House of Gucci wird von einer spannenden Firmengeschichte, einer tollen Ausstattung und Kostümen gerettet. Bis auf Jared Leto und Lady Gaga kann der Cast auch glänzen und macht unheimlich Spaß. Doch passend zur Marke, soll man sich nicht blenden lassen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Bei Kino+ sagte Eddy glaub ich, dass Jordan Peele aber nach Get Out und Us mal etwas Neues machen muss. Wahrscheinlich weniger Horror, politische Botschaft und große Twists. Wenn man das so nimmt, hat Peele geliefert. Nope ist komplett anders was man zuvor von ihm auf der Leinwand gesehen hat. Das fand ich erfrischend anders.
Mir hat Nope Spaß gemacht. Der Film braucht am Anfang ein klein wenig, konnte da aber mit Humor punkten. Keke Palmer und Daniel Kaluuya als unterschiedliches Geschwisterpaar ergänzen sich perfekt. Hinzu kam dann noch Brandon Perea, der mir vorher nicht bekannt war, aber ein paar lustige Sprüche beigesteuert hat. Aber als es dann losgeht dann hatte es mich am Haken, da man wie auch die Protagonisten wissen wollte, was denn hier im Tal nun los ist. Da ist einiges los. So Parallelen zu Jaws wurden und das Thema Filme machen wurden auch schon in anderen Kritiken genannt
Wenn man sonst immer sagt, dass im Kino nur noch Marvel, Sequels oder Remakes laufen, dann muss man wie bei Nolan einfach den Hut vorziehen, dass ein Peele dann hier immer wieder mit einer Original Story um die Ecke kommt.
Ich mag die Prämisse. Ein Generationenschiff stürzt auf einem unbewohnten Planeten ab, wobei der Hyperantrieb-Treibstoff drauf geht. Man sitzt also fest, und versucht mit suboptimalen Rohstoffen des Planeten ähnlich Treibstoff zu synthetisieren. Jetzt kommt der Clou: bei jedem Testflug verstreichen für den Piloten Buzz Lightyear 4min, auf dem Planeten vergehen aber über 4 Jahre.
Das ist ne tolle Idee und wirkt in so einen doch eher Kinderfilm schon fast verschwendet.
Leider (möchte man dann schon fast sagen) wird das im zweiten Akt dann gegen eine recht übliche Abenteuer-Geschichte eingetauscht. Die war bei weitem nicht schlecht, ich hätte sie aber nach dem ersten Teil so nicht gebraucht.
Das Ende war dann wieder ne echte Überraschung:
Mit dem Auftauchen des zurückgereisten Zukunfts-Buzz war für mich eigentlich klar, dass man alles am Ende mit einer Vergangenheitssprung von Buzz rückgängig macht. Pustekuchen! Disney zeigt überraschend Eier und lässt das schön sein. Und noch überraschender gibt es kein Verlassen des Planeten. Am Ende akzeptiert man, das dieser Planet nun die Heimat ist. So viel Konsequenzbereitschaft habe ich nicht erwartet.
Dagür gibt’s nen Daumen nach oben!
Die Charaktere sind in Ordnung. Die Katze ist ein absoluter Volltreffer. Dafür nervt der Comic Relief (Taika?) gewaltig.
Kurios: ich hab wohl an der falschen Stelle geblinzelt und den großen bösen Woke-Moment verpasst.
Fazit: Guter Film, tolle Prämisse überraschendes Ende. Aber so begeistert wie Andy war ich dann doch nicht. 7/10 Fertigmahlzeiten
Sich Gedanken zu machen sollte kein Selbstzweck sein. Du sagst es selber, es kommt auf viele unterschiedliche Faktore an. Von daher stehe ich per se zu solchen Filmen genau so wenig wie ich per se zu Komödien irgendwie stehe. Es kommt immer auf den jeweiligen Fall an.
Genau das habe ich gestern nach der Vorstellung auch gedacht. Es wird ja aktuell häufiger diskutiert, dass nur noch bzw. größtenteils Content für die Streamingdienste produziert, und keine „Filme geschaffen“ werden (ungefährer Wortlaut Adolfo oder auch David Hain, Robert Hofmann, Yves).
Nope ist da in meinen Augen und wie Du auch schreibst einfach ein tolles Gegenbeispiel.
In „Us“ gab es halt nicht eine Szene, die man so nicht schonmal gesehen hat. Und diese ganzen Elemente aus anderen Filmen und Serien wurden leider sehr unbefriedigend verknüpft. Und das schlimmste war einfach der fehlende Horror. FSK 6 hier kein Problem.
Get Out hat mir da viel besser gefallen. Hat das Rad auch nicht neu erfunden, aber viel Esprit und interessante Ideen eingebracht.
Nope reizt mich Stand jetzt nicht wirklich, dafür fand ich „Us“ zu schwach, kann mir aber vorstellen, dass der sehenswert ist.
Da fand ich z.B. „The Perfection“ (auf Netflix) besser als „Get Out“ und „Us“, weil auch der Twist wesentlich glaubhafter war bzw. realistischer anmutete.
Aber der hat sich auch in der zweiten Hälfte oder gegen Ende etwas verlaufen, fand ich. Aber der war interessant und homogen und war lange Zeit nicht wie bei „Us“ „Hmmm, das hat doch in Film XY gut funktioniert, machen wir das nochmal. Danach eine Szene aus AB, die passen zwar nicht zusammen, aber wenn es gut aussieht, dann wird sich schon niemand beschweren“.
Nur fand ich das bei „The Perfection“ am Ende alles schlüßiger von dem was er einem da erzählt hat. Bei Peele denke ich oft, dass es ihm am ehesten darum geht seine politische Message zu verkaufen und wenn die durch ist halt irgendwie noch 'nen bekloppten Twist dran hängen. Weiter als bis zu seiner Message scheint er da oft nicht gedacht zu haben. Aber es soll ja noch gleichzeitig ein Horrorfilm sein, also muss man sich dafür auch noch irgendwas ausdenken. Und das hat er IMO einfach nicht wirklich drauf.
Ich fand Us gut und konnte auch mit den Twist leben. Schönes Finale, welches musikalisch gepasst hat.
Für mich passt die Dosis Horror auch in den Filmen, da ich eh kein großer Horror-Fan bin und tonnenweise Blut oder eklige Szenen etc. brauche. Beide Filme haben für mich für ein unangenehmes Gefühl gesorgt und die Situation an sich ist auch schon Horror. Aber mir ist letztendlich auch egal, ob Film X oder Y dies oder das besser gemacht hat. Kann wer auch zu Nope sagen, dass man die eine Szene in Jaws aber so viel besser gemacht hat. Nun, dann ist das so.