Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Es heißt eben FilmKRITIK. Man muss diese Kritik ja nicht teilen oder kann für sich selbst ben zu dem Schluss kommen, dass Film trotz Makel als ganzes gut funktioniert.

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Sicher. Das Wort Kritik ist in seiner sematischen Extension aber sehr viel weiter gefasst als eine hauptsächliche Fokussierung auf Defizite. Das ist ein verkürztes Verständnis von Kritik.

Das Lehrerzimmer

Letzte Woche „Roter Himmel“, heute „Das Lehrerzimmer“ von İlker Çatak. Das wollte ich mir dann nicht nehmen lassen beide im Kino zu sehen, wenn aktuell doch vielversprechende deutsche Filme auf der Leinwand zu sehen sind. Ich habe vor paar Monaten auch „Eingeschlossene Gesellschaft“ gesehen, welches auch eher im Lehrerzimmer spielt, aber da ist dieser Film ganz andere Liga. Selbst kenne ich mich in dem Umfeld zwar nur als Schüler aus - und da gab es einige Flashbacks. Ich will nicht sagen, dass ich es vermisse, erinnern tut man sich doch gern dran. :joy:

Die Lehrerseite kenne ich nicht, kann jedoch mit Leonie Benesch mitfühlen, die großartig in ihrer Rolle ist. Alles beginnt mit der Verdächtigung eines Diebstahls, das bringt das Kollegium, die Klasse und alles ins Wanken. Neben den Drama, und auch eigentlich Thriller teilweise, konnte man als Zuschauer aber auch schmunzeln bei der ein oder andere Szene. Allein wenn es Null-Toleranz ging, die Stundeneröffnung und der ein oder andere Lehrer bzw. Lehrerin. Aber nicht so wie in den oben genannten Film von Sönke Wortmann, wo die alle over-the-top waren. Guter Film.

Edit: Eine Sache muss ich noch bringen, zum Plot und Ende des Films:

Ob dieser Videoschnipsel nun ausreicht? Das ist natürlich fraglich, alles basiert darauf und es ist illegal gewesen. Nur ist diese Bluse drauf und die Tatverdächtigte fühlte sich dann natürlich in die Ecke gedrängt. War sie es nun? War sie es nicht? Die Frage wird nicht gelöst, aber das finde ich auch toll an solchen Filmen. Offen zur Diskussion, wie man damit umgeht und was man davon hält.

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Ach ja, der „Toaster“. Ich fand es sehr herzerweichend, wie gut der Film bei Nebula herausgearbeitet hat, dass unter ihrer harten Schale sehr viel Mitgefühl steckt. Das wurde vor allem durch ihre Reaktionen auf Rocket deutlich. Aber auch gegenüber einigen anderen Guardians, die sie in bestimmten Situationen in ganz neuem Licht sieht. Und da Nebula trotz schwerer Traumata erstaunlich lernfähig ist, ist sie eine Figur, die sich unter ihrer Oberfläche wunderbar wandelt. Ich mag Redemption-Stories. Wahrscheinlich, weil ich auch nach meiner Erlösung suche …

In dem schon aus dem Promometerial bekannten goldenen Comedy-Moment, in dem Peter sie völlig überfordert mit seinem Gefühlsgulasch plötzlich anschmachtet, dachte ich: „Wir sind hier bei James Gunns Guardians, wo kaputte Typen sich in ihrer Kaputtheit gegenseitig heilen, wo zweimal Minus Plus ergibt! Ich kann mir die beiden total gut als Paar vorstellen!“ Ich war sogleich in die Idee schockverliebt, dass Peter und Nebula ein Paar werden.

Und dass der Film es bei dieser in Humor ertränkten Szene belassen hat, es eben nicht so gekommen ist, war für mich brillant.

Zumal in dem Film sehr klar wurde, dass Nebula eigentlich nur etwas Liebe braucht - und tatsächlich sehr liebenswert ist.

Es war auch knuffig, wie sie den stockbesoffenen Peter in der Eröffnungssequenz des Films ins Bett gebracht hat. Die hat auch den Grundstein dafür gelegt, dass Peters zuvor angesprochenes verwirrtes Anschmachten gleich auf mehreren Ebenen funktioniert hat.

Nebula und natürlich Rocket mit seiner Geschichte waren es, die mich in diesem Film am meisten berührt haben.

Hellhole (Netflix)
Semi spannender Horrorfilm mit einer guten düsteren Atmosphäre. Das Ende war aber schon ganz cool.
5/10

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Roter Himmel (Kino)

Ich glaube, ich muss mir auch die anderen Filme des Regisseurs irgendwann mal zu Gemüte führen. Wie schon bei Undine besticht Roter Himmel durch eine herrliche Sprödigkeit - in den Bildern, in der Inszenierung und in den Charakteren, hier besonders durch Leon, der sich so sehr selbst im Weg steht, dass es einfach zum Fremdschämen und spannend zu gleich ist.

Zum Ende hin übertreibt es der Film mMn mit den Schicksalsschlägen leider ein wenig, da litt bei mir die Glaubwürdigkeit. Und auch die letzte Szene mit dem Rollstuhl wirkt irgendwie seltsam, die kann ich für mich nicht einordnen.

Aber sonst ein interessantes Werk, das vom Zwischenmenschlichen lebt - eine innovative Geschichte darf man allerdings nicht erwarten.

Die drei Musketiere - D’Artagnan (Kino)

Der Trailer kam überraschend, ich hatte nicht mitbekommen, dass es eine neue Verfilmung des Stoffs gibt. Leider hat er mich auch kein bisschen angesprochen und ich hatte eigentlich keine Lust auf dem Film. Allerdings ist die imdb-Bewertung erstaunlich hoch und nach diversen Stimmen aus dem Kino+ -Umfeld, die doch recht wohlwollend waren, waren wir dann doch im Kino.

Und ja, der Film ist echt ordentlich. Story-technisch natürlich keine Überraschung, aber optisch, vom Design und auch der Action her hat er mir ziemlich gut gefallen. Auch die Schauspieler waren mindestens solide (ein kleiner Ausreißer war die Synchronisation der Königin, die wirkte wie ein Fremdkörper, sehr vorgelesen und „blass“).
Bei vielen Mittelalter-Filmen wird sich beschwert, dass sie zu grau und farblos wären - in der ersten Hälfte des 17. Jhdt. ist man dann bei Sepia angekommen. :ugly:

Besonders hervorheben möchte ich die Actionsequenzen: die Degenkämpfe sind echt ne Wucht. Vllt etwas zu wackelig gefilmt, aber man merkt, dass die Kamera mitten drin war, statt von außen zu filmen. Und trotz der Nähe schafft man es doch, den Überblick zu behalten und den chaotisch anmutenden Kämpfen zu folgen. Die sind in meinen Augen auch ziemlich gut choreografiert. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Bin jetzt tatsächlich auf den zweiten Teil im Winter gespannt. :slightly_smiling_face:

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Guardians of the Galaxy: Vol. 3

Ein verdammt emotionales, aber auch spaßiges Weltraumabenteuer mit einem (mal wieder) tollem Soundtrack.

Vielleicht gehe ich da nochmal rein. :beancute:

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Guardians of the Galaxy Vol. 3

Für mich ein schöner Abschluss der GotG-Trilogie. Ich war nie der große GotG-Fanboy, fand es aber immer erfrischend anders in dem MCU. Den zweiten Teil hatte ich damals eher mittelmäßig bewertet, müsste ich aber wahrscheinlich auch nochmal sehen.

Ich fand es storytechnisch gar nicht so überladen. Es gibt zwar einen Bösewicht, doch die Hauptstory ist erstmal ein Crew-Mitglied zu retten. Freundschaft - und kein Untergang des Universums. Auch diese Background-Story von Rocket hat sich gut eingepflegt. Ja, über Adam Warlock kann man reden, ob man ihn da hätte gebraucht. Aber eine gewisse Rolle erfüllt er auch im Film (Weiß nicht, wie groß diese Rolle auch in den Comics ist).

Von allen Charakteren bin ich großer Nebula-Fan. Mag Karen Gillan und diese Rollenentwicklung so sehr. Gerade auch wie sie reagiert hat, als Rocket sich auf einmal wieder gemeldet hat. Generell eine emotionale Fahrt für alle Charaktere und auch mich als Zuschauer. Vielleicht ist das für andere Zuschauer nichts, aber ist auch in Ordnung.

Zum Ende:

Ob und wen man nochmal wieder sieht, ich weiß es nicht. Es gibt nun neue Guardians unter Rocket’s Führung. Man kann sie wieder zeigen oder aber ich kann auch damit leben, dass man weiß, es geht für die weiter in der Galaxy. Die anderen Charaktere werden auch ihren Weg gehen. Nebula und Drax sind emotional aus sich herausgekommen. Mantis sucht sich selbst. Bei Gamora fand ich irgendwie noch schön, dass man sehen konnte, sie kommt zurück zu ihrer Gruppe und das sind ihre Freunde/Familie. Das was für die andere Gamora halt die Guardians waren. Peter ist zurück bei Grandpa, anscheinend soll Starlord laut End-Credits zurückkommen.

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Will Poulters Interpretation der Rolle fand ich hochsympathisch. Ich finde, er wurde gut in die Story eingebaut.

Nebula war auch für mich der „scene stealer“.

Operation Fortune (geliehen, Prime)

Guy Richie hat gute und schlechte Filme gemacht, aber langweilige, das ist was neues. Wäre der Film weniger bunt und mehr Grau, der hätte auch ins Netflix Angebot gepasst und keinem wäre was aufgefallen.

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Gone Girl (Blu Ray)

Mein absoluter Lieblingsfilm (abwechselnd mit Sieben).

Ein meisterhafter Psychothriller. Regie, Editing, Soundtrack, Bildsprache, Drehbuch, alles perfekt!

Der Moment, als sie Neil Patrick Harris im Bett die Kehle aufschlitzt, untermalt mit dem aggressiven Soundtrack, hat mich damals umgehauen im Kino.

Fincher :raised_hands:

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Hab mir gestern Abend mit meiner Frau in Bangkok ebenfalls

angeschaut. Hat uns sehr gefallen. Zur deutschen Synchronisation kann ich nichts sagen, aber ich teile dein restliches Feedback. Es wurden Kamerafahrten und Inszenierungen ausprobiert die ich so noch nicht in Filmen gesehen habe und die an Videospiele erinnerten. :beanjoy:

Bist du auch brav nach dem Abspann sitzen geblieben? :beanlurk:

La Nuée

Eigentlich deutete hier alles auf Creature-Horror hin, aber es ist über einen langen Zeitraum Familiendrame, in dem eine Mutter bereit ist große Opfer zu bringen, um ihre Kinder ernähren zu können.

Wirklich interessante Bilder der Heuschrecken auch in den Nahaufnahmen. Leider ist es dann doch bis kurz vor Schluss sehr handlungsarm. Am Ende wird es dann tatsächlich nochmal spannend und heikel für die Familie.

Nicht besonders spektakulär, aber auch keinesfalls schlecht.

3/5

One Cut of the Dead

Umso weniger ihr im Vorfeld wisst , umso besser. Überaschend fantastische Kömödie die nicht wie ich im Vorfeld dachte , ziemlich schnell eintönig wird.

4/5

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Yes! Habe ich immer noch in meiner playlist und da kommt mir auch ohne Film immer die Gänsehaut mit diesem anschwellenden Sound. :sweat_smile:

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Zum Abschluss vom diesjährigen SLASH ½ in Wien noch 2 Filme mitgenommen.

Pearl
Regie: Ti West

Nach meinen Beobachtungen waren viele Zuschauer etwas enttäuscht von Pearl weil sie ein Splatter und Gorefest erwartet haben. Pearl ist dagegen ein nuanciertes langsames Psychogramm einer Mörderin und eine One Woman Show von Mia Goth (zB. das Casting, ihr minutenlanger Monolog im letzten Drittel od. der Abspann).

X war eine smarte Hommage an The Texas Chainsaw Massacre und andere Filme aus den 1970er Jahren. Pearl erinnert von der Farbgebung und der Musik sehr stark an Der Zauberer von Oz.

Gebraucht habe ich dieses Prequel nicht wirklich aber speziell durch das Spiel von Mia Goth und der Hommage an das Technicolor Zeitalter kann man sich den Film schon geben. Ach ja eine Erkenntnis gibt der Film über Pearl preis, der mir vieles erklärt, warum sie so ist wie sie ist. Ihre Eltern kommen aus Deutschland ! :exploding_head:
Ich bin bereit für Teil 3 der Trilogie - MaXXXine !

Letzter Film:

Sisu
Regie: Jalmari Helander

Sisu ist ein harter, pulpiger Action-Kriegs-Revenge Film. Ein wenig Tarantino, viel Sergio Leone und ein Schuss Rambo.
Die Story ist zwar minimal, aber für das was er machen will macht er es ganz passabel mit aberwitzigen Situationen und schönen Härtespitzen + viele Nazis abschlachten.
Der richtige Film für Festivals und er wird sicherlich seine Fans finden.
Ich bin keiner davon (bis jetzt bei allen Filmen von Helander). Für mich nur kurzweilige Unterhaltung den ich beim rausgehen schon wieder vergessen habe.

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Operation Fortune

Er wirkt Besonders, weil solche Filme kaum noch gedreht werden ohne dass das Studio gleich an das Nächste große Franchise denkt. Aber es ist nichts Besonderes.

5/10

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Living (SneakPreview, Kino)

Es ist quasi ein 1:1 Remake von Ikiru des Meisters Akira Kurosawa (der hier auch seine Credits bekommt). In dieser Umsetzung mit Bill Nighy werden wir in das London der Jahre 1952 und 1953 geworfen und erleben quasi die selbe Geschichte wie in der Vorlage. Nur hier sind die Protagonisten jeweils Angestellter des Bauamts. Am Ende eine durchaus schön Umsetzung, mit einem etwas anderem Ende als im Original.

3/5

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