Ich hole mal die letzten paar Filme hier nach, bin aber Faul und kopiere auch nur meinen Letterboxd Text. Wer mehr sehen will, kann sich ja auch gerne mal meinen Account anschauen und mir da folgen.
AIR - Der große Wurf - gesehen 21.05.2023
Nennt man das Brand-Pic? In jedem Fall gut umgesetzt und obwohl man ja von Anfang an weiß, dass Michael am Ende bei Nike unterschreiben wird, ist der Weg dahin spannend genug gehalten, so dass auch die zwei, drei Längen, die der Film hat, nicht ins Gewicht fallen.
Für mich als Basketball-Fan auf jeden Fall ein richtig interessanter Film und zudem irgendwie ein Good Mood Movie. Denn trotz all der Spannungen im Film und auch der persönlichen Falltiefe für den einen oder anderen Charakter hat er immer wieder eine kleine Prise Humor, die den Film irgendwie liebenswert macht.
3,5/5
Fast & Furios 10 - gesehen 22.05.2023
Puh wo fange ich an?
Erst einmal ist Fast & Furious für mich ein absolutes Guilty Pleasure. Ich lasse mein Hirn an der Kinokasse und genieße das Spektakel. Normalerweise.
Hier war für mich dann doch irgendwie die Luft raus, aber nachdem man mit nem selbst gebauten Raumschiff im Weltall war, was soll da auch noch kommen?
Nicht mehr viel. Also zaubert man DEN Endgegner aus dem Ärmel, der alles bisherige in den Schatten stellt. Jason Momoa verkörpert Dante absolut energisch, aber auch nervtötend.
Ich habe jede Sekunde Screentime des Charakters gehasst, einfach weil er so extrem hyperaktiv dargestellt war. Ja, er ist böse und psychisch labil, kennt keine Skrupel und hat anscheinend trotz der Vorgeschichte (ja, die gibt es natürlich auch) immer noch ziemlich große Geldreservern.
EGAL!, wie der Wendler sagen würde. Darüber könnte ich noch hinweg sehen, auch über die ganzen Set Pieces, die oft eher wie eine Checkbox Liste wirken. Nein, mich hat einfach gestört, dass man als Zuschauer hier selbst ohne Hirn, wir erinnern uns, ich habe es an der Kinokasse abgegeben, einfach permanent für absolut dumm gehalten wird.
Da werden elektronische Fesseln ohne hinzugucken mit fünf Fingertips umprogrammiert oder ein Laser mit noch weniger Handgriffen als persönlicher Bodyguard eingesetzt. Helen Mirrens Charakter taucht auf einmal ganz plötzlich in Italien auf, so komplett ohne Kontext, sagt drei Sätze und verschwindet dann wieder. Das Wort Familie wird ebenfalls weiterhin Infaltionär benutzt und überhaupt macht hier so vieles keinen Sinn, was einfach schade ist.
Zuletzt noch das CGI, wo ich mich einfach Frage, wie man einen Blockbuster mit einem Budget von 340 Millionen US-Dollar aussehen lassen kann, als ob er in den 90ern mit einem Pentium 4 gerendert worden wäre.
2/5
Evil Dead Rise - gesehen 24.05.2023
Irgendwie packen mich solche Filme einfach nicht. Splatter und Gore sind zwar schön und Gut, aber Evil Dead Rise fühlt sich permanent halbgar an. Nicht wirklich innovativ, nicht wirklich logisch, Hauptsache blutig und ekelig. Das mag manchem reichen, mir ist es dann am Ende aber doch zu wenig.
3/5
Arielle die Meerjungfrau - gesehen 28.05.2023
Ich möchte gar nicht über die Auswahl der Hauptdarstellerin meckern. Für mich funktioniert Halle Bailey gut als singende Meerjungfrau, aber als Arielle passt sie irgendwie nicht richtig. Das liegt allerdings an mir, da ich Arielle seit meiner Kindheit anders kenne.
Wie dem auch sei, Arielle die Meerjungfrau hat andere Probleme. An der Grundgeschichte hat sich nichts geändert: Eine Frau rettet einen Prinzen vor dem Ertrinken und verliebt sich unsterblich in ihn. Sie gibt nicht nur ihre Stimme, sondern ihre gesamte Identität für ihn auf. Aus heutiger Sicht ist das nicht mehr zeitgemäß, aber immerhin hat man hier nicht versucht, die Geschichte durch Wokeness noch mehr zu verschlimmbessern. Es handelt sich nun mal um ein Märchen aus einer anderen Zeit, und damit können wir alle, denke ich, leben. Zumindest kann ich es.
Einige Szenen wurden einfach gestrichen, aber der Film ist am Ende immer noch gut 46 Minuten länger als die Zeichentrickfassung von 1989. Wo genau die zusätzlichen Minuten gelandet sind, kann ich kaum sagen. Es gibt zwei neue Songs, während andere Szenen gestrichen wurden. Zum Beispiel fehlt die Vorstellung der Schwestern am Anfang. Auch die „Kampfszene“ zwischen Sebastian und dem Koch ist komplett entfallen.
Offenbar hat man sich nicht getraut, solche Szenen auf die Leinwand zu bringen. Dabei hätte man, wenn es richtig verpackt worden wäre, sogar in der Vegan-Ecke fischen können. pun intended
Der Film unterscheidet sich einfach zu wenig, um wirklich herauszustechen, und ändert dabei zu viele lieb gewonnene Aspekte, auf die man im Zweifel gewartet hätte. Manche Szenen und Dialoge wurden 1:1 aus dem Zeichentrick übernommen, wodurch die gestrichenen oder geänderten Inhalte umso auffälliger sind.
Das CGI ist leider oft nicht auf dem neuesten Stand. Gerade die Unterwasserwelt wurde erst kürzlich in Avatar 2 viel besser dargestellt. Der Vergleich mag etwas hinken, aber ich hätte gerne mehr Zeit in den Tiefen des Meeres mit „Way of the Water“ verbracht. Bei Arielle habe ich mich erst einmal gefragt, ob nicht mal jemand das Licht anmachen kann, weil es dort verdammt dunkel war. Zudem wirkte vieles einfach zu unecht.
Was in einem Zeichentrickfilm gut funktioniert, muss nicht zwangsläufig in einem Live-Action-Film funktionieren. Die Haare waberten so unnatürlich wie möglich, hauptsache immer seidig in Bewegung. Gespräche unter Wasser wirkten falsch, insbesondere ein Gespräch mit Scuttle. Aber auch insgesamt hatte man irgendwie nicht das Gefühl, dass diese Welt echt, lebendig und vor allem unter Wasser ist.
Der Film hat durchaus seine lustigen Momente, aber Melissa McCarthy hat daran leider keinen Anteil. So sehr ich diese Frau auch nicht leiden kann, so gut passt die Rolle der üblen Hexe zu ihr. Leider schafft sie es aufgrund ihrer schauspielerischen Fähigkeiten nicht, diese Emotionen richtig zu transportieren. Es wirkt immer ein wenig wie Laien-Theater, was einfach schade ist.
Ein weiterer Punkt, der mich persönlich gestört hat, war, dass die Texte sowohl der Dialoge als auch der Songs nicht an der deutschen Synchronisation von 1989 orientiert waren, sondern an der Neuvertonung von 1998, die meiner Meinung nach nicht gelungen ist.
Die 3D-Konvertierung war absolut schlecht. Es gab ständig doppelte Bilder, und der Film war viel zu dunkel. Allerdings handelte es sich um Real 3D und nicht IMAX 3D, daher war zumindest das 3D an sich vielleicht besser.
Aber ich möchte nicht nur meckern. Der Film hat dennoch seine Momente zum Schmunzeln und Lachen. Die alten Lieder reißen immer noch mit und regen fast zum Mitsingen an. Im Kino hat zum Glück niemand mitgesungen. Der Film verpasst es jedoch einfach, wirklich aus dem Schatten seines Vorgängers herauszutreten und etwas Eigenes zu werden.
2,5/5
Arielle die kleine Meerjungfrau - gesehen 30.05.2023
Nachdem ich kürzlich die Neuverfilmung dieses Meisterwerks gesehen hatte, war ich neugierig und schaute mir den Zeichentrickfilm von 1989 mit der originalen Synchronisation an.
Was die Geschichte betrifft, brauche ich nicht viel zu sagen. Arielle mag zwar keine klassische Jungfrau in Nöten sein, aber letztendlich kann sie nur durch den Kuss der wahren Liebe, der sie von ihrem Vertrag mit der Meerhexe Ursula befreit, gerettet werden.
Wenn man bedenkt, dass das ursprüngliche Märchen von Hans Christian Andersen aus dem Jahr 1837 stammt, kann ich darüber hinwegsehen. Die damalige Weltsicht war eben anders, und das ist in Ordnung.
Leider gibt es nur eine Stereo-Tonspur für die original Fassung, die zwar immer noch gut klingt, aber es fehlt der echte Raumklang, vor allem bei der Musik. Allerdings kann ich mich einfach nicht mit der Neusynchronisation von 1998 anfreunden. Die Dialoge mögen zwar näher am englischen Original sein und moderner wirken, aber dadurch wirken einige Passagen einfach extrem schlecht. Vor allem der Gesang von Ute Lemper, die Arielle ihre Stimme für all die wundervollen Lieder leiht, ist einfach unvergleichlich.
Im Allgemeinen sind die Neubesetzungen einfach schade. Allein die Tatsache, dass Dorette Hugo in der neuen Synchronisation ersetzt wurde, ist für mich tragisch. Aber auch die Tatsache, dass Jan Josef Liefers den Prinzen Erik und Jochen Striebeck König Triton spricht, anstelle der kraftvollen Stimme von Edgar Ott, ist kaum zu ertragen. Die Neubesetzungen von Sebastian, Fabius und Scuttle schmerzen auch Kenner und Liebhaber der originalen Synchronisation sehr. Besonders da der gesamte Cast fast vollständig in der Fernsehserie von 1992-1994 wieder zusammengebracht wurde.
Wie dem auch sei, ich habe mir die für mich passende Synchronisation angesehen und genossen. Der Film ist nicht perfekt, besonders das Finale wird sehr schnell abgehandelt, und aus heutiger Sicht ist die Geschichte durchaus fragwürdig. Dennoch mag ich den Film, vor allem als Erinnerung an meine Kindheit.
4/5