „Bombshell“ ein unangenehmer, aber auch wichtiger Film.

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Klemmte bei dem anderen der Griff nicht? Ist schon eine Weile her, vielleicht habe ich das falsch im Kopf, aber dachte, das lag daran.