Thor - Love and Thunder (Kino, OV)
Was ein Ritt. Hat mir super gefallen. Nachdem ich mit Thor 3 nicht so viel anfangen konnte, war ich doch recht skeptisch, was mich hier erwartet, aber „Love and Thunder“ hat mich komplett abgeholt. SO muss Comicverfilmung mit Witz. Ja, manche Gags sind dumm und/oder platt, aber es hat alles irgendwie stimmig gepasst. Auch der Wechsel zwischen düsteren, traurigen, emotionalen und actiongeladenen Szenen hat für mich gut funktioniert. Da kann ich mich komplett Daniels Rezeption anschließen.
Allerdings wurde mir auch das Thema „Ich bau mir mal schnell ne Armee aus Kindersoldaten auf“ zu unbedacht und unreflektiert eingesetzt. Ja, es mag für jüngere Zuschauer (der Film ist ab 12) cool sein, mehr oder weniger Gleichaltrige zu sehen, die mit göttlicher Macht empowert werden, um Schattenmonsterärsche zu kicken, und auch für die Darsteller war das wahrscheinlich cool und irgendwie passt diese Gedankenlosigkeit auch zum Film/Thor, und Waititi macht das ja öfters, Unmenschlichkeit in ein „nettes“ Kostüm zu verpacken, siehe Jojo Rabbit, aber da hatte man dann zumindest diese Faust in der Magengrube, die einem das Lachen wieder ausgetrieben hat. Wäre wahrscheinlich aber auch zu viel für einen Spaß- und Unsinnsfilm wie Thor, das Ganze ähnlich zu reflektieren.
Aber das war auch eigentlich die einzige Sache am Film, wo ich „unzufrieden“ war. Ansonsten hatte ich so viel Spaß im Kino wie in kaum einem anderen Marvel-Film. Im Saal war auch ne super Stimmung.
Auch sonst hat mich der Film sehr von sich überzeugt. Darsteller mit Spaß an der Sache. Soundtrack auch abseits von GnR nicht nur die übliche Begleitmatsche im Hintergrund, die man inzwischen von Marvel gewohnt ist, da gab es mehrere Stellen, wo mir die Musik äußerst positiv aufgefallen ist. Und auch die Optik fand ich sehr gelungen, kompositorisch wie auch die technische Umsetzung. Stellen mit „schlechtem CGI“, wie Antje sie ausgemacht hat, hab ich persönlich nicht wahrgenommen. Wenn es sie gibt, spricht das aber wiederum für den Film, dass er mich so vereinnahmt hat, dass es mir nicht aufgefallen ist.